Ein Tag Canon EOS 500D im Test und Vergleich zur Nikon D90

Heu­te hat­te ich den Canon EOS 500D Work­shop, den ich über Ama­zon gewon­nen hat­te. Es hat wirk­lich Spaß gemacht ein­mal einen gan­zen Tag mit einer ande­ren Kame­ra von einem ande­ren Her­stel­ler rum­spie­len zu kön­nen und die­se mal in Ruhe tes­ten zu kön­nen. Ich den­ke das ist die idea­le Vor­aus­set­zung um mal ein klei­nes Fazit zu zie­hen, vor allem auch im Ver­gleich zu mei­ner Nikon D90.

Bevor ich zur EOS 500D selbst kom­me aber erst ein­mal ein paar Wor­te zum Work­shop selbst. Getrof­fen haben wir uns um 10:00 Uhr im Renais­sance Hotel in Ham­burg, die Grup­pe war erfreu­lich klein mit 8 Teil­neh­mern. Ich hat­te schon befürch­tet, dass das so eine Mas­sen­ver­an­stal­tung wer­den wür­de, aber genau das Gegen­teil war der Fall. Jeder Teil­neh­mer bekam eine Canon EOS 500D zum rum­spie­len und tes­ten, diver­se Objek­ti­ve von Canon stan­den eben­falls zur Verfügung.
Los ging es mit einem etwa 2-stün­di­gen Theo­rie­teil bei dem es um die abso­lu­ten Grund­la­gen ging. Was ist eine Blen­de und wie spielt die­se mit der Belich­tungs­zeit und dem ISO-Wert zusam­men? Also abso­lu­te Basics, was aber abso­lut ok war, da sich der Work­shop im Grun­de an abso­lu­te Anfän­ger rich­te­te. Ziel war es die Leu­te weg vom Auto­ma­tik­mo­dus der Kame­ra zu bekom­men hin zu den manu­el­len Pro­gram­men. Canon-Man Chris­toph hat das ziem­lich locker gemacht und sich wenig an irgend­wel­che Kon­ven­tio­nen gehal­ten, alles war drin und wenn wir irgend­was spe­zi­el­les wis­sen woll­ten, dann hat er auch die Fra­gen bereit­wil­lig beant­wor­tet. Mei­ne anfäng­li­che Befürch­tung, dass der Work­shop zu einer Canon-Ver­kaufs­ver­an­stal­tung mutie­ren könn­te war auch unbe­grün­det. Zwar gab es hier und da natür­lich einen Sei­ten hieb auf Nikon, aber das war ok und blieb auch wei­test­ge­hend sach­lich. Schmun­zeln muss­te ich den­noch eini­ge male, vor allem als es um das sooo viel grö­ße­re Sor­ti­ment von Canon gegen­über Nikon ging und dass Canon ja viel mehr Objek­ti­ve hat. Naja, kann von der rei­nen Anzahl her sein 😉 Aber egal, das war wie gesagt nicht wirk­lich schlimm und im Grun­de hat der Canon-Man ver­mit­telt, dass alles was mit Canon geht auch mit Nikon-Kame­ras geht.
Nach der Theo­rie ging es zum lecke­ren Mit­tag­essen und anschlie­ßend haben wir einen klei­nen Spa­zier­gang zur Spei­cher­stadt gemacht. Geplant war ja, dass wir zum Minia­tur­wun­der­land per Shut­tle gebracht wer­den soll­ten, aber irgend­wie waren wir zu spät dran, dann klapp­te das mit dem Bus nicht und letzt­end­lich haben wir uns ent­schie­den, die 1000 m zu lau­fen. Als wir in der Spei­cher­stadt anka­men sahen wir schon die Leu­te drau­ßen vorm Minia­tur­wun­der­land Schlan­ge ste­hen und haben kurz­fris­tig ent­schie­den, dass wir bei dem schö­nen Wet­ter lie­ber drau­ßen blei­ben. War mir recht bei dem schwü­len Wet­ter. Die gan­ze Zeit konn­ten wir lus­tig Objek­ti­ve wech­seln und knip­sen was das Zeug hält.

canon-eos-500dNun aber zum span­nen­den Teil, mei­nem per­sön­li­chen Test der Canon EOS 500D.

Um es vor­weg zu neh­men. Die EOS 500D ist eine gute Kame­ra, sie mit der Nikon D90 zu ver­glei­chen aber abso­lut unfair. Trotz­dem tue ich es, denn das sind die Kame­ras, die ich auch wirk­lich prak­tisch im Ein­satz hat­te. Eine D5000 z.B. habe ich bis­her nur mal im Laden gesehen.

Die Canon EOS 500D hat alles was eine moder­ne DSLR benö­tigt, alle Ein­stel­lun­gen kann man vor­neh­men, wenn auch manch­mal etwas umständ­lich. So hat es z.B. eini­ge Zeit gebraucht bis ich die Ein­stel­lung für die Seri­en­be­lich­tung gefun­den habe, eben­so war die Ein­stel­lung für exten­ded ISO-Modes etwas ver­steckt. Da bie­tet die Nikon D90 doch eini­ge Knöp­fe mehr für den direk­ten Zugriff auf wich­ti­ge Funk­tio­nen. All­ge­mein fin­de ich, dass die Bedie­nung der EOS 500D zu sehr über das Dis­play auf der Rück­sei­te gesteu­ert wird, hat man ein­mal das zusätz­li­che Dis­play oben auf der D90 lie­ben gelernt, dann will man die­ses nicht mehr her­ge­ben. Aber das hat sehr viel mit Gewohn­heit und per­sön­li­chem Geschmack zu tun und sagt nichts über die Bild­qua­li­tät der Kame­ra aus.

Nimmt man die EOS 500D zum ers­ten mal in die Hand und ist eine D90 gewohnt so merkt man sofort, dass die­se zwei Kame­ras in zwei unter­schied­li­chen Ligen spie­len. Die Canon ist viel klei­ner und der Hand­griff bie­tet mir ledig­lich Platz für drei Fin­ger, außer­dem ist sie viel leich­ter und ver­mit­telt irgend­wie einen nicht so robus­ten Ein­druck wie die Nikon. Auch die gan­zen Knöp­fe unter­stüt­zen von der Hap­tik her den Ein­druck, dass man hier eine Kame­ra güns­ti­ge­rer Bau­art in der Hand hält. Wer ger­ne ein biss­chen was in der Hand haben möch­te und gro­ße Hän­de hat, der wird mit der EOS nicht glück­lich wer­den. Dafür ist sie aller­dings auch um eini­ges leich­ter und man muss weni­ger Gewicht durch die Gegend schlep­pen. Was ich eben­falls sehr ver­misst habe ist das zwei­te Ein­stell­rad, will man im manu­el­len Modus Blen­de und Ver­schluß­zeit ver­än­dern, so muss man erst die Set-Tas­te drü­cken. Geht auch, ist aber umständ­lich wenn man etwas ande­res gewohnt ist. Hat man sich jedoch ein­mal an die Bedie­nung gewöhnt, so kann man alle wich­ti­gen Para­me­ter über die Set-Tas­te und das Ein­stell­räd­chen recht fix ändern. Mit etwas Übung geht das ganz gut, aller­dings muss man dafür immer auf das Dis­play schau­en, bei der Nikon D90 bin ich es gewohnt vie­le Ein­stel­lun­gen blind vor­zu­neh­men ohne die Kame­ra vom Auge neh­men zu müs­sen. Das stel­le ich mir bei der 500D schwer vor.

Der viel­ge­lob­te Video­mo­dus, der im Gegen­satz zur D90 auch einen Auto­fo­kus besitzt ist eine klei­ne Model­pa­ckung. Zwar ist der Video­mo­dus wirk­lich von der Qua­li­tät her gut, aber der Auto­fo­kus ist ziem­li­cher crap, denn der ist ziem­lich lahm­ar­schig und unge­nau. Den Auto­fo­kus wäh­rend des Fil­mens zu bedie­nen hal­te ich für eher unprak­ti­ka­bel. Den­noch sind die Full-HD-Vide­os wirk­lich klasse.
Im Live­View-Modus für die Foto­gra­fie hat mir der Quick-Mode sehr gut gefal­len. Die­ser klappt ganz kurz den Spie­gel wie­der her­un­ter und fokus­siert ganz nor­mal über die Mess­fel­der, was wirk­lich rasend schnell geht und den Live­View-Modus um eini­ges bes­ser nutz­bar macht als bei der Nikon D90.

Bei allen Unter­schie­den im Hand­ling und der Hap­tik zur D90 ist die EOS 500D jedoch tech­nisch voll auf der Höhe. Wie bereits am Anfang erwähnt lässt sie eigent­lich kei­ne Wün­sche offen. Beson­ders für Anfän­ger bie­tet sie extrem vie­le Ein­stell­hil­fen und Motiv­pro­gram­me mit denen man out of the Box sehr gute Bil­der machen kann. Lei­der fin­de ich, dass die Her­stel­ler hier fast einen Schritt zu weit gehen und aus den DSLRs Point-And-Shoot-Knip­sen machen. So war es auch sym­pto­ma­tisch, dass eine Teil­neh­me­rin in dem Work­shop seit einem Jahr eine EOS 450D besitzt und noch nie den Auto-Mode ver­las­sen hat. Aber das macht Nikon auch nicht bes­ser, denn die 5000D ist mei­nes Wis­sens nach noch vol­ler gestopft mit Motivprogrammen.

Unterm Strich habe ich an der Canon EOS 500D kei­ne wich­ti­ge Funk­ti­on ver­misst, klar ist die D90 um eini­ges kom­for­ta­bler vom Hand­ling, aber dafür spielt sie auch in einer ande­ren Preis­klas­se. Fai­rer­wei­se müss­te man die EOS 500D mit der Nikon D5000 ver­glei­chen und die D90 wohl eher mit der Canon 50D, aber die Mög­lich­kei­ten hat­te ich nun­mal nicht.

Aus die­sem Grun­de will ich auch noch mal beto­nen, dass die Canon EOS 500D eine super Ein­stei­ger­ka­me­ra ist, mit der man rich­tig viel Spaß haben kann und excel­len­te Bil­der schie­ßen kann. Kommt man jedoch von einem grö­ße­ren Modell wie die Nikon D90, wird man kei­ne Freu­de an der EOS 500D haben.

Fazit: In dem Seg­ment in dem die Canon EOS 500D posi­tio­niert ist, macht sie einen ver­dammt guten Job. Ich kann mir gut vor­stel­len, dass die Nikon D5000 nicht ganz so gut aus­sieht, vor allem auch wegen des schlech­te­ren Dis­plays der D5000. Ich glau­be, dass man mit der 500D kei­nen Feh­ler macht, aller­dings hat mich der heu­ti­ge Test auch mal wie­der in mei­ner Ent­schei­dung zur D90 bekräf­tigt. Die Nikon ist ein­fach ein sehr gei­les Gerät. Die Ent­schei­dung für oder gegen eine Kame­ra kann man erfreu­li­cher­wei­se aber an Fak­to­ren wie Geschmack und Hap­tik fest­ma­chen. Tech­nisch tun die sich nicht so viel, dass dadurch signi­fi­kan­te Unter­schie­de in der Bild­qua­li­tät zu ver­zeich­nen wären.

Zum Schluß noch ein paar Test­bil­der, die ich heu­te ziem­lich wahl­los mit der EOS 500D geschos­sen habe.

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14 Gedanken zu „Ein Tag Canon EOS 500D im Test und Vergleich zur Nikon D90“

  1. Vie­len Dank für Dei­nen aus­führ­li­chen Bericht. Ich hat­te in den letz­te Tagen Gele­gen­heit, die Nikon D5000 zu “ver­ge­wal­ti­gen”. Pass ja wie Faust auf’s Auge… Den Post schrei­be ich nach­her, ist jetzt schon ein bischen zu spät. Bericht kommt dann hier­her via Trackback 😉

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  2. ” Mit etwas Übung geht das ganz gut, aller­dings muss man dafür immer auf das Dis­play schau­en, bei der Nikon D90 bin ich es gewohnt vie­le Ein­stel­lun­gen blind vor­zu­neh­men ohne die Kame­ra vom Auge neh­men zu müs­sen. Das stel­le ich mir bei der 500D schwer vor.”

    Hat die 500D kei­ne Anzei­ge im Sucher? Mei­ne 450D hat das, wür­de mich wun­dern wenn Canon das abge­schafft hätte.

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    • Doch, die Anzei­ge im Sucher ist natür­lich vor­han­den, aber man muss zum ver­än­dern vie­ler Ein­stel­lun­gen über das Dis­play auf der Rück­sei­te gehen und hat kei­nen Knopf um die­se ver­än­dern zu können.

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  3. WOW also die Bil­der sind hef­tig! Sind die irgend­wie nach­be­ar­bei­tet oder ori­gi­nal aus der Canon aus­ge­spuckt? Aslo ich als Laie fin­de dei­ne Canon Bil­der bes­ser als die von dei­ner Nikon D90.

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    • Da ich die Bil­der im RAW geschos­sen habe sind sie leicht nach­be­ar­bei­tet. Meis­tens ein biss­chen geschärft und hier und da mal ein wenig an der Leben­dig­keit gedreht, aber das mache ich mit allen Bil­dern so. Ich den­ke aber für einen Ver­gleich müss­te man mal unter glei­chen Bedin­gun­gen die Kame­ras gegen­ein­an­der antre­ten las­sen, andern­falls über­wiegt wahr­schein­lich der ers­te Motiv­ein­druck, der wenig mit der Kame­ra zu tun hat. Unterm Strich fin­de ich, dass sich die Kame­ras nichts neh­men in Sachen Bild­qua­li­tät, da machen bei­de einen super Job.

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  4. Hal­lo,

    also dein Bericht hier ist ein HIT und sagt sehr viel aus.
    Auch die Fotos hier haben Qua­li­tät die sich sehen las­sen kann.

    Ich sel­ber bin beim Über­le­gen ob Nikon D90 oder EOS 500D.
    Sel­ber habe ich eine Nikon D50 bereits, doch fin­de ich von der Schär­fe die Nikons besser.

    Aber das liegt sicher an die XX-Ein­stel­lun­gen an der Kamera.

    Mfg
    Andreas

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  5. Klei­ne Frage:

    Ist der Unter­schied hin­sicht­lich der Grö­ße und Hel­lig­keit des Suchers der D90 sehr hoch im Gegen­satz zur 500D?

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