Namibia - Reisebericht Teil 1 - Auf zu den Himba

Lei­der pas­sen nicht alle Fotos und Erleb­nis­se in das #Nami­bia-Maga­zin. Aber ich den­ke auch, dass 50% der foto­gra­fi­schen Arbeit in der Aus­wahl und Prä­sen­ta­ti­on der Fotos besteht. Aber gut, dafür gib­te es ja noch den. Daher hier nun als Ergän­zung zum Maga­zin ein Rei­se­be­richt und Bil­der, die nicht im Maga­zin gelan­det sind.

Irgend­was war von Anfang an faul. Online ein­che­cken funk­tio­nier­te bei Air Nami­bia nicht so rich­tig und am Schal­ter in Ham­burg konn­te man uns auch kei­ne Bord­kar­te aus­stel­len. Dazu kam eine ver­dammt kur­ze Trans­fer­zeit von nicht ein­mal einer Stun­de. Als wir am Gate in Frank­furt anka­men, soll­ten wir auch gleich die schlech­te Lau­ne des Gate-Mit­ar­bei­ters zu spü­ren bekom­men. “Sie müs­sen 90 Minu­ten vor Abflug am Gate sein, sonst kann ich kei­ne Bord­kar­te aus­stel­len”. Ah ja, die Maschi­ne war noch nicht gestar­tet und wir hat­ten ja schließ­lich gebucht. Eine Schlan­ge war auch nicht am Schal­ter. Das ver­ste­he wer will, aber bevor ich mich mit dem Sports­freund anle­gen woll­te, hielt ich die Klap­pe und zeig­te mich gespielt dank­bar, als er sich von sei­nem Thron her­ab ließ, um uns dann doch noch eine Bord­kar­te auszustellen.

Der Flug ver­lief, wie so ein zehn­stün­di­ger Flug in der Eco­no­my nun mal ver­läuft. Kaum Schlaf, kaum Bein­frei­heit und alle mög­li­chen Geräu­sche und Gerü­che. Mein Kopf­hö­rer mit die­sem neu­mo­di­schen Noi­se-Can­ce­ling war die bes­te Anschaf­fung ever. Damit konn­te ich mich von der Außen­welt abschot­ten und ein paar Seri­en­fol­gen durch­zie­hen. Aber wenn eine tol­le Rei­se bevor steht, dann ist das ja alles nicht so schlimm. Meckern auf hohem Niveau kön­nen wir natür­lich sehr gut.

Die Gepäck­hal­le am Flug­ha­fen Windhoek

In freu­di­ger Erwar­tung stan­den wir am Gepäck­band. Etwas durch­ge­rockt, aber drau­ßen war­te­te dafür strah­len­der Son­nen­schein auf uns. Es dau­er­te eine Ewig­keit, bis das Band über­haupt anlief. Aber dann kamen die ers­ten Kof­fer. Stück für Stück wur­de vom Gepäck­band genom­men. Ein Pas­sa­gier nach dem ande­ren ver­ließ den Flug­ha­fen. Es wur­de lee­rer und lee­rer … bis wir nur noch zu zweit am Band stan­den und die­ses irgend­wann abge­schal­tet wur­de. F***

Es folg­te das lei­di­ge Spiel mit der Gepäck­er­mitt­lung. Mitt­ler­wei­le waren schon über zwei Stun­den seit der Lan­dung ver­gan­gen und ich mach­te mir Sor­gen, ob unser Shut­tle noch war­ten wür­de. Wir hat­ten aber Glück, mit Engels­ge­duld hat­te der Fah­rer gewar­tet, war aber auch schon kurz davor uns aus­ru­fen zu las­sen. Unser Gepäck konn­te frü­hes­tens mit der Maschi­ne am nächs­ten Tag nach­kom­men. Kennt Ihr das, wenn man so einen lan­gen Flug hin­ter sich hat und man das Ver­lan­gen hat sich erst mal zu duschen und umzu­zie­hen? Blöd, wenn Du nur eine semi­sty­li­sche Jog­ging­ho­se an hast und der Rest im Kof­fer ist. Und ich höre noch mei­ne Frau, die mir in wei­ser Vor­aus­sicht ange­ra­ten hat­te, wenigs­tens eine Unter­büx und ein T-Shirt ins Hand­ge­päck zu packen. Ne, brauch­te ich ja nicht. Ich wie­der, Vollhonk.

Unser ers­ter Abste­cher führ­te uns dann auch zu einer Mall, wo wir erst mal die nötigs­ten Din­ge kau­fen woll­ten. Immer­hin konn­ten wir noch über die gan­ze Situa­ti­on lachen und woll­ten ein lus­ti­ges Video dre­hen. Dar­an ver­ging mir dann aber die Lust, als ich fest­stell­te, dass ich auch noch mein iPho­ne ver­lo­ren hat­te. Was für ein beschis­se­ner Start. Von nun an konn­te es nur noch bes­ser werden.

Auf dem Weg nach Katutura

Am spä­ten Nach­mit­tag ging es mit einem Gui­de nach Katu­tu­ra, den Town­ships von Wind­hoek. Es ist ein Traum, wenn man gera­de aus Deutsch­land kommt, kei­nen Son­nen­schutz dabei hat und dann drei Stun­den im offe­nen Jeep durch die Gegend fährt.

Ohne einen loka­len Gui­de wäre ich wohl nicht in die­se Gegend gefah­ren. Wenn der dicke wei­ße Mann ein Town­ship besucht, hat das aber auch immer einen Bei­geschmack. Wie die Affen im Zoo wer­den die dort leben­den Men­schen foto­gra­fiert. Ich muss da auch mein eige­nes Han­deln hin­ter­fra­gen. Dem­entspre­chend schei­nen wir auch nicht über­all will­kom­men zu sein und unser Gui­de wei­gert sich auch an eini­gen Stel­len anzu­hal­ten. Wir besu­chen einen Markt, wo wir lecke­re getrock­ne­te Insek­ten hät­ten pro­bie­ren kön­nen. Wäre ich doch nur nicht so furcht­bar satt gewe­sen 😉 Ich bekam kei­ne Made runter.

Getrock­ne­te Insek­ten auf dem Markt in Katutura

Wir fuh­ren wei­ter in eine Gegend, die fami­liä­rer war. Hier kann­te unser Gui­de die Men­schen. Ruck­zuck hat­ten wir das Auto vol­ler Kin­der, die sich über die Kühl­ta­sche her­mach­ten. Wenn sich klei­ne Kin­der um eine Fla­sche Was­ser prü­geln, macht das schon nach­denk­lich. Flie­ßend Was­ser gibt es in Katu­tu­ra nur an weni­gen Stel­len. Die Men­schen müs­sen zu Zapf­säu­len gehen, wo sie gegen Geld­ein­wurf Frisch­was­ser bekommen.

Ein Hau­fen Kin­der saß ruck­zuck in unse­rem Jeep
Typi­sche Well­blech­hüt­ten in Katutura

Wo man hin schaut, über­all Blech­hüt­ten. Elek­tri­zi­tät gibt es eben­falls nicht. Ein kras­ser Gegen­satz zu dem übri­gen Wind­hoek, wo vie­le Deut­sche leben, Stra­ßen­schil­der teil­wei­se deutsch sind und selbst die Archi­tek­tur teil­wei­se an Zuhau­se erin­nert. In Wind­hoek kommt man mit Deutsch fast genau­so gut zurecht, wie mit Englisch.

Wir waren noch kei­ne 24 Stun­den in Nami­bia und dann gleich so eine Erfah­rung. Die Armut in Katu­tu­ra ist wirk­lich offen­sicht­lich. Man möch­te ger­ne hel­fen, aber das ist bei so einem tou­ris­ti­schen Besuch schwie­rig. Dazu kam das Pro­blem mit dem Gepäck. Schat­ten gab es auf der Tour auch kei­nen und ich sah mich schon am nächs­ten Mor­gen, rot wie Lobs­ter und mit Son­nen­stich aufwachen.

Die Stra­ßen von Katutura

Aber am nächs­ten Tag sah dann schon alles ganz anders aus. Mor­gens ging es zur Auto­ver­mie­tung, um unser Auto abzu­ho­len. Wäh­rend wir dort alles klar mach­ten, kam der Anruf vom Flug­ha­fen. Ach ja, sogar mein iPho­ne hat­te ich mitt­ler­wei­le wie­der bekom­men. Das Gepäck ist da, wo sie es denn hin brin­gen soll­ten, frag­te der Flug­ha­fen. Etwa 30 Minu­ten spä­ter kam der Kurier direkt zur Auto­ver­mie­tung und brach­te unser Gepäck. Gro­ße Freu­de. Rück­bli­ckend denkt man sich: Ach komm Pad­dy, Du wirst doch mal 24 Stun­den ohne Dein Gepäck aus­hal­ten. Alles halb so wild. Aber in so einer Situa­ti­on kommt einem das alles viel län­ger vor. Nun war aber alles gut …

Glück­lich ver­eint mit unse­rem Gepäck. Die schi­cke Hose hat­te ich mir am Tag vor­her gekauft.

… bis wir die Kof­fer öff­ne­ten. Alles war klitsch­nass. Ver­dammt, was war da wie­der pas­siert. Wie­so sind unse­re Kla­mot­ten nass? Wir wis­sen es nicht, neh­men aber an, dass irgend­ein Depp das Zeug in Frank­furt beim Umla­den drau­ßen hat ste­hen las­sen. Na vie­len Dank. Ich weiß nicht mal ob ich Luft­han­sa, Air Nami­bia oder dem Flug­ha­fen Frank­furt dan­ken soll. Aber egal, end­lich soll­te es so rich­tig los gehen und in Nami­bia Kla­mot­ten tro­cken zu bekom­men, soll­te kein Pro­blem sein.

Ers­ter Stop Swa­kop­mund. Hier an der Küs­te ist es schon deut­lich küh­ler, abends muss man auch schon mal lan­ge Kla­mot­ten anzie­hen. Hier gibt es eine See­brü­cke und eine Strand­pro­me­na­de, ich habe fast das Gefühl in einem die­ser Ost­see-Kur­bä­der zu sein. Viel zu sehen gab es in Swa­kop­mund für mich irgend­wie nicht. Das war nicht das, was ich von Nami­bia erwar­tet hat­te. Aber es soll­te auch nur ein kur­zer Zwi­schen­stop sein. Am nächs­ten mor­gen fuh­ren wir zum Flug­ha­fen, wo eine klei­ne vier­sit­zi­ge Cess­na auf uns wartete.

Auf dem Weg zu unse­rer Cess­na, die uns in den Nor­den brin­gen sollte.

Wir hat­ten nicht sehr viel Zeit für unse­ren Trip und woll­ten unbe­dingt in den Nor­den zu den Him­ba. Daher hat­ten wir das Flug­zeug gechar­tert, wel­ches uns in Rich­tung Epu­pa brin­gen soll­te. Als uns dann ein Top Gun Typ auf Deutsch begrüß­te war ich beru­higt. Kei­ne Ahnung war­um, aber irgend­wie scheint es doch Ver­trau­en zu ver­mit­teln, wenn der Pilot die eige­ne Spra­che spricht. Am Ende war das natür­lich alles grund­los, aber wenn man nicht täg­lich mit die­sen klei­nen Maschi­nen fliegt, ist das schon etwas abenteuerlich.

Die Küs­te nörd­lich von Swakopmund

Zu allem Über­fluss hat­ten wir dann auch ast­rei­ne Tur­bu­len­zen. Ich selbst habe damit kei­ne Pro­ble­me, wenn sich nicht mei­ne Bla­se gemel­det hät­te. Zu viel Kaf­fee beim Früh­stück. Ich hät­te es wis­sen müs­sen. Ich konn­te den Flug kaum genies­sen. An Bord gab es natür­lich kei­ne Toi­let­te und vor uns lagen noch rund ein­ein­halb Stun­den Flug­zeit. Ich kniff und kniff und kniff. Auf dem GPS starr­te ich die Ent­fer­nungs­an­zei­ge an. Gäh­nend lang­sam zähl­te sie run­ter. Ich has­se Albert Ein­stein dafür, dass mir in die­sem Moment klar wur­de, was es bedeu­tet, wenn einem die Zeit rela­tiv lang vor­kommt. Der Pro­pel­ler stand noch nicht still, als ich nach der Lan­dung schon am nächs­ten Baum der Busch­pis­te stand.

Das GPS im Cock­pit. Die Ent­fer­nung wird in nau­ti­schen Mei­len ange­zeigt. Also etwa 1,85 km pro Meile.
Direkt nach der Lan­dung. Der Busch hin­term Flug­zeug gehör­te mir.

Unse­re Lodge lag nahe den Epu­pa Was­ser­fäl­len, die vom Kunene, dem Grenz­fluss zwi­schen Ango­la und Nami­bia gespeist wer­den. Vom Pool aus konn­ten wir rüber nach Ango­la schau­en. Die Son­ne war gnadenlos.

Blick vom Pool nach Angola

Wir mach­ten einen kur­zen Spa­zier­gang run­ter zum Fluß. Hier soll es auch eini­ge Kro­ko­di­le geben. Gese­hen haben wir an dem Tag aller­dings keins und ich weiß nicht, ob das nicht auch gut so war. Statt­des­sen trifft man hier hin und wie­der Ein­woh­ner aus dem Dorf, die ihre Wäsche waschen. Die Was­ser­fäl­len sehen von wei­tem harm­los aus. Je näher man kommt, umso lau­ter wird es aller­dings. Direkt an der Schlucht, wo man hin­un­ter schau­en und fal­len kann, steht ein Baum, in den die Namen der­je­ni­gen ein­ge­ritzt sind, die dort ums Leben gekom­men sind.

Eine Ein­hei­mi­sche wäscht im Fluß Wäsche
Die Epu­pa Falls. Auf dem Bild nicht son­der­lich impo­sant. Aber ich hat­te echt Schiß mich über die Schlucht hin­aus zu lehnen.
In die­sem Baum sind die Namen derer ein­ge­ritzt, die an den Was­ser­fäl­len gestor­ben sind.

Ande­re Tou­ris­ten tref­fen wir hier nicht an und auch in der Lodge sind wir die ein­zi­gen Gäs­te. Eigent­lich sehr ange­nehm. Strom gibt es nur aus Solar­pa­nels, es muss damit gehaus­hal­tet wer­den und so fin­det sich unse­rem Zim­mer nicht mal eine Steck­do­se, um das Han­dy auf­zu­la­den. Aber hey, immer­hin gibt es hier ein biss­chen Wifi, gutes Bier und einen atem­be­rau­ben­den Sun­dow­ner auf einem Berg ober­halb des Kunene.

Ein Drink im Sonnenuntergang
Links vom Fluß befin­det sich Ango­la, rechts Namibia

Wir waren noch gar nicht lan­ge in Nami­bia und den­noch kam es mir schon wie eine Ewig­keit vor. Was wir nicht alles schon gese­hen und erlebt hat­ten, unglaub­lich. Den­noch stand uns ein High­light der Rei­se noch bevor. Als wir den Trip plan­ten, war uns klar, dass wir nicht wegen der Tie­re oder der Land­schaf­ten nach Nami­bia rei­sen woll­ten. Der Fokus lag eher auf den Men­schen des Lan­des. Ich woll­te unheim­lich ger­ne ein wenig über die alten Völ­ker erfah­ren und sie nach Mög­lich­keit auch ein­mal per­sön­lich kennenlernen.

Die Him­ba sind noch eins die­ser Urvöl­ker. Sie leben halb­no­ma­disch, d.h. sie zie­hen umher, keh­ren aber immer wie­der zu ihrem Haupt­dorf zurück. In Nami­bia leben noch etwas 7000 Him­ba, vie­le von ihnen hier oben im Kao­ko­land oder auf der ande­ren Sei­te des Flus­ses in Ango­la. Gemein­sam mit einem Gui­de mach­ten wir uns auf, eins der Dör­fer zu besu­chen. Über­all ver­streut sieht hier man die­se Ansamm­lun­gen von klei­nen Lehm­hüt­ten. In der Mit­te des Dor­fes zumeist ein run­des Gehe­ge für die Tiere.

Ein typi­sches Himbadorf
Weni­ge Bäu­me spen­den etwas Schatten

Wir kön­nen das Dorf nicht ein­fach so betre­ten. Unser Gui­de mel­det uns erst ein­mal beim Dorf­äl­tes­ten an und über­reicht als Gast­ge­schenk einen Sack Mais­mehl. Danach sind wir will­kom­men und kön­nen uns im Dorf frei bewe­gen und mit den Bewoh­nern spre­chen, soweit uns das mög­lich ist. Mit Hän­den und Füßen geht es irgend­wie. Unser Gui­de hilft zu über­set­zen, wenn wir nicht wei­ter kom­men. Ich habe nicht den Ein­druck, dass es den Men­schen hier schlecht geht. Aus unse­rer Sicht sind es natür­lich ein­fa­che Ver­hält­nis­se, aber sie ken­nen es nun mal nur so und sind so auf­ge­wach­sen. Das ein oder ande­re Han­dy gibt es hier auch, den­noch leben die Him­ba noch wei­test­ge­hend unbe­rührt von unse­rer Zivi­li­sa­ti­on. Man taucht hier in eine voll­kom­men ande­re Welt ein. Ich muss geste­hen, dass mir der Kon­takt mit den Him­ba rich­tig gut tut. Es erdet einen im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes und es ist schön ein­mal live zu erle­ben, wie Men­schen ganz ande­re Kul­tur zurecht kom­men und dabei glück­lich zu sein schei­nen. Für uns unvor­stell­bar, für sie All­tag. Ich habe hier im Dorf auch nicht die­ses Affen­be­schau­ge­fühl wie im Town­ship, man ist doch mehr Besucher.

Eine Him­ba­frau mit den typi­schen erd­über­zo­ge­nen Zöpfen

Auf­fäl­lig ist vor allem die Haar­pracht der Frau­en. Die jun­gen Mäd­chen tra­gen sie zu zwei Zöp­fen gefloch­ten vor­ne in die Stirn. Sobald sie in die Puber­tät kom­men, wer­den die Haa­re jedoch mit Erde zu dicken Zöp­fen geflochten.

Zwei jun­ge Him­ba. Links die Fri­sur, wie sie vor der Puber­tät getra­gen wird.

Den Kör­per rei­ben die Him­ba mit einer Creme aus Tier­fett und Ocker­far­be ein. Dies dient der Kör­per­rei­ni­gung, zum Schutz, aber auch als eine Art Make-Up.

Ich habe einen klei­nen Ins­tax-Dru­cker dabei. Nach­dem ich das ers­te Bild einem der Kin­der geschenkt habe, ist plötz­lich Hal­li­gal­li. Jeder möch­te ger­ne eins der klei­nen Sofort­bil­der haben. Es bil­det sich eine Trau­be um mich und ich kann mich kaum noch frei bewe­gen. Der Dru­cker ist für mich eine Art Eis­bre­cher. Natür­lich möch­te ich auch ein paar tol­le Fotos mit­neh­men, aber so kann ich dafür wenigs­tens eine Klei­nig­keit zurück geben. Die Bil­der selbst mache ich mit dem iPho­ne, da ich sie so direkt dru­cken kann. Das geht am schnells­ten. Im Vor­feld hat­te ich über­legt eine Ins­tax-Kame­ra mit­zu­neh­men, nun bin ich aber froh über die Lösung mit dem Dru­cker, denn die Bil­der blei­ben mir auf dem iPho­ne eben­falls erhal­ten, so dass ich mir eini­ge davon auch noch ein­mal für mich aus­dru­cken und im Maga­zin ver­ewi­gen kann.

Der Ins­tax-Dru­cker ist die Sen­sa­ti­on bei den Kids
Ein Jun­ge zeigt stolz sein Foto

Die Hüt­ten sind von innen geräu­mi­ger als ich dach­te. Die Frau des Häupt­lings zeigt uns, wie sie sich mit Hil­fe von Rauch, der aus einem Ton­ge­fäß auf­steigt rei­nigt und par­fü­miert. Hand­ar­beit steht bei den Him­ba natür­lich auch hoch im Kurs. Aus Holz wer­den hier u.a. eine Art Kopf­stüt­zen gefer­tigt, die als Kopf­kis­sen die­nen. Sieht ver­dammt hart aus.

Die Ein­drü­cke sind wirk­lich ein­ma­lig. Ich muss geste­hen, dass mich das alles über­wäl­tigt und fas­zi­niert. Vor allem beein­druckt mich, dass die Men­schen hier nicht unglück­lich zu sein schei­nen. Natür­lich fra­ge ich mich, was die Dorf­be­woh­ner eigent­lich den gan­zen Tag machen. Auf mich wirkt es, als wenn ein gro­ßer Teil ein­fach nur rum­sitzt. Aber muss man immer in Akti­on sein? Wahr­schein­lich spielt sich der Groß­teil der Akti­vi­tä­ten auch eher früh mor­gens und am Abend ab, wenn die Son­ne nicht ganz so uner­bitt­lich scheint. Es sind bestimmt 35°C, in der Son­ne deut­lich mehr. Für uns eine ech­te Her­aus­for­de­rung, aber die Him­ba ken­nen es nicht anders und haben sich ange­passt. Am liebs­ten wäre ich noch län­ger geblie­ben und hät­te auch eine Nacht im Dorf ver­bracht. Aber da muss ich auch geste­hen, dass mir die Erfa­hung in Nami­bia fehlt. Es ist mein ers­ter Trip in das Land und da muss ich mich erst ein­mal lang­sam her­an tasten.

Ich wuss­te nicht was mich bei den Him­ba eigent­lich erwar­tet. Die­ser Flug mit der Cess­na hat uns über 3.000,- € gekos­tet und wir haben lan­ge über­legt, ob es uns das wert ist. Dafür kann man auch ne gan­ze Men­ge net­tes Foto­equip­ment kau­fen. Natür­lich kann man auch mit dem Auto hier hoch fah­ren, aber das hät­te in unse­rem Fall zu lan­ge gedau­ert. Rück­bli­ckend waren die­se 3.000,- € eine der bes­ten Inves­ti­tio­nen der gan­zen Rei­se. Eine Inves­ti­ti­on in den Ein­blick in ande­re Kul­tu­ren. Was wir hier erleb­ten, ist aus mei­ner Sicht unbe­zahl­bar. Nichts erwei­tert den Hori­zont so sehr, wie zu rei­sen und ande­re Län­der und Völ­ker kennenzulernen.

Das soll es mit dem ers­ten Teil mei­nes Rei­se­be­rich­tes gewe­sen sein. Teil 2 folgt dem­nächst. Wenn Euch die Bil­der gefal­len, dann schaut Euch doch mal mein neu­es Hash­tag-Maga­zin über Nami­bia an. Es gibt auch ein paar Ter­mi­ne mit Vor­trä­gen zur Namibia-Reise.

Vie­len Dank auch an mei­nen Rei­se­be­glei­ter Alex, der einen Groß­teil der Making-Of-Bil­der gemacht hat. Ich habe irgend­wie immer kei­ne Lust Fotos von mir selbst zu machen, aber er mein­te: “Irgend­wann freust Du Dich über die Bil­der.” Ich has­se es, wenn er recht hat 😉

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10 Gedanken zu „Namibia - Reisebericht Teil 1 - Auf zu den Himba“

  1. Ein­fach nur schön. Toll, dass Du Dei­ne Lei­den­schaft für die Foto­gra­fie in Bil­dern so fest­hal­ten kannst und dabei Land und Leu­te ken­nen­lernst. Mit die­sem Bei­trag hast du uns auch ein wenig dar­an teil­neh­men las­sen und bin auf den nächs­ten Bericht gespannt.
    Gruss und Danke
    Maurizio

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  2. Hal­lo Paddy,
    klas­se Bericht, tol­le Bil­der. Macht sofort Lust, die­ses sagen­haf­te Traum­land noch ein­mal zu besuchen.
    Ich wür­de aller­dings das (Allrad-)Auto bevor­zu­gen, nicht nur wegen dem Geld. Für mich war es dort ein Erleb­nis, teil­wei­se stun­den­lang­über die Schot­ter­pis­ten zu rol­len und kei­ner Men­schen­see­le zu begeg­nen. Das ent­spannt total und man bekommt ein gewis­ses Gefühl für die Wei­te des Lan­des. Wenn man aller­dings Alles (…Vie­les) sehen will und nur 14 Tage Zeit hat…
    Dan­ke + Grüße
    Frank

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  3. Moin Pad­dy,
    ich freue mich zu lesen, dass du den Ins­tax Dru­cker mit­ge­nom­men hast. Ich selbst habe nur eine Ins­tax Kame­rea auf Rei­sen dabei, kann mich dei­ner Schil­de­rung aber nur anschlie­ßen. Kin­der sind dabei immer etwas enthu­s­as­ti­scher als Erwach­se­ne, aber so ein aus­ge­druck­tes Foto als Geschenk an den Gast­ge­ber, ist bei mir bis­her immer eine Tür in eine ande­re Welt gewe­sen. Ein Appell an alle die die­ses hier lesen, wir sind als Tou­ris­ten immer nur Gäs­te und soll­ten die­ses auch nie ver­ges­sen, egal wie viel wir für den Urlaub bezahlt haben.
    Ich habe sehr über den Anfang dei­nes Berich­tes geschmun­zelt, da ich mit ähn­li­chen Pro­ble­men bei mei­ner letz­ten Rei­se zu kämp­fen hat­te (Zug fast ver­passt; Signal­pro­ble­me bei der Bahn; 1,5 Stun­den im Flug­zeug gewar­tet bevor es gestar­tet ist, Anschluss­flug ver­passt, Gepäck nicht ange­kom­men und fal­sche Pin für Kre­dit­kar­te notiert).

    Bes­te Grü­ße aus der son­ni­gen Nordheide

    Wol­le

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  4. Hal­lo Paddy,

    vie­len Dank für den sehr inter­es­san­ten Rei­se­be­richt. Das Hash­tag Maga­zin liegt bereits bei mir. Ich habe es mit mei­ner 3 ½ jäh­ri­gen Toch­ter ange­se­hen. Es war ein gro­ßes Erleb­nis für sie dei­ne Bil­der zu ent­de­cken. Ange­fan­gen beim ungläu­bi­gen „man kann auch in Well­blech und Lehm­hüt­ten woh­nen“ bis zum ent­setz­ten „der Jun­ge spielt auf der Stra­ße“ (mei­ne Ant­wort: „Das ist nicht schlimm, da fah­ren fast kei­ne Autos“).
    Ich habe dank ihr noch nie so inten­siv ein Hash­tag Maga­zin von dir ange­se­hen. Ihr fal­len win­zi­ge Details auf und wir haben gemein­sam fast eine Stun­de das Maga­zin erkun­det. Das der Ele­fant auf einer Stra­ße läuft, glaubt sie mir aber immer noch nicht *lach*.
    Dan­ke für die­se Aus­ga­be, die mir so eine tol­le Stun­de mit mei­ner Toch­ter geschenkt hat.

    Vie­le Grüße
    Sascha

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  5. Hal­lo Patrick, dein Bericht Ein­gangs über die Abfer­ti­gung bei Air Nami­bia kann ich nur bestä­ti­gen wir woll­ten :17am 04.03.2019 von Frank­furt nach Nami­bia Flie­gen, wir kamen ca. 17.50 am Schal­ter von Nami­bia Air an, es waren noch 2 ande­re Flug­gäs­te vor uns am Busi­ness Schal­ter als wir an der Rei­he waren (eco­no­my Pas­sa­gie­re) teil­te uns die Dame mit das der Schal­ter geschlos­sen sei. wir setz­ten uns mit unse­ren Rei­se-anbie­ter in Ver­bin­dung (Ber­ge und Meer) die wie­der­um sag­ten geh zu TUI aber auch die­se Leu­te konn­ten nichts aus­rich­ten. Fazit wir blei­ben auf denn Kos­ten Sit­zen ca. 5000,- Nicht sehr erfreu­lich. und die Leu­te der Flug­ge­schell­schaft sehr unfreundlich!!

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