Kleine australische Ergänzung zu Paddys Seefahrer-Bildband

Da fliegt man nach Aus­tra­li­en, und wor­über stol­pert man da? Über eine Aus­stel­lung, die wie die Faust aufs Auge zu Pad­dys See­fah­rer-Bild­band passt. „Con­tai­ner. The Box that Chan­ged the World“, so heißt die klei­ne Frei­luft­schau auf dem Gelän­de des Natio­na­len Mari­ti­men Muse­ums,  die ich heu­te bei einem Spa­zier­gang am Dar­ling Har­bour in Syd­ney ent­deckt habe.

Eigent­lich bin ich da, um über das legen­dä­re 12-Stun­den-Auto­rennen von Bathust zu berich­ten. Aber das geht erst am Sonn­abend los, und vor­her kann ich noch selbst ein paar schnel­le Run­den auf dem Mount Pan­ora­ma Cir­cuit dre­hen – heu­te früh ist unse­re klei­ne Jour­na­lis­ten­grup­pe aber erst ein­mal in Syd­ney gelan­det, und der Tag war frei zum Anpas­sen an die Zeit­um­stel­lung (plus zehn Stun­den gegen­über Deutschland).

Ziem­lich müde bin ich durch die Stadt geschlen­dert, in der ich jetzt schon zum drit­ten Mal für einen ein­zi­gen Tag bin – nur um fest­zu­stel­len, dass auch zum drit­ten Mal schä­bi­ges Wet­ter ist: dich­te Wol­ken, küh­ler Wind. Ich hat­te mei­ne Kame­ra dar­um im Hotel­zim­mer gelas­sen, und nun ste­hen da die­se Con­tai­ner, die doch einen schö­nen klei­nen Blog­bei­trag ergeben.

Was tun? Das iPho­ne muss­te her­hal­ten. Ich bin kei­ne gro­ße Bega­bung in Sachen Han­dy-Foto­gra­fie, auch lie­fert mein uraltes Modell 5S eine ziem­lich mäßi­ge Qua­li­tät. Aber voi­la, hier sind noch ein paar Bil­der – und das Wort „Sea­fa­rers“ kommt tat­säch­lich auch drin vor.

Container-Ausstellung Sydney, Australian Maritime Museum, Darling Harbour
Die aus­ge­stell­ten Stan­dard-Con­tai­ner der TEU-Klas­se (Twen­ty-foot Equi­va­lent Unit) sind begeh­bar und ent­hal­ten Infor­ma­tio­nen zur Schifffahrt.
Container-Ausstellung Sydney, Australian Maritime Museum, Darling Harbour
Model­le vom ers­ten Con­tai­ner­schiff von 1956, das 58 nicht stan­dar­di­sier­te Con­tai­ner trans­por­tier­te, bis zum Oze­an­rie­sen von Maersk, der mehr als 20.000 TEU-Boxen laden kann.
Container-Ausstellung Sydney, Australian Maritime Museum, Darling Harbour
Foto­wand in einem der aus­ge­stell­ten Con­tai­ner – und links oben kommt dann auch das Wort “Sea­fa­rers” vor.

Und seit heu­te weiß ich übri­gens auch, wel­chen wirt­schaft­li­chen Vor­teil die Ein­füh­rung des Con­tai­ners gebracht hat: Laut Aus­stel­lung betru­gen die Trans­port­kos­ten für eine Ton­ne Fracht in der Vor-Con­tai­ner-Ära mehr als fünf US-Dol­lar, danach sank der Ton­nen­preis auf 16 Cent. Heu­te ist das sicher teu­rer, aber nach dem, was ich da heu­te gele­sen habe, macht der güns­ti­ge Trans­port den glo­ba­len Waren­aus­tausch erst mög­lich. Und die Trans­port­kos­ten lägen (solan­ge die Ware in einen Con­tai­ner kom­me) bei fast allen Pro­duk­ten deut­lich nied­ri­ger als alle ande­ren Kos­ten für Her­stel­lung und Verkauf.

Stimmt das? Und wenn ja: Ist es rich­tig? Ist es falsch? Schwer zu sagen, aber wie man an Pad­dys Bild­band sieht, kann man immer­hin das Her­um­s­chip­pern mit Con­tai­nern sehr schön fotografieren.

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4 Gedanken zu „Kleine australische Ergänzung zu Paddys Seefahrer-Bildband“

  1. “Noch heu­te ist der Trans­port das Gerings­te, wenn es dar­um geht, die Kos­ten eines Pro­duk­tes zu decken…“ Das ist natür­lich so pau­schal nicht rich­tig, außer man ver­sen­det Dia­man­ten ;). Es gib genü­gend Pro­duk­te, die bestehen über­wie­gend aus Trans­port­kos­ten. Die Kos­ten für einen 40” Con­tai­ner mit 24 Ton­nen aus dem Mit­tel­meer­raum nach Ant­wer­pen liegen,soweit mir bekannt, der­zeit bei ca. 600-800 € . Für 5$ die Ton­ne wür­de ich lie­bend ger­ne verschiffen.

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  2. @Martin: Dan­ke für den Hin­weis. Mich hat­te das auch gewun­dert, aber ich neh­me an, es ging um die Prei­se in den 50er-Jah­ren. Sicher kann man das auch nicht so pau­schal sagen mit dem bil­li­gen Ver­sand, aber wenn 24 Ton­nen vom Mit­tel­meer nach Ant­wer­pen für 600 Euro zu haben sind, dann ist das immer noch extrem bil­lig, oder? 25 Euro Trans­port­kos­ten für eine Ton­ne Fahr­rä­der, Kame­ras, Dübel, T-Shirts, Kaf­fee­tas­sen etc. – da muss man längst nicht nur Dia­man­ten her­an­zie­hen, um den Trans­port als gerin­gen Kos­ten­fak­tor zu sehen. Aber ich habe es am Ende noch mal etwas neu­tra­ler for­mu­liert. Schö­nen Tag.

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  3. Lie­ber Ste­fan, ich bin nicht sicher was Dein Ziel mit die­sem Arti­kel ist und was er in die­sem Blog zu suchen hat? The­ma ver­fehlt? Seit Jah­ren ver­fol­ge ich die­sen Blog von Pad­dy mit Inter­es­se. Ich bin des­halb etwas ver­wirrt! Das ist nicht böse gemeint und nur mein ganz per­sön­li­cher Eindruck!

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  4. @Thomas: Ich weiß, es geht in die­sem kur­zen Bei­trag nicht ums Foto­gra­fie­ren. Aber Text und Fotos pas­sen zu dem groß­ar­ti­gen Buch, das Pad­dy gemacht hat, und das viel­leicht ja immer noch eini­ge Leser nicht ken­nen. Daher habe ich das The­ma für zuläs­sig gehal­ten. Die Zugriffs­zah­len sind weder gut noch schlecht, Kom­men­ta­re und Herz­chen gibt’s aller­dings kaum. Inso­fern: Mein nächs­ter Text hat wie­der mehr mit dem eigent­li­chen The­ma des Blogs zu tun, ver­spro­chen. Schö­nen Tag.

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