Da fliegt man nach Australien, und worüber stolpert man da? Über eine Ausstellung, die wie die Faust aufs Auge zu Paddys Seefahrer-Bildband passt. „Container. The Box that Changed the World“, so heißt die kleine Freiluftschau auf dem Gelände des Nationalen Maritimen Museums, die ich heute bei einem Spaziergang am Darling Harbour in Sydney entdeckt habe.
Eigentlich bin ich da, um über das legendäre 12-Stunden-Autorennen von Bathust zu berichten. Aber das geht erst am Sonnabend los, und vorher kann ich noch selbst ein paar schnelle Runden auf dem Mount Panorama Circuit drehen – heute früh ist unsere kleine Journalistengruppe aber erst einmal in Sydney gelandet, und der Tag war frei zum Anpassen an die Zeitumstellung (plus zehn Stunden gegenüber Deutschland).
Ziemlich müde bin ich durch die Stadt geschlendert, in der ich jetzt schon zum dritten Mal für einen einzigen Tag bin – nur um festzustellen, dass auch zum dritten Mal schäbiges Wetter ist: dichte Wolken, kühler Wind. Ich hatte meine Kamera darum im Hotelzimmer gelassen, und nun stehen da diese Container, die doch einen schönen kleinen Blogbeitrag ergeben.
Was tun? Das iPhone musste herhalten. Ich bin keine große Begabung in Sachen Handy-Fotografie, auch liefert mein uraltes Modell 5S eine ziemlich mäßige Qualität. Aber voila, hier sind noch ein paar Bilder – und das Wort „Seafarers“ kommt tatsächlich auch drin vor.
Und seit heute weiß ich übrigens auch, welchen wirtschaftlichen Vorteil die Einführung des Containers gebracht hat: Laut Ausstellung betrugen die Transportkosten für eine Tonne Fracht in der Vor-Container-Ära mehr als fünf US-Dollar, danach sank der Tonnenpreis auf 16 Cent. Heute ist das sicher teurer, aber nach dem, was ich da heute gelesen habe, macht der günstige Transport den globalen Warenaustausch erst möglich. Und die Transportkosten lägen (solange die Ware in einen Container komme) bei fast allen Produkten deutlich niedriger als alle anderen Kosten für Herstellung und Verkauf.
Stimmt das? Und wenn ja: Ist es richtig? Ist es falsch? Schwer zu sagen, aber wie man an Paddys Bildband sieht, kann man immerhin das Herumschippern mit Containern sehr schön fotografieren.
“Noch heute ist der Transport das Geringste, wenn es darum geht, die Kosten eines Produktes zu decken…“ Das ist natürlich so pauschal nicht richtig, außer man versendet Diamanten ;). Es gib genügend Produkte, die bestehen überwiegend aus Transportkosten. Die Kosten für einen 40” Container mit 24 Tonnen aus dem Mittelmeerraum nach Antwerpen liegen,soweit mir bekannt, derzeit bei ca. 600-800 € . Für 5$ die Tonne würde ich liebend gerne verschiffen.
@Martin: Danke für den Hinweis. Mich hatte das auch gewundert, aber ich nehme an, es ging um die Preise in den 50er-Jahren. Sicher kann man das auch nicht so pauschal sagen mit dem billigen Versand, aber wenn 24 Tonnen vom Mittelmeer nach Antwerpen für 600 Euro zu haben sind, dann ist das immer noch extrem billig, oder? 25 Euro Transportkosten für eine Tonne Fahrräder, Kameras, Dübel, T-Shirts, Kaffeetassen etc. – da muss man längst nicht nur Diamanten heranziehen, um den Transport als geringen Kostenfaktor zu sehen. Aber ich habe es am Ende noch mal etwas neutraler formuliert. Schönen Tag.
Lieber Stefan, ich bin nicht sicher was Dein Ziel mit diesem Artikel ist und was er in diesem Blog zu suchen hat? Thema verfehlt? Seit Jahren verfolge ich diesen Blog von Paddy mit Interesse. Ich bin deshalb etwas verwirrt! Das ist nicht böse gemeint und nur mein ganz persönlicher Eindruck!
@Thomas: Ich weiß, es geht in diesem kurzen Beitrag nicht ums Fotografieren. Aber Text und Fotos passen zu dem großartigen Buch, das Paddy gemacht hat, und das vielleicht ja immer noch einige Leser nicht kennen. Daher habe ich das Thema für zulässig gehalten. Die Zugriffszahlen sind weder gut noch schlecht, Kommentare und Herzchen gibt’s allerdings kaum. Insofern: Mein nächster Text hat wieder mehr mit dem eigentlichen Thema des Blogs zu tun, versprochen. Schönen Tag.