Kennzeichnungspflicht von Werbung ist gut. Durch einige Fälle in jüngster Zeit, wo Influencer rechtliche Probleme durch Schleichwerbung bekommen haben, wird nun alles und jeder als Werbung gekennzeichnet, da natürlich niemand Gefahr laufen möchte ebenfalls Probleme zu bekommen. Dadurch sind aber mittlerweile so viele Posts als Werbung gekennzeichnet, dass eine komplette Desensibilisierung stattfindet. Wenn alles Werbung ist, was ist dann die “echte” Werbung? Um dieses Thema geht es im heutigen VLog. Bin auf Eure Meinung dazu gespannt.
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Werbung ist eben Werbung, auch beim Furz, wenn es geschäftlich ist.
Hallo Paddy, warum wird eine Tätigkeit erst dann zur Tätigkeit wird, wenn man Geld oder andere Gegenleistungen dafür bekommt? Wenn auf Youtube-Kanälen über Kameras berichtet wird, hat das einen stärkeren Einfluss auf die Kaufentscheidung, als beispielsweise die Werbekampagne mit einem Fussballspieler. Das ist für mich Werbung, meinungsbildend und sehr geschickt von den Herstellern.
Viele Grüße
Stefan
Mir geht es ja mehr darum, dass wir total desensibilisiert werden, wenn jeder alles als Werbung kennzeichnet.
Moin,
das Thema mit der Sensibilisierung sehe ich auch … ferner möchte ich hier auch mal behaupten, dass einer nun seine Postings als Werbung deklariert, damit er keine Probleme bekommt und der Rest das mitmacht, ohne den Sachverhalt Mal verstanden zu haben.
Früher, vor Zeiten von StudiVZ und Facebook hab ich Freunden und interessierten erzählt, was ich von A oder B hielt und da kam keiner um die Ecke und meinte, das sei Werbung, das muss ich als solches markieren.
So denke ich, wird es mit den Postings sein; ich bin aber kein Jurist und weiß es mit Sicherheit nicht.
Ich selber deklariere nichts als Werbung, auch wenn da Produkte drauf sind. Das wäre dann bei Kaffee die Bohne auch notwendig oder bei meinem TShirt, wenn ich eine Selfie mache - wenn man konsequent wäre.
Zitate sollte man schon markieren … vielleicht ist es auch ein verschwimmen vom Verständnis zur Werbungen und zum Zitieren.
Moin Patrick,
ob es nun um Werbung geht, die DSVGO, oder den Glauben. Wir entwickeln uns immer mehr hin zu einer intoleranten Gesellschaft. Befeuert wird dies durch die Möglichkeit, die das Internet bietet. Dass nämlich jeder seinen noch so belanglosen Senf auf Youtube und sonstwo teilen kann und Millionen es sehen können. Oder man sich über Dinge “schlau” machen kann, ohne zu wissen ob die Quelle der Information etwas taugt. Die extreme Kurzlebigkeit, das Click und schnell weiter zum nächsten Beitrag, in der Angst was zu verpassen, kommt auch noch hinzu.
Bezogen auf dein Thema, es existiert eine Abmahnindustrie, die trefflich von der Gesetzeslage profitiert. Also geht man lieber auf Nummer sicher und kennzeichnet auch dann wenn es unnötig ist, wenn man glauben muss es könnte Ärger deshalb geben. Denn, was nützt es im Recht zu sein, wenn man sich dieses teuer und zeitintensiv vor Gericht erstreiten muss?
In der Folge desensibilsiert es ganz sicher die Menschen. Intoleranz und Sensibilität sind für meine Begriffe aber auch nicht miteinander vereinbar.
Grüße
Markus
Was für ein tohuwabohu. Natürlich ist jede Erwähnung eines Produkts, einer Dienstleistung in einem Post in gewisser weise Werbung für den jeweiligen Hersteller. Aber erst wenn es für den/die Verfasser/Verfasserin um einen geldwerten oder sachbezogenen Mehrwert bzw. Vorteil geht, wäre es für mich “echte Werbung”. Alles Andere ist schlicht eine rein persönliche Meinung oder auch Wertschätzung des betreffenden Artikels. Mehr aber auch nicht. Zum Glück teile ich mein Essen nicht mit der ganzen Welt. Ansonsten müßte ich eventuell ebenfalls eine Werbekennzeichnung anbringen, für den Fall, dass ein Maggi-Würfel für die Zubereitung verwendet wurde. Ups, war das jetzt auch Werbung??? In diesem Sinne… lieber raus gehen, die Sonne scheint. Euch allen einen sonnigen Tag.
Mich ärgern die Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften, die wie Artikel aussehen, aber Werbung sind. Gaaaanz klein steht dann oben “Anzeige” oder so dran. Damit macht sich die werbende Firma bei mir unglaubwürdig.
Eine Zeitung kann so etwas nicht ablehnen. Da kann ich also keine Verbindung ziehen.
Online sieht die Sache anders aus. Da ist mir wurscht, ob da “Werbung” steht oder nicht. Da geht es um einzelne Personen. Und da geht es mir darum, ob ich jemandem vertraue oder nicht. Da ist es mir dann egal, ob sie/er etwas dafür bekommt. Glaubwürdigkeit und Kompetenz - darauf kommt es mir an.
Das gilt übrigens auch für das Verkaufspersonal im Stationärhandel.
🙂 Axel
Hallo Paddy, die wenigsten von uns kaufen ein Produkt, weil es mit einem tollen Foto in einer Zeitschrift oder einem eindrucksvollen Spot im TV beworben wird. Das ist eben nur Werbung. Eher unglaubwürdig. Ein Youtube-Video hat da einen anderen Stellenwert. Doch jetzt müssen plötzlich Youtube-Videos mit Werbung auch als solche gekennzeichnet werden und werden damit in ihrer Glaubwürdigkeit geschädigt. Da ist es doch geschickt, sich in die Opferrolle zu begeben. Der arme Youtuber muss sich vor der Abmahnindustrie schützen. Er macht ja keine Werbung, er will eventueller Strafe vorbeugen. Da ist doch der Effekt der Desensibilisierung sehr willkommen. Werbung funktioniert am besten, wenn sie nicht als solche wahrgenommen wird.
Word !
Moin Paddy,
ja es ist schon eine absolute Krux mit der Werbekennzeichnung. Aber solange der Gesetzgeber es nicht unterbinden will, dass sich Gruppen zusammenschließen und als privilegierte abmahnfähige Vereine sich dann die Taschen voll stecken wenn irgend etwas nicht als Werbung gekennzeichnet ist müssen wir wohl damit leben. Und gerade für Einzelkämpfer sind solche Prozesse gegen Abmahnungen gerne existenzbedrohend.
Sehr interessant zu dem Thema sind die Podcasts von Sebastian Deubelli, der dieses Thema immer wieder erörtert.
Wer mal was von Vreni Frost gehört hat und die ewigen Prozesse dem sei diese interessante Folge ans Herz gelegt.
http://deubelli.libsyn.com/052-mit-vreni-frost-ber-werbekennzeichnung-bei-instagram
Hallo Paddy,
vielleicht hier etwas off-topic, aber vielleicht auch passend zum Thema “Werbung”.
Das Problem gäbe es nämlich nicht (bzw. deutlich weniger), wenn nicht immer mehr (auf manchen Seiten fast alles 🙁 als Video verfasst wurde.
Warum Video?
Hat es mehr Informationsgehalt? (kommt drauf an)
Ist es kürzer? (nein)
Auf jeden Fall macht es einsamer - den Hörer nämlich, weil er kein Leser mehr ist, sondern ein Hörer!
Entweder er verlässt den Raum, wenn andere da sind und setzt sich irgendwo alleine hin. Oder er isoliert sich, indem er einen Kopfhörer aufsetzt und nicht mehr ansprechbar ist.
Gemütlich zusammen sitzen und gemeinsam etwas lesen, ab und (darüber) reden … nee, ist nicht mehr?
Ich habe deine Seite echt geliebt - aber seitdem es nur noch Videos gibt, habe ich nichts mehr “gelesen”.
Schade. Aber so ist wohl der Lauf der Zeit …
Viele Grüße, Michael
Ich finde an der ganzen Werbungssache am nervigsten, wenn ich nicht erkenne, ob es bezahlte Werbung ist oder eben nur Werbung, weil man das Produkt (zufällig) sieht. Dadurch geht für mich der Sinn der Kennzeichnung irgendwie etwas verloren.
Ich finde die Pflicht sollte nur für Werbung bestehen die klar bezahlt ist , aber aus Angst wird ja nun wirklich jeder Post mit #werbung versehen