Momentan schaue ich mich mal wieder nach GPS-Geräten für die D700 um. Zwar bin ich bisher sehr gut mit der Garmin Forerunner 305 als GPS-Logger gefahren, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich die Uhr meistens vergesse oder zumindest vergesse die Aufzeichnung zu starten. Für meine USA-Reisen nach New York und San Francisco hätte ich jedoch schon gerne ein Gerät, dass die GPS-Daten direkt bei der Aufnahme mit in die EXIF-Daten des Fotos schreibt. Im folgenden mal eine Übersicht über alle Geräte, die ich gefunden habe.
Nikon GP-1
Der original GPS-Tagger GP-1 von Nikon macht nicht mehr als die GPS-Daten direkt bei der Aufnahme in die EXIF-Daten zu schreiben. Nicht mehr und nicht weniger. Keinerlei Sonderfunktionen. Mit einem Preis von etwa 200,- € finde ich das Teil daher etwas zu teuer.
Angeschlossen wird der GP-1 über den 10-Pin-Anschluß der D700 wodurch ein zusätzlicher Anschluß eines Kabelfernauslösers nicht mehr möglich ist. Letzteres wäre nicht unbedingt ein Problem, jedoch erwarte ich bei dem Preis ein bisschen mehr.
Promote GPS
Der Promote GPS-Empfänger ist im Grunde ähnlich dem Original von Nikon. Keine Ahnung ob der eingebaute GPS-Chip besser oder schlechter ist als in dem GP-1 von Nikon, rein von den Funktionen scheint es jedoch keinen Unterschied zu geben. Genau wie auch das Nikon-Teil wird der Promote GPS von der Batterie der Kamera gespeist und automatisch ein und ausgeschaltet bzw. in Standby versetzt wenn auch die Kamera in Standby geht. Auch das Promoteteil wird über den 10-Pin-Port an der Nikon D700 angeschlossen und ermöglicht keinen Anschluß eines weiteren Fernauslösers.
Leider habe ich keinen deutschen Händler für das Promote-GPS gefunden, also muss man in USA bestellen. Das bedeutet relativ hohe Versandkosten und evtl. Generve mit dem Zoll. Kostenpunkt 149,- $
Geometr GNC-35
Den Geometr GNC-35 habe ich auf einer amerikanischen Seite gefunden. Scheint im Grunde von den Funktionen das gleiche zu tun wie der Promote GPS. Also einfach nur Daten erfassen und direkt über den 10-PIN-Anschluss in die EXIF-Daten schreiben. Um evtl. Batterie zu sparen besitzt der GNC-35 einen separaten Ein- und Ausschalter.
Positiv aufgefallen ist mir die Tatsache, dass es einen Anbieter auf dem Amazon Marktplatz gibt, der dieses GPS-Gerät für die D700 verkauft. Der Preis von ca. 113,- € lädt eigentlich zum sofortigen zuschlagen ein. Wer einfach nur einen einfachen GPS-Empfänger sucht, der dürfte bei diesem Gerät gut aufgehoben sein.
Die Bewertungen bei Amazon sehen zumindest sehr positiv aus.
Custom Idea GeoPic II
Der Custom Idea GeoPic II ist ebenfalls ein Vertreter der einfachen Bauart. Jedoch bietet er zusätzlich einen Anschluß für einen Fernauslöser, der jedoch wie bei den Solmeta-Geräten eine Klinke zu sein scheint und nicht der Nikon-typische 10-Pin-Anschluss. Eine praktische Indoor-Funktion taggt zudem Fotos auch nach betreten eines Gebäudes weiter mit den zuletzt erfassten GPS-Daten. Des weiteren gibt es 8 Usersettings über die man z.B. eine Auto On/Off-Funktion und Sound-Feedback konfigurieren kann.
Den Custom Idea GeoPic II kann man direkt auf der Webseite des englischen Herstellers ordern. Dank EU dürfte es daher auch keine Probleme mit Einfuhr und Zoll geben.
Solmeta Geotagger N1
Der Solmeta Geotagger N1 bietet neben den Standardfunktionen einige brauchbare Features. Auch der N1 wird über den 10-Pin-Port an die D700 angeschlossen, bietet jedoch einen Anschluß für einen Fernauslöser, man kann also sowohl GPS-Daten erfassen als auch einen Fernauslöser verwenden. Allerdings handelt es sich bei dem Anschluß um eine Klinkenbuchse an die ein mitgelieferter Fernauslöser angeschlossen wird. Daher ist es nicht möglich einen bereits vorhandenen Standardauslöser oder z.B. die PromoteControl zu verwenden.
Der Solmeta N1 besitzt einen eingebauten Akku, der für etwa 8 Stunden Aufzeichnung Saft liefern soll. Aufgeladen wird über ein simples USB-Kabel. Zudem hat der N1 eine Indoor Funktion, die bei betreten eines geschlossenen Gebäudes die zuletzt erfassten GPS-Daten in die EXIF-Daten schreibt. Sehr praktisch.
Kaufen kann man den N1 z.B. bei gps-camera.eu, wo er aktuell 119,- € kostet. Im Lieferumfang enthalten ist das passende Kamerakabel und der Fernauslöser für den Klinkenanschluß.
Den N1 durfte ich schon einmal an meiner D90 testen und war damals hin und hergerissen. Einerseits waren die Funktionen wirklich klasse, andererseits hat es immer ewig lange gedauert bis der Empfänger das Signal gefunden hatte.
Solmeta Geotagger N2
Der Solmeta Geotagger N2 ist äußerlcih baugleich zu dem N1 und bietet auch sämtliche Features des N1 plus eines eingebauten Kompass. Der Kompass zeichnet neben den GPS-Daten auch die Blickrichtung der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme mit auf. Dieses Feature finde ich persönlich sehr geil, da man so später auf der Karte auch sehen kann in welche Richtung man blicken muss. Leider wird diese Information von meiner Lieblings-Bildercommunity Flickr noch nicht unterstützt. Andere wie z.B. Locr können das jedoch und ich denke irgendwann werden auch andere Anbieter auf den Zug aufspringen und die Daten verarbeiten.
Auch der N2 wird von gps-camera.eu angeboten und kostet dort mit Fernauslöserkabel und dem Kamerakabel für die D700 239,- €.
Dawn Technology di-GPS Pro L
Der di-GPS Pro L schreibt ebenfalls die GPS-Daten direkt bei der Aufnahme mit in die EXIFs. Zusätzlich besitzt er wie der Solmeta N2 eine Indoor-Funktion, die beim betreten von Gebäuden die zuletzt erfassten Daten verwendet. Das Gerät von Dawn Technology besitzt zudem einen Ein-/Ausschalter über den man das Teil deaktivieren kann, wenn man es mal nicht braucht. Finde ich ehrlich gesagt nicht so wichtig, da der Kamera-Akku eigentlich stark genug ist und wenn ich das Teil drauf habe, dann schalte ich es auch nicht ab.
Weiteres sehr nettes Feature ist der eingebaute Logger, der genauso funktioniert wie meine Garmin Forerunner 305. Mit dieser Funktion wird die gesamte zurückgelegte Wegstrecke aufgezeichnet und kann so später als Karte in Programmen wie Google Earth dargestellt werden. Selbst wenn man nicht ständig knipst hat man so den Pfad sehr schick aufgezeichnet. Ein sehr nettes Feature, das ich an der Garmin liebe, denn ich schaue mir gerne mal den Weg einer Fototour an.
Der di-GPS Pro L hebt sich von den anderen Geräten durch einen 10-Pin-Anschluß ab. Man kann also einen vorhandenen Fernauslöser weiter verwenden und ich könnte sogar meinen PromoteControl anschließen. Klasse, da hat einer mitgedacht. Einzig der Kompass fehlt zum perfekten Gerät.
Ein gutes Review zum di-GPS Pro L habe ich übrigens bei Elmar Baumann gefunden. Unbedingt mal reinschauen.
Den GPS-Empfänger kann man entweder direkt beim Hersteller für 300,- $ inkl. Versand kaufen oder bei gps-camera.eu für 249,- €.
Solmeta Geotagger Pro
Der Geotagger Pro von Solmeta ist momentan noch nicht ganz fertig und kann daher auch noch nicht gekauft werden. Es soll aber nicht mehr sehr lange dauern. Gegenüber den Modellen N1 und N2 besitzt der Geotagger Pro einen eingabeuten GPS-Logger, der permanent Trackdaten aufzeichnet und diese wie der di-GPS Pro L mitloggt. Außerdem besitzt der Pro einen eingabeuten 3-Wege-Kompass, der auch bei starker Neigung der Kamera noch zuverlässig funktionieren soll.
Zudem besitzt das Gerät ein eingebautes Display welches auch Temperatur und Geschwindigkeit anzeigt (wer’s braucht…). Ganz interessant für mich als Panoramafotograf ist jedoch die eingebaute Wasserwaage, welche eine genaue Nivellierung der Kamera zulässt.
Der Preis für das Gerät steht ebenso wenig fest wie das Erscheinungsdatum. Einen ersten Vorab-Test gibt es bei gps-camera.eu zu lesen und ich denke dort wird man das Gerät auch kaufen können sobald es verfügbar ist. Ich tippe, dass der Preis bei ca. 300,- € liegen wird.
Fazit: Das Teil von PromoteSystems scheint eine günstige Lösung zu sein, wenn man einfach GPS-Daten direkt in die Bilder schreiben möchte. Allerdings ist das Gerät in Deutschland nicht zu bekommen, da müsste ich dann mal direkt schauen wenn ich in USA bin. Ansonsten macht auf mich der di GPS Pro L den besten Eindruck, vor allem wegen der Log-Funktion und des 10-Pin-Anschlusses für den Fernauslöser. Leider ist das Gerät auch preislich das teuerste. Momentan bin ich noch etwas unentschlossen, tendiere aber zu dem DawnTech-Gerät.
Dawntech Mini 3L
Der Mini 3L hat die gleichen Funktionen wie der oben beschriebene Pro von Dawn. Der Unterschied liegt in dem kompakteren Gehäuse, welches nicht gedichtet ist und dem fehlenden Anschluß für den Fernauslöser. Dafür ist der Mini 3L aber auch mit 149,- € (z.B. bei gps-camera.eu)eine ganze Ecke günstiger. Der Mini 3L ist auch in Ausführungen für die Nikon D90/D5000 erhältlich.
Das Gerät zeigt, dass die Entwicklungen ständig weiter gehen. Aktuell scheint der Mini 3L einer der interessantesten Geotagger für Nikon-Kameras zu sein.
welche Geräte funktionieren für eine Canon 40D ?
Hallo Hardy,
das kann ich Dir leider nicht sagen, da ich keine Canon besitze und darauf nicht achte. Aber auf den Herstellerseiten solltest Du Infos dazu finden.
Für die Canon 40D gibt es den Dawntech di-GPS USB. Leider wird als “Schnittstelle” die USB-Buchse des passenden WFT-E3 gebraucht. Nicht gerade ein Schnäppchen. Da hat bei Canon jemand NICHT mitgedacht :o(
Hallo,
schaue Dir mal das Sony GPS-CS3KA an (http://www.sony.de/product/dsa-gps/gps-cs3ka). Es kann direkt die JPG-Bilder auf einer SD Karte taggen oder man nimmt GeoTagger, das auch direkt NEF kann. Außerdem zeigt es die Zeit an und man kann die Kamera 100% auf die gleiche Zeit einstellen und hat somit keinen Zeitversatz. Das GPS-CS3KA ist auch bedeutend empfindlicher als der Vorgänger GPS-CS1. Falls Du noch mehr Infos haben möchtest schreibe mir doch eine Mail.
Gruß
Udo
P.S.: Toller Blog. Ich warte erstmal auf die D800 und lebe solange mit meiner getunten D200 …
Der Dawntech Pro Logger ist zur Zeit einfach das wertigste am Markt das ich kenne. Übersehen hast Du die “Direk-Start-Funktion” des Gerätes. Kurz: Solange bis die GPS-Position bestimmt ist, kann aus dem Tracklogger der letzte Eintrag verwendet werden. Auch wenn der GPS-Empfänger aus war. Das schafft nicht mal Solmeta.
Anders gesagt: Löwe brüllt Morgens vor Hütte. Alle anderen Verzichten lieber auf Koordinaten oder gehen todesmutig raus zum Löwen um Signal zu haben. Nur der ProL-Nutzer grinst, weil er am Vortag bis zur Hütte geloggt hat 😉
Der lange Time To First Fix ist beim Solmeta N1 übrigens nicht typisch. Entweder hatte das Gerät einen Knacks oder die Satellitenkonstellation war zufällig ungünstig. Siehe http://www.gps-camera.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=66
Da der Tester hier aber kein Anfänger war tippe ich auf Ersteres.
@Seb: Das Beispiel mit dem Löwen ist sehr anschaulich 😉
Die Direktstartfunktion macht aber auch nur Sinn wenn der Standort beim nächsten Einsatz der selbe ist.
Wenn ich mir die vielen Abweichungen bei den Bilderstandorten auf Google Earth ansehe, sind die Ursachen sicher eine fehlerhafte Zeitsynchronisation oder auch die noch im Speicher sitzende falsche Positionen.
Ich würde mir Wünschen dass einer der Chinesen einen Batteriefuss mit GPS Logger herausbringt. Schlussendlich wäre das eine optimale Kombination: Da die GPS Logger ja stromhungrig ist kann der Batteriefuss hier die Versorgung übernehmen. Zudem hätte man nicht das Problemd dass das fummelige Kästchen irgendwo untergebracht werden muss, stattdessen könnte man das ganze im Fuss unterbringen und müsste nur ein kleines Kabel zur Buchse führen.
Ich werde hier wohl selbst zum Hammer greifen müssen und mir mal in den nächsten Wochen einen Logger und einen Batteriefuss zulegen und das ganze mal verheiraten.
Als echte Alternative zum Original von Nikon gibt es bei Phottix eine preislich deutlich günstigere Variante (ca. 100€). Ich habe diesen GPS Empänger selbst sein ca. 3 Monaten und bin sehr zufrieden. Meine Variante ist ohne Kompassdaten, aber auch diese Version gibt es.
Hier der Link:
http://www.phottix.com/wired-remotes/phottix-geo-one-gps-replace-nikon-gp-1.html
Zusätzlich bekommt man noch einen elektischen Fernauslöser - bei dem Preis eine echte Alternative.
Hi Jupp, danke für den Hinweis. Das sieht nach einer echten Alternative aus.
Sehr schöne Aufstellung von internen GPS Modulen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass nur Nikon einen so einfachen GPS Anschluss ermöglicht. Bei Canon geht es. Aber nur mit dem teuren WLAN Adapter. Bei den Kompakten hilft nur Softwarebasiertes Geotagging. Mehr dazu auf meiner Webseite.
Hi Matthias,
stimmt, bei Canon geht das nicht so easy. Wobei ich aber auch finde, dass Geotagging über Software fast vorzuziehen ist. Einfach einen Logger mitlaufen lassen und dann syncen. Jedes zusätzliche Gerät an der Kamera ist irgendwie hinderlich, spätestens wenn man die Kamera in die Tasche packen will. Ich halte die Aufsteckgeräte ehrlich gesagt nur für eine Übergangslösung bis endlich die Chips in den Kameras integriert sind. Meinetwegen können sie dafür die Videofunktion streichen 😉
Hallo Paddy,
da stimme ich dir zu. Bis auf die GPS Chips in den Kameras. Da glaube ich nicht so ganz dran. Ein reiner GPS Chip (Ohne Logger und indoor-funktion) hat zu viele Nachteile.
Da Softwarebasiertes Geotagging derzeit am verbreitetsten und für jeden einsetzbar ist, bildet es auch den Schwerpunkt im Geotagging-Buch. (www.geotagging-buch.de)
Ha, Schleichwerbung entdeckt. Alarm!
Paddy hat mich erwischt. Aber warum Schleichwerbung? Nur eine Nachricht mit weiterführenden Informationen. Speziell für Einsteiger in das Geotagging Thema. 😉
Duck und wech.
Passt schon, war ein Scherz. Passt ja zum Thema.
Die Solmeta Geotagger sind im Preis stark gefallen (119 EUR für den N1).
Von Dawntech gibt es als neues Einsteigermodell den Dawntech Mini 3L Logger. Der hat die Selben Funktionen wie der Dawntech Pro Logger. Ist mechanisch ebenfalls sehr robust aber nicht gedichtet. Weiter fehlt ihm die Fernauslöserbuchse, dafür ist er kleiner als alle anderen :o)
Hey Seb. Danke für den Hinweis. Ich habe das mal aktualisiert.