Manchmal zählt auch nur der Weg

In der Foto­gra­fie zählt im Grun­de eigent­lich nur das Ergeb­nis. Wenn man das fer­ti­ge Foto betrach­tet, so ist dabei voll­kom­men egal, wie es ent­stan­den ist. Klar, wir Foto­gra­fen inter­es­sie­ren uns natür­lich auch für das Wie, aber für die meis­ten Betrach­ter ist das eher unwichtig.

Seit­dem ich mich selbst­stän­dig gemacht habe, ver­such­te ich natür­lich stän­dig an mei­nen Bil­dern zu arbei­ten. Immer bes­se­re Ergeb­nis­se, immer wie­der etwas neu­es ablie­fern. Neue Zie­le, neue Moti­ve, neue Geschich­ten. Sobald Du mit der Foto­gra­fie Geld ver­dienst, reicht es eben nicht aus, nur Dich selbst damit zu beglü­cken. Lei­der habe ich dabei aber auch manch­mal ver­ges­sen, dass das ein­fa­che hob­by­mä­ßi­ge Umher­strei­fen mit der Kame­ra schon fast the­ra­peu­ti­sche Wir­kung hat.

Son­nen­auf­gang an den Landungsbrücken

Nun hat­te ich gera­de mal etwas Luft im Kalen­der und Ham­burg zeig­te sich seit Tagen von sei­ner bes­ten Son­nen­sei­te. Ja, wir haben auch so vier bis sechs Son­nen­ta­ge, auch wenn Ihr es nicht glaubt. Ich habe es nach lan­ger Zeit end­lich mal wie­der geschafft, mich mor­gens auf­zu­raf­fen und eini­ge klei­ne Tou­ren zum Son­nen­auf­gang im Hafen zu machen. Jun­ge, was war das schön. Ich hat­te ganz ver­ges­sen wie geil es eigent­lich ist, sei­nen Arsch mor­gens aus dem Bett zu pel­len und dann los­zu­zie­hen. Kom­plett ohne den Druck ein Ergeb­nis ablie­fern zu müs­sen, kein höher, schnel­ler, wei­ter.

Und Ihr könnt mir erzäh­len was Ihr wollt. Aber mor­gens ist ein­fach die schöns­te Zeit des Tages, nicht nur foto­gra­fisch. Wenn die Stadt lang­sam erwacht, es vie­ler­orts noch leer ist und die Men­schen sich auf dem Weg zur Arbeit machen. Dann, wenn Du mit Dei­ner Kame­ra wei­test­ge­hend allei­ne bist und jeden ande­ren Foto­gra­fen nickend begrüßt, in dem Wis­sen, das er ein Gleich­ge­sinn­ter ist.

Die Über­see­brü­cke

Ich schlen­der­te an den Lan­dungs­brü­cken vor­bei. Ein Ort, den ich tags­über mei­de, da mir dann ein­fach zu vie­le Tou­ris­ten unter­wegs sind. Nichts gegen Tou­ris­ten, aber die­se Ruhe hat ein­fach etwas magi­sches. Aber schön ist es schon hier unten am Was­ser. Ich fra­ge mich, wie­so ich das nicht öfter mache. Bevor ich die Foto­gra­fie zum Beruf mach­te, gehör­ten die­se Spa­zier­gän­ge zum Wochen­pro­gramm, es war die Aus­le­bung mei­nes Hob­bys. Es ist dabei voll­kom­men egal mit wel­chen Bil­dern ich nach Hau­se kom­me. Trotz­dem habe ich natür­lich immer den Ansporn viel­leicht doch das ein oder ande­re schö­ne Foto zu zu erbeu­ten. Aber wie das so ist im Leben. Wenn man kei­nen Druck hat, läuft es meis­tens auch irgendwie.

Cosco Ship­ping Aries durch ein gro­ßes Fens­ter fotografiert

Für alle Ham­bur­ger ein alter Hut, aber für Besu­cher ein Tipp. Nehmt ein­fach die Hafen­fäh­re und schip­pert damit umher. Die gehö­ren zu den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Eine Tages­kar­te bekommt man für weni­ge Euros und man kann von Sta­ti­on zu Sta­ti­on fah­ren. Sowohl an den jewei­li­gen Anle­gern, als auch auf der Fäh­re selbst, hat man dabei mit die bes­ten Plät­ze. Außer­dem fah­ren die Hafen­fäh­ren auch schon früh mor­gens, wenn die Aus­flugs­damp­fer noch schla­fen. Dann ist auch hier die bes­te Zeit des Tages. Mit etwas Glück erwischt Ihr eine Fäh­re, die direkt in den Son­nen­auf­gang fährt.

Lehnt Euch zurück und geniesst die Fotos. Ein­fach nur so, weil Ham­burg ein­fach glück­lich macht.

Ein Con­tai­nerta­xi bringt schnell Con­tai­ner von einem Ter­mi­nal zum anderen.
An Deck der Hafen­fäh­re. Im Win­ter unbe­dingt warm anziehen.

Eine klei­ne Hom­mage an den mor­gen­tli­chen Foto­spa­zier­gang und eine Ermu­ti­gung sich öfter mal auf­zu­raf­fen. Das ist nur in den ers­ten Minu­ten schlimm 😉

Soll­te Euch ein Bild so gut gefal­len, dass Ihr es ger­ne an der eige­nen Wand hän­gen haben möch­tet, dann schaut mal hier.

Durch das Heck­fens­ter der Hafen­fäh­re fotografiert
Die Schlep­per war­ten auf ihren Einsatz
Ein Arbeits­schiff früh mor­gens an den Landungsbrücken
Blick über den Bug der Hafenfähre
Die Ruhe früh mor­gens an den Landungsbrücken
Ein eisi­ger Win­ter­mor­gen an den Landungsbrücken.
Eis und Schnee an der Bin­nen­als­ter. Es heißt BINNEN und nicht INNEN­als­ter. Könn­te man aber mei­nen, weil es ja auch Außen­als­ter heißt 😉
Eis auf dem Fleet in der Spei­cher­stadt. Kommt auch nicht jedes Jahr vor.

 

Ein Blick über die eisi­ge Elbe zur Cap San Diego

 

Son­nen­un­ter­gang am Elb­strand in Blankenese

 

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9 Gedanken zu „Manchmal zählt auch nur der Weg“

  1. Hach, was ist Ham­burg doch für eine schö­ne Stadt!
    Die Hafen­fäh­ren muss ich auch mal benut­zen. Welch Schan­de, ich woh­ne schon ein paar Jähr­chen in der Han­se­stadt aber war nur tou­ri­ty­pisch mit nem Aus­flugs­damp­fer unterwegs. 

    Was ich schon mal über­legt hat­te, n biss­chen Street Sonn­tags auf dem Fisch­markt zu schie­ßen. Erfahrungen?

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  2. Hach Pad­dy,
    das kann das Ham­bur­ger Tou­ris­tik­bü­ro dir gar­nicht wie­der gut machen 🙂
    Und dein Tipp mit der Fäh­re ist gut. Ich kann es kaum erwarten.
    Niko­laus kommt bald wie­der, bald wie­der, nach Ham­burg …tral­la­la.… 😀

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  3. Hal­lo Paddy,
    sehr schö­ne Bil­der, machen Lust auf Hamburg.
    Bin nur Laie aber kann es sein dass du mal dei­nen Sen­sor rei­ni­gen müsstest?

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  4. Hi Pad­dy,
    ich hof­fe mal das Du es öfter schaffst , Dich früh mor­gens aus dem Bett zu pellen ?.
    Sehr schö­ne Stim­mun­gen die Du mit uns teilst! Danke ??!!
    Da wäre ich am liebs­ten dabei gewe­sen. ( ohne zu schnacken ?)
    Lie­be Grü­ße aus Darmstadt,
    Barbara

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  5. Ger­ne mehr von dir Pad­dy. Der frü­he Vogel fängt den Wurm …
    Macht Lust auf Ham­burg. Hof­fent­lich ver­schlägt es mich dem­nächst auch dort­hin. Wie sieht’s eigent­lich mit dei­nem Dia­lekt aus? Gibt es da noch Potenzial?

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