Feuerwerk fotografieren

Am 22.05.2009 fin­det ja wie­der das Kirsch­blü­ten­fest in Ham­burg statt. Das ist natür­lich die Gele­gen­heit Feu­er­werk zu foto­gra­fie­ren. Ich zer­bre­che mir nun schon seit eini­ger Zeit den Kopf wie man am bes­ten Feu­er­werk foto­gra­fiert und fin­de dann eben beim schmö­kern in mei­nem Lieb­lings-Foto­buch von Scott Kel­by den ent­schei­den­den Tipp. Eigent­lich ist es ganz einfach:

Natür­lich brauchst Du ein Sta­tiv, da man mit eini­gen Sekun­den Belich­tungs­zeit rech­nen muss. Dann nimmt man am bes­ten eine Tele­brenn­wei­te so um die 200mm oder mehr. Manu­el­len Modus wäh­len, Blen­de f/11 anle­gen und 4 Sekun­den Ver­schluß­zeit laden. Dann Feu­er frei!

Alter­na­tiv geht auch der Bulb-Modus wohl sehr gut. Ver­schluß öff­nen, wenn das Feu­er­werk explo­diert und wie­der schlie­ßensobald die Licht­strei­fen nach unten rieseln.

Davon aus­ge­hend soll­te man dann natür­lich ein wenig mit den Ein­stel­lun­gen rum­spie­len, abet ich fin­de es immer sehr hilf­reich, wenn man zumin­dest schon mal so ein Grund-Set­up hat, mit dem nicht ganz ver­kehrt liegt. Der Pra­xis-Teil folgt dann zum Kirschblütenfest 😉

Nach­trag

Von einem Leser habe ich einen der­ar­tig tol­len uns aus­führ­li­chen Kom­men­tar zu dem The­ma erhal­ten, dass ich die­sen nicht als Kom­men­tar ver­küm­mern las­sen möch­te, son­dern hier als Teil des Arti­kels mit rein­ko­pie­re. Vie­len Dank an Jan 😉

Hal­lo!
Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie ich auf Dei­ne Sei­te gesto­ßen bin, aber ich glau­be, ich hat­te nach Zol­l­öff­nungs­zei­ten im ham­bur­ger Hafen gesucht. Lan­ge Rede kur­zer Sinn, sei­dem ver­fol­ge ich Dein Blog in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den und habe den ein oder ande­ren Tipp mit­ge­nom­men. Des­halb ist es Zeit, dass ich etwas zurückgebe. :-)
Ich habe letz­tes Jahr das Feu­er­werk zum Tag der deut­schen Ein­heit foto­gra­fiert. Das wur­de von einem Pon­ton im Gras­brook­ha­fen (nicht mit Klei­ner Gras­brook ver­wech­seln) gezün­det. Ich war vor­her beim Händ­ler mei­nes Ver­trau­ens und habe mir einen Fern­aus­lö­ser gekauft. Ich habe einen kabel­ge­bun­de­nen genom­men, der reicht voll­kom­men. Ich kenn’ mich jetzt nicht ganz genau mit der D90 aus. Ich weiß, dass es Infra­rot­aus­lö­ser gibt, aber ich bin mir nicht sicher, ob es auch einen kabel­ge­bun­de­nen gibt. Das Kabel hat (mei­ner Mei­nung nach) zwei Vorteile:
1. Man muss sich nicht um die Bat­te­rie des Aus­lö­sers kümmern
2. Man muss nicht auf den Infra­rotem­pfän­ger am Hand­griff zie­len. Dies ist, den­ke ich, ein Pro­blem, da Du ja hin­ter der Kame­ra stehst.
Ich wür­de auf jeden Fall einen Fern­aus­lö­ser emp­feh­len, damit Du an der Kame­ra nicht wackelst. Ich hat­te damals nach Spie­gel­vor­aus­lö­sung (Mir­ror Up) gefragt und der Händ­ler mein­te, dies wäre nicht nötig. Hab’ auf ihn gehört und muss sagen, er hat recht. :-) Das ist nur ein wei­te­res Detail, was vom Foto­gra­fie­ren ablenkt.

Als nächs­tes musst Du AF aus­schal­ten. Bevor das Feu­er­werk los­geht, stellst Du die Kame­ra hän­disch auf unend­lich und ab da änderst Du wäh­rend des Feu­er­werks nichts mehr am Fokus. Was mich am 3. Okto­ber wahn­sin­nig gemacht hat, ist das unend­lich nicht unend­lich ist. Jeden­falls für mich, der Anfang der 90er mit einer aSLR durch die Gegend gelau­fen ist. Wenn Du AF-S Lin­sen hast, dann ist Dir viel­leicht schon mal auf­ge­fal­len, dass Du über das Unend­lich­zei­chen hin­aus­dre­hen kannst. Das ist zu Weit. Du siehst auch im Sucher, dass es dann wie­der unscharf wird. Unend­lich bei AF-S Lin­sen ist an der “Tail­le” des Unend­lich­zei­chens. Ein­fach mal vor dem 22. aus­pro­bie­ren. Du wirst sehen, was ich meine.

Als nächs­tes die ISO-Wahl: Wenn ich das Gan­ze rich­tig über­bli­cke, nimmt man immer den Base ISO-Wert, da der den bes­ten Dyna­mik­um­fang lie­fert. Für die D90 soll­te das ISO 200 sein. Jetzt musst Du die Blen­de so wäh­len, damit Du län­ger belich­ten kannst und die­se typi­schen Schwei­fe hin­be­kommst. Hier riet mein Händ­ler zu Blen­de 8 und lag damit nicht kom­plett rich­tig. Ich habe Blen­de 8 gewählt und die Bil­der, die etwas gewor­den sind, waren so knap­pe 5 Sekun­den belich­tet. Das ist aber (für mei­nen Geschmack) die unters­te Gren­ze. Bei einer kür­ze­ren Belich­tungs­zeit sieht es nicht mehr so gut aus. Aus­nah­men bestä­ti­gen natür­lich die Regel. Bei Blen­de 11 hast du gegen­über der 8er Blen­de die dop­pel­te Belich­tungs­zeit. Also knap­pe 10 Sekun­den. Ich wür­de also zwi­schen Blen­de 8 und 11 vari­ie­ren. Ist natür­lich effekt­ab­hän­gig. Lei­der weiß man nicht, was für ein Effekt als nächs­tes kommt, also ist ein wenig Glück dabei. Zum Glück kann man bei der Digi­tal­fo­to­gra­fie kräf­tig aus­pro­bie­ren. Not­falls wirft man am Ende ein­fach die Bil­der weg.

Ich habe damals den Bulb-Modus genom­men und die Sekun­den gezählt. Die­se Vor­ge­hens­wei­se wür­de ich auch Dir emp­feh­len. Kame­ra­ein­stel­lun­gen zusammengefasst:
mau­el­ler Fokus
manu­el­le Belichtung
Bulb

Als letz­tes die Brenn­wei­te. Nichts gegen Scott, ich mag ihn auch sehr ger­ne, aber 200mm kommt mir nicht rich­tig vor. Ich habe die Fotos damals im Brenn­wei­ten­be­reich von 24-60 gemacht. Ich stand auf der ande­ren Sei­te der Elbe. Wenn Du bei goog­le maps nach Arning­stra­ße suchst hast Du eine Idee wo ich stand (an der Was­ser­kann­te zur Hafen­ci­ty hin). Der Pon­ton war in der Mün­dung zum Gras­brook­ha­fen. Ich fin­de also 200mm deut­lich zu lang. Kei­ne Ahnung von wo Du das Kirsch­blü­ten­fest foto­gra­fie­ren möch­test. Es kann also sein, dass 24-60 zu kurz sind, aber wie gesagt, 200mm kom­men mir arg lang vor.

In mei­nem flickr Pho­tostream habe ich 4 Feu­er­werks­bil­der hoch­ge­la­den. Heu­te wür­de ich die Bil­der anders bear­bei­ten, da ich zu Cap­tu­reNX umge­stie­gen bin. Aber als Bei­spie­le, und sei­en sie auch nur schlech­te Bei­spie­le, tau­gen sie allemal.
Ach­so mein Stream: http://www.flickr.com/photos/lightjam/
Ich hof­fe, ich konn­te Dir (unge­fragt) ein paar Tipps geben.

Bis denn dann,
Jan

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8 Gedanken zu „Feuerwerk fotografieren“

    • Lie­ber Jan,

      Dein Kom­men­tar ist ja gran­di­os und bes­ser als mein eigent­li­cher Arti­kel. Ich habe ihn daher oben in den Arti­kel mit rein­ko­piert, da der Bei­trag dadurch extrem auf­ge­wer­tet wird. Ich hof­fe das ist ok für Dich.

      VG
      Paddy

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