Nun ist es etwa 2 Wochen her, dass ich stolzer Besitzer der Nikon D700 mit Speedkit geworden bin. Seitdem habe ich etwa 1.000 Bilder geschossen und kann nur sagen, dass ich sehr glücklich mit der Entscheidung zur D700 bin.
Wenn ich jetzt noch mal die D90 in die Hand nehme, kommt diese einem schon ein bisschen klein vor, obwohl ich zuvor nie das Gefühl hatte, dass die D90 zu klein für meine Pranken sei. Aber man gewöhnt sich doch schnell an eine gewisse Größe. Den Batteriegriff habe ich an der D700 bisher selten genutzt, was wohl daran liegt, dass ich die meisten Fotos unterwegs auf Geschäftsreisen gemacht habe und da versuche möglichst wenig durch die Gegend zu schleppen. So hat sich auch die Kombination aus der D700 und dem Nikon AF D 50mm f/1,4 als sehr geile Reisekombi bewährt. Mit dieser Kombi habe ich bisher die meisten Bilder gemacht und ich muss sagen, dass ich total begeistert bin. Einfach die ISO-Automatik reinknallen und Schnappschüsse machen wie man lustig ist. Das scheint sich zu einer neuen Vorliebe bei mir zu entwickeln. Dabei sind teilweise auch Bilder mit bis zu ISO 3200 entstanden. Auf denen ist zwar auch deutliches Rauschen zu sehen, aber wenn man bedenkt, dass diese Bilder bei Dunkelheit aus der Hand geschossen wurden, dann ist das schon beachtlich.
In dem Zusammenhang habe ich dann auch mal ein ISO 3200 Bild in der neuen Lightroom 3 Beta geöffnet und mit dem neuen Raw-Converter entwickelt ohne an den Einstellungen etwas zu ändern. Das Bild wirkt auf den ersten Blick knackiger, allerdings durch die Schärfe auch ein klein bisschen Körniger. Leider ist in der Beta von Lightroom 3 die Funktion für die Luminanz-Rauchreduzierung deaktiviert, da Adobe möchte, dass wir mit der Reduzierung von Farbrauschen rumspielen. Also kann man hier noch nicht alles aus LR3 herausholen.
Vorsicht, die Bilder werden bei Klick in voller Auflösung geladen. Links Lightroom 2, rechts Lightroom 3
Unterm Strich kann man wohl sagen, dass die Leistung der Nikon D700 bei wenig Licht überragend ist. Naja, da erzähle ich nichts neues, denn genau das wird ihr und auch der D3 immer wieder bescheinigt.
Natürlich habe ich auch erste Panoramen in der City Nord mit der D700 gemacht, die Ihr auf meiner Panoramaseite begutachten könnt. Hier muss ich sagen, dass sich gegenüber der D90 nichts geändert hat. Leider musste ich in den sauren Apfel beissen und mich von dem Nikon 10,5mm Fisheye trennen und stattdessen das Nikon 16mm Fisheye kaufen, was auch wieder ein wenig finanziellen Verlust mitgebracht hat. Aber das 16mm ist dem 10,5mm absolut ebenbürtig und verhält sich an der D700 genauso wie das 10,5 an der D90. Daher hat sich an meinem Panoramaprozess auch nichts weiter geändert, bis auf ein kleines Problem, das ich erst nach einiger Zeit herausgefunden habe. PTGui hat per Default die Einstellung Objektive von 15mm oder kleiner als Fullframe/Circular zu erkennen. Das hat zu extrem seltsamen Stitching-Ergebnissen geführt. Nachdem ich den Wert auf 16mm geändert hatte war aber alles wieder beim alten.
Sehr gut gefällt mir die Tatsache, dass die D700 bis zu 9 Bilder in einer Belichtungsreihe aufnehmen kann. Das ist prima für einen HDR-Junkie wie mich. Nicht so gut hingegen finde ich, dass der maximale Abstand zwischen zwei Aufnahmen 1 EV ist. Bei der D90 konnte man bis zu 2 EV einstellen. Aus der Erfahrung heraus halte ich 2 EV für praktikabler, da diesen Bereich der Sensor ganz problemlos abdecken kann. So hat man jedoch am Ende weniger Bilder, was wiederum zu saubereren und schärferen Endergebnissen führt. Es ist mir eigentlich vollkommen unerklärlich wieso das so ist, mit einem simplen Firmware-Update müsste man bei der D700 den Abstand auch auf 2 EV hochsetzen können. Aber auch bei der D3s bleibt man bei 9 Bildern mit maximal 1 EV, also habe ich da wenig Hoffnung. In den nächsten Tagen erhalte ich einen Fernauslöser zum Test, der genau dieses Problem lösen soll. Ich bin schon gespannt.
Der Hammer sind auch die 51 AF Messfelder. Unglaublich wie gut man damit fokussieren kann und bemerkenswert wie gut die Kamera die Motive erkennt. Bei meiner Schnappschussfotografie ist das schon hilfreich. Ich muss jedoch auch gestehen, dass ich in 90% der Fälle ein Messfeld verwende und dann nach der klassichen Methode vorgehe: Objektiv anvisieren, Auslöser halb drücken und Bild neu aufbauen. Das ist irgendwie drin und klappt auch ganz gut.
Ein ebenfalls sehr gutes Argument für die D700 ist die Möglichkeit die RAW-Bilder auch mit 14 Bit statt 12 Bit aufnehmen zu können. Damit erhält man eine ganze Ecke mehr Farbinformationen im Bild, was man in der Nachbearbeitung auch merkt, da dann einfach mehr Spielraum existiert. Wer jedoch seine Bilder grundsätzlich nicht nachbearbeitet wird davon nichts haben.
Ich finde in 14 Tagen habe ich doch schon eine ganze Menge mit der Nikon D700 rumgespielt und ausprobiert. Den Kauf bereue ich keineswegs und die Trennung von der D90 fällt mir mittlerweile auch recht leicht. Anfangs wollte ich sie als Zweitbody behalten, aber dann habe ich mich doch dafür entschieden den Verkaufserlös aus der D90 als Grundstock für das Nikon 70-200 f/2,8 zu nehmen 😉 Ich muss gestehen, dass das Hobby Fotografie doch eine ganze Menge an Kohle verschlingt, aber mit der D90 hatte ich bereits sehr viel Spaß und habe tolle Bilder gemacht und das wurde nun durch die D700 noch mal gesteigert. Da weine ich dem Geld echt nicht hinterher 😎
Fazit: Geil!
Ich hatte bisher noch nicht viel Zeit zum testen und “laufen lernen” mit meiner D700. Das werde ich aber jetzt im dem bevorstehen Urlaub nachholen. Bin auch schon echt gespannt. Wenn’s passt, kommen via UMTS mal ein paar Shots… 😉
Ich find die d700 eigentlich gar nicht so schlecht, hat seine Vorteile und seine Nachteile. Apropos Nikon, ich muss sagen die neue Nikon Cam s1000pj ist echt überzeugend und aufjedenfall mal ein Blickwert.
http://bit.ly/2ewG8R hier ein Video dazu. lohnt sich!
Schönes wochenende noch!
Hi Patrick,
danke für den kurzweiligen Bericht. Es ist ja doch mal interessant was ein Nikon Fan und Nutzer so zu berichten hat 😉
1000 Bilder in 14 Tagen? Alter Schwede, so ne Menge habe ich zusammen wenn ich zur Formel 1 gehe. Aber ansonsten brauche ich schon ne Weile für 1000 Aufnahmen. Auf der anderen Seite, wenn du ein Fan der Schnappschussfotografie bist, dann ist das wiederrum schnell zusammen.
Wünsche dir noch viel Spaß mit deiner Cam, auch wenn es keine Canon ist 😉
Micha