Vor einiger Zeit sollte ich jemanden vom Vorstand eines Konzerns fotografieren. Es ging lediglich um ein paar Portraits für den Geschäftsbericht. Meine Ansprechpartnerin hatte mich vorgewarnt. Ein schwieriger Typ, der gar nicht gerne fotografiert wird. Es ist ihm ein Graus und er nimmt sich absolut keine Zeit dafür. Dementsprechend unzufrieden ist er dann wohl auch meistens mit den Bildern. Na das ist ja prima. Genau so mag ich es in ein Fotoshooting zu gehen. Da kommt doch Freude auf, wenn man dir schon mit Ansage verklickert, dass das jetzt richtig Scheiße wird. Nun gut, ich nehme sowas ja sportlich. Irgendwie wird es schon klappen, ist doch auch nur ein Mensch.
Der Herr kam dann auch zu spät und hatte sein bestes “ich mag keine Fotos”-Gesicht aufgesetzt. Kurze Begrüßung und dann wollte er es sofort hinter sich bringen. Ich zeigte ihm wo wir die Fotos machen und in dem Moment geht sein Blick auf meine Kamera. Er scheint sich zu interessieren und sagt: “Oh, eine Leica”. Ich zeige die Kamera und drücke sie ihm einfach in die Hand. Vielleicht lenkt es ihn ja ab. Mit einer Leica sei er noch nie fotografiert worden. Sehr ungewöhnlich. Nun gut, dass das jetzt vom Bildergebnis keinen Unterschied macht, binde ich ihm nicht auf die Nase. Lasse ich ihn doch in dem Glauben, dass es etwas besonderes ist. Wir schnacken etwas über die Kamera und ich erkläre warum ich sie verwende. Er wird immer lockerer und irgendwann machen wir auch die ersten Fotos. Herr Vorstand nimmt sich nun Zeit und arbeitet mit. Was soll ich sagen, plötzlich läuft es, denn eigentlich ist er ein ganz fotogener und charismatischer Typ. Am Ende dauerte die Aktion 30 Minuten und er hat sogar einen Folgetermin warten lassen. Ich nenne es den Leica-Faktor.
Ereignisse dieser Art passieren mir hin und wieder. Ich will nicht sagen, dass es an der Tagesordnung ist, aber es kommt immer wieder vor. Auf einer meiner letzten Hochzeiten wurde ich angesprochen, ob das noch eine analoge Kamera sei. Gerne lasse ich die Leute in dem Glauben. Es ist ein Türöffner, wenn man sowas als ersten Aufhänger hat. Wer Hochzeiten fotografiert weiß, dass Gäste auch eine Herausforderung sein können. Auf meinen Schiffsreisen gab es ebenso Begegnungen, bei denen ich auf die Kamera angesprochen wurde. Vor allem von den Lotsen, die in den unterschiedlichsten Ländern an Bord kamen und mit denen man dann auch mal ins Gespräch kam. Blöd nur, wenn der Lotse dann die ganze Zeit Faxen macht und meint extra für mich posieren zu müssen. Er hat es dann leider nicht in mein Buch geschafft, aber immerhin haben wir uns super unterhalten 😉
Ich mag nicht nur die ungestellten, unbeobachteten Fotos, sondern auch Menschen so zu fotografieren, dass sie es mitbekommen. Dieser winzige Augenblick beim ersten Kontakt, der darüber entscheidet, ob sich der andere von mir fotografieren lässt oder nicht. Es entscheidet sich alles innerhalb einer Sekunde. Sobald Blickkontakt besteht, geht es ganz schnell. Mit meinem Auftreten gegenüber dem fremden Menschen beeinflusse ich, ob er sich von mir fotografieren lässt oder nicht. Selbst offen sein und ein Lächeln helfen. Oft spreche ich jedoch die Sprache der Personen nicht. Ich signalisiere durch das Anheben meiner Kamera, dass ich gerne ein Foto machen möchte. Ich glaube, dass das Aussehen der Kamera zur Gesamtwirkung des Fotografen beiträgt.
Leider hat sich mancherorts eine gewisse Abneigung gegen Fotografen entwickelt. Schnell wird man als Paparazzi betitelt und das ist selten positiv gemeint. Ja, diese skrupellosen Heckenschützen, die Stunden im Gebüsch hocken, um irgendein Fotos eines Promis zu schießen, das wiederum die Sensationslust der Boulevardblattleser befriedigt. Ja, das ist die Art von Fotografie, wie ich sie nicht mag. So hat sich dann auch der Volksglaube etabliert, dass jeder mit einer etwas größeren Kamera ein Paparazzi ist und nichts besseres zu tun hat als die Fotos von Nachbarin Elsbeth an die Presse zu verkaufen. Dass diese Fotos niemanden interessieren, ja das interessiert die Elsbeth natürlich nicht. Die geht pauschal davon aus, dass man ausgerechnet sie im Visier hat und mit den Fotos Schindluder betreiben möchte. Als Fotografen wissen wir, dass es nicht so ist, aber hat nicht jeder von uns schon mal einen Paparazzi-Spruch gehört?
Ich mag mich täuschen, aber ich habe das Gefühl, dass so eine alt anmutende Kamera nicht ernst genommen wird. Zudem verdeckt sie auch nur einen sehr kleinen Teil des Gesichts und die Objektive haben auch nicht so viel Ähnlichkeit mit einer Bazooka, wie ein ausgewachsenes 70-200. Mir sagt man schon mal, ich sehe aus wie ein Tourist. Vielleicht optisch nicht gerade ein Kompliment, aber in meinem Fall zweckdienlich. Ja die Touristen, die knipsen überall rum. Daran hat man sich gewöhnt, die tun nichts, die lässt man machen. Wird man mit so einer kleinen Kamera überhaupt ernst genommen? Manchmal hört man ja, dass Fotografen sich tatsächlich darüber Gedanken machen, ob sie anhand ihrer Kamera als professioneller Fotograf akzeptiert werden. Man sollte sich darüber keine Gedanken machen. Aber ist es denn überhaupt erstrebenswert als professioneller Fotograf erkannt und akzeptiert zu werden? Kommt wohl drauf an. Es gibt bestimmt Situationen, wo man sich sein Standing erarbeiten muss. Aber wenn es darum geht Menschen auf der Strasse zu fotografieren, dann halte ich es für einen Vorteil nicht zu professionell zu erscheinen. Professionell sollen dann lediglich die Ergebnisse sein. OK, wenn die nicht passen, dann hat man eine andere Baustelle.
Eine Leica ist nicht nur eine Kamera, sie ist auch ein Symbol für Fotografie, vielleicht auch ein Statussymbol. Klar kosten die Dinger eine Stange Geld, aber Leica steht nicht nur für teure Luxuskameras, sondern auch für die Fotografie. Das Unternehmen gehört mit zu den traditionsreichsten und angesehensten in der Branche. Sie hatten Probleme in der Vergangenheit, aber momentan scheint Leica sehr erfolgreich zu sein. Ich glaube, dass sie davon profitieren, dass sich viele Fotografen nach der puren Fotografie sehnen und es als Vorteil sehen, wenn so eine Kamera nur wenige Knöpfe und Menüpunkte hat. Ich selbst habe viele Jahre mit der technischen Crème de la Crème gearbeitet, mich vor zwei Jahren dann aber für die Reduktion auf das Wesentliche entschieden. Der rote Punkt wird weltweit erkannt und löst in vielen Fällen eine positive Reaktion beim Gegenüber aus. Oft genug bin ich einfach über die Kamera ins Gespräch mit Leuten gekommen. Kann ich das nicht auch anders? Brauche ich eine Kamera als Türöffner? Ne, brauche ich nicht, aber ich bin auch nicht böse darum, wenn es so ist. Warum schwer machen, wenn es auch einfach geht. Natürlich klappt das nicht immer, denn es gibt ja auch genug Leute, die mit den Kameras nichts anfangen können oder die es einfach nicht interessiert.
Natürlich wollen wir alle unsere Fotografie nicht über das Werkzeug definieren. Ihr kennt ja den abgedroschenen Spruch “Der Fotograf macht das Bild und nicht die Kamera”. Ja, da ist ein bisschen Wahrheit drin, aber es ist auch nicht die ganze Wahrheit. Auch wenn ich mit anderen Kameras ebenso gute Fotos machen kann, so suche ich mir bewusst ein Werkzeug aus, das mir liegt. In etwa so, wie Harry Potter seinen Zauberstab gefunden hat ;-). Wenn ich mich damit richtig wohl fühle, dann strahle ich das auch aus. Sie muss zu mir passen, zu mir als Typ und zu meiner Art von Fotografie. Hin und wieder gibt es dann diese Momente, die ich den Leica-Faktor nenne. Dann, wenn die Kamera mir dabei hilft eine Tür zu öffnen oder gar nicht erst eine Barriere bildet. Es mag nicht immer zutreffen und in vielen Genres der Fotografie auch keine Rolle spielen, aber für meine Art von Fotografie mag ich mir diesen Leica-Faktor gerne einreden 😉
Dieser Beitrag wurde leider nicht von Leica bezahlt. Schade, ich würde das Geld nehmen 😉 Traurig finde ich, dass man heute dazu schreiben muss, dass man nicht gesponsert wird. Es sollte doch eigentlich anders herum sein.
Die Kamera ist nichts - der Fotograf alles … oder umgekehrt? Bei einer sehr schönen Hochzeit hat mir meine Phase One tatsächlich den Respekt des Schiegervaters eingehandelt. Er selbst ein engagierter Hobbyfotograf durfte die Hochzeit nicht fotografieren und dann sollte da so ein “Nobody” (also ich!) kommen? Emotional schwierig. Doch der Anblick der Kamera und das rätseln über den Kaufpreis der Ausrüstung hat mir den nötigen Freiraum geschaffen, um traumhafte Fotos zuschießen. Statt endloser Diskussionen war ich plötzlich der “Profi” und alle Anspannung war weg. Wir Männer sind schon seltsame Wesen 😉 Meine Leicas nehme ich gerne für Portraits im Freien und Fotowalks - alles eine Frage des Gewichtes.
Aber am Ende zählt das Ergebnis - bestenfalls ausbelichtet oder gedruckt 🙂
Wow, dieser Beitrag ist mehr als ein Blogpost. Dieser Beitrag ist gewissermaßen ein Zeichen des Paradigmenwechsels. Die Kameras wurden eine ganze Weile immer größer. Das lag sicher auch mit an dem von dir erwähnten “Als Profi wahrgenommen werden”. Seit einer Weile fotografiere ich mit Fuji und bin sehr zufrieden. Sicher hätte ich auch lieber eine Leica-Ausstattung aber die liegt noch (!) außer Reichweite.
Aber auch da hat man es immer wieder mit Menschen zu tun, die sich über die kleinen Kameras wundern. Gerade auf Hochzeiten gibt es oftmals Onkel Bobs, die einen belächeln. Wenn man dann aber die Ergebnisse sprechen lässt, sieht es wieder anders aus. 🙂
Für Businesstermine erwische ich mich dann aber doch oftmals dabei, wie ich den Batteriegriff anbaue. Nicht weil ich die mAh bräuchte sondern wegen der Optik. Ich fotografiere gerne unauffällig und da sind 1dx und 5d fehl am Platze. Meiner Meinung nach.
Und die kleine X100F verwechseln viele mit einer Leica und man hat ähnliche Gespräche 😀
Frohe Weihnachten Paddy!
Schön geschrieben! Einfach eine Liebeserklärung an die schönen Dinge!
Man kann dieses Statement auf alles übertragen: Kleidung, Schmuck, Werkzeug, Schreibwaren,…
Es geht um Stil, Lebensart und damit auch ein Lebensgefühl!
Deine gemachte Erfahrung mit der Leica hinsichtlich “Auffälligkeit” finde ich sehr interessant. Und in der Tat: nach Außen hin verkörpert die Leica für mich eher eine Touri-Kamera, man schaut schnell weiter, während eine DSLR mit Batteriegriff und 70-200 vorne drauf schon wesentlich imposanter wirken und auch so manchen Menschen einschüchtert.
Ich z.B. fotografiere Handball. Für Handball brauchst du schnelle Verschlusszeiten und hohe ISO-Werte, da die Hallenbeleuchtung in den meisten fällen wirklich kacke ist. Deshalb siehst du in Hallen meist nur Fotografen mit DSLR + Lichtstarkem Objektiv, i.d.R. 70-200 2.8 herumlaufen. Manche benutzen aber auch zwei Kameras mit zwei unterschiedlichen Brennweiten, z.B einem 24-70 für den Angriff und eine 300er Festbrennweite für die gegenüberliegende Abwehr und den Torraum (ca. 30-40m). Finde ich alles voll OK. Jeder was er braucht um für sich gute Fotos zu schießen, denn schließlich ist das Equipment ja Werkzeug. Einmal aber sah ich einen Typen mit Weste und Gürtel. Am Gürtel hingen zwei DSLRs mit einem 70-200 und einem 300er von Canon. An der Weste hingen noch kleinere Brennweiten. Der Typ ist wie Billy The Kid durch die Halle stolziert. Bedauernswerterweise sah es noch so aus, als würde der Gürtel nicht nur die Kameras halten… 😉 Als ich ein paar Tage später seine Homepage aufrief, fing ich beinahe an zu weinen. Der Typ hatte wirklich das dickste Equipment um seinen Körper gekettet und veröffentlichte Bilder, wie ich sie nicht einmal zu meiner Anfangszeit geschossen hatte, und für die schäme ich mich heute sogar etwas, auch wenn mein Budget mir nicht viel Spielraum gab und noch gibt.
Deshalb ist der Spruch “Der Fotograf macht das Bild und nicht die Kamera” eigentlich für den Podex. 😉
Mach’s gut!
Ah, ganz vergessen: Du musst den Artikel nur mit “gesponsert” kennzeichnen, wenn du auch wirklich dafür bezahlt wurdest (oder eine Gegenleistung erhalten hast). Ein Werbebanner z.B. muss so kennzeichnen werden, dass der sich von redaktionellen Inhalten abhebt und somit klar als Werbung erkenntlich ist.
Hi Sebastian, ja das ist mir bekannt. Der letzte Satz bezog sich eher darauf, dass eben viele gesponserte Posts nicht entsprechend gekennzeichnet sind und daher oft unterstellt wird (auch mir) man wäre gekauft.
Aber Paddy,
der Zauberstab hat doch Harry gefunden…
:-))
Frohe Weihnachten!
Lieber Paddy,
gut geschrieben wie immer und ich kann es bestätigen, auch wenn ich nur mit einer OMD oder tatsächlich analogen Oldtimer unterwegs bin, anstatt mit einer Leica.
Viele Grüße Michale
Moin Paddy, hab ähnliche Erfahrungen gemacht. Türöffner bzw. erster Aufwärmkontakt ist schon was wert. Zumindest manchmal und selbst mit zugeklebtem Punkt.
Ja Paddy,
das stimmt was du da schreibst und genau diese Erfahrungen und Beobachtungen habe ich vor über 20 Jahren damals noch mit analogen Leica M Kameras gemacht. Der rote Leica Punkt und auch die Marke ist selbst bei Leuten bekannt die mit Foto gar nichts am Hut. Das ist so wie mit Rolex im Uhrensektor…die Marke kennt jeder auch der ansonsten nichts mit Uhren besonderes am Hut hat und auch mit einer Leica M 3 in der Hand wird man heute noch drauf angesprochen und das erlebe ich selten bis gar nicht mit anderen Kameramarken. Die Leica M ist eine Ikone der Fotografie und ihr Wiedererkennungswert geht weit über die Kreise der passionierten Fotografen hinaus. Der Fotograf macht das Bild und nicht die Kamera…alles richtig. Aber der Fotograf muss sein jeweiliges Arbeitsgerät auch mögen sonst fällt ihm die Arbeit schwerer.… Es nützt ja nichts wenn man jetzt mal überzeichnet gesprochen der Ekel hochkommt wenn Kamera XYZ in der Hand hat und damit Fotos machen muß…egal was das für eine Fotomaschinenkanone dann auch sein kann.…. Im Irak hat ein amerikanischer Kampfhubschrauber mal eine Gruppe Fotografen beschossen weil die langen Teleobjektive aus der Perspektive des Hubschrauberpiloten tatsächlich aussahen wie Stingerraketen oder die russische RPG-7.…..
Ich erinnere mich an eine Situation in Beirut vor 7 Jahren, wo ich mit einem Kumpel in eine Galerie rein lief, beide mit ihrer Kamera um den Hals. Ich hatte damals eine Lumix GF1 und er eine Leica D-Lux 4. Der Galerist sah den roten Punkt und sagte sofort: “Ah, eine Leica!” Mich ignorierte er komplett. Er hatte keine Ahnung, wer mit seiner Kamera welche Bilder macht (und dass ich der bessere Fotograf war). Damals dachte ich, ich könnte mir eine defekte Leica kaufen, um sie mir einfach so um den Hals zu hängen und um den Leica Effekt zu erhaschen. Heute wäre mir das egal…
Gemeinsamkeiten verbinden, um so stärker, wenn es noch mit Menschen und Emotionen verbunden ist. Ich habe tolle Momente und Leute durch die Fotographie kennen gelernt, die ich nicht missen möchte. Die Kamera ist zwar nicht alles sondern der Fotograf der dahinter steckt. Es ist doch wie in der Formel 1. Was ist wichtiger der Fahrer oder das Auto. Ich bin mit der Leica nicht ein besserer Hobbyfotograf geworden, aber ich habe viele neue und zusätzlich Einblicke dazugewonnen. Ob sich dieses in den Fotos wiederspiegelt, kann ich selber nicht beurteilen. Es schenk aber dem einen oder anderen Betrachter ein Glücksgefühl oder Lächeln und das ist die Hauptsache,
Hi Paddy,
Deine unbezahlte,unbeabsichtigte Werbung für die bekannteste deutsche Kameramarke finde ich auch ein bisschen lustig. Das liest sich teilweise wirklich wie diese unglaublich authentischen Berichte, die ich hauptsächlich von den Fotografen einer bekannten japanischen Marke kenne. Dir nehme ich das natürlich alles ab, weil da ja auch immer etwas Ironie schön mit durchkommt und zum anderen die Bilder für sich sprechen.
Fotografen, die gute Menschenbilder machen wollen, müssen Menschen mögen und mit Menschen gut umgehen können. Ich denke, das ist die Kunst, die man nicht von der Fotografie trennen kann. Selbst ein technisch perfekter Fotograf, der aber nicht mit Menschen kann bzw. sich nicht wirklich für Menschen interessiert, wird in der Disziplin wohl nicht so weit kommen wie andere bzw. immer Bilder machen, denen man diese Distanz anmerkt.
Ich wünsche Dir schöne Feiertage und alles Gute und viele Erfolg in 2018!
Tja, schön geschrieben und jeder normaldenkende Mensch kann das nachvollziehen. Aber warum rechtfertigst Du dich für Deine Ausrüstung? Nein, machst Du nicht? So kommt es teilweise in diesem Beitrag aber auch in früheren Beiträgen rüber. Und das ist doch nicht nötig. Zumindest nicht für die “Normaltickenden”. Und der Rest ist doch egal.
Ich mag die Firma Leica, ich finde traditionelle Unternehmen einfach gut, besonders wenn sich sich gegen die Fernostfirmen behaupten können. Auch wenn ich mir die Kamera nicht gönnen möchte, schaue ich sie mir gern an. Als ich wegen eines Fotoauftrages vor ein paar Jahren in Wetzlar war, stand ich vor dem Leica-Gebäude und war einfach fasziniert und begeistert. Die Firma hat was!
Aber man kann natürlich auch mit den Sony, Canons u. a. auf das Wesentliche reduzieren. Das geht wirklich! Der Body ist doch nur ein Werkzeug, wenn auch ein nettes Spielzeug…
In dem Sinne wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest
Ich schreibe auf, warum ich mit welcher Kamera arbeite, weil das auch viele Leser interessiert. Das habe ich schon immer so gemacht, auch mit den Nikons und den Olympus. Das ist halt Teil dieses Blogs. Ich habe schon oft darüber nachgedacht die Technikbeiträge ganz sein zu lassen, aber da ich auch selbst gerne über Kameras lese, trage ich meinen Teil dazu bei. Der Unterschied ist nur, dass ich lediglich über die Kameras schreibe, die ich selbst auch verwende. Zu schreiben warum man welches Gerät einsetzt ist eigentlich keine Rechtfertigung.
Hallo Paddy,
ein sehr schöner Einblick in deine Leidenschaft für Leica, die ich uneingeschränkt nachvollziehen kann und auch teile. Mein Einstieg in die Leica Welt erfolgte über eine M7, die nicht nur unglaublich schön aussieht sondern auch wunderbar anzufassen ist. Die Wertigkeit der Materialen sowie auch das durchdachte Design sind schon was ganz Besonderes und lässt mich nicht mehr los. Leica ist eben nicht nur eine Kamera, fotografieren mit einer Leica ist eine Art Philosophie für die man eben steht oder auch nicht. Heute besitze ich noch eine M240 und seit neuestem ein SL, beides wunderbare Schmuckstücke die ich nicht mehr missen möchte.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch sowie weiterhin viel Spaß und Leidenschaft mit den Leicas.
Beste Grüße
Erwin
Super
Hallo Paddy,
ich glaube zwar nicht unbedingt das Leica im Fotobusiness weiter bekannt ist als die anderen Großen, aber sie ist halt doch etwas besonderes. Wenn da der Preis nicht wäre, aber dann wäre sie wahrscheinlich auch nichts besonderes mehr. 😉 Irgendwann bekomme ich auch mal eine in die Finger und kann dann hoffentlich auch wieder die Finger davon lassen.
Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viele Grüße
Jan
Hi Paddy,
ein Bekannter hat sich im April eine 5D Mark IV und das für Canon Verhältnisse sackteure 11-24er Weitwinkel mitsamt neuem Fotorucksack für zusammen über 7.000 EUR gekauft und hat das Zeug bis jetzt werder ausgepackt, noch benutzt. Er findets aber total klasse und freut sich, dass er es hat…
In Relation dazu ist dein Invest ja sogar äußerst konservativ und wenn der rote Leica Punkt bei dir auch noch, zumindest manchmal ein Türöffner ist, du auch noch Spaß bei der Arbeit damit hast und vielleicht noch das ein oder andere tolle Foto produzierst, dass du mit einer für dich reizlosen anderen Kamera gar nicht gemacht hättest, dann passt doch alles!
Klar kann man heute mit fast jeder Kamera tolle Fotos machen, deswegen muss jeder für sich entscheiden, was ihm das letzte Quäntchen an Qualität und Stylefaktor wert ist. Den Fotos wird man es sowieso nicht ansehen, vorausgesetzt der Fotograf hatte Spaß bei der Arbeit. Ich finde die Meßsucher Leicas auch superschön, würde mir aber zumindest aus jetziger Sicht keine kaufen. Die Teile machen ja den Eindrock als wären Sie für die Ewigkeit gebaut und genau darin liegt für mich das Problem. Bei den analogen Leicas spielte die technische Weiterentwicklung ja kaum eine Rolle, aber bei den Digitalen schon. Was ist in 2-3 Jahren, wenn die Sensoren wieder besser, rauschfreier und höher auflösen und alles viiieeel besser abbilden und man als technik-affiner Geek wieder dem Reiz des Besseren ausgesetzt ist…? Wird man dann das schöne- aber total veraltete Stück dann wieder achtlos und mit Verlust auf den Gebrauchtmarkt werfen oder in die Vitrine stellen und sich gleich wieder für schlappe 7-8 Mille eine neue kaufen, wo es doch die japanische für einen Bruchteil auch tun würde? Da ich mit mit meinen Kameras kein Geld verdiene und es auch nicht vorhabe, wäre das für mich dann doch etwas außer Reichweite.
Apropos: ich finde, dass der gewälte Chief Mate einen ticken zu hell ist, für das Etui. Darauf hätte man schon noch achten können und sollte jetzt nicht anfangen zu knausern… 😉
Schöne Weihnachten und danke für ein weiteres Jahr gute Unterhaltung auf deine Seite!
Frank
@Frank: Ich werde Leica mal sagen, dass sie die Farbe anpassen sollen 😉
Mich würde mal interessieren: Wie fotografiert man fremde Menschen nach dem ersten freundlichen Kontakt, ohne dass sie zu gestellt posieren, wenn man sie dann fotografieren möchte?