Filter kommen bei mir eher selten zum Einsatz. Am meisten ist es noch ein Graufilter, der 3 Blendenstufen Licht wegnimmt und oft bei der Arbeit mit Blitzlicht eingesetzt wird. Hin und wieder habe ich dann aber doch Spaß an Langzeitbelichtungen und dafür verwende ich einen Filter, der 10 Blenden Licht frisst. Bisher kam da immer ein B&W (110) 1000x zum Einsatz. Für meine OM-D gönnte ich mir dann in der Hoffnung einfacherer Bedienung vor kurzem ein Lee Filtersystem. Genau gesagt das Lee Seven5, welches etwas kleinere Filter verwendet als das klassische System und damit eher für die kleinen Systemkameras geeignet ist. Der Big Stopper von Lee ist ja schon fast eine Legende, da dieser Filter fast nie lieferbar ist. Aber für das Seven5 System habe ich einen ergattert.
In Berlin kam der Filter nun zum ersten mal zum Einsatz. Alles etwas hemdsärmelig, da ich natürlich kein Stativ dabei hatte, aber es ging ganz gut. Die Ergebnisse waren nicht so richtig prickelnd. Irgendwie war das Bild doch extrem blaustichig. Bei dem folgenden Bild habe ich nur die Belichtung angepasst. Farben unangetastet, aufgenommen bei Weissabgleich Tageslicht mit 5500K. Graufilter haben ja oft das Problem die Farben leicht zu verfälschen, aber das ist irgendwie zu viel. Gut, dass ich das Bild eh in Schwarz/Weiss umwandle 😉
Aber zur Güte des Filters will ich mich nicht weiter äussern, da ich dafür zu wenig Erfahrung damit habe. Ich dachte ja, dass das Handling dieser Schiebefilter irgendwie einfacher ist. Das finde ich aber nicht. Es ist doch wieder Getüdel den Filter anzubringen und die Scheibe einzuschieben. Wer sich deutlich bessere Bedienung als bei einem Schraubfilter verspricht, könnte enttäuscht werden. Den grossen Vorteil des Steckfiltersystems sehe ich dann eher bei der Verwendung von Verlaufsfiltern, die man in die richtige Position bringen möchte.
Wenn es nur darum geht den Filter schnell anzubringen und abzunehmen, um z.B. zu fokussieren oder den Bildaufbau zu machen, dem empfehle ich dann schon eher das Xume-System (Amazon-Link). Meiner Meinung nach die schnellste Lösung. Ist aber auch wieder nicht ganz perfekt. Bei meinen Nikon-Objektiven hält der Objektiv-Deckel nicht so richtig, wenn der Magnetring auf dem Objektiv sitzt. Irgendwas ist also immer.
An der Stelle spielt Liveview übrigens eine Trumpf-Karte aus. Die OM-D z.B. zeigt sich unbeeindruckt von dem fetten Graufilter und zeigt das Bild trotzdem auf dem Display an. Selbst der Autofokus funktioniert noch.
Mit solch starken Filtern habe ich bislang auch keine guten Erfahrungen gemacht. Ich weiß nicht, ob es in der Stärke überhaupt physikalisch funktioneren kann, dass gar keine Farbveränderungen vorgenommen werden.
Tolle Erfahrungen habe ich aber mit Verlaufsfiltern gemacht. Erst damit wurden meine Landschaftsaufnahmen wirklich richtig gut. Vielleicht legst Du Dir nochmal einen solchen für das Schiebesystem zu?
Hi Paddy
ausser einem Grauverlaufsfilter kommt bei mir nix vor die Linse. Wie siehts da bei Dir aus? Selbst Polfilterstellen mich nicht zufrieden. Reduzierung von Reflektionen ist zwar manchmal ganz hilfreich, aber durch Refelktionen wirken bilder auch lebendiger.
SchiebeFilter Systeme a’la Lee, Cokin,Hitech &Co spielen ihre Flexibilität erst dann aus wenn sie mit Verlaufsfiltern und sogar kombiniert mit Graufiltern (zB.BigStopper, Hitech,Haida,etc) und sogar mit Polfiltern benutzt werden. Also max. drei versch. Filter in einem System je nach Lichtsituation anwendbar. Ein einzelner Graufilter allein tut’s da nicht, da reicht sicherlich ein Schraubfilter (Slim) vor der Linse.
Mache ich ähnlich. Das Lee Filtersystem kommt bei mit meist mit Hitech Einschüben (deutlich günstiger bei ähnlicher Qualität) für Verlaufsfilter zum Einsatz.
Bei 1000x Filtern für Langzeitbelichtungen setze ich - eben wegen des Color Casts - mittlerweile nur noch hochvergütete Glasfilter (natürlich dann zum Schrauben, bspw. B+W F-Pro 1000x) ein. Die geben sogut wie keinen Blaustich - sind aber natürlich gerade im zusammenspiel mit Verlaufsfiltern beim Anbringen ein ziemlicher pita …
Grüße,
Thomas
2 sachen die man erwähnen sollte …
erstens:
eine interessante und günstigere alternative zu lee filtern, sind die produkte von hitech, die gabs zu weihnachten bei amazon fast nachgeschmissen und qualitativ scheiden sich die geister obs einen unterschied zu lee filtern gibt, ich konnte für mich jedenfalls keinen feststellen, lediglich bei den sehr dunklen filtern ist bei lee eine farbverschiebung ins rötliche und bei den hitech eine farbverschiebung ins blaue fest zu stellen (wobei das bei den neueren hitechs inzwischen wieder anders sein soll …) aber ich denke die farbverschiebung sagt nichts über die optische qualität des filters aus …
zweitens:
xume rät von der verwendung derer magnetringe in verbindung mit modularen filtersystemen insbesondere von lee ab (steht in deren faq) - wird wohl daran liegen, dass so ein filtersystem durchaus mal etwas schwerer ausfallen kann, wenn dann 2 kunstharz und vielleicht noch ein polfilter drauf sind … da will sich xume absichern bzw. nicht die finger verbrennen, falls dann mal was runter fällt …
Hallo Paddy!
Ich benutze das Cokin-Filtersystem schon seit 1980 und bin nach wie vor sehr zufrieden damit. Ich habe viel mit Diafilmen gearbeitet; da waren die für Verfremdungeeffekte eigentlich unerlässlich. Auch für Portraitfotos in SW habe ich häufig die Pastellfilter und gelegentlich auch Weichzeichner benutzt.
Nach wie vor wende ich das Filtersystem häufig an, obwohl man ja auch viele Effekte mit Bildverarbeitung hinbekommt. Aber für mich gibt es nach wie vor nichts Schöneres als das verfremdete Bild schon durch die Kamera zu sehen. -Fotografie ist meine Leidenschaft, nicht die Bildbearbeitung.- Ist schon eine tolle Sache irgendwo zu sitzen und einige Effekte auszuprobieren sorgfältig scharfzustellen -alte M42 Schraubobjektive- und dann auszulösen. Kostet natürlich Zeit aber ich finde es lohnt sich. Sehr oft kommen die Motive freiwillig vorbei. Ist auch nicht übel.
Ist natürlich nicht immer einsetzbar - ich arbeite viel als Eventfotograf wo es auf Schelligkeit ankommt -. Aber wenn ich Zeit habe.…
Ganz ganz früher zu EOS 5 Zeiten gab es doch die Cokin Filters. Gibt es die noch?
Ich sehe die Sache mit dem Big Stopper bzw 1000x ND Filtern inzwischen sehr gelassen. Ganz gleich ob Lee, HiTech, B+W oder sonst wer, sie alle haben irgendwelche Farbabweichungen. Die einen gehen mehr ins bläuliche, die anderen mehr ins rötlich braune. Da kann man auch gleich einen relativ günstigen nehmen, denn in LR/PS korrigiert werden müssen letztendlich alle.
Als Filmer nutzt man auch ND Folie für Fenster und Leuchten. Wie wäre es denn sowas mal vor die Linse zu packen? Die Folien gibts auch von Lee und können mehrlagig genutzt werden. Klingt flexibel und günstiger. Was meint ihr?
Hallo Paddy,
eigentlich nutze ich (fast) ausschließlich Filter bei analogen Bilden mit meiner Mamiya RZ67. Bei Digitalen ist Graufilter und Pol noch möglich (manchmal nötig), doch der Rest geht in PS nun wirklich besser und genauer - meine ich.
Gruß in den Norden
Holger
Hallo Paddy,
ich mache gerne und auch viele Langzeitbelichtungen - tagsüber, abends und nachts, erst heute wieder. 🙂
Ich nutze Schraubfilter: 1 Polfilter, 1 ND-Filter mit 11 Blendenstufen, je 1 ND-Filter mir 2 & 3 Blendenstufen. Dabei kombiniere ich je nach Licht bis zu 3 Filter. Maximal bisher mit der Kombination, die 16 Blenden wegnimmt. An meiner D300 sind ab 5 Blenden, die mit Filtern geschluckt werden, die Bilder immer mit Blaustich. Wenn ich den Weißabgleich auf Kunstlicht stelle, kann ich die Bilder auf dem Display aber gut beurteilen. Lightroom macht den Rest.
Viele Grüße aus Köln nach Hamburg
Jan
Was hältst du denn z.B. von einem X-Rite Cholor-Checket, Paddy? Bei den dicken Graufiltern schlagen die Gesetzte der Physik und Optik gnadenlos zu - das merkt man auch den “sehr guten” Filtern an. Ich nutze einen 3-er Satz Haida Schraubfilter und für die Verläufe die Cokin. und ab und zu kommt dann auch mal der X-Rite Passport mit ins Bild. so kann ich die Farbverschiebung recht gut kompensieren - ist ja nicht nur die Farbtenperatur, sondern auch grün-mangenta, also immer zweidimensional. Der X-Rite vereinfacht das dann manchmal doch. aber letztendlich entscheidet dann doch der Geschmack, was man mit dem Bild eigentlich ausdrücken will. Dafür braucht man den X-Rite dann wirklich nicht unbedingt…
Schon ziemlich krass der Blaustich. Wirst du nach ein paar Erfahrungs-monaten wieder ein Review machen? Mich würde deine Langzeitmeinung interessieren!
Dank und lg
ich glaube nicht, da ich viel zu wenig Langzeit mache.
Der Vorteil der des Leefiltersystems (und Kollegen) ist doch klar. Wenn ich verschiedene Objektive mit unterschiedlichen Filtergewinden besitze, so brauche ich nur einmal in einen Filter kaufen + Adapterringe . Gute Filter sind ja nicht gerade umsonst. Billigen Filterschrott braucht man sich garnicht erst ranschrauben.
Adapterringe gibt es aber auch bei Schraubfiltern.
Das stimmt allerdings. Habe beide Varianten. Bei Verlaufsfiltern ist der Rechteckfilter allerdings klar im Vorteil, Bei Landschaftsaufnahmen will ich den Horizont ja nicht unbedingt in der Mitte des Bildes haben, usw. Ist allerdings alles eine Ansichtssache. Muß jeder für sich selbst entscheiden.
Hallo,
ich hatte letztes Jahr die Gelegenheit, Wasserfälle zu fotografieren und da habe ich mir gründlich geärgert, dass ich keinen ND-Filter dabei hatte. Mit dem Polfilter ging es so halbwegs aber richtig gut war es nicht.
Für mich stellt sich nicht die Frage, ob ich gerne mit Filtern arbeite oder nicht. Wenn ich welche brauche, um die gewünschten Effekte zu erzielen, dann muss es eben sein. Die Frage stellt sich dann, welche Filter am besten geeignet sind.
Aber stimmt schon, ein Rumgefummel ist es immer…
Grüße
Alex
Du kannst Dein Objektivdeckel in den Xume Filteradapter basteln. Dann hält der auch an der Optik mit Magnetring.