Das ist vielleicht jetzt keine Revolution, aber eine wichtige Neuheit ist es schon: Paddy schreibt auf seinem Blog nicht mehr alleine. Und damit keiner von den treuen Blog-Lesern glaubt, ich hätte mich hier mit Gewalt oder – noch schlimmer – mit Geld hineingedrängelt, zitiere ich mal aus Paddys Newsletter, der mich eines Tages erreicht hat:
Moin Leute,
Neunzehn72 gibt es mittlerweile fast 11 Jahre. Ich habe immer über das gebloggt, was mich gerade beschäftigt hat. Besonders schätze ich, dass es auch viele Leser gibt, die schon von Anfang an dabei sind und sich an meine ersten Schritte erinnern können. Viele Leser sind auch mit mir gewachsen und interessieren sich für ähnliche Themen wie ich.
Aber es wachsen auch immer Fotografen nach. Die interessiert momentan wahrscheinlich nicht, dass ich ein Objektiv von 1937 auf eine Kamera für 6.500 € schnalle, um damit Spaß zu haben. So einen Quatsch macht man, wenn man die Basics durch hat. Aber ich würde sehr gerne auch wieder denen, die noch nicht so lange dabei sind, etwas bieten. Mir fällt es aber schwer, Themen erneut aufzunehmen, über die ich schon einmal berichtet habe. Nur zu schreiben, um etwas zu schreiben, liegt mir nicht. Einfache Dinge wie die Kamerabedienung und Blende/ISO/Zeit sind einfach durch bei mir. Daher würde ich mir wünschen, dass sich jemand findet, der als eine Art Co-Blogger selbst Lust hat, über seinen Weg in der Fotografie hier zu schreiben. Ähnlich wie ich es auch gemacht habe, die eigenen Entdeckungen aufschreiben und gemeinsam mit den Lesern wachsen. Hat jemand von Euch Lust dazu? Ich denke so an etwa drei bis vier Artikel pro Monat. Und es darf dabei ruhig ganz unten anfangen. Schreibt mir doch einfach, wenn Euch das interessiert, dann schnacken wir über Details.
Das klang so gut, dass ich tatsächlich eine Mail geschrieben habe, und ein paar Tage später klingelte mein Telefon. Wir haben kurz gesprochen und uns dann im Studio verabredet. Dort haben wir dann noch etwas länger gesprochen — and here we are.
Ich freue mich sehr darauf, für Paddys Leser zu schreiben, und ich glaube auch, dass mein ganz persönlicher Weg zur Fotografie und mein täglicher Umgang damit einiges hergibt, was Euch interessiert. Allerdings entspreche ich einem Teil von Paddys Vorstellungen leider ü-ber-haupt nicht. „Etwas junges Blut“ hatte er sich eigentlich gewünscht, aber – ich will es mal so sagen: Wenn mir dieser Blog hier gehören würde, müsste er neunzehn62.de heißen.
Ich bin also schon 55, aber auf der anderen Seite bin ich auch ziemlich jung. Denn ich befinde mich als Fotograf praktisch erst im dritten Lehrjahr. Natürlich fotografiere ich schon mindestens mein halbes Leben, aber erst Ende 2014 hatte ich den Mut, daraus auch wirklich einen Beruf zu machen. Ich habe also einen ziemlich coolen Job gekündigt (Chefreporter Motor/Reise bei der „Welt“), mich selbstständig gemacht und mich praktisch täglich mit Fotografie befasst, und zwar ernsthaft, gründlich und eben auch unter den Bedingungen des Marktes.
Auf dieser spannenden Reise begleitet mich allerdings noch ein Autorenvertrag, den ich von der „Welt“ bekommen habe. Wer also will, kann mich nach wie vor in den Medien dieser besten aller Zeitungsgruppen lesen, allerdings schreibe ich dort nicht über Fotografie oder Kameras, sondern über Reisen (weniger) und Autos (mehr). Meine Fotos veröffentliche ich da auch ab und zu, das ist im Vertrag mit drin.
Weil ja heute alles transparent und irgendwie social ist, hatte ich mir von Beginn meiner neuen Karriere an überlegt, die Menschen an meinem beruflichen Wandel teilhaben zu lassen, entweder auf Facebook oder in einem Blog. Heute bin ich ganz froh, dass ich das doch nicht getan habe, denn vielleicht sollte man erst einmal etwas geschafft haben, bevor man andere Leute damit behelligt. Außerdem dröhnt mir immer noch die Mahnung meines ersten Chefredakteurs („Hamburger Abendblatt“) im Ohr: „Der Leser interessiert sich nicht für Ihre Sorgen.“
Schade, dass er nicht so lange gelebt hat, um zu beobachten, wie seine 1986 aufgestellte These komplett außer Kraft gesetzt wurde. Heute erzählt so ziemlich jeder öffentlich so ziemlich alles über sich und findet auch sein Publikum – auch wenn manche Inhalte nur schwer zu ertragen sind. In diesem Umfeld versuche ich einen Weg zu finden zwischen Transparenz und Relevanz, und darüber denke ich nicht erst nach, seit ich mit Patrick Ludolph in Kontakt gekommen bin.
Tatsächlich ist es so, dass ich mir für jedes Jahr ein wirklich großes Ziel gesetzt habe (dieses Jahr entsteht etwa mein erster Bildband, dazu aber später mal mehr), und der Plan für 2018 ist, mich regelmäßig öffentlich zur Fotografie zu äußern: Youtube, Podcast, Blog – ob ich alle Kanäle bespielen will oder zwei oder nur einen, war mir noch nicht ganz klar, als Paddys Newsletter kam.
Nun weiß ich schon mal: In Sachen Blog kann ich auf dieser Plattform hier eine Abkürzung zu vielen interessierten Lesern nehmen. Für diese Gelegenheit bin ich sehr, sehr dankbar, und ich hoffe, es gefällt Euch, was ich demnächst beizutragen habe. Alles wird unterfüttert sein von eigenen Erfahrungen als professioneller Fotograf, und manches wird vielleicht ein bisschen gegen den Strich gebürstet sein. Nicht unbedingt, weil ich die Provokation so liebe („Vergesst RAW, fotografiert JPG!“, wie wäre das als nächster Beitrag?), sondern weil ich dazu übergegangen bin, alles an seinem praktischen Nutzen im täglichen Einsatz zu messen.
Das passt dann auch zum Untertitel meines eigenen Internetauftritts: „Fotos aus dem Leben“, lauten die ersten Worte auf www.stefananker.com, und damit ist gemeint, dass ein starkes Gefühl für die Wirklichkeit meine Arbeit prägt – was man auf meinen Bildern sieht (hoffentlich), und was man auch bemerkt an meinem Umgang mit Kunden, Kollegen, Equipment und einfach dem ganzen fotografischen Kosmos. Ihr dürft also von mir eher das Bodenständig-Informative erwarten, während Paddy dann in Ruhe seine Leica-Objektive von 1937 weiter testen kann 😉
Hiermit meldet sich also der Co-Blogger zum Dienst, und ich glaube, ich werde wirklich in meinem nächsten Beitrag ein paar Gedanken zu RAW und JPG zusammentragen. Als kleiner Hinweis, in welche Richtung es gehen könnte: Ich bin inzwischen heilfroh, dass jemand das JPG-Format erfunden hat.
Hallo Stefan, und einen guten Einstieg / Dienstbeginn.. 😉
Ehrlich gesagt hätte ich mich auch gerne “beworben”, ich glaube Vielen ist es so gegangen als Paddy das erste mal davon erzählte / man davon lesen konnte.
Ohne vielleicht zu wissen was so dahintersteckt und was es tatsächlich bedeutet Blogger zu sein.
Mit Deinem Background und was die Tatsache angeht todsichere Jobs an den Nagel zu hängen für die Fotografie:
Glaube ich das sich da “zwei Richtige” gefunden haben… 🙂
Wir freuen uns auf Deine Sicht der Dinge
…
LG
Team Herzensmensch
Offenbar hat Paddy auch unsere Generation erreicht (ich Bj 59) und wir zaählen sicherlich nicht zum alten Eisen - haben halt eine andere Sicht auf die Dinge.
Ich wünsche dir und uns Durchhaltevermögen beim Ringen um die “richtigen” Beiträge und viel Spaß beim Austausch mit der “Fan-Base”.
liebe Grüße aus Wuppertal
Holger
Ich bin gespannt … so eine Zweit-Karriere schwebt mir auch vor 😉
Unterschiedliche Blickwinkel bereichern bekanntlicherweise die Fotografie, daher bin ich gespannt auf die Auswirkungen des Co-Bloggers auf Paddys perfekt scheinenden Blog… 🙂
Bin gespannt auf Anker62 ?
Hey, willkommen hier auf der Seite als aktiver Mitstreiter, ähhh -schreiber!
Dein Schreibstil liest sich jedenfalls sehr flüssig, weckt Interesse nach mehr und ich bin persönlich gespannt, was mich hier so von deiner Seite erwartet.
Von daher freue ich mich auf deine ersten Beiträge. 🙂
Vielen Dank für Eure freundlichen Kommentare – konnte leider nicht früher nachsehen und reagieren, weil ich heute den ganzen Tag zum Fotografieren unterwegs war. Sieben Stunden Fahrerei für zwei Motive am Ende, aber manchmal ist es eben wichtig. Schöne Grüße
Hallo,
Schön das du dabei bist.
Ich wünsche dem Blog noch viele erfolgreiche Jahre. Ist immer wieder schön bei neunzehn72.de vorbeizusehen.
LG aus Wien, Christian
Hallo Stefan,
ich schaue im Blog von Paddy immer wieder gerne vorbei und finde es gut, dass eine zweite Person hinzugekommen ist.
Ich wünsche dir für die Zukunft viel Erfolg in diesem Blog und vor allem gute Ideen zu Themen rund um die Fotografie.
LG
Wolle aus Krefeld
Huhu !
Klingt spannend, freu mir drauf 🙂
Hallo Paddy, Welcome Stefan - 72 ist ein toller Jahrgang aber ein decennium drauf und schon haben wir Stefan - das paßt bestimmt gut, klingt gut, macht neugierig - und so freue ich mich auf nordisch frische Stories auf neunzehn72.de/62 😉 alles Gute aus dem Goldenen Grund
Hallo Stefan, viel Erfolg - fängt ja gut an 🙂
Gruß aus Nürnberg
Hallo Stefan, mit Deinem Hintergrund ist sicher einer der richtigsten dafür gefunden! Ich freue mich auf die nächsten Beiträge!
Hallo Stefan,
ich freu mich auf Deine Artikel und wenn Du so gut fotografierst, wie Du schreibst, kann eigentlich nix mehr schief gehen und die Gegenargumente für die JPG Fotografie liegen schon auf dem Schreibtisch.… 🙂
Alles Gute
Ralph
Hallo Stefan, da wir hier sogar über gute Jahrgänge sprechen, melde ich 1954 an - ein ausgesprochen guter Jahrgang, für den gilt: “Ich bin nicht alt - ich bin ein Klassiker”!
Hobbyfotografen spielen oftmals gerne mit der Technik … so dass ich als weiteres Thema vorschlage, sich zu gegebener Zeit mit der avisierten DSLM ZENIT etwas näher zu beschäftigen, die für 2018 angekündigt ist?
Ich wünsche einen guten Start.
Alles Gute
Peter
Moin Stefan! (an “Moin” wirst du dich hier noch gewöhnen müssen, wenn du für einen Hamburger Blog(ger) schreibst!)
Ich freue mich auf neue Ein- & Aussichten in Sachen Fotografie aus deiner Feder auf Paddys Blog, denn auf die Dauer konnte man die Leica-Schwärmerei eines hoffnungslos Technikverliebten kaum mehr ertragen… 😉
Guten Start und dann einfach mal drauf los.
Gruß aus dem “Wilden Süden” der Republik von einem bekennenden Neigungsnorddeutschen.
Uwe.
Kommentare sind auch oft schwer zu ertragen 🙂
Hallo Stefan,
alles Gute und viel Erfolg bei all’ Deinen Vorhaben!
Das klingt alles sehr gut. Nicht nur jemand, der sich mit Fotografie beschäftigt, sondern auch jemand, der gut schreiben kann. Perfekte Kombination. Ich freue mich schon auf den ersten Blogpost.
Hallo Stefan und Paddy,
ich wünsche euch eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Ich bin immer wieder gerne auf Paddys Seite und amüsiere mich manchmal über seine Technikverliebtheit. Aber mal ehrlich, sind wir dies nicht alle irgendwie und sagen dann gleichzeitig “es kommt auf den hinter der Kamera an”?
Es wäre doch irgendwie unglaubwürdig wenn Bürger eines hochtechnisierten Landes - und ggfls. gleichzeitig noch Besitzer hervorragenden Equipments - sich nicht an den technischen Errungenschaften erfreuen würden?
Freuen wir uns doch weiterhin an Paddys Erlebnisberichten.
Nun bin ich aber sehr gespannt auf Raw vs. Jpeg. Jpeg als Sicherung halte ich für sehr wichtig. Manchmal hab ich auch schon ein Raw in die Tonne gekickt weil ich wohl zu blöd war mit LR mehr rauszuholen als das Jpeg mir bot. Dies kommt zwar sehr selten vor aber …
Viele Grüße aus dem Wilden Süden
Bernd Gantert
Herzlich Willkommen auf diesem tollen Blog. Du wirst ihn sicher mit deinem sehr angenehmen Schreibstil bereichern. Viel Erfolg und einen guten Einstieg!
Hallo Ihr Beiden,
ich finde es positiv witzig, dass ich mit 55 Jahren (BJ 62) meinen gut bezahlten Job auf den Nagel gehängt habe und im 2. HJ 2018 als Fotograf selbstständig werde und nun ein Co-Blogger bei Paddy anfängt, der ähnlich “gestrickt” ist.
Somit ist mein Interesse den Blog zu verfolgen verstärkt vorhanden.
Alles Gute und auf interessante und authentische Beiträge mit viel Freude und Spass.
Liebe Grüße, Roland
Hallo Stefan,
habe letztes Jahr Deinen Blog Projekt 366 verfolgt und fand das alles sehr spannend und informativ, was da so aus “Deiner Feder ” kam und natürlich aus der Kamera!!!. Du und Paddy : das wird ein riesiger Spaß.
Liebe Grüße aus Zeuthen (.. wir kennen uns von der ” MS Olympia” Reportage.)
Pit Fischer