Fototaschen-Test: Vanguard Heralder 38

So lang­sam ent­wick­le ich femi­ni­ne Züge, wenn es um Taschen geht. Zwar habe ich noch nicht so vie­le Foto­ta­schen, wie mei­ne Frau Hand­ta­schen, aber ich hole lang­sam auf. Bei Foto­ta­schen ist das wie bei Objek­ti­ven. Die eine Tasche, die für alles gut ist, gibt es nicht. Ich war immer noch auf der Suche nach einer robus­ten Schul­ter­ta­sche, die man beim Shoo­ting schnell mal über­wer­fen und wie­der abset­zen kann. Nicht gemacht für gros­se Wan­der­schaf­ten, dafür geräu­mig und eben kein Ruck­sack, aber auch kein Trol­ly. Die Heral­der 38 von Van­guard ist so eine Schul­ter­ta­sche (Link zu Ama­zon). Das Mate­ri­al ist aus Nylon und teil­wei­se ein biss­chen Neo­pren, genau rich­tig für den Aus­sen­ein­satz, wo das Teil auch mal in den Dreck gestellt wird.

Wich­tigs­tes Fra­ge natür­lich: Was geht rein? Neben mei­ner Nikon D4 mit einem Objek­tiv der Bau­grös­se eines 85mm f/1.4 pas­sen noch 4-5 wei­te­re Objek­ti­ve und ein SB-900 rein. Ist natür­lich alles abhän­gig von den Objek­tiv­grös­sen. Auch ein 70-200 hat der Län­ge nach pro­blem­los Platz, nur die Sta­tiv­schel­le stört natür­lich ein biss­chen. Das Innen­le­ben lässt sich mit den bekann­ten wie­der­spens­ti­gen Klett­tei­lern indi­vi­du­ell ver­än­dern. Ins­ge­samt ist die Tasche sehr geräu­mig, könn­te für mei­nen spe­zi­el­len Zweck aber ruhig noch ein paar Zen­ti­me­ter mehr haben.

Zusätz­lich gibt es ein Fach für das Mac­book, wel­ches auch mit 15″ noch wun­der­bar rein passt. Gleich­gros­se Win­dows-Lap­tops dürf­ten eben­falls pas­sen 😉 Die Note­book-Tasche lässt sich her­aus neh­men, so dass man die­se auch gleich­zei­tig als Schutz­hül­le für sein Note­book ver­wen­den kann. Brau­che ich nicht unbe­dingt, ist aber ganz nett. Vor­ne, an den Sei­ten und im Deckeln befin­den sich ver­schie­de­ne klei­ne Taschen für Zube­hör. Die äus­se­re Sei­ten­ta­sche ist aus Neo­pren und sehr dehn­bar, so dass dort auch eine Dose Pro­sec­co zum locker­ma­chen der Mädels vorm Shoo­ting rein pas­sen sollte.

Der Deckel lässt sich auf die Schnel­le mit so einem Klick-Schnell­ver­schluss ver­schlies­sen. Optio­nal kann man die Kis­te aber auch mit dem Reiss­ver­schluss kom­plett zu machen. Sehr gei­les Detail: Ein wei­te­rer Reiss­ver­schluss in Mit­te des Deckels ermög­licht einen schnel­len Zugriff auf die Kame­ra von oben. Das mag ich sehr.

Den gut gepols­ter­ten Schul­ter­gurt kann man zusätz­lich mit so einem wei­te­ren Gurt sichern, so dass man eine Drei­punkt­be­fes­ti­gung hat, was z.B. auf dem Fahr­rad hilf­reich sein kann.

Ein wie­der­um sehr gut gelös­tes Fea­ture ist der Sta­tiv­hal­ter an der Vor­der­sei­te der Van­guard Heral­der 38. Die Hal­te­rung lässt sich kom­plett ver­ste­cken und bei Bedarf her­aus holen. Die Befes­ti­gung macht einen guten Ein­druck und man braucht nicht zu lan­ge um sie zu ver­schlies­sen. Hier ist durch­aus auch Platz für ein grös­se­res Sta­tiv, was natür­lich den Tra­ge­kom­fort und das Gewicht nega­tiv beein­flusst. Aber immer­hin hat man die Opti­on. Auf der Rück­sei­te befin­det sich eine Lasche, wel­che es ermög­licht die Tasche auf einem Trol­ley zu befes­ti­gen. Das ist wie­der­um ein wich­ti­ges Detail, das oft fehlt.

Ein klei­nes Schmink­täsch­chen lag der Heral­der auch noch bei. Dort kann Mann diver­ses Klein­zeug unter­brin­gen, wie z.B. den obli­ga­to­ri­schen Puder­pin­sel, mit dem ich mei­nen männ­li­chen Prot­ago­nis­ten so ger­ne durchs Gesicht wuschel. Pudern dau­ert nun mal nur weni­ge Sekun­den, retu­schie­ren hin­ge­gen Stun­den. Aber auch lang­wei­li­ges Zeug, wie Fil­ter, Fern­aus­lö­ser, Sta­tiv­plat­ten oder IKEA-Schlüs­sel las­sen sich in dem Täsch­chen unterbringen.

Alles in allem bin ich sehr ange­tan von der Van­guard Heral­der 38. Der Stras­sen­preis liegt bei rund 150,- €, was abso­lut ok ist für die­se Tasche. Ich muss geste­hen, dass ich Van­guard lan­ge Zeit gar nicht auf dem Schirm hat­te, sie dann erst für einen Bil­lig­her­stel­ler hielt und nun aber nach ver­schie­de­nen Tests eine kom­plett ande­re Mei­nung von die­sem Her­stel­ler habe. Ich fin­de Van­guard hat echt tol­le Pro­duk­te, die vor allem durch einen akzep­ta­blen Preis und prak­ti­sche Fea­tures glän­zen. Der Sky­bor­ne 51 hat­te mich ja auch bereits posi­tiv über­rascht. Der Taschen­markt ist wirk­lich sehr gross, die idea­le Foto­ta­sche zu fin­den ist nahe­zu unmög­lich und die Fra­ge nach der bes­ten Tasche lässt sich wohl nicht beant­wor­ten. Die Heral­der 38 kann ich Euch jedoch emp­feh­len. Bei­de Taschen­dau­men hoch.

     

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7 Gedanken zu „Fototaschen-Test: Vanguard Heralder 38“

  1. Klas­se Review, danke! 

    Sehr kann ich auch noch die ThinkTank Retro­s­pec­ti­ve 30 emp­feh­len. Lei­der passt in die­se Tasche kein Mac­Book rein aber die Ver­ar­bei­tung ist wirk­lich vor­bild­lich und es geht eine Men­ge in die Tasche rein.

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  2. Ich nut­ze eben­falls eine ThinkTank (Urban Dis­gu­se 40). Der Tra­ge­gurt ist wirk­lich sehr kom­for­ta­bel und die Tasche geräu­mi­ger als von außen sichtbar.

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  3. Gut gemacht Van­guard (oder Lowepro)!

    Die Van­guard Heral­der erin­nert mich auf­fal­lend stark an die Lowe­pro Ste­alth Repor­ter Serie, die ja bekannt­lich schon seit eini­gen Jah­ren auf dem Markt ist. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“

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  4. Ich rei­he mich ein in die Grup­pe der ThinkTank-Emp­feh­ler 😉 Statt der 30er hat mir aber die Retro­s­pec­ti­ve 20 mehr zuge­sagt: Die ist tie­fer, so dass sogar Kame­ra + 70-200VR reinpassen…

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  5. Ich fin­de es gut, dass auch die­se Tasche nicht sofort nach Foto­ta­sche aus­sieht. Das stört mich an den meis­ten ande­ren die man so kau­fen kann. Auch scheint die Heral­der 30 ein ech­tes Raum­wun­der zu sein. Wenn man sieht, was da so bequem reinpasst. 

    An Taschen konn­te mich bis auf die ThinkTank Serie noch nicht wirk­lich etwas ande­res über­zeu­gen, die­se hier wür­de ich mir aber zu ger­ne ein­mal angucken.

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