Gestern hatte ich einen Aufruf gestartet in dem ich einen Co-Autor für mein Blog gesucht habe. Der Artikel ist mittlerweile gelöscht, damit ich nicht noch mehr Bewerbungen erhalte.
Was ich da wieder losgetreten habe, hätte ich nicht gedacht. Ein Haufen Kommentare, Emails und Bewerbungen. Über die sehr interessanten Bewerbungen habe ich mich sehr gefreut, viele der Kommentare haben mich jedoch nachdenklich gestimmt. Die meisten waren eher skeptisch und es wurden Vergleiche zu anderen Blogs gezogen, die sich keinen Gefallen damit getan haben zu viele Gastautoren mit dazu zu nehmen.
Ich war also gezwungen eine Nacht darüber nachzudenken. Ich habe mir die Frage gestellt, wieso? Wieso will ich eigentlich wirklich einen Co-Autor? Ich habe mich gefragt was wohl die Motivation bei den meisten grossen Blogs sein mag Gastautoren mit ins Boot zu holen. Mehr Autoren bedeutet mehr Content. Mehr Content bedeutet mehr Besucher. Mehr Besucher bedeutet mehr Werbung und das heisst mehr Geld. Das ist der Hauptgrund, weshalb ich diese Gastautorengeschichte kritisiere. Das wird zwar immer als Win-Win verkauft, da man ja auch einen Link zum eigenen Blog bekommt, aber langfristig profitiert der Blogbetreiber davon. Würde ich es anders machen? Hmm ja, denke schon … weiss nicht … eigentlich nicht, von irgendwas muss ich ja auch leben. Ich veranstalte hier also eine Art Casting für jemanden, der für mich schreiben soll. Stop, Notbremse.
Es wäre bestimmt interessant neue Sichtweisen zu erhalten und ich würde es auch toll finden einen Buddy zu haben. Aber ein Blog muss eine persönliche Sache bleiben. Wie soll das funktionieren mit jemanden, den ich noch gar nicht kenne und gleich auf meine Leser los lasse? Wenn es sich ergibt und sich durch Zufall jemand findet, der mit mir auf einer Welle reitet, dann kann ich es mir gut vorstellen ihn mit ins Boot zu holen. Aber so etwas per Aufruf und Bewerbung? Ne, mal ehrlich. Geht doch gar nicht. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich mit diesem Blog Geld verdiene. Aber das ist so gewachsen, ich habe auch mal mit Adsense-Einnahmen von 20 Cent pro Tag angefangen. Ich kann den kommerziellen Hintergedanken nicht abstreiten, aber ich sollte mich mit dem begnügen was ich habe und mich darüber freuen. Alles was ich bisher gemacht habe ist auf meinem Mist gewachsen, da kann ich stolz drauf sein und da trage ich die Verantwortung für.
Manche Dinge soll man so lassen wie sie sind. Man muss nicht immer irgendwo etwas neues machen. Mein Blog ist gut wie es ist und ich habe genug andere Baustellen an denen ich mich austoben kann. Die Gefahr scheint doch zu gross, dass ich mir damit keinen Gefallen tue. Ein Blog braucht ein Gesicht, ist was persönliches und voll subjektiv. Grundsätzlich finde ich die Idee eines Partners noch immer gut, es klappt ja auch mit Gunther beim Fotoschnack sehr gut. Aber das sind Projekte, die sich irgendwie ergeben haben, aus einer Laune heraus und die beiden waren für die beiden Geschichten genau die richtigen, meine Wunschpartner. So muss es sein.
Also gibt es erst einmal keinen Co-Autor für Neunzehn72.de. Ein bisschen leid tut es mir um diejenigen, die sich echt Arbeit mit einer Bewerbung gemacht haben. Da waren richtig gute Leute dabei. Ich könnte schon wieder heulen und es rattert bereits in meinem Hirn. Eine erste Idee habe ich schon wieder 😉 Vorerst aber bleibt hier erst mal alles so wie es ist.
Deine Ehrlichkeit ist das, was den Blog so interessant macht und (finde ich jedenfalls) dich so von der Masse hervorstechen lässt!
Da gebe ich Claas recht!
Eine richtige und nachvollziehbare Entscheidung.
Und es sagt ja Keiner, das du nicht ein anderes (Blog-)Projekt starten kannst, in dem auch Co-Autoren mit eine Rolle spielen…
Viel Erfolg für die Zukunft.
Dafür!!! Also ich meine gegen einen Co-Autor.…
Yup, kann den Vorrednern nur zustimmen. Es gibt genug “Content”, wenn man nur genau guckt. Es sind die kleinen Dinge die es ausmachen.
win-win hin oder her - es ist neunzehn72! Nett von nebenan und mit viel Bodenkontakt. Das macht es aus und das macht es interessant. DEIN Studio ergibt dann content ohne Ende. Und bitte keine Kuschelecke für abgehobenes Profigelaber einrichten! Hamma schon an jeder Ecke dieser Erde! Also - dranbleiben!
Ich bin auch der Meinung, dass Dein Blog von Deiner Person lebt. Ich hätte sicher auch kein Problem ab und an einen Beitrag von einem Gastredner zu hören, doch das sollte lieber die Aussnahme bleiben. Deine Beiträge sind Tag für Tag spannend und gut gemacht.
Recht so !
Obwohl ich mir manchmal einen Gastautor wünsche, der ein paar Zeilen über “Aperture” schreibt..
Ich war erschrocken, dass es so eine schnelle Wende nahm. Aber wenn du Bauchschmerzen bei diesem Vorhaben hast, dann kann ich deinen “Rückzieher” (ist jetzt keinesfalls negativ gemeint) verstehen. Leser verlierst du ohne wingman sicher auch nicht.
Bei mir bleibt neunzehn72 fest im reader!
Ich bin dennoch der Meinung, dass es mit Co-Autor auch noch interessant geworden wäre.
Spricht eigentlich auch was gegen Gastautoren?
Also einmalige Beiträge zu einem bestimmten Thema.
Dadurch bleibt es “dein” Blog, aber die Vielfalt und die unterschiedlichen Betrachtungen sind auch vertreten…
Wenn es sich ergibt, dann spricht nichts gegen Gastautoren. Aber aktiv danach suchen werde ich nicht.
Danke!
Gute Entscheidung, auch wenn dadurch weniger Posts geschrieben werden. Letzendlich hast du alles in der Hand!