Erfahrung Pressekonferenz - Wladimir Klitschko bei Google in Hamburg

Wladimir Klitschko und Mariusz Wach

Ich habe zum ers­ten mal eine Pres­se­kon­fe­renz von einem gros­sen sport­li­chen Ereig­nis besucht. Bei Goog­le in Ham­burg fand die PK für den Kampf zwi­schen Wla­di­mir Klit­sch­ko und Mari­usz Wach statt. Da ich einen ganz guten Draht zu Goog­le habe und dort ein paar Leu­te ken­ne, wur­de ich gebe­ten einem guten Freund dort ein wenig mit Licht unter die Arme zu grei­fen. Es ging dar­um ein paar Behind The Sce­nes Fotos und ein Grup­pen­fo­to zu schies­sen. Hey cool, klar mache ich das. Dafür durf­te ich dann auch ein klein wenig hin­ter die Kulis­sen schau­en und bei der Pres­se­kon­fe­renz mit anwe­send sein. Dort knips­te ich dann mal mun­ter ein wenig mit, ohne es zu müs­sen. Aber das Teri­ben war schon inter­es­sant. Im Grun­de inter­es­sier­ten mich die Foto­gra­fen und Pres­se­leu­te mehr als die Kon­fe­renz selbst. Wobei ich zuge­ben muss, dass es schon ein coo­les Gefühl ist, wenn plötz­lich ein Klit­sch­ko direkt vor einem steht oder auch mal für den Bruch­teil einer Sekun­de in dei­ne Kame­ra guckt.

So eine Pres­se­kon­fe­renz scheint Krieg zu sein. Ein stän­di­ges Geran­gel um einen guten Platz und per­ma­nen­te Rufe “Wla­di­mir, guck zu mir!”. Ich konn­te mich ein wenig davon fern hal­ten, aber spä­tes­tens beim abschlies­sen­den Sta­re Down muss­te ich ein­fach mit­ma­chen und stürz­te mich mit­ten rein. OK, jetzt weiss ich auch, dass man sich nicht hin­ten auf die Stüh­le stel­len soll, denn in der letz­ten Rei­he sind noch Fern­seh­ka­me­ras. Pein­lich, wenn man nie­der geschrien wird 😉 Aber nach vor­ne kämp­fen woll­te ich mich auch nicht. End­los lan­ge kam mir das Blick­du­ell der bei­den Kon­tra­hen­ten vor und irgend­wie ging es auch nur dar­um die bei­den für einen kur­zen Augen­blick ohne den Hin­ter­kopf des Vor­der­man­nes vor die Lin­se zu bekom­men. Da muss man irgend­wie neh­men was man krie­gen kann.

Irgend­wann war der gan­ze Zau­ber zu Ende und ich schweiss­ge­ba­det. Ganz schön anstren­gend, wenn man vor­ne mit­ma­chen will. Es bleibt eine Erfah­rung, die ganz inter­es­sant war, ein paar Erin­ne­rungs­bil­der und die Erkennt­nis, dass Pres­se­fo­to­gra­fen ganz schön ackern müs­sen für drei oder vier gute Bil­der. Es ver­dient Respekt, wenn jemand die­sen Jog tag­täg­lich macht.

Mein per­sön­li­ches High­light war jedoch ein kur­zes Zusam­men­tref­fen mit Fritz Sdunek, dem Trai­ner von Vta­li Klit­sch­ko bei dem mir noch ein ganz schnel­ler Schnapp­schuss gelang.

Wladimir Klitschko

Fritz Sdunek

Wladimir Klitschko

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19 Gedanken zu „Erfahrung Pressekonferenz - Wladimir Klitschko bei Google in Hamburg“

  1. Wow, das klingt wirk­lich inter­es­sant. Aus dem Fern­se­hen kennt man ab und zu ja mal “Behind-the-sce­nes” eines Pres­se­fo­to­gra­fen und sieht die auf Pro­mi­nen­te ein­stür­men­de Men­ge die sich am bes­ten selbst tot tram­pelt. Dass das so schlimm ist, hät­te ich aber nicht gedacht - Respekt!

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  2. Ich habe das vier Jah­re lang gemacht, für eine der damals stärks­ten nord­deut­schen Agen­tu­ren für Sport­fo­tos. Pres­se­kon­fe­ren­zen sind eher noch etwas ent­spann­ter, aber auch nicht wirk­lich. Der Box­kampf spä­ter ist noch­mal ’n Tacken anstren­gen­der. Nicht zu ver­ges­sen ist, dass die Kol­le­gen dann auch noch die Nach­be­ar­bei­tung auf dem Zet­tel haben. Ver­tex­ten, beschnei­den, Kon­trast und ab zur Agen­tur oder je nach­dem wie der Work­flow ist, direkt über den Ver­tei­ler an die Redak­ti­on, so schnell es geht - von Loca­ti­on. Nächs­ten Tag in die Zei­tung gucken, biß­chen freu­en und abends wird damit der Fisch ein­ge­wi­ckelt. Wenn man sich dann anschlie­ßend das Hono­rar anschaut erfolgt zu Anfang die gro­ße Ernüch­te­rung. Die Bild zahlt mit am lukra­tivs­ten bei den Tages­zei­tun­gen. Damals waren das etwa 65€ BEI ABDRUCK in der regio­na­len Aus­ga­be, also zum Bei­spiel Bild Hamburg.
    Wenn man dann irgend­wann ein­mal einen Kas­sen­sturz macht und gegen rech­net, was eine kon­ku­renz­fä­hi­ge Aus­rüs­tung (inkl. Lap­top, UMTS-Kar­te, Soft­ware, Zeit­auf­wand und Auto) kos­tet, muss man kein Genie sein um zu che­cken, dass man es sich nicht leis­ten kann irgend­ein Event lie­gen zu las­sen, oder aus Höf­lich­keit zuuu viel Rück­sicht auf Kol­le­gen zu neh­men. Die sind dann Konkurrenten.
    Eine Hoch­zeit zu foto­gra­fie­ren ist da eine gewal­ti­ge Umstel­lung. Man kann (und das muss man dann erst­mal ler­nen: soll­te) Ein­fluss neh­men auf die Sze­nen. Man muss nicht unbe­dingt neh­men was da kommt, son­dern kann viel “stel­len”, braucht sich nicht mit Kon­kur­ren­ten um Plät­ze enga­gie­ren und weiß vor­her wie es hono­riert wird. Es gibt aller­dings vie­le “Model­le” wie man im Sport­jour­na­lis­mus arbei­tet (auf eige­ne Faust, als Frei­er für eine Agentur, …). 

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    • es gibt aller­dings unter­sched­li­che “Ras­sen” an Pres­se­fo­to­gra­fen. Sport­fo­to­gra­fen ken­nen sich unter­ein­an­der und ver­ste­hen sich, zumin­dest im nord­deut­schen Raum, ganz gut. Inter­es­sant wird es, wenn die “roter-Tep­pich-yel­low-Press-Knip­ser” sich dazwi­schen mischen. Man erkennt sie schnell, da sie mit ande­rem Equip­ment unter­wegs sind (Blitz­win­kel­schie­ne und so’n Fir­le­fanz 😉 ). Meis­tens auf Events, wo die Frau von van der Vaart, oder eben sol­che Pro­mi­sport­ler wie Klit­sch­ko, Becker oder sowas “auf­tre­ten”. Gal­lop-Der­by in HH sind die auch oft, weil da irgend­wel­che Scheichs odr kei­ne Ahnung anzu­tref­fen wären

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  3. Und das kras­se ist: sie krie­gen ja noch nicht mal eine ordent­li­che Bezah­lung für ihre Fotos. Es ist mir schlei­er­haft wie man heut­zu­ta­ge als Pres­se­fo­to­graf über­le­ben kann.

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  4. R_E_S_P_E_K_T_!

    Wirk­lich gelun­ge­ne Bil­der - war aber von Dir auch nicht anders zu erwar­ten, egal wie stre­ßig die Situa­ti­on ist. Wahr­schein­lich hast Du
    den “ande­ren Knipp­sern” auch gleich noch einen Vor­trag über ent-
    fes­sel­tes Blit­zen gehal­ten, gei­le Vorstellung…

    Lie­ben Gruß, Tom

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  5. Oh, der Herr Ludolph kennt Leu­te bei Google…ohh. *Neid­fak­tor-aus. 😉
    Wür­de auch ger­ne Leu­te beu Goog­le ken­nen. Aber ich wür­de ger­ne auch mal bei so einem Event dabei sein. Ist bestimmt auf­re­gend. Und dei­ne Fotos sind wirk­lich spit­ze. Thumbs up.
    Rhein­län­di­sche Grüße,
    Marcel

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  6. Auch wenn du nicht voll los­ge­legt hast, sind tol­le Bil­der rausgekommen!

    Die Beschrei­bung erin­nert mich aber stark an Zoo­fo­to­gra­fie am Wochen­en­de 🙂 Nur dass noch die Müt­ter feh­len, die dir den Kin­der­wa­gen in die Fer­se ram­men und die Kin­der, die sich fast an dein Objek­tiv hän­gen und mit Gewalt ver­su­chen sich zwi­schen dich und die Schei­be zu zwängen…egal ob woan­ders noch Platz ist…selbst das Geschrei ist das gleiche…naja fast…im Zoo wird ja nicht in einer ver­ständ­li­chen Spra­che geru­fen, son­dern gegrunzt, miaut, gebrüllt (und dabei mei­ne ich jetzt NUR das was die Men­schen VOR dem Gehe­ge machen! 😉 )
    lg Annette

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