GPS-Tagging Test: Foolography Unleashed + Holux M-241 an der Nikon D4

Neu­es GPS-Spiel­zeug für mei­ne Nikon D4 ist ange­kom­men und ich glau­be, dass ich nun end­lich mei­ne Lösung gefun­den habe. Der Foo­lo­gra­phy Unleas­hed ist ein klei­ner Don­gle, der an den 10-poli­gen Anschluss der D4 (passt natür­lich auch für ande­re Kame­ras) gesteckt wird. Das Ding ist so win­zig, dass es weder stört noch gross­ar­tig auf­fällt. Der Foo­lo­gra­phy Unleas­hed wird nur in die Buch­se gesteckt und nicht geschraubt, hält aber bom­ben­fest. Da durch das Gerät die Fern­aus­lö­se­buch­se belegt ist, kann man einen ein­fa­chen Aus­lö­ser mit 2,5 mm Klin­ke direkt an den Unleas­hed anschliessen.

Allei­ne funk­tio­niert der Foo­lo­gra­phy Unleas­hed aber nicht, es wird noch ein GPS-Emp­fän­ger benö­tigt, wel­cher per Blue­tooth die GPS-Koor­di­na­ten über­trägt. Ich habe mich für den Holux M-241 ent­schie­den. Der M-241 ist ein GPS-Log­ger mit Blue­tooth-Schnitt­stel­le. D.h. man kann das Gerät auch ohne den Unleas­hed ver­wen­den, was ihn auch für alle inter­es­sant macht, die nicht so viel Geld für den Don­gle aus­ge­ben möch­ten oder eine Kame­ra haben, die nicht so gute GPS-Unter­stüt­zung hat.

Foolography Unleashed an der Nikon D4

Foolography Unleashed und Holux M-241

Zuerst muss man die bei­den Gerä­te mit ein­an­der ver­bin­den. Wie das geht steht in der Anlei­tung. Der Vor­gang dau­ert weni­ger als eine Minu­te. Danach spei­chert sich der Foo­lo­gra­phy die Adres­se des Holux und fin­det die Ver­bin­dung beim nächs­tes mal sofort von alleine.

Danach kann es bereits los gehen. Die D4 zeig­te im Dis­play das GPS-Sym­bol an und signa­li­sier­te, dass Koor­di­na­ten zur Ver­fü­gung ste­hen. Den M-241 habe ich per Kara­bi­ner an der Foto­ta­sche befes­tigt. Es dau­ert nicht lan­ge, bis der Holux nach dem Ein­schal­ten sei­ne Posi­ti­on gefun­den hat und ohne wei­te­res Zutun bekommt nun jedes geschos­se­ne Bild auto­ma­tisch Koor­di­na­ten ver­passt. Klingt ein­fach, ist es auch. Genau so etwas habe ich gesucht.

Bricht die Ver­bin­dung mal ab, so schreibt der Unleas­hed die letz­te Posi­ti­on wei­ter in die Fotos. Das kommt vor, wenn Ihr Euch in Gebäu­den befin­det oder wenn man die Blue­tooth-Ver­bin­dung abbricht. Die Reich­wei­te von Blue­tooth ist nicht son­der­lich gross und kommt das mal vor, wenn man sei­ne Tasche abstellt und sich dann beim Shoo­ting bewegt. Daher wer­de ich den M-241 wohl ein­fach dem­nächst am Gür­tel befestigen.

Beson­ders begeis­tert bin ich vom Strom­ver­brauch des Foo­lo­gra­phy Unleas­hed. Den merkt man näm­lich kaum, da sich irgend­ei­ne intel­li­gen­te Strom­ver­brauchs­ge­schich­te dar­in befin­det. Somit kann ich nicht sagen, dass durch das GPS-Gerät signi­fi­kant mehr Akku der D4 ver­braucht wurde.

Alles in allem genau die Lösung, die ich gesucht habe. Bleibt natür­lich der Preis. Der Foo­lo­gra­phy schlägt mit 200,- € zu buche und der Holux M-241 noch mal mit 65,- €. Ich zah­le den Preis ger­ne, da ich mich ab sofort gar nicht mehr um das GPS-The­ma küm­mern muss. Die Daten sind ein­fach immer da. Den­noch ist das für eini­ge zu viel und so besteht auch die Mög­lich­keit den Holux M-241 allei­ne zu verwenden.

Falls Ihr Fra­gen zum Foo­lo­gra­phy Unleas­hed oder ande­ren GPS-Gerä­ten habt, dann fragt mal bei Sebas­ti­an Hofer von GPS-camera.eu nach. Wenn es einer weiss, dann er.

Holux M-241 alleine

Der M-241 kann auch als rei­nes Log­ging-Gerät ver­wen­det wer­den. Dazu lässt man das Track­ing mit­lau­fen und der M-241 spei­chert die Daten im inter­nen Spei­cher.  Anschlies­send liest man die Daten am Rech­ner aus und syn­chro­ni­siert sie mit den Fotos, was in Ligh­t­room 4 übri­gens sehr gut funktioniert.

Gros­ser Vor­teil des M-241 ist die Strom­ver­sor­gung über eine nor­ma­le AA-Bat­te­rie, man kann also ein­fach eine Ene­loop rein­ste­cken. Man kann diver­se Ein­stel­lun­gen am Gerät vor­neh­men, letzt­end­lich habe ich aber ein­fach nur Ein/Aus und Start/Stop ver­wen­det. So lässt man das Gerät dann ein­fach bei der Foto­tour mit­lau­fen. Wie lan­ge eine Akku­la­dung genau hält kann ich Euch nicht sagen. Ich habe jetzt aber drei Shoo­tings von zusam­men rund 8-9 Stun­den gemacht und die Bat­te­rie ist noch nicht leer.

Zu dem Holux M-241 muss man gar nicht viel sagen, denn er ist wirk­lich so ein­fach, wie es klingt. Viel inter­es­san­ter ist die Fra­ge, wie man die Daten aus­ge­le­sen und dann mit den Fotos syn­chro­ni­siert bekommt.

Holux lie­fert eine Soft­ware für Win­dows mit, jedoch nichts für Mac OS X. Es gibt jedoch die freie Soft­ware BT747, wel­che den M-241 unter­stützt. Damit kann man ganz viel GPS-Nerd­kram machen unter ande­rem auch die Daten aus­le­sen und direkt in das GPX-For­mat kon­ver­tie­ren. Ich habe den M-241 per Blue­tooth mit mei­nem Mac­book ver­bun­den und die letz­te RxTx Dev Ver­si­on von BT747 ver­wen­det. Nach eini­gen erfolg­lo­sen Ver­su­chen mit der Desk­top-Ver­si­on ging es dann. Die Ver­bin­dung war her­ge­stellt und der Down­load konn­te star­ten. Lei­der ist der Down­load der Daten über Blue­tooth uner­träg­lich lang­sam. Da soll­te man evtl. doch lie­ber USB ver­wen­den, was ich aber nicht aus­pro­biert habe. Dafür benö­tigt man auf dem Mac einen ent­spre­chen­den Trei­ber.

BT747 ist nicht hübsch, aber tut was es soll. Zuerst liest man die Daten aus und dann kon­ver­tiert man sie ins gewünsch­te For­mat. Danach die GPX-Datei in Ligh­t­room ein­le­sen und schon kann der Spass los­ge­hen. Wich­ti­ge Vor­auss­set­zung sind natür­lich halb­wegs syn­chro­ne Uhren im GPS-Log­ger und der Kamera.

Den Holux M-241 kann ich daher auch für alle emp­feh­len, die einen GPS-Log­ger suchen. Der Preis ist für die Leis­tung abso­lut ok. Noch güns­ti­ger geht es natür­lich mit einer App auf dem iPho­ne oder Android. Auch das funk­tio­niert super­gut, frisst aber auch wie­der Strom, was für mich bei dem iPho­ne der Haupt­grund ist, es nicht für län­ge­re Zeit für das Log­ging zu verwenden.

Nachtrag: HoudahGPS

Ein Leser hat mich auf Hou­dahGPS auf­merk­sam gemacht. Eine ein­fa­che und kos­ten­lo­se Soft­ware, mit der man auf dem Mac ganz ein­fach die Track­log-Daten des Holux M-241 aus­le­sen kann. Habe ich mal ganz kurz aus­pro­biert und fin­de die Lösung deut­lich ele­gan­ter als BT747, wenn man nur an einem GPX-Log inter­es­siert ist.

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23 Gedanken zu „GPS-Tagging Test: Foolography Unleashed + Holux M-241 an der Nikon D4“

  1. Die Idee mit dem foo­lo­gra­phy Unleas­hed ist natür­lich geni­al, aber so klein wie er auch ist, ent­we­der muss man die Dich­tung offen las­sen oder ein Loch rein­schnei­den und bei­des möch­te ich nicht.

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  2. Hi Pad­dy,
    Alter­na­tiv zu BT747 kannst Du mal Hou­dahGPS ver­su­chen. Die App gibt’s im App-Store for free. Ist total schlank ohne den gan­zen Nerd­kram, zieht die Tracks run­ter und fer­tig. Ligh­t­room hat kei­ne Pro­ble­me, die erzeug­ten GPX-Datei­en zu verarbeiten.
    Funzt auch mit dem Holux M-1200E, der ja auch mit den Foo­lo­gra­phy-Don­gles als Bund­le ver­kauft wird. BT747 habe ich ich nicht dazu bekom­men, den Holux zu erkennen.

    Grü­ße Sven

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  3. Ich fin­de es inter­es­sant, dass man sich ein Kame­ra für ~6000€ kauft und dann WLan Don­gle und ein Blue­tooth Don­gle extra kau­fen muss, die an der Kame­ra hängen 🙂

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  4. Even­tu­ell auch mit Hil­fe von „Trails“ oder ähn­li­cher App GPS-Daten ein­fach auf dem iPho­ne mit­schnei­den und aus der App per Mail an den Ligh­t­room-Rech­ner schi­cken – Han­dy ist ja sowie­so meist immer dabei. Zwar braucht es dann noch zwei Klicks auf „Load Track …“ und „Auto-Tag Photos“ im Map-Modul mehr, man spart sich aller­dings die Extra-Hardware.

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  5. Ich weiß nicht, ich hab das auch auf mei­ner Out­door Kame­ra für den Urlaub. Ich ver­ste­he es bei Repor­ter oder bei Men­schen die wirk­lich viel Rei­sen, aber der Otto-Nor­mal-Ver­brau­cher braucht doch das gar nicht? Damit ist es dann eine tech­ni­sche Spie­le­rei die viel­leicht spaß macht, aber wie gesagt, eigent­lich für den nor­ma­len Hob­by Foto­gra­fen eher unwich­tig ist.

    Trotz­dem toll das du die­se Tech­nik vor­ge­stellt hast, es gibt sicher Leser die das wirk­lich brau­chen und sicher auch ande­re die es sich jetzt kau­fen und erst nie verwenden 🙂

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    • Lie­ber Alex,

      ich den­ke, dass die Mei­nun­gen dar­über was man braucht und einem wich­tig ist doch sehr stark aus­ein­an­der gehen. Das kannst Du maxi­mal für Dich selbst beur­tei­len, aber nicht für alle Hobby-Fotografen.

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  6. Ich hat­te auch mal so nen Blue­tooth-Don­gle. Egal wie fest er scheint, ich kann nur raten ihn zusätz­lich zu sichern.
    Denn wenn er mal abfällt ist er lei­der so klein, dass man ihn kaum wie­der fin­det. Ich spre­che da aus aus Erfahrung.
    Habe ne gute Stun­de gesucht und nix gefun­den, obwohl ich ja wuss­te wo ich das letz­te Bild mit GPS gemacht hatte.

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  7. Ein wenig offtopic…aber was die D4 kann sieht man schön in einem Bei­trag aus dem letz­ten Nikon­ru­mors News­flash: http://www.fredmiranda.com/forum/topic/1114874 😉
    Und damits auch ein wenig zum The­ma passt…mit einem sol­chen Modul hät­te man auch die genaue Stel­le, damit ande­re Foto­gra­fen mit weni­ger guter Aus­rüs­tung die Stel­le mei­den können 😉
    lg Annette

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  8. Den Holux M-241 set­ze ich auch seit eini­gen Wochen mit Begeis­te­rung ein. Es ist ein sehr schö­nes und schlich­tes Gerät das ein­fach macht, wozu es gebaut wurde

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  9. Rich­tig! Die Nikon schreibt die Posi­ti­on in alle Bild­for­ma­te, egal ob JPG, TIF oder NEF(RAW).
    Un Ligh­t­room legt die Info in der Daten­bank ab. Erst beim Export wird die Posi­ti­on in die Exif Daten des JPG geschrieben.

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    • Okay, vie­len Dank!
      Gibt es irgend­ein Sze­na­rio, bei dem die Ligh­t­room-Vari­an­te unvor­teil­haft wäre? Natür­lich vor­aus­ge­setzt, man impor­tiert sei­ne Bil­der sowie­so immer…

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