Der Leica-Faktor

Vor eini­ger Zeit soll­te ich jeman­den vom Vor­stand eines Kon­zerns foto­gra­fie­ren. Es ging ledig­lich um ein paar Por­traits für den Geschäfts­be­richt. Mei­ne Ansprech­part­ne­rin hat­te mich vor­ge­warnt. Ein schwie­ri­ger Typ, der gar nicht ger­ne foto­gra­fiert wird. Es ist ihm ein Graus und er nimmt sich abso­lut kei­ne Zeit dafür. Dem­entspre­chend unzu­frie­den ist er dann wohl auch meis­tens mit den Bil­dern. Na das ist ja pri­ma. Genau so mag ich es in ein Foto­shoo­ting zu gehen. Da kommt doch Freu­de auf, wenn man dir schon mit Ansa­ge ver­kli­ckert, dass das jetzt rich­tig Schei­ße wird. Nun gut, ich neh­me sowas ja sport­lich. Irgend­wie wird es schon klap­pen, ist doch auch nur ein Mensch.

Der Herr kam dann auch zu spät und hat­te sein bes­tes “ich mag kei­ne Fotos”-Gesicht auf­ge­setzt. Kur­ze Begrü­ßung und dann woll­te er es sofort hin­ter sich brin­gen. Ich zeig­te ihm wo wir die Fotos machen und in dem Moment geht sein Blick auf mei­ne Kame­ra. Er scheint sich zu inter­es­sie­ren und sagt: “Oh, eine Lei­ca”. Ich zei­ge die Kame­ra und drü­cke sie ihm ein­fach in die Hand. Viel­leicht lenkt es ihn ja ab. Mit einer Lei­ca sei er noch nie foto­gra­fiert wor­den. Sehr unge­wöhn­lich. Nun gut, dass das jetzt vom Bild­ergeb­nis kei­nen Unter­schied macht, bin­de ich ihm nicht auf die Nase. Las­se ich ihn doch in dem Glau­ben, dass es etwas beson­de­res ist. Wir schna­cken etwas über die Kame­ra und ich erklä­re war­um ich sie ver­wen­de. Er wird immer locke­rer und irgend­wann machen wir auch die ers­ten Fotos. Herr Vor­stand nimmt sich nun Zeit und arbei­tet mit. Was soll ich sagen, plötz­lich läuft es, denn eigent­lich ist er ein ganz foto­ge­ner und cha­ris­ma­ti­scher Typ. Am Ende dau­er­te die Akti­on 30 Minu­ten und er hat sogar einen Fol­ge­ter­min war­ten las­sen. Ich nen­ne es den Leica-Faktor.

Ereig­nis­se die­ser Art pas­sie­ren mir hin und wie­der. Ich will nicht sagen, dass es an der Tages­ord­nung ist, aber es kommt immer wie­der vor. Auf einer mei­ner letz­ten Hoch­zei­ten wur­de ich ange­spro­chen, ob das noch eine ana­lo­ge Kame­ra sei. Ger­ne las­se ich die Leu­te in dem Glau­ben. Es ist ein Tür­öff­ner, wenn man sowas als ers­ten Auf­hän­ger hat. Wer Hoch­zei­ten foto­gra­fiert weiß, dass Gäs­te auch eine Her­aus­for­de­rung sein kön­nen. Auf mei­nen Schiffs­rei­sen gab es eben­so Begeg­nun­gen, bei denen ich auf die Kame­ra ange­spro­chen wur­de. Vor allem von den Lot­sen, die in den unter­schied­lichs­ten Län­dern an Bord kamen und mit denen man dann auch mal ins Gespräch kam. Blöd nur, wenn der Lot­se dann die gan­ze Zeit Faxen macht und meint extra für mich posie­ren zu müs­sen. Er hat es dann lei­der nicht in mein Buch geschafft, aber immer­hin haben wir uns super unterhalten 😉

Der Lotse in Busan auf der Leverkusen Express
Der Lot­se in Bus­an auf der Lever­ku­sen Express

Ich mag nicht nur die unge­stell­ten, unbe­ob­ach­te­ten Fotos, son­dern auch Men­schen so zu foto­gra­fie­ren, dass sie es mit­be­kom­men. Die­ser win­zi­ge Augen­blick beim ers­ten Kon­takt, der dar­über ent­schei­det, ob sich der ande­re von mir foto­gra­fie­ren lässt oder nicht. Es ent­schei­det sich alles inner­halb einer Sekun­de. Sobald Blick­kon­takt besteht, geht es ganz schnell. Mit mei­nem Auf­tre­ten gegen­über dem frem­den Men­schen beein­flus­se ich, ob er sich von mir foto­gra­fie­ren lässt oder nicht. Selbst offen sein und ein Lächeln hel­fen. Oft spre­che ich jedoch die Spra­che der Per­so­nen nicht. Ich signa­li­sie­re durch das Anhe­ben mei­ner Kame­ra, dass ich ger­ne ein Foto machen möch­te. Ich glau­be, dass das Aus­se­hen der Kame­ra zur Gesamt­wir­kung des Foto­gra­fen beiträgt.

Lei­der hat sich man­cher­orts eine gewis­se Abnei­gung gegen Foto­gra­fen ent­wi­ckelt. Schnell wird man als Papa­raz­zi beti­telt und das ist sel­ten posi­tiv gemeint. Ja, die­se skru­pel­lo­sen Hecken­schüt­zen, die Stun­den im Gebüsch hocken, um irgend­ein Fotos eines Pro­mis zu schie­ßen, das wie­der­um die Sen­sa­ti­ons­lust der Bou­le­vard­blatt­le­ser befrie­digt. Ja, das ist die Art von Foto­gra­fie, wie ich sie nicht mag. So hat sich dann auch der Volks­glau­be eta­bliert, dass jeder mit einer etwas grö­ße­ren Kame­ra ein Papa­raz­zi ist und nichts bes­se­res zu tun hat als die Fotos von Nach­ba­rin Els­beth an die Pres­se zu ver­kau­fen. Dass die­se Fotos nie­man­den inter­es­sie­ren, ja das inter­es­siert die Els­beth natür­lich nicht. Die geht pau­schal davon aus, dass man aus­ge­rech­net sie im Visier hat und mit den Fotos Schind­lu­der betrei­ben möch­te. Als Foto­gra­fen wis­sen wir, dass es nicht so ist, aber hat nicht jeder von uns schon mal einen Papa­raz­zi-Spruch gehört?

Arbeiter am Straßenrand auf dem Weg nach Trinidad (Kuba)
Arbei­ter am Stra­ßen­rand auf dem Weg nach Tri­ni­dad (Kuba)

Ich mag mich täu­schen, aber ich habe das Gefühl, dass so eine alt anmu­ten­de Kame­ra nicht ernst genom­men wird. Zudem ver­deckt sie auch nur einen sehr klei­nen Teil des Gesichts und die Objek­ti­ve haben auch nicht so viel Ähn­lich­keit mit einer Bazoo­ka, wie ein aus­ge­wach­se­nes 70-200. Mir sagt man schon mal, ich sehe aus wie ein Tou­rist. Viel­leicht optisch nicht gera­de ein Kom­pli­ment, aber in mei­nem Fall zweck­dien­lich. Ja die Tou­ris­ten, die knip­sen über­all rum. Dar­an hat man sich gewöhnt, die tun nichts, die lässt man machen. Wird man mit so einer klei­nen Kame­ra über­haupt ernst genom­men? Manch­mal hört man ja, dass Foto­gra­fen sich tat­säch­lich dar­über Gedan­ken machen, ob sie anhand ihrer Kame­ra als pro­fes­sio­nel­ler Foto­graf akzep­tiert wer­den. Man soll­te sich dar­über kei­ne Gedan­ken machen. Aber ist es denn über­haupt erstre­bens­wert als pro­fes­sio­nel­ler Foto­graf erkannt und akzep­tiert zu wer­den? Kommt wohl drauf an. Es gibt bestimmt Situa­tio­nen, wo man sich sein Stan­ding erar­bei­ten muss. Aber wenn es dar­um geht Men­schen auf der Stras­se zu foto­gra­fie­ren, dann hal­te ich es für einen Vor­teil nicht zu pro­fes­sio­nell zu erschei­nen. Pro­fes­sio­nell sol­len dann ledig­lich die Ergeb­nis­se sein. OK, wenn die nicht pas­sen, dann hat man eine ande­re Baustelle.

Vorort von Havanna 2017
Vor­ort von Havan­na 2017 (aus Hash­tag #4 Kuba)

Eine Lei­ca ist nicht nur eine Kame­ra, sie ist auch ein Sym­bol für Foto­gra­fie, viel­leicht auch ein Sta­tus­sym­bol. Klar kos­ten die Din­ger eine Stan­ge Geld, aber Lei­ca steht nicht nur für teu­re Luxus­ka­me­ras, son­dern auch für die Foto­gra­fie. Das Unter­neh­men gehört mit zu den tra­di­ti­ons­reichs­ten und ange­se­hens­ten in der Bran­che. Sie hat­ten Pro­ble­me in der Ver­gan­gen­heit, aber momen­tan scheint Lei­ca sehr erfolg­reich zu sein. Ich glau­be, dass sie davon pro­fi­tie­ren, dass sich vie­le Foto­gra­fen nach der puren Foto­gra­fie seh­nen und es als Vor­teil sehen, wenn so eine Kame­ra nur weni­ge Knöp­fe und Menü­punk­te hat. Ich selbst habe vie­le Jah­re mit der tech­ni­schen Crè­me de la Crè­me gear­bei­tet, mich vor zwei Jah­ren dann aber für die Reduk­ti­on auf das Wesent­li­che ent­schie­den. Der rote Punkt wird welt­weit erkannt und löst in vie­len Fäl­len eine posi­ti­ve Reak­ti­on beim Gegen­über aus. Oft genug bin ich ein­fach über die Kame­ra ins Gespräch mit Leu­ten gekom­men. Kann ich das nicht auch anders? Brau­che ich eine Kame­ra als Tür­öff­ner? Ne, brau­che ich nicht, aber ich bin auch nicht böse dar­um, wenn es so ist. War­um schwer machen, wenn es auch ein­fach geht. Natür­lich klappt das nicht immer, denn es gibt ja auch genug Leu­te, die mit den Kame­ras nichts anfan­gen kön­nen oder die es ein­fach nicht interessiert.

Natür­lich wol­len wir alle unse­re Foto­gra­fie nicht über das Werk­zeug defi­nie­ren. Ihr kennt ja den abge­dro­sche­nen Spruch “Der Foto­graf macht das Bild und nicht die Kame­ra”. Ja, da ist ein biss­chen Wahr­heit drin, aber es ist auch nicht die gan­ze Wahr­heit. Auch wenn ich mit ande­ren Kame­ras eben­so gute Fotos machen kann, so suche ich mir bewusst ein Werk­zeug aus, das mir liegt. In etwa so, wie Har­ry Pot­ter sei­nen Zau­ber­stab gefun­den hat ;-). Wenn ich mich damit rich­tig wohl füh­le, dann strah­le ich das auch aus. Sie muss zu mir pas­sen, zu mir als Typ und zu mei­ner Art von Foto­gra­fie. Hin und wie­der gibt es dann die­se Momen­te, die ich den Lei­ca-Fak­tor nen­ne. Dann, wenn die Kame­ra mir dabei hilft eine Tür zu öff­nen oder gar nicht erst eine Bar­rie­re bil­det. Es mag nicht immer zutref­fen und in vie­len Gen­res der Foto­gra­fie auch kei­ne Rol­le spie­len, aber für mei­ne Art von Foto­gra­fie mag ich mir die­sen Lei­ca-Fak­tor ger­ne einreden 😉

Die­ser Bei­trag wur­de lei­der nicht von Lei­ca bezahlt. Scha­de, ich wür­de das Geld neh­men 😉 Trau­rig fin­de ich, dass man heu­te dazu schrei­ben muss, dass man nicht gespon­sert wird. Es soll­te doch eigent­lich anders her­um sein.

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21 Gedanken zu „Der Leica-Faktor“

  1. Die Kame­ra ist nichts - der Foto­graf alles … oder umge­kehrt? Bei einer sehr schö­nen Hoch­zeit hat mir mei­ne Pha­se One tat­säch­lich den Respekt des Schie­ger­va­ters ein­ge­han­delt. Er selbst ein enga­gier­ter Hob­by­fo­to­graf durf­te die Hoch­zeit nicht foto­gra­fie­ren und dann soll­te da so ein “Nobo­dy” (also ich!) kom­men? Emo­tio­nal schwie­rig. Doch der Anblick der Kame­ra und das rät­seln über den Kauf­preis der Aus­rüs­tung hat mir den nöti­gen Frei­raum geschaf­fen, um traum­haf­te Fotos zuschie­ßen. Statt end­lo­ser Dis­kus­sio­nen war ich plötz­lich der “Pro­fi” und alle Anspan­nung war weg. Wir Män­ner sind schon selt­sa­me Wesen 😉 Mei­ne Lei­cas neh­me ich ger­ne für Por­traits im Frei­en und Foto­walks - alles eine Fra­ge des Gewichtes.
    Aber am Ende zählt das Ergeb­nis - bes­ten­falls aus­be­lich­tet oder gedruckt 🙂

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  2. Wow, die­ser Bei­trag ist mehr als ein Blog­post. Die­ser Bei­trag ist gewis­ser­ma­ßen ein Zei­chen des Para­dig­men­wech­sels. Die Kame­ras wur­den eine gan­ze Wei­le immer grö­ßer. Das lag sicher auch mit an dem von dir erwähn­ten “Als Pro­fi wahr­ge­nom­men wer­den”. Seit einer Wei­le foto­gra­fie­re ich mit Fuji und bin sehr zufrie­den. Sicher hät­te ich auch lie­ber eine Lei­ca-Aus­stat­tung aber die liegt noch (!) außer Reichweite. 

    Aber auch da hat man es immer wie­der mit Men­schen zu tun, die sich über die klei­nen Kame­ras wun­dern. Gera­de auf Hoch­zei­ten gibt es oft­mals Onkel Bobs, die einen belä­cheln. Wenn man dann aber die Ergeb­nis­se spre­chen lässt, sieht es wie­der anders aus. 🙂 

    Für Busi­ness­ter­mi­ne erwi­sche ich mich dann aber doch oft­mals dabei, wie ich den Bat­te­rie­griff anbaue. Nicht weil ich die mAh bräuch­te son­dern wegen der Optik. Ich foto­gra­fie­re ger­ne unauf­fäl­lig und da sind 1dx und 5d fehl am Plat­ze. Mei­ner Mei­nung nach. 

    Und die klei­ne X100F ver­wech­seln vie­le mit einer Lei­ca und man hat ähn­li­che Gespräche 😀 

    Fro­he Weih­nach­ten Paddy!

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  3. Schön geschrie­ben! Ein­fach eine Lie­bes­er­klä­rung an die schö­nen Dinge!
    Man kann die­ses State­ment auf alles über­tra­gen: Klei­dung, Schmuck, Werk­zeug, Schreibwaren,…
    Es geht um Stil, Lebens­art und damit auch ein Lebensgefühl!

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  4. Dei­ne gemach­te Erfah­rung mit der Lei­ca hin­sicht­lich “Auf­fäl­lig­keit” fin­de ich sehr inter­es­sant. Und in der Tat: nach Außen hin ver­kör­pert die Lei­ca für mich eher eine Tou­ri-Kame­ra, man schaut schnell wei­ter, wäh­rend eine DSLR mit Bat­te­rie­griff und 70-200 vor­ne drauf schon wesent­lich impo­san­ter wir­ken und auch so man­chen Men­schen einschüchtert.

    Ich z.B. foto­gra­fie­re Hand­ball. Für Hand­ball brauchst du schnel­le Ver­schluss­zei­ten und hohe ISO-Wer­te, da die Hal­len­be­leuch­tung in den meis­ten fäl­len wirk­lich kacke ist. Des­halb siehst du in Hal­len meist nur Foto­gra­fen mit DSLR + Licht­star­kem Objek­tiv, i.d.R. 70-200 2.8 her­um­lau­fen. Man­che benut­zen aber auch zwei Kame­ras mit zwei unter­schied­li­chen Brenn­wei­ten, z.B einem 24-70 für den Angriff und eine 300er Fest­brenn­wei­te für die gegen­über­lie­gen­de Abwehr und den Tor­raum (ca. 30-40m). Fin­de ich alles voll OK. Jeder was er braucht um für sich gute Fotos zu schie­ßen, denn schließ­lich ist das Equip­ment ja Werk­zeug. Ein­mal aber sah ich einen Typen mit Wes­te und Gür­tel. Am Gür­tel hin­gen zwei DSLRs mit einem 70-200 und einem 300er von Canon. An der Wes­te hin­gen noch klei­ne­re Brenn­wei­ten. Der Typ ist wie Bil­ly The Kid durch die Hal­le stol­ziert. Bedau­erns­wer­ter­wei­se sah es noch so aus, als wür­de der Gür­tel nicht nur die Kame­ras hal­ten… 😉 Als ich ein paar Tage spä­ter sei­ne Home­page auf­rief, fing ich bei­na­he an zu wei­nen. Der Typ hat­te wirk­lich das dicks­te Equip­ment um sei­nen Kör­per geket­tet und ver­öf­fent­lich­te Bil­der, wie ich sie nicht ein­mal zu mei­ner Anfangs­zeit geschos­sen hat­te, und für die schä­me ich mich heu­te sogar etwas, auch wenn mein Bud­get mir nicht viel Spiel­raum gab und noch gibt.

    Des­halb ist der Spruch “Der Foto­graf macht das Bild und nicht die Kame­ra” eigent­lich für den Podex. 😉

    Mach’s gut!

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  5. Ah, ganz ver­ges­sen: Du musst den Arti­kel nur mit “gespon­sert” kenn­zeich­nen, wenn du auch wirk­lich dafür bezahlt wur­dest (oder eine Gegen­leis­tung erhal­ten hast). Ein Wer­be­ban­ner z.B. muss so kenn­zeich­nen wer­den, dass der sich von redak­tio­nel­len Inhal­ten abhebt und somit klar als Wer­bung erkennt­lich ist.

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    • Hi Sebas­ti­an, ja das ist mir bekannt. Der letz­te Satz bezog sich eher dar­auf, dass eben vie­le gespon­ser­te Posts nicht ent­spre­chend gekenn­zeich­net sind und daher oft unter­stellt wird (auch mir) man wäre gekauft.

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  6. Ja Pad­dy,
    das stimmt was du da schreibst und genau die­se Erfah­run­gen und Beob­ach­tun­gen habe ich vor über 20 Jah­ren damals noch mit ana­lo­gen Lei­ca M Kame­ras gemacht. Der rote Lei­ca Punkt und auch die Mar­ke ist selbst bei Leu­ten bekannt die mit Foto gar nichts am Hut. Das ist so wie mit Rolex im Uhrensektor…die Mar­ke kennt jeder auch der ansons­ten nichts mit Uhren beson­de­res am Hut hat und auch mit einer Lei­ca M 3 in der Hand wird man heu­te noch drauf ange­spro­chen und das erle­be ich sel­ten bis gar nicht mit ande­ren Kame­ra­mar­ken. Die Lei­ca M ist eine Iko­ne der Foto­gra­fie und ihr Wie­der­erken­nungs­wert geht weit über die Krei­se der pas­sio­nier­ten Foto­gra­fen hin­aus. Der Foto­graf macht das Bild und nicht die Kamera…alles rich­tig. Aber der Foto­graf muss sein jewei­li­ges Arbeits­ge­rät auch mögen sonst fällt ihm die Arbeit schwe­rer.… Es nützt ja nichts wenn man jetzt mal über­zeich­net gespro­chen der Ekel hoch­kommt wenn Kame­ra XYZ in der Hand hat und damit Fotos machen muß…egal was das für eine Foto­ma­schi­nen­ka­no­ne dann auch sein kann.…. Im Irak hat ein ame­ri­ka­ni­scher Kampf­hub­schrau­ber mal eine Grup­pe Foto­gra­fen beschos­sen weil die lan­gen Tele­ob­jek­ti­ve aus der Per­spek­ti­ve des Hub­schrau­ber­pi­lo­ten tat­säch­lich aus­sa­hen wie Stin­ger­ra­ke­ten oder die rus­si­sche RPG-7.…..

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  7. Ich erin­ne­re mich an eine Situa­ti­on in Bei­rut vor 7 Jah­ren, wo ich mit einem Kum­pel in eine Gale­rie rein lief, bei­de mit ihrer Kame­ra um den Hals. Ich hat­te damals eine Lumix GF1 und er eine Lei­ca D-Lux 4. Der Gale­rist sah den roten Punkt und sag­te sofort: “Ah, eine Lei­ca!” Mich igno­rier­te er kom­plett. Er hat­te kei­ne Ahnung, wer mit sei­ner Kame­ra wel­che Bil­der macht (und dass ich der bes­se­re Foto­graf war). Damals dach­te ich, ich könn­te mir eine defek­te Lei­ca kau­fen, um sie mir ein­fach so um den Hals zu hän­gen und um den Lei­ca Effekt zu erha­schen. Heu­te wäre mir das egal…

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  8. Gemein­sam­kei­ten ver­bin­den, um so stär­ker, wenn es noch mit Men­schen und Emo­tio­nen ver­bun­den ist. Ich habe tol­le Momen­te und Leu­te durch die Foto­gra­phie ken­nen gelernt, die ich nicht mis­sen möch­te. Die Kame­ra ist zwar nicht alles son­dern der Foto­graf der dahin­ter steckt. Es ist doch wie in der For­mel 1. Was ist wich­ti­ger der Fah­rer oder das Auto. Ich bin mit der Lei­ca nicht ein bes­se­rer Hob­by­fo­to­graf gewor­den, aber ich habe vie­le neue und zusätz­lich Ein­bli­cke dazu­ge­won­nen. Ob sich die­ses in den Fotos wie­der­spie­gelt, kann ich sel­ber nicht beur­tei­len. Es schenk aber dem einen oder ande­ren Betrach­ter ein Glücks­ge­fühl oder Lächeln und das ist die Hauptsache,

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  9. Hi Pad­dy,
    Dei­ne unbezahlte,unbeabsichtigte Wer­bung für die bekann­tes­te deut­sche Kame­ra­mar­ke fin­de ich auch ein biss­chen lus­tig. Das liest sich teil­wei­se wirk­lich wie die­se unglaub­lich authen­ti­schen Berich­te, die ich haupt­säch­lich von den Foto­gra­fen einer bekann­ten japa­ni­schen Mar­ke ken­ne. Dir neh­me ich das natür­lich alles ab, weil da ja auch immer etwas Iro­nie schön mit durch­kommt und zum ande­ren die Bil­der für sich sprechen.
    Foto­gra­fen, die gute Men­schen­bil­der machen wol­len, müs­sen Men­schen mögen und mit Men­schen gut umge­hen kön­nen. Ich den­ke, das ist die Kunst, die man nicht von der Foto­gra­fie tren­nen kann. Selbst ein tech­nisch per­fek­ter Foto­graf, der aber nicht mit Men­schen kann bzw. sich nicht wirk­lich für Men­schen inter­es­siert, wird in der Dis­zi­plin wohl nicht so weit kom­men wie ande­re bzw. immer Bil­der machen, denen man die­se Distanz anmerkt.
    Ich wün­sche Dir schö­ne Fei­er­ta­ge und alles Gute und vie­le Erfolg in 2018!

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  10. Tja, schön geschrie­ben und jeder nor­mal­den­ken­de Mensch kann das nach­voll­zie­hen. Aber war­um recht­fer­tigst Du dich für Dei­ne Aus­rüs­tung? Nein, machst Du nicht? So kommt es teil­wei­se in die­sem Bei­trag aber auch in frü­he­ren Bei­trä­gen rüber. Und das ist doch nicht nötig. Zumin­dest nicht für die “Nor­mal­ti­cken­den”. Und der Rest ist doch egal.
    Ich mag die Fir­ma Lei­ca, ich fin­de tra­di­tio­nel­le Unter­neh­men ein­fach gut, beson­ders wenn sich sich gegen die Fern­ost­fir­men behaup­ten kön­nen. Auch wenn ich mir die Kame­ra nicht gön­nen möch­te, schaue ich sie mir gern an. Als ich wegen eines Foto­auf­tra­ges vor ein paar Jah­ren in Wetz­lar war, stand ich vor dem Lei­ca-Gebäu­de und war ein­fach fas­zi­niert und begeis­tert. Die Fir­ma hat was!
    Aber man kann natür­lich auch mit den Sony, Canons u. a. auf das Wesent­li­che redu­zie­ren. Das geht wirk­lich! Der Body ist doch nur ein Werk­zeug, wenn auch ein net­tes Spielzeug…
    In dem Sin­ne wün­sche ich ein besinn­li­ches Weihnachtsfest

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    • Ich schrei­be auf, war­um ich mit wel­cher Kame­ra arbei­te, weil das auch vie­le Leser inter­es­siert. Das habe ich schon immer so gemacht, auch mit den Nikons und den Olym­pus. Das ist halt Teil die­ses Blogs. Ich habe schon oft dar­über nach­ge­dacht die Tech­nik­bei­trä­ge ganz sein zu las­sen, aber da ich auch selbst ger­ne über Kame­ras lese, tra­ge ich mei­nen Teil dazu bei. Der Unter­schied ist nur, dass ich ledig­lich über die Kame­ras schrei­be, die ich selbst auch ver­wen­de. Zu schrei­ben war­um man wel­ches Gerät ein­setzt ist eigent­lich kei­ne Rechtfertigung.

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  11. Hal­lo Paddy,
    ein sehr schö­ner Ein­blick in dei­ne Lei­den­schaft für Lei­ca, die ich unein­ge­schränkt nach­voll­zie­hen kann und auch tei­le. Mein Ein­stieg in die Lei­ca Welt erfolg­te über eine M7, die nicht nur unglaub­lich schön aus­sieht son­dern auch wun­der­bar anzu­fas­sen ist. Die Wer­tig­keit der Mate­ria­len sowie auch das durch­dach­te Design sind schon was ganz Beson­de­res und lässt mich nicht mehr los. Lei­ca ist eben nicht nur eine Kame­ra, foto­gra­fie­ren mit einer Lei­ca ist eine Art Phi­lo­so­phie für die man eben steht oder auch nicht. Heu­te besit­ze ich noch eine M240 und seit neu­es­tem ein SL, bei­des wun­der­ba­re Schmuck­stü­cke die ich nicht mehr mis­sen möchte.

    Fro­he Weih­nach­ten und einen guten Rutsch sowie wei­ter­hin viel Spaß und Lei­den­schaft mit den Leicas.

    Bes­te Grüße
    Erwin

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  12. Hal­lo Paddy,
    ich glau­be zwar nicht unbe­dingt das Lei­ca im Foto­busi­ness wei­ter bekannt ist als die ande­ren Gro­ßen, aber sie ist halt doch etwas beson­de­res. Wenn da der Preis nicht wäre, aber dann wäre sie wahr­schein­lich auch nichts beson­de­res mehr. 😉 Irgend­wann bekom­me ich auch mal eine in die Fin­ger und kann dann hof­fent­lich auch wie­der die Fin­ger davon lassen.

    Schö­ne Weih­nach­ten, einen guten Rutsch ins neue Jahr und vie­le Grüße
    Jan

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  13. Hi Pad­dy,
    ein Bekann­ter hat sich im April eine 5D Mark IV und das für Canon Ver­hält­nis­se sack­teu­re 11-24er Weit­win­kel mit­samt neu­em Foto­ruck­sack für zusam­men über 7.000 EUR gekauft und hat das Zeug bis jetzt wer­der aus­ge­packt, noch benutzt. Er fin­dets aber total klas­se und freut sich, dass er es hat…
    In Rela­ti­on dazu ist dein Invest ja sogar äußerst kon­ser­va­tiv und wenn der rote Lei­ca Punkt bei dir auch noch, zumin­dest manch­mal ein Tür­öff­ner ist, du auch noch Spaß bei der Arbeit damit hast und viel­leicht noch das ein oder ande­re tol­le Foto pro­du­zierst, dass du mit einer für dich reiz­lo­sen ande­ren Kame­ra gar nicht gemacht hät­test, dann passt doch alles!
    Klar kann man heu­te mit fast jeder Kame­ra tol­le Fotos machen, des­we­gen muss jeder für sich ent­schei­den, was ihm das letz­te Quänt­chen an Qua­li­tät und Sty­le­fak­tor wert ist. Den Fotos wird man es sowie­so nicht anse­hen, vor­aus­ge­setzt der Foto­graf hat­te Spaß bei der Arbeit. Ich fin­de die Meß­su­cher Lei­cas auch super­schön, wür­de mir aber zumin­dest aus jet­zi­ger Sicht kei­ne kau­fen. Die Tei­le machen ja den Eind­rock als wären Sie für die Ewig­keit gebaut und genau dar­in liegt für mich das Pro­blem. Bei den ana­lo­gen Lei­cas spiel­te die tech­ni­sche Wei­ter­ent­wick­lung ja kaum eine Rol­le, aber bei den Digi­ta­len schon. Was ist in 2-3 Jah­ren, wenn die Sen­so­ren wie­der bes­ser, rausch­frei­er und höher auf­lö­sen und alles vii­ieeel bes­ser abbil­den und man als tech­nik-affi­ner Geek wie­der dem Reiz des Bes­se­ren aus­ge­setzt ist…? Wird man dann das schö­ne- aber total ver­al­te­te Stück dann wie­der acht­los und mit Ver­lust auf den Gebraucht­markt wer­fen oder in die Vitri­ne stel­len und sich gleich wie­der für schlap­pe 7-8 Mil­le eine neue kau­fen, wo es doch die japa­ni­sche für einen Bruch­teil auch tun wür­de? Da ich mit mit mei­nen Kame­ras kein Geld ver­die­ne und es auch nicht vor­ha­be, wäre das für mich dann doch etwas außer Reichweite.
    Apro­pos: ich fin­de, dass der gewäl­te Chief Mate einen ticken zu hell ist, für das Etui. Dar­auf hät­te man schon noch ach­ten kön­nen und soll­te jetzt nicht anfan­gen zu knausern… 😉

    Schö­ne Weih­nach­ten und dan­ke für ein wei­te­res Jahr gute Unter­hal­tung auf dei­ne Seite!
    Frank

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  14. Mich wür­de mal inter­es­sie­ren: Wie foto­gra­fiert man frem­de Men­schen nach dem ers­ten freund­li­chen Kon­takt, ohne dass sie zu gestellt posie­ren, wenn man sie dann foto­gra­fie­ren möchte?

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