Das Buch Haustierfotografie bietet eine gute Basis für den Fotografieanfänger, der als erstes mit der Ablichtung seiner Vierbeiner beginnen möchte. Ambitionierte Fotografen mit Vorkenntnissen werden jedoch nicht sehr viel neues in dem Buch entdecken.
Da ist wohl jemandem aufgefallen, dass bei mir immer erst der Hund als Fotomodell herhalten muss, wenn ich mal wieder neues Equipment ausprobieren will 😉 Heute haben mich zwei weitere Fotobücher aus dem mitp-Verlag erreicht, eines davon ist Haustierfotografie von Paul Walker über das ich ein kleines Review zum besten geben will. Der andere Titel Fotografie und Recht folgt dann die Tage.
Haustierfotografie beschäftigt sich mit sehr vielen Aspekten rund um die Ablichtung der Tiere. Es geht los bei den Grundlagen in denen verschiedene Kameratypen und Objektive vorgestellt werden und deren grundlegenden Unterschiede erklärt werden. In Grundzügen werden auch die üblichen Basics wie Verschlußzeit, Blende und ISO erläutert. Vom Umfang her sind diese einleitenden Erklärungen angemessen und gehen nicht zu sehr ins Detail, was auch ok ist. Dennoch würde ich empfehlen sich zunächst an anderer Stelle schlau zu machen wie so eine Kamera eigentlich funktioniert bevor man sich mit einem Thema wie z.B. der Haustierfotografie beschäftigt. Die kompletten Grundlagen kann so ein Buch nicht abdecken und soll es in meinen Augen auch nicht. Praktisch sind jedoch die Hinweise welche Kameraausstattung und welches Objektiv für welche Art von Tierfotos geeignet sind.
In den weiteren Anfangskapiteln geht es sehr viel um das Verhalten der Haustiere und wie man zum Pferdeflüsterer wird. Wie soll man sich gegenüber den Tieren verhalten und wie baut man am besten Vertrauen zu den Vierbeinern auf. Jeder, der sich schon einmal mit Tieren beschäftigt hat oder selbst ein Haustier besitzt wird diesen Teil jedoch eher langweilig finden, da auch hier lediglich die Basics im Umgang mit den Tieren beschrieben werden. Geheime Tricks für wirklich aussergewöhnliche Fotos vermisse ich hier leider.
Im Mittelteil und weiter hinten finden sich dann jedoch jede Menge brauchbare Tipps mit denen es einfacher wird die Haustiere abzulichten. Es geht zum einen um die Bildgestaltung und worauf man beim Licht achten sollte. Wann ist die beste Zeit zum Fotografieren und was kann ich tun, wenn ich keinen schönen ruhigen Hintergrund habe oder das Licht ausnahmsweise mal nicht perfekt ist? Es wird darauf eingegangen welche Blickwinkel sich wie auf das Tierfoto auswirken und wie man gekonnt mit der Tiefenschärfe spielen kann um Details zu betonen.
Interessant finde ich auch das Kapitel zum Halten der Leine. Ein Aspekt an den man nicht unbedingt denkt, aber die Hundeleine ist nunmal etwas was man nicht mit auf dem Bild haben möchte und deshalb stellt der Autor Techniken vor mit denen es einfacher ist die Leinen später aus dem Bild zu retouchieren oder so zu platzieren, dass sie erst gar nicht auffallen.
Eine besondere Herausforderung vor der ich auch bereits einige male stand sind Aufnahmen von Hunden in Aktion, speziell wenn sie gerade im Galopp über die Wiese oder den Strand rennen. Hier gehört neben sehr viel Übung natürlich auch ein wenig Technik dazu. Bei schlechterem Licht macht es zum Beispiel Sinn die Kamera mit dem Tier mitzuschwenken, was allerdings leichter gesagt als getan ist.
Zum Ende hin gibt es noch ein komplettes Kapitel nur zum Thema Katzenfotografie. Da hat der Auto anscheinend eine ganz besondere Vorliebe zu Katzen 😉 Ich persönlich kann wenig mit Katzen anfangen, aber glücklicherweise geht es im übrigen Buch oft genug um Hunde. Ach ja, Meerschweinchen sind auch sehr populär beim Autor 😉
Das Buch Haustierfotografie hinterlässt einen etwas gemischten Eindruck bei mir. Die Bilder sind größtenteils wirklich klasse, vor allem sind einige gute Actionbilder und auch sehr lustige Aufnahmen dabei. Alleine die Bilder geben sehr viele Anregungen für schöne Fotos. Der Inhalt des Buches ist sicherlich für Anfänger hilfreich bei der Haustierfotografie, da jedes Thema angesprochen wird und man damit einen kleinen Rundumschlag von Technik über Bildgestaltung bis hin zur Pferdeflüsterei bekommt. Für ambitionierte Hobbyfotografen oder Profis, die schon einiges an Vorkenntnis mitbringen ist das Buch jedoch nur bedingt zu empfehlen, da einfach zu wenig neues für diese Fotografengruppe geboten wird. Startet man gerade mit der Fotografie und will als erstes mit der Haustierfotografie beginnen, so ist das Buch eine gute Basis, wer aber bereits andere Grundlagenbücher besitzt, dem rate ich eher vom Kauf ab.
Einige weiterführende Links zu dem Buch:
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