Letzte Woche hat Adobe die mobile Version von Lightroom für das iPad vorgestellt. Das kam während meines Aufenthalts in L.A. gerade zum richtigen Zeitpunkt und so habe ich es gleich mal ausprobiert.
Die Installation und Bedienung ist kinderleicht. Man erstellt in Lightroom eine Sammlung und aktiviert in dieser Sammlung die mobile Synchronisation. Kurze Zeit später startet die Synchronisation und die Bilder trudeln auf dem iPad ein. Klasse, so muss das sein.
Also gleich mal das iPad untern Arm geklemmt und bei einem Käffchen in der Sonne Bilder sortiert. Ja, die Auswahl der Bilder geht leicht von der Hand. Dafür st es wirklich ideal, obendrein kann ich auch gleich noch die Bilder beschneiden und begradigen. Das hilft mir schon sehr viel weiter und alleine für diese Funktion lohnt sich der Einsatz der mobilen Version. Eine echte Bereicherung für meinen Workflow.
Für die Bearbeitung von Bildern ist es für mich leider nicht so richtig zu gebrauchen, da ich meine Presets aus Lightroom dort nicht wiederfinde. Stattdessen ein Haufen integrierter Presets, die zwar toll sind und zum Experimentieren einladen, aber eben nicht meine Presets sind. Wende ich ein Preset auf meine Bilder im grossen Lightroom an, so werden die Einstellungen zwar auf die mobile Version übertragen und im ersten Moment auch korrekt dargestellt, aber sobald das Bild geöffnet wird sieht es komisch aus. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass ich Presets mit Kameraprofilen von VSCO verwende. Ich nehme mal an, dass die mobile Version keine Kameraprofile kennt. Schade eigentlich, dann so wird ein Export aus der mobilen Version für mich auch nicht so wirklich nutzbar, was für schnelle Social Media Posts toll wäre. Hier sei angemerkt, dass das wohl ein Sonderfall bei mir ist und bei den meisten Usern keine Rolle spielen dürfte, solange keine Presets mit Kameraprofilen verwendet wird.
Zwischenzeitlich hatte ich in L.A. auch kein WLan. Hier musste ich dann leider feststellen, dass die Bilder nur in stark verringerter Auflösung angezeigt werden. Anscheinend werden sie beim ersten Aufruf nachgeladen, was auch die Ladeanzeige symbolisiert. Ärgerlich natürlich, wenn man im Flieger seine Bilder sortieren und auswählen möchte 🙁 Hier musste ich dann doch wieder zum Laptop greifen. Nachtrag: Laut eines Kommentars scheint es hier eine Offline-Funktion zu geben, die ich bis dato nicht gefunden hatte. Werde ich mir natürlich anschauen.
Mir ist auch zwischenzeitlich das grosse Lightroom bei der Verwendung des Kartenmoduls abgeschmiert, was leider häufiger vorkommt. Nach einem Neustart hat Lightroom angemeckert, dass die Synchronisierung mit dem mobilen Lightroom nicht mehr funktioniert und ich neu synchronisieren muss. 🙁 Danke, also über 1.000 Fotos noch mal über die Cloud synchronisieren. Das geht auch nicht mal eben in ein paar Minuten.
Insgesamt ist das mobile Lightroom schon echt klasse. Genau darauf habe ich gewartet. Leider steckt es aber noch in den Kinderschuhen und Adobe muss noch etwas nachbessern. Ich hoffe, dass es hier nicht zu lange dauert, denn ich mag das Tool schon sehr gerne.
Am Rande sei angemerkt, dass mein allergrösster Wunsch jedoch wäre, wenn Adobe mal endlich an der Performance arbeiten würde.
Hallo,
Im Text schreibst du in einem Absatz was passiert wenn man kein Wlan hat usw. Man hat aber die Möglichkeit wenn man in der Auswahl der Sammlungen ist in jedem großem Haupt-Bild, unten rechts auf die 3 Punkte zu klicken und somit verschiedene Optionen aufzurufen. Unter anderem auch “Offline-Bearbeitung aktivieren”. Danach sollte alles auch ohne Wlan funktionieren.
Wo findet man das genau?
Hab es gefunden, für alle die es auch interessiert.
Sobald das Album mit dem Ipad synchronisiert ist, seht ihr auf dem Titelbild im Ipad unten rechts 2 kleine Punkte, die müsst ihr antippen, dann erscheint die Option.
Hallo Paddy,
ja das mir dem ersten Ansehen auf dem iPad ist mir am Wochenende auch passiert. Zum Glück hatte ich WLAN in der Nähe und konnte die Foto in der besseren Qualität nachladen. Zur Geschwindigkeit von Lightroom sage ich nur es ist ein Krampf. Da hat man ein Retina MacBook Pro mit 16GB RAM und SSD und Lightroom kriecht 🙁 ätzend.
Liebe Grüsse aus Berlin Frank
Danke für den Einblick in LR mobile. Einen kleinen ergänzenden Hinweis hätte ich da: LR mobile setzt ein Abo bei Adobe voraus. Hat man - wie ich - eine klassisch gekaufte Version von LR und Photoshop im Einsatz bekommt man den freundlichen Hinweis, dass nach 30 Tagen der Abschluss eines Abos zum weiteren Betrieb erforderlich sei… Marketingmäßig sicherlich sinnvoll für Adobe, für mich aber leider schade.
Ja, zum Bilder sortieren auf der Couch ist LR Mobile super. Bilder sortieren im Flieger geht auch, wenn man vorher die Sammlung “offline verfügbar” gemacht hat. Neben auswählen/ablehnen hätte ich aber auch Sternchen/Farbmarkierungen gut gefunden, da ich viel damit arbeite.
Ich habe heute früh drei kleinere Sammlungen synchronisieren lassen, dabei auch bei allen drei offline verfügbar machen angewählt und mir abends das LR Mobile mal angesehen. Dazu habe ich das WLAN am iPad deaktiviert. Obwohl alle Bilder synchronisiert waren, wurden die meisten nur in einer sehr geringen Auflösung unscharf angezeigt - das eignet sich nicht mal zum Selektieren der Bilder. Mit WLAN wurden die Bilder wieder nachgeladen. In einer Galerie war sogar ein Bild, das in keiner Sammlung war! Ansonsten lief alles Andere so, wie es soll.
Hallo,
ist es möglich mit dem Mobilen Lightroom virtuelle Kopien anzulegen?
Daumen hoch zum Thema performance-improvements in Lightroom. Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Gruß
Björn
Hallo Paddy
danke für den kleinen Bereicht bzgl LR Mobile auch wenn ich das Tool derzeit noch nicht nutzen kann, da kein IPad. Aber vielleicht kommt ja noch ne Android Version.
Was die Performance von LR an sich angeht:
Ja da kann ich dir auch nur vollkommen recht geben. Adobe täte wirklich mal gut daran an der Performance nachzubessern und nicht immer neue Features einzubauen (die man vielleicht nur bedingt braucht).
Ich habe schon einen recht fixen und gut ausgestatteten PC und LR ist dennoch irgendwie lahm. Sicher geht es zum bearbeiten, aber es könnte auch echt fixer sein.
Hallo Paddy,
in welcher Dateigrösse wird das einzelne Bild von LR mobile auf dem iPad gespeichert. Ich habe dazu bisher nichts gefunden.
Also etwas wengier Marketing für Adobe wäre besser, hier werden doch die “normalen” LR Nutzer bzw. Hobby Fotografen verarscht. Wer möchte schon 12Euro für ein Abo Ausgeben für diese App ? So langsam vergreult Adobe diesen Kundenstamm aber zum Glück gibt es mit Photosmith eine absolute Alternative für die Markierung von Fotos via APP und sync mit LR.
Hallo Paddy,
danke für den kurzen Überblick.
Der Weg über die Cloud ist wirklich ein Zeitfresser.
Der Arbeitsabluf, bei dem ich die iPad-Version gut brauchen könnte, wäre es neue Bilder zunächst sämtlich auf meinem Rechner zu speichern, sie dann aufs iPad zu übertragen, um sie dann unterwegs zu sichten. Die Übertagung von ca. 1000 Bildern dauerte aber ewig. Hier wäre eine direkte Verbindung zwischen Rechner und Ipad viel besser.
Ein weiterer Grund, die iOS-Version (noch) nicht zu nutzen ist, dass man die Bilder nicht taggen kann. Die mitgelieferte Bildbearbeitung interessiert mich eher weniger.
Außerdem ist das Adobe-Abomodell wie für andere auch nicht wirklich mein Fall.
@Björn schonmal Photsmith App angeschaut ? Macht doch genau das was Du suchst. Und selbst 1000 Bilder sind mittlerweile locker drin über WLAN sync dauert das zwar etwsa aber keine 15min und die Daten sind auf dem iPad wenn auch mittels jpg aber für eine erste Sichtung alle mal geeignet.
Hallo Tobias,
danke für den Hinweis. Werde ich mir mal anschauen.
Hab gestern mal Lightroom Mobile ausprobiert und für mich nicht zu gebrauchen. Dadurch, dass alle Bilder erst in die Cloud gehen und ich mit einem abgespeckten DSL Unterwegs bin (40 kByte/s Upload !) hat die Synchonisation der Bilder eines Shootings ( ca. 300 Bilder) ca. 3,5h gebraucht.
Gruß
Björn
Schade nur, dass das ganze nur für Lightroom ABO-Kunden geht. Ich habe eine normale DVD-Version und müsste fuer den Spaß extra zahlen…
Hallo,
Finde es eine nette Spielerei aber ehrlich es ist keine Zeitersparnis.
zum Präsentation unterwegs ist es nett aber da gibt’s viele wege die oft Angenehmen sind.
Ich würde mir sofort ein ABO besorgen wenn Lightroom für Linux raus können würde.
LG
… schließe mich einigen Vorrednern an: egal, wie gut/schlecht im Detail und überhaupt das neue Adobe-Produkt ist, es ist einmal mehr dazu da, den Käufer (also derjenige, der für ein Produkt im Tausch Geld bezahlt und den Nutzen nicht im juristischen Sinne erwirbt, sondern wiederum nur unter den Vorgaben von Adobe nutzen DARF) auf eine andere Form der Abhängigkeit vom Produzenten/Lieferanten zu normieren. Ich für mein Teil werde alles daran setzen, Adobe als Lieferanten auszuschalten. Denn diese Herren verstehen nur EINE Sprache: Umsatzverluste. - Paddy, ich schätze Dich als Photografen, so gar sehr! Aber das ist mir zu unkritisch … Trotzdem bleibe ich ein treuer Leser Deiner Beiträge und mag Deine Bilder :-D.
Ich sehe das anders. Für mich sind die Adobe-Produkte ein Werkzeug und das Mietmodell ist für mich nur von Vorteil. Ich kann verstehen, dass das nicht jeder so sieht, aber ich teile die Kritik nicht und freue mich, dass ich Lightroom Mobile ohne Aufpreis bekomme.
Heftige Kritik hingegen hagelt es beim Thema Performance. Da steht Adobe echt auf dem Schlauch.
… akzeptiert, Dein gutes Recht dies positiv zu sehen. Ich sehe es anders. Dies ist eine schlimme Entwicklung und eine gesamte Branche von Designern und Photographen wird sich noch die Augen reiben, wenn dieses Abo-Modell durchgängig Wirklichkeit werden sollte. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber hast Du schon mal darüber nachgedacht, daß Du z.B. in Photoshop bearbeitete Bilder nicht mehr “nutzen” kannst, weil Du - aus welchen Gründen auch immer - Dein Abo nicht bezahlt hast? Das ist, wie wenn GM, Daimler oder BMW während der Fahrt Dein Auto stilllegt, weil Du bestimmte Bestimmungen derer einseitig festgelegten Geschäftsbedingungen nicht erfüllt hast. Klar, Du kannst klagen, hast sogar den Vorteil in DE vor Gericht zu ziehen (bei Adobe nicht mal das!?!?), und bekommst dann vielleicht in einigen Jahren Recht. Dazwischen gehst Du zu Fuß = du kannst Deine eigenen Bilder nicht mehr nutzen. Wo liegen denn dann die “eigentlichen Nutzungsrechte” ???
Sorry, aber ich mach das jedenfalls nicht mit … mich wundert sowieso, daß die gesamte Graphik- und Photogemeinde das so hinnimmt … In meinem Umfeld kenne ich keinen Kollegen, der nicht über einen Plan B sinniert.
Ich bin kein Adobe-Freund, aber ich nutze das Zeug und mache halt einfach das Spiel mit. Für mich rechnet es sich unterm Strich. Es gibt aber doch genug Alternativen und meiner Meinung nach ist die beste Strafe die Produkte nicht zu kaufen und nicht zu nutzen. Ich verstehe nicht, warum immer nur über die Cloud gemeckert wird, statt es einfach mal durchzuziehen und zum Plan B zu greifen?
Ich habe prinzipiell nichts gegen Abomodelle - das einzigste, das ich jedoch nutze, ist das Starmoney für Windows - ABER: das bekommt man auch im normalen Verkauf! Wenn nur noch Mietsoftware angeboten wird, wie es derzeit Adobe praktiziert, halte ich diese Entwicklung für sehr, sehr gefährlich!!!
Das Photoshop ist schon nur so verfügbar - ich könnte auch ohne leben… Aber wenn das Lightroom dann auch nur noch Mietsoftware wird, dann soll Adobe damit seelig werden! Es wäre zwar sehr hart dann muss die letzte Version auf ewig reichen und man sieht sich in Ruhe nach etwas anderen um…
kann nur hoffen, dass es nicht so weit kommt!
@Gerd. Sehr richtig zumal hier Paddy wohl auch vergisst, dass manche leser seines blogs eher “Hobby Fotografen” sind. Da sollte man das Thema Cloud und das Preismodell wohl etwas kritischer sehen und hinterfragen.
Ich kann Euch gut verstehen und nachvollziehen, dass das Thema für manchen kritisch ist. Aber ich schreibe hier schon immer nur meine persönliche Meinung und die ist eben nicht so kritisch gegenüber der Cloud.
… also für mich war die Adobe-Politik (neben win8) einer der Hauptgründe, jetzt vollständig zu Linux zu wechseln. Picture Window (das ich von jeher anstelle PS nutze) läuft auch dort, und darktable betrachte ich für meine Zwecke als guten Lightroom-Ersatz.
Ich nutze das Zeug ca. 2 1/2 Monate im Jahr fast fulltime, den Rest des Jahres eher nicht. Und dann 12x bezahlen und per Internet überwachen lassen, was ich da so mache?
Nee, nicht mit mir …