Gerade erst wurde die neue Nikon D800 offiziell vorgestellt und schon geht wieder die heftige Diskussion los was diese Kamera denn taugt. Die einen sind enttäuscht, weil sie gerne eine kleine D4 zum halben Preis hätten, andere klugscheissern, dass ja die Objektive gar nicht die Auflösung von 36MP bedienen können. Dann gibt es diejenigen, die Nikon in einer Krise und das Volk zu Canon wandern sehen. Vergleichbar mit Mittelformat ist die Kamera nur aufgrund des Sensors schon mal gar nicht.
Am allerliebsten ist mir aber dieser Spruch:
“Oh Hilfe, nachdem die D800 angekündigt wurde, macht meine D700 plötzlich keine guten Bilder mehr”
Muss man mal so sacken lassen. Aber was steckt eigentlich in diesem Satz drin? Für mich ist das ein Ausdruck des ewigen Nörgelposings der Puristen. Dieser Spruch ist ein andere Formulierung für
“Der Fotograf macht das Bild und nicht die Kamera”
Ganz krass ausgedrückt könnte man es sogar so formulieren:
“Ich bin ein geiler Fotograf und mache mit jeder Kamera viel geilere Bilder als alle anderen.”
Während ich gerne die Aussage unterschreibe, dass der Fotograf einen nicht unwichtigen Anteil an der Qualität des späteren Bildes hat, frage ich mich, wieso man das immer wieder betonen muss? Ich kann mir nur vorstellen, dass solche Aussagen von Leuten kommen, denen nie jemand sagt, dass sie tolle Bilder machen. Würde man ihnen häufig sagen, dass sie ganz tolle Arbeit abliefern, dann hätten sie wahrscheinlich ein entsprechendes Selbstwertgefühl. Offensichtlich sagt das aber niemand und so müssen sie selbst der Welt mitteilen, dass sie tolle Hechte im Fotografenteich sind.
Zur Fotografie gehören viele Dinge. Es ist die Kreativität des Fotografen, sein technisches Know How und ebenso das verwendete Equipment. Ein Formel 1 Fahrer wird im normalen Strassenverkehr bestimmt mit jedem Auto gut zurecht kommen, aber auf der Rennstrecke siegen kann er nur mit dem richtigen Gerät.
Genauso muss man aus meiner Sicht die technische Entwicklung in der Fotografie sehen. Der Sprung von der D3s zur D4 war nicht so gewaltig, dass man unbedingt umsteigen muss. Die D800 kann man nur schwer als direkten Nachfolger der D700 gelten lassen, dennoch ist sie eine technische Meisterleistung und wird Massstäbe setzen. Insgesamt kann man aber mehr von einer Evolution sprechen, statt von einer Revolution. Es ist einfach nicht möglich alle paar Jahre das Rad neu zu erfinden. Es sind viele kleine Schritte, die über einen langen Zeitraum eine wahnsinnige Entwicklung zeigen. Besonders interessant finde ich z.B. diese Bilder auf fstoppers wo ein Super Bowl Bild aus dem Jahre 2001 mit einem von 2011 verglichen wird. Da sehen ISO 12.800 von 2011 so aus wie ISO 800 in 2001. Dazwischen waren aber mehrere Entwicklungsschritte notwendig.
Wir wissen doch alle, dass wir in spätestens 2-3 Jahren über die Datenmengen eines 36 MP Sensor lachen werden. Heute kommt uns ein Foto mit 70 MB gigantisch vor. Es gab aber auch Zeiten, wo ich 10 MB gigantisch fand. Damals hätte ich ganze 8 Fotos auf meiner Festplatte speichern können 😉
Man kann Evolution und Fortschritt nicht verhindern. Manch Schritt wird einem nicht einleuchten und mancher Weg wird in einer Sackgasse enden. Aber es geht weiter und ich bin der festen Meinung, dass bessere Kameras auch bessere Bilder machen. Genauso wie ein besseres Auto mehr Rennen gewinnen wird. Und Ihr wisst genau, dass in diesen Aussagen entscheidende Variablen weggelassen wurden. Was meint Ihr was passiert, wenn Michael Schuhmacher mit einer D4 die gute Annie Leibovitz fotografieren soll, wie sie im Formel 1 Wagen ihre Runden dreht?
Nicht jeder besitzt das fahrerische Können um aus dem neusten Formel 1 Wagen alles heraus zu holen. Für die meisten von uns dürfte es keinen Unterschied machen, ob die Kare von 2001 oder 2011 ist. Ebenso ist es in der Fotografie und da sind wir wieder bei dem Spruch “Der Fotograf macht … bla bla bla”. Tja, liebe Leute und so komme ich zu dem Schluss, dass Spitzengerät nur bei Spitzenfotografen einen Unterschied macht. Jeder, der aber meint, dass es für ihn egal ist, mit welcher Kamera er fotografiert, kann demnach nur ein mittelmäßiger Fotograf sein, der nicht in der Lage ist alles aus seiner Kamera heraus zu holen. Und nun steinigt mich für diese grandiose Beweisführung 😉
Dass sehe ich genauso und stimme dir da voll und ganz zu, der Fotograf macht den Hauptteil des Bildes, nicht die Kamera 🙂
Wobei ich natürlich auch nichts dagegen hätte, wenn mir Nikon seine neue D800 oder D800 E schenkt 😉
Deiner grandiosen Beweisführung kann ich nur zustimmen. Wenn man mal von der mangelhaften Zeichensetzung absieht … Aber die hat ja nichts mit dem - grandiosen - Inhalt zu tun. 😉
In Deutsch habe ich mich immer mit Mühe und Not auf eine 4- gemogelt. Ich nenne es einfach mal “Mein Stil” 😉
Nur zur Erinnerung:
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit war es unter „Puristen†verpönt, überhaupt irgendwelche Graphiken (und sei es nur ein kleiner bunter GIF-Pfeil auf irgendeinen Inhalt) in Webseiten einzubinden, weil das Verschwendung von Bandbreite und Plattenplatz sei.
Auf den Text, auf den Inhalt käme es bei Webseiten an, hieß es damals.
(Dieser Spruch, daß es auf den Fotografen und nicht die Kamera ankäme, nervt mich auch gewaltig, ebenso wie die dämliche - erfundene? - Anekdote von Helmut Newton im Restaurant. Beim Handwerker sagen dieselben Puristen, daß billiges Werkzeug nichts taugt und man nur ordentlich, sicher und sauber arbeiten kann, wenn man sich gutes Profiwerkzeug kauft, das selbstverständlich teuer sein muß. Und „wer billig kauft, kauft zweimal†ist auch so eine Volksweisheit. Nur beim Fotografieren soll es angeblich nur auf den Fotografen ankommen.)
Eins ist klar, Nikon muss sich mit der neuen abheben, und nun ja hat dann mit super 36MP; aber wenn ich so meine D700 angucke merke ich das wir beide noch viel vorhaben, das liegt vor allem daran dass ich in bewusster Bildgestaltung noch viel Raum für Verbesserung habe.
Das sts aber nix gegen die D800
ein bisschen ist es auch so dass wir gerne erst mal über neues meckern …
cheers
/Karl
Nein ich werfe keinen Stein. Im Gegenteil. Bin fast ganz Ihrer Meinung.
Allerdings zu “dennoch ist sie eine technische Meisterleistung und wird Massstäbe setzen” denke ich: abwarten, mal sehen was “hinten raus kommt”, z. Bsp. Speed, Rauschen, etc..
Habe selbst die D3s mit 2.8er Objektiven und wüßte beim besten Willen nicht warum mich jetzt die D4 oder gar eine der D800, oder gar die neue CANON xyz locken sollte.
Danke für diesen Artikel. Ich schließe mich Björn und Dieter an. Und auch ich würde mich über ein D800-Geschenk freuen 😉
Habe mir vor 6 Monaten die Sony NEX5 zugelegt um in die Welt der Fotografie einzusteigen. Seit mich diese Faszination gepackt hat, verfolge ich natürlich auch alle technischen Fortschritte bei den Kameraherstellern. Aber ganz ehrlich, solange ich die NEX5 nicht bis ins Detail verstanden habe, und einigermaßen vernünftige Fotos mache, reizt es mich relativ weinig auf eine große DSLR umzusteigen. Das Motto im Moment lautet, raus in die Kälte und üben, üben, üben 🙂
Man muss erst gehen lernen bevor man laufen kann und gute Schuhe allein machen keinen Marathonläufer aus Dir.
Und man kann auch als schlechter bis mittelmäßiger Fotograf Spaß an einer hochwertigen Kamera haben. 😉
stimmt!
Zustimmung! Und zwar 100% …
Meine Erfahrung bei Worshops; Die Disziplin der Dauergeningelei über Kameratechnik wird sehr oft von Fotografen ausgeübt, deren Kenntnisse über die wirkliche Wirkungsweise, sich sehr in Grenzen hält…
Wer die Kohle hat…Ich backe erstmal kleine Brötchen und Ziel ist es mir irgendwann eine Vollformat aus diesem Hobby zu finanzieren.
Moin,
sehe ich genauso. Ich habe das Gefühl, dass immer kontroverser und detailierter über die Funktionen und Eigentschaften der Kameras gesprochen wird, welche am Ende nur für einen Bruchteil der Nutzer wirklich relevant sind. Das wird über feinste Farbnuancen diskutiert, die sich mit einem Klick in Lightroom relativieren. Oder klassisches Beispiel: Es philisophieren Leute über Megapixel und neue Sensoren, deren Bilder zu 99% bei Faacebook landen und 1% als Abzug auf Muttis Nachttisch.
Nur wenige, von der ganzen Technik-Evolution unabhängige Gründe lassen mich z.B. an meiner D70 und D200 zweifeln.
Meine Güte, da habe ich mich glatt auf eine 6 gemogelt – wie peinlich! 😀
So ich drehe jetzt einfach mal die Beweislast um. Es ist doch der Fotograf der das Bild macht und nicht die Kamera. Denn ein guter Fotograf kennt sein Equipment und weiss das maximale aus diesem rauszuholen. Umgekehrt gesagt macht ein guter Fotograf mit einer mittelmäßigen Ausrüstung sicherlich ein besseres Bild als ein Knipser mit einer top Ausstattung. Denn ne Motivklingel hat die beste Kamera bisher nicht :-). Ich arbeite fotojournalistisch seit Erscheinen mit der D700. Für meine Zwecke ist die D800 nicht sehr geeignet, denn sie ist zu langsam und liefert mir, man wird es kaum glauben, zu große Datenmengen. Da wo es schnell gehen muss wird die D800 sicherlich zu träge sein. Aber ich denke das sie auch gar kein Rennpferd sein soll, denn dann hätte Nikon eine kleine D4 gebaut. Im Studio und Werbebereich kann ich mir vorstellen das sie sich aber bestimmt durchsetzen wird. Und noch etwas kann ich mir vorstellen. Nämlich, das ganz Nikonlike in naher Zukunft eine D4X auf dem Markt erscheinen wird, die dann X oder Xe heißen wird, je nachdem ob sich der fehlende AA Filter durchsetzt oder nicht.
Alle Jahre wiiiieder… *träller ;o)))
An der Kunsthochschule Düsseldorf, Fachbereich Fotografie, gehört z.B. zur Aufnahmeprüfung, mit einer analog bestückten Ritsch-Ratsch-Klick,
ein vorgegebenes Thema auf Zelluloid zu bannen.
Da interessiert es einen Dreck, mit welcher Cam es gemacht wurde.
Einzig und allein das Ergebnis zählt. Ideen, Ideen und noch mal Ideen,
die einzigartige Umsetzung des Probanden führt dann zum Erfolg oder
Nichterfolg.
Da würde die D800 eher hinderlich sein. :-))))
Gruß, Peter
Und zur Ausbildung eines Rennfahrers gehört, dass er mit dem Kettcar um die Verkehrsinsel trampelt.
100 Punkte Paddy !
Ich habe nicht vor Kunst oder Fotografie zu studieren, weil ich will Spaß haben.…
Den Vergleich mit dem Kettcar konntest du dir sparen, denn natürlich hat Peter recht. Nur das Endergebnis zählt für den Kunden, die Galerie, den Verlag usw. Kein Mensch interessiert sich mit welcher Kamera es aufgenommen wurde.
Und wenn ihr hier schon ständig über Schumi und die Formel I redet, dann solltet ihr bemerkt haben, dass die Topfotografen auch mit Formel I fotografieren: Hasselblad !
Ich lese den Artikel mit gemischten Gefühlen.
Einerseits finde ich auch, dass der Fotograf die Bilder macht und ein guter Fotograf mehr aus dem iPhone raus holen kann, als jemand, der keine Ahnung hat, aus einer D800 rausholen wird. Das sage ich vor allem Leuten, die Glauben, sie könnten die Qualität Ihrer Bilder verbessern, indem sie die nächst teurere Kamera kaufen, ohne gleichzeitig an ihrem Können zu arbeiten.
Andererseits gibt es Bereiche, in denen bestimmte Eigenschaften notwendig sind, die aktuell jeweils nur am Ende der Technik möglich sind und die nach hochwertiger und teurer Ausrüstung verlangen. Man kann als Profi nun einmal ebensowenig mit dem iPhone Auftragsarbeiten abwickeln, wie der Rennfahrer mit dem Golf auf die Formel 1 Strecke gehen kann.
Aber auch der Rennfahrer wird nicht unbedingt mit dem Formel 1 Wagen von Hamburg nach Rom fahren wollen, oder seine Jadghütte in den Bergen besuchen. Bei Letzterem wird er wohl im Notfall sogar den Fiat Panda bevorzugen – wenn er bei Trost ist.
Ich kann generell Schwarz/Weiss-Malerei wenig abgewinnen. Dir richtige Antwort auf fast alle Fragen lautet doch: Es kommt drauf an. Und dieser Blickwinkel scheint momentan sowohl den Kritikern als auch den Befürwortern wieder einmal abhanden gekommen zu sein.
Was ich besonders interessant finde ist, dass wieder einmal sehr viele ganz genau wissen, was gut und schlecht ist, ohne das Teil überhaupt in der Hand gehabt zu haben. Ich werde mal abwarten, das Teil vielleicht einmal in die Hand nehmen und mir ein Urteil bilden, wenn ich damit fotografiert habe und Bilder an meinem Bildschirm in Augenschein genommen habe.
Endlich mal ein Kommentar mit vernünftigem Mnschenverstand geschrieben…!
Dem kann man sich nur anschließen!!
Um die hier so oft zitierte Aussage zum “guten Bild” werten zu können, müsste man erst mal definieren, was denn das gute Bild ausmacht, und das sind nur für bestimmte Zielsetzungen technische Parameter. Demnach ist der pauschalen Theorie “bessere Kamera” = “bessere Bilder” zu widersprechen.
Ich halte die Beweisführung in der Tat nicht für derart grandios, wie du das jetzt naturgemäß siehst.
Zum einen scheint mir die Bezeichnung “Puristen” nur wenig zutreffend zu sein für Leute, die meinen, dass man für gute Bilder nicht immer das allerneueste Modell benötigt.
Außerdem hinkt dein Vergleich, denn im vorherigen Artikel wurde z. B. die D800 NICHT mit einer Digiknipse oder z. B. einer (in der Tat nicht mehr technisch aktuellen) D50/D60/D80/D1 (what ever) verglichen.
Es ging vielmehr um das (in meinen Augen noch immer sinnlose Upgrade) von z. B. der D700 auf eben jene D4 oder D800.
Aber, versteh mich nicht falsch, du darfst dir von mir aus gerne jederzeit die neuesten Cams zulegen. Ich würde mir nie anmaßen, dich dafür zu kritisieren.
Ich bin Amateur und muss und werde diese - in meinen Augen technisch eher marginalen aber finanziell extremen Neuerungen - zum Glück NICHT mitmachen.
Schön ist, dass wir beide (anscheinend) aus einer fotografisch recht erfolgreichen Position heraus argumentieren (können).
Du in deinem Bereich und ich im Bereich internationale Fotowettbewerbe etc.
LG goal
Das ist doch einfach. Ein gutes Bild ist eines auf das man länger als eine Sekunde schaut 😉
Das wäre dann der endgültige Beweis für die Widerlegung oben genannter These, ich befürchte allerdings, dass es so einfach nicht ist. Ich habe grausige Bilder schon länger als eine Sekunde angesehen…
gefällt mir. 🙂
…und wenn man jetzt noch bedenkt das man eine Kamera mittlerweile 7 Jahre abschreiben muss, muss die “alte” Technik noch ein bisschen arbeiten 🙂
ich finde, dass du dich hier in einer weise rechtfertigst, die eigentlich in dem vorherigen artikel als unnötig beschrieben wurde. gleichzeitig finde ich, wie hier auch bereits angedeutet, die einschätzung von “alles unter der d800 ist für puristen” mehr als unpassend, weil dadurch das werkzeug über das ergebnis gestellt wird. und wie auch bereits gesagt, hinkt der vergleich mit der formel 1 ab dem moment, wo es nicht nur um technik geht. wie mein vorredner gesagt hat, ein gutes (nicht nur technisch gutes!) bild lässt sich nicht mit der stoppuhr messen. naja, aber jede/r wie er/sie es mag.
und zum thema logik: ich finde deine eingangsformulierung nicht besonders schlüssig…
…ich nicht. Und dafür bekomme ich dann auch regelmäßig bei verwandtschaftlichen Urlaubsbildersessions geschimpft 😛
Lassen wir sie doch erst mal kommen. Im professionellen Bereich ist in erster Linie wichtig, wer ist mein Auftraggeber und was verlangt er. Wollen Zeitungen ab morgen nur noch 70 MB Bilder werd ich umdenken müssen. Aber ich gehe davon aus, dass das so schnell nicht kommen wird. Profi’s richten ihre Ausrüstung nicht nach ihren Wünschen sondern nach den Wünschen der Kunden aus. Und es muss eine gewisse Wirtschaftlichkeit gegeben sein. Wenn ich zum Beispiel betrachte das die neuen Kameras wieder neue Akku’s oder neue Batteriegriffe bekommen haben ist es für mich zur Zeit wirtschaftlicher zu schauen was der Preis der D3s / D700 in naher Zukunft machen wird. Der “reiche” Hobbyfotograf kauft sich mit Sicherheit gerne gleich alle Neuerungen. Auch auf die Gefahr hin das er vielleicht nicht weiß was er in seinen Händen hält. Die Profi’s sind für ihn als Betatester allerdings auch sehr froh 😉
Die 70MB werden auch nur in unkomprimierter Form erreicht. Verlustfrei komprimiert und da gehe ich mal von aus, dass die Meisten diese Funktion aktiviert haben, sind es nur noch knapp 42MB. Natürlich ist das eine Menge, aber für die heutigen Rechner ist das ein Kinderspiel.
@Klaus
Klar, zählt das Endergebnis. Aber was ist wenn dies nicht erreicht werden kann. Die Galerie XY verlangt ein Großformat von 1,40x1,40m. Mit einer Kleinbildilmkamera wird das nix mehr.… Im Übrigen fotografieren nicht alle Top Fotografen mit einer Hasselblad!
Einen weiteren Aspekt hast du noch übersehen, den Technikfreaks gerne vergessen: Selbst eine bessere Kamera befähigt mich nicht zwingend zu besseren Bildern 🙂 - ich setze mich ja auch nicht in einen Formel 1 Boliden und werde zum Schumi (dasselbe erleben wir doch täglich im Straßenverkehr).
Ich freu mich über die neue Kamera, auch wenn ich sie mir nicht gleich zulegen werde. Nikon kanns halt und will sich nicht weiterhin von Canon abhängen lassen. Nun würde ich mir nur noch wünschen, daß die ebenfalls die Software und Kabel mitliefern, wie Canon, dann hätte Nikon tatschlich auch hier aufgeholt.
P.S.: Meine erste Festplatte (MFM) hatte 20 MB, kostete schlappe 1.00 Märker und niemand brauchte sooo viel Speicherplatz … der PC hatt 640 kb RAM und das war schon viel … allerdings war das im letzten Jahrtausend 😉
… und eine Pixelmapping-Funktion, so wie sie die Nikon 1-Modelle haben!
Ich lese diesen Bericht mit gemischten Gefühlen.
Sicher.. ohne das richtige Equipment fehlt es den Bildern an etwas, einige Dinge sind schlichtweg nicht möglich. Auch ich möchte meine Kamera nicht missen.
Aber alles was Fotografie noch ausmacht, sei es beispielsweise die Bildkomposition, das Talent, die innere Augeglichenheit, der Umgang mit Models, und auch das Fachwissen.. das alles hat rein gar nichts mit dem Equipment zu tun. Das sind kameraunabhängige Faktoren, die sehr viel ausmachen und die der Fotograf immer anwenden kann, losgelöst vom Equipment.
Das ganze ist eine Symbiose aus Fotograf & Kamera - aber für mich steht der klar Fotograf im Vordergrund.
Exakt so ist es, Darren.
Und die selbsternannten Profis hier sollten sich mal lieber die echten Profis anschauen, oder diese konkret befagen (ja, das geht bei den lebenden Personen noch), was sie von dem Pixel- und Auflösungwahn halten. Siehe z. B. O. Toscani!
klar hast du zum teil recht.
ich kenne o. toscani nicht persönlich, habe aber das ein oder andere interview mit ihm (auch jim rakete) gesehen. selbsverständlich machen beide grandiose fotos auf analogem material (1/8 sec).
und doch sieht man beide auch immer wieder mit einer 1Ds oder hasselblad H.
und ganz klar: sonst würde man sich auch fragen, wie man vor 20, 30 oder 40 jahren überhaupt ein vernünftiges foto zu stande bringen konnte.
Also ich fotografiere unkomprimiert. Und klar haben die Rechner damit kein Problem. Haste aber mal probiert 42 MB zu versenden??? 😉
Der berühmte Autovergleich durfte auch hier an dieser Stellen nicht fehlen… Doch nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Man sollte sich im Prinzip nicht rechtfertigen müssen, wenn man sich ein Werkzeug kauft. Nur muss man sich auch nicht wundern wenn man sich rechtfertigen muss, wenn man erwähnt, dass man das “beste” Werkzeug hat und die Ergebnisse nach alles andere aussehen. (Da soll sich jetzt keiner angesprochen fühlen!).
Zumal mich interessieren würde, was denn ein gutes Bild ist? Wie unterscheide ich ein gutes Bild aus einer D800 und ein nicht so gutes Bild aus einer D60?
Ich fotografiere mit film-basierenden Kameras, die vor Jahren die oben genannte Formel 1 waren. Mache ich dadurch gute Bilder?
Was muss man denn alles aus einer neuesten Canikon rausholen um ein Spitzenfotograf zu sein? Formel-1-mäßige Serienbilder mit 6 Bilder/sek von belanglosen Motiven?
Also ich seh das ganz einfach:
36MP der D800 sind zwar zu viel. 12 MP der D700 sind mir aber zu wenig. Eine 3,5 Jahre alte Kamera mag ich mir irgendwie einfach nicht kaufen. Die D700 kostet ca. 2.000,- Liste, die D800 2.800,- und ist dafür neu. Das Rauschverhalten der D800 kann nicht so arg schlechter sein als bei der D700. Erstens verliert ein großes Bild durch die Komprimierung auf kleine Größe an Rauschen, zweitens kommt eh bald Lightroom 4 raus und entrauscht den Rest ganz gut.
Die Dateigröße der D800 ist wirklich happig. Aber ok. Die Festplatten werden halt auch immer größer und die Prozessoren schneller.
Die D800E halte ich für Spezialisten-Schnickschnack (Landschaft, Architektur).
Brauch ich nicht.Ich mach Portraits im Studio und fallweise Reportage.
Fazit: Ich hab mir die D800 geordert. Und werd damit sicher nicht unglücklich auf eine D700 hinschielen. 🙂
Eyeyeyey, da habe ich ja mal wieder eine schöne Diskussion angezettelt. Ehrlich gesagt mag ich diese hitzköpfigen Debatten ja ganz gerne. Aber irgendwann ist auch mal Zeit wieder etwas Druck vom Kessel zu nehmen.
Das schöne an der Diskussion ist: Ihr habt alle recht, bzw. liegt Ihr alle falsch.
Ist der Fotograf das wichtigste Element? Ja
Macht der Top Fotograf mit der Billigknipse super Bilder? Ja
Zählt nur das Ergebnis? Ja
Gibt es Anforderungen für mehr Auflösung? Ja
Gibt man viel Geld für Zeug aus, das man nicht braucht? Ja
Liegt die Güte eines Bildes im Auge des Betrachters? Ja
Bietet eine Kamera heute andere Möglichkeiten als eine von vor 10 Jahren? Ja
Ist man mit besserem Equipment effizienter? Ja
Mit dem Beitrag wollte ich nicht in Frage stellen, dass Kreativität und Ideen der zentrale Punkt der Fotografie sind, sondern meinem Ärger über die Oberlehrerhaftigkeit mancher Fotografen zum Ausdruck bringen. Wie kann man sich nur selbst so über andere stellen?
Jeder, der auch nur ein Fünkchen Verstand hat, sollte wissen, dass das Werkzeug alleine kein Haus baut. Ebenso greift der erfahrene Handwerker gerne zu gutem Werkzeug.
Aber vielleicht sind sie gar keine Oberlehrer; und Verallgemeinerung ist immer falsch 😉
Für mich bedeutet “Der Fotograf macht die Bilder” und “Restaurant” mich verdammt noch mal anzustrengen und über mich herauszuwachsen.
Ich habe von den Leuten gehört, die Du vermutlich meinst; aber ich kenne keinen.…
Hmm, irgendwie wie früher beim CB-Funk. Vieles geht so herrlich am Thema vorbei. Wie leider in vielen Foren gibt es die Besserwisser, die auch das schönste Foto zerreißen, weil es nicht ihren Idealvorstellungen entspricht, oder nicht den Normvorstellungen vom Bildaufbau. Ein Grund nicht an solchen Foren teilzunehmen. Aber jetzt hält dieser Trend auch in einem Blog Einzug. Am besten gefiel mir bislang der Hinweis auf Rechtschreibefehler. (Bitte die kannst Du alle behalten, wenn Du sie findest!) Letztendlich soll es dem Kunden und mir gefallen, wenn dann noch Kollegen, die man kennt, ein paar Worte zu der gemachten Arbeit sagen, ist das vollkommen Okay. Entwicklung, Geschwindigkeit und Veränderungen, finden vor allem jährlich Einzug in die Formel 1 und gerade das macht es so spannend. Auch Nikon hat diesen Schritt mit der D800 als Erster in der Klasse gewagt. Doch schon wird das Schwein geschlachtet, bevor überhaupt einer das tolle Stück in der Hand hat. Noch hat keiner sie „getestet“, ob dieses gute Stück überhaupt den persönlichen Anforderungen entspricht, die man bislang nur dem Papier entnehmen kann. Jetzt könnt ihr gerne über mich herfallen, aber ich finde gerade auch den Videopart interessant, da ich auch mit Video arbeite. Ich bin wirklich voll gespannt auf das Teil. Ich bin der Meinung, dass es sich nicht um eine Nachfolge im klassischen Sinne handelt, sondern um eine eigene neue Klasse bei Nikon. Ich finde es toll, wenn andere ihre Kamera verteidigen. Keiner hat gesagt, dass diese ab morgen keine guten Bilder mehr macht. Nikon will neue Meilensteine legen, das haben sie hiermit getan. Was wurde die N1 zerrissen und auch sie hat sich ihre Fangruppe gesucht und gefunden. Sorry, aber viele Kommentare sind anmaßend und Oberlehrerhaft, was über diese beiden Blogs von D800 geschrieben wurde.
Danke für die Worte - deshalb schaue doch mal auf den folgenden Link:
http://mansurovs.com/nikon-d800-high-iso-image-samples
Alle reden über eine kamera, die sie noch nicht in der Hand gehalten haben. Nur wenige ausgewählte Fotografen hatten bisher das Vergnügen - und scheinen zufrieden zu sein. Bevor ich mir so eine teure Investition tätige, würde ich mir die ersten Tests abwarten. Ob nun Profi - oder nicht. Viel Kies kostet das gute Stück nun einmal. Da will es gut überlegt sein, ob man so ein Pixelmonster braucht - oder es die ‘alte Kamera’ auch noch macht.
Lg
Christian
Danke für den Link, sind wirklich nette Aufnahmen. Erstmal in der Hand halten was für ein “feeling” sie hat und dann mal schauen was die Kriegskasse so sagt.
Die Entwicklung geht weiter und somit natürlich auch die Ansprüche. Wichtig für alle die fotografieren sollte jedoch sein sich zu überlegen wofür sie ihre Ausrüstung überhaupt nutzen wollen. Viele sehen ihre teure Ausrüstung in erster Linie als Statussymbol (in der Regel nicht die, die damit arbeiten). Ich finde es immer wieder lustig Menschen mit einer D3 oder EOS1 rumlaufen zu sehen, die dann eine Billigoptik drauf haben, weil das Geld nicht mehr gereicht hat. Sie wären mit dem Modell tiefer und dafür einem vernünftigen Objektiv besser gefahren. Der Pixelwahn, vor einigen Jahren von der Industrie vorgegaukelt, hätte nie funktioniert wenn der Verbraucher kritischer nach der objektiven Bildqualität und dem wirklichen Nutzen gefragt hätte. Dies sollte also im Vordergrund stehen. Was mache ich und welches Werkzeug brauche ich dafür.…
Immer wieder erfrischend zu lesen Deine Blogeinträge. Vielen Dank dafür.
ich freue mich schon auf Deinen ersten Praxisbericht mit der D800.
Während hier alle rumlabern, gibt es bereits erste Testfotos mit der D800 - allerdings mit einem Vorserienmodell.
Wenn ihr mal schauen möchtet:
http://mansurovs.com/nikon-d800-high-iso-image-samples
Liebt Eure Kamera - dann wird sie auch Euch lieben. Egal mit welchem Modell 😉
Lg
Christian
Danke für den Link. Sehr interessant.
Wenn ich ehrlich bin - ich würde sie mir kaufen. Mir fehlt jedoch die Kohle dafür. Aber vielleicht sollte man auch mit dem zufrieden sein, was man hat.
Evolution. Wäre es nicht mehr Evolution gewesen, eine “D4-mini” mit 16mp als D700-Nachfolger zu platzieren? Auf mich wirkt die D800 eher wie eine neue Produktlinie, die erst einmal nichts mit der Linie D3-D700 zu tun hat.
Zu beiden neuen Modellen D4 und D800 würde ja auch jeweils ein weiteres passen: D4s mit mehr mp und eine “D8“mit mehr Speed o.ä. Sozusagen kleine Schwester zur D4 als D700-Nachfolge und D8 als grosse Schwester zur D800.
Uli
Sehe ich genau so, nur a weng anders … man braucht keine gute Kamera umd gute Fotos zu machen … geht aber leichter oder einfacher damit … zumindest wenn der Fotograf weiß auf welche Knöpfe er drücken sollte … ach ja … und gut ist natürlich Definitionssache … 🙂
Hallo Paddy,
mit großer Freude lese ich Deine Blogposts. Interessant finde ich vor allem, dass schon so viele Urteile gefällt werden, bevor jemand die Kamera mal wirklich getestet hat. 🙂
Es gibt immer für neue Sachen Leute, die alles schlecht reden und die begeisterten Fans, so wie Du. 😉
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf Deine Berichterstattung, dass Deine Erwartungen voll erfüllt werden und Du viel Spaß und Freude an den Kameras haben wirst. Für mich kommt so ein Gerät nicht in Frage, aber ich bin auch sehr gespannt auf Deine Vergleichsberichte von der D800 zur D4.…
Ich stimme Deiner Beweisführung uneingeschränkt zu - jetzt habe ich schon die eine oder andere D3s in der Bucht mit Restgarantie und weniger 10.000 Auslösungen für unter 3500,- Euro gesehen - auch da kann man überlegen etwas sehr gutes für den Preis einer D800 zu bekommen - und da ist noch kein Batteriegriff bei. Ich bin demnächst in Vegas und werde mal die US-Wechslekurspreise anschauen - da wird das auch bei D4 durchaus interessant - man kann abhängig von der Steur schon so 1500,- sparen - wenn wir duch den Zoll kommen - sonst ist der Preisvorteil schnell wieder hin (immerhin liegt die versuchung nahe)
Tja, man kann sich so ein Teil Schlechtreden oder Schönsaufen 😉
Mein gute D70 kommt nun so langsam in die Jahre und da ist was neues fällig. Als Hobby Photograph mach ich damit auch keine “besseren” Bilder, aber die Definition von Hobby ist: “Mit maximalem Aufwand Minimales erreichen” 🙂
“Ein Hobby ist … eine Tätigkeit, der man sich nicht aus Notwendigkeit, sondern freiwillig und aus Interesse, Faszination oder sogar Leidenschaft unterzieht. Die Tätigkeit bringt Vergnügen, Spaß oder Lustgewinn mit sich. Dabei ist mit Arbeit nicht ausschließlich Erwerbsarbeit (Beruf) gemeint.” Zitat: Wikipedia
Wahnsinn!
Was für’n Pulverfass so eine kleine, etwas provokative These (oder Beweisführung) sein kann. Obwohl man ja auch sagen muss, dass es hier in Paddy’s Blog immer noch seeeehr gesittet und auf angenehmen Niveau zugeht. In manch anderem Forum wird’s einem vor lauter Besserwisserei und persönlichen Beleidigungen sehr schnell schlecht. Deshalb erstmal an alle, die hier schreiben, ein herzlicher Dank!
Eigentlich ist ja schon fast alles zum Thema geschrieben. Vielleicht noch ein Vergleich zum polarisierenden Thema: Der Südpol ist genial - da gibt es riesige Gletschergebirge und vor allem Pinguine! Aber der Nordpol.… Eisbären und Nordlichter!
Und während beides ja völlig richtig ist, aber manche Südpolianer den Nordpolianern die Haare ausreißen und umgekehrt, gibt es dazwischen noch einen ganzen wunderbaren Planeten mit herrlichen Motiven (natürlich inklusive der Pole!).
Aber die ganze Debatte wird sich ganz einfach wieder in Luft auflösen, bis zur nächsten Modellpflege. Das Gleiche wie bei iPhone und Co.
Und komischerweise macht’s trotzdem immer wieder Spaß, sich an der Aufgeregtheit zu beteiligen. Und warum eigentlich? Weil, da bin ich mir sicher, die allerallermeisten von Paddy’s Blog-Lesern ’nen kleinen Techniktick haben. Sonst wären sie woanders… Schlimm? Nö! Solange man das Bildermachen dabei nicht vergisst. Machen aber sicher die allermeisten auch nicht.
Und ganz ehrlich - wenn ich die Kohle hätte, wäre mein neues Dreamteam im Moment ebenfalls die D4 und die D800, weil jede für sich einfach das Beste ist, was man für den jeweiligen Zweck kriegen kann (finde ich jedenfalls). Das ist ganz einfach technischer Fortschritt und irgendwann gibt’s ’ne D5 und ’ne D900, die dann wieder etwas besser sind.
Weil’s aber preislich jenseits jeglicher Budgetgrenze bei mir liegt, werde ich wohl noch sehr lange und gerne mit den beiden kleineren Schwestern rummachen, D700 (als meine kleine D4) und D7000 (als meine kleine D800). Haben auch ganz schön die Brieftasche gebeutelt und sind noch lange kein altes Eisen.
An dem Thema guter/schlechter Fotograf, gute/schlechte Bilder mag ich mich aber nicht so recht beteiligen. Liegt eh im Auge des Betrachters. Also zuerst in meinem Auge und natürlich in dem der anderen. Und wenn jemand leuchtende Augen bekommt, wenn er ein Foto sieht, das aus meiner Kamera XY stammt (und ich verborge sie nicht…), dann geht’s mir gut.
Und ich freue mich nicht nur, aber eben auch, darüber, dass ich die gute Technik dafür besitze, die mir das schöne Hobby erleichtert und in manchen Fällen auch erst den richtigen Ausschlag gibt, dass ich meine Vorstellungen und Ansprüche auch umsetzen kann. Und über das wohl noch Wichtigere - die guten Linsen - haben wir hier noch nicht mal gesprochen.
So, ist doch recht lang geworden…
LG und allzeit schöne Motive!
Mir fällt ist auch aufgefallen, dass es in den Foto-Communities immer nur um Technik geht. Da wird über das kleinste bißchen Bildrauschen und Unschärfen am Rand diskutiert. Es geht dort fast nie um Fotos…
Ich mache gerade einen VHS-Kurs zum Thema Bildgestaltung. Der Dozent ist schon etwas älter und präsentiert uns Dias (!). Das älteste seiner Bilder hat er 1956 gemacht. Man kann sich leicht vorstellen, wie das technisch aussieht… Das entscheidende ist aber, dass man auf diese Problematik überhaupt nicht achtet, weil man genug damit zu tun hat, die Bilder auf sich wirken zu lassen.
Ein anderes Beispiel ist mein Schwiegervater. Der fotografiert seit 40 Jahren ohne das kleinste bißchen Wissen über Kameratechnik. Aber er hat ein gutes Auge und macht tolle Fotos.
Also geht einfach raus und macht gute Fotos!
Echt lustig aber zum Teil sogar interessant was man hier so lesen kann.
Mal was ganz anderes zum Thema (es sollte ja nicht (nur) um die Technik gehen, oder?)
Habe mir vor x Jahren, als das Gerücht aufkam das bei NIKON die Analogtechnik sterben wird, noch schnell (zusätzlich) eine der letzten F100 gekauft und muß auch aus heutiger Sicht sagen, ich habe es nicht bereut. Mich reizt es auch viel mehr mit der Kamera an die Grenzen des Möglichen zu gehen, als vermeindlich mit neuerer Technik Grenzen überschreiten zu können. Die wenigsten reizen ihre Ausrüstung auch nur annähernd aus, egal welche sie haben. Ergo: Wie hier schon mehrfach angemerkt, wichtig ist ausschließlich das Ergebnis, da darf man (darf ich?) dann auch analog mit digi vergleichen. Oder?
Ok…ich habe meine Magisterarbeit auf einem Rechner geschrieben, der eine damals “gigantische” 2 MB Festplatte gehabt hat 😉 und ich bin froh, dass sich die Welt seitdem weitergedreht hat…
Ich freu mich jedenfalls, dass Nikon es schafft auf verschiedenen Wegen nach Fortschritt zu suchen. Denn die Zielgruppen für die D800 und die D4 haben zwar eine gemeinsame Schnittmenge, mehr aber auch nicht. Manche Fotografen benötigen eben einen Formel 1 Wagen, während die anderen einen HighTech Geländerenner für die nächste große Rallye brauchen. Und wenn man jetzt nicht zur Zielgruppe der D800 (für mich die Entsprechung zum Formel 1 Wagen ;-)) gehört, dann kann man die technische Leistung bewundern (und sich freuen, wenn die eine oder andere Entwicklung auch im Geländewagen (=D4 und Nachfolger) brauchbar ist!). Ach ja…die tollen Bilder, die damit sicherliche entstehen werden darf man natürlich auch bewundern.
Ansonsten hält man sich vielleicht an einen Wahlspruch des Sonnenkönigs: “In einen geschlossenen Mund kommen keine Fliegen” (damals gabs halt keine Tastaturen…heute müssten man vielleicht sagen: stille Finger kriegen kein Rheuma ;-))
lg Annette
Nachdem hier schon einige Gleichnisse bemüht haben:
Geb Rembrandt einen ollen Bleistift in die Hand oder einem Durchschnittsbürger ein komplettes Atelier inkl. Ölfarben, Pinseln und allem was dazugehört. Wer macht wohl die besseren Bilder?
Gib einem guten Handwerker olles Werkzeug vom Aldi oder jemandem mit 2 linken Händen Makitawerkzeug. Wer ist wohl erfolgreicher?
Gib Paddy eine Nikon D40 oder Onkel Udo eine D4. Wer macht wohl die besseren Bilder?
Ich bin auch davon überzeugt, dass eine gute Kamera eine gutes Bild noch etwas besser machen kann, aber denkt mal an 2 Situationen:
1) Ein perfekt belichtetes Bild, der Fokus sitzt, brilliante Farben, kein Rauschen. Aber dafür keinerlei Bildkomposition, es ist einfach nur langweilig.
2) Durchdachte Bildgestaltung, Spannung im Bild, ein Bild in dem es immer wieder etwas neues zu entdecken gibt und das den Betrachter fesselt. Okay, die Kamera war nicht die beste, man sieht leichtes Rauschen und die Schärfe lässt zum Rand hin nach.
Für welches Bild würdet Ihr Euch entscheiden? Ich glaube, dass ist es, was viele mit “Das Foto wird hinter der Kamera gemacht” meinen.
Zudem ist die Qualität heutiger Kameras schon so gut, dass die Verbesserungen immer geringer werden. Andererseits ermöglichen heutige Kameras Bilder in früher undenkbaren Situationen - das ist auf jeden Fall ein Vorteil!
“36 Megapixel braucht kein Mensch!” (2012)
“12 Megapixel braucht kein Mensch!” (2003)
“6 Megapixel braucht kein Mensch!” (1998)
“Eine digitale Spiegelreflex? So ein Schwachsinn!” (1995)
“640 KByte sind für alle genug” (1981, ein gewisser B.G.)
Also ich muss sagen, du hast es auf den Punkt gebracht; Und ich hoffe das viele der sogenannten “Puristen” deinen Artikel zu Gesicht bekommen. Nice! 🙂
wow.
ich möchte nun nach so vielen jahren auch mal in ein blog schreiben - in kleinschreibung.
ich finde, hier hat jeder in dieser diskussion recht & unrecht - wie paddy sagt. ich teile einen teil seiner ansichten, wenn auch nicht alle - das ist doch das spannende daran, oder?
und ganz ehrlich:
wir alle sparen gern und sind vernünftig, aber haben auch schon geld für dinge ausgegeben und das völlig unvernünftig und unnötig / der eine fährt audi, der andere BMW / mein kollege hat eine canon, ich ’ne nikon und wir machen beide nette fotos / ich verdiene geld mit “fotografieren” und habe es sogar einmal gelernt, bin ich also “profi” - obwohl ich nur die 1/2 von dem verdiene, was ein guter bekannter als unternehmensberater verdient, der nur hobby-mäßig extrem geniale fotos macht, wenn er mit herzblut und hingabe das ganze wochenende mit seiner ausrüstung loszieht.….?
und: amateur kommt glaube ich von “lieben/liebhaber” - wow, wie oft habe ich zu ausbildungs-/studiums-zeiten meine amateur-freunde beneidet, während ich produkt aufnahmen von schweinehälften machen musste.
meine ganz persönliche meinung (ich besitzte im übrigen seit lieferbeginn u.a. eine D700 und privat eine D7000):
jedem seine eigene persönliche meinung - ohne oberlehrer-getue und anmaßungen.
canon baut tolle kameras, mit denen ich persönlich nicht so gut zurechtgekommen bin (handling) wie mit nikon - und am anfang habe ich einige sehr um den “schmelz” einer 5D/1Ds beneidet.
wer das finanziel stemmen kann… warum nicht alle 3,4,5 jahre wechseln und die gesamte ausrüstung verkaufen?
nikon war in meinen augen jedoch auch in zugzwang dem ganzen pixelgerede mal den riegel vorzuschieben. ob es unbedingt 36 mp sein müssen? keine ahnung. das wird sich zeigen. ich persönlich habe schon etwas angst vor den datenmengen.
und: auch mir wäre es lieber, nikon würde z.b. einmal seine internen prozeß-daten mit firmen wie adobe teilen, damit im workflow perfekte ergebnisse ohne große umwege entstehen können (RAW-konvertierung).
etc.
und mal ganz ehrlich: wir loben und schwärmen alle schon ganz gerne - aber meckern und kritisieren, das ist noch fast schöner oder zumindest häufiger tagesordnungspunkt, oder?
ich hoffe mal, dass nikon sich bei der entwicklung der D800 ausreichend gedanken gemacht hat und ein ausgewogenes verhältnis zwischen auflösung, rauschen, abblidungsfehlern & abstimmung gefunden hat, das dem der D700 in nichts nachsteht plus der netten evolution, die jeder anders wahrnimmt (2-facher kartenschacht, 100% sucher, ergonomie, belichtungsmessung, video…)
denn wer plant schon absichtlich einen flopp? da haben weder kunden noch nikon etwas von, oder?
schlusswort: ich mag’s puristisch, sehr sogar. aber ich denke, die D800 könnte mir irgendwann gefallen. widerspruch? und am wochenende geht’s los mit meiner alten kiev mittelformat und danach ins labor. ik freu mir so!
Egal wieviele MP - es geht um Bilder!
Hallo!!!
und die D800 ist ein scharfes Teil!
cheers
PS.: erstaunlich wie viel Energie diese Technikdiskussionen mit sich ziehen, in Bezug auf Bildgestaltung u.s.w. habe eine derart hohe Aktivität nicht beobachtet 🙂
/
Karl