Nikon 24-70 f/2.8 vs. 24-120 f/4 oder 911 vs. X5

Seit­dem ich einen kur­zen Test­be­richt zum Nikon 24-120mm f/4 geschrie­ben habe kom­men fast täg­lich Fra­gen dazu. Vor allem der direk­te Ver­gleich mit dem Nikon 24-70 f/2.8 scheint vie­le von Euch zu beschäftigen.

Ist das 24-120 denn genau­so scharf wie das 24-70? Ist es genau­so schnell? Ist das Bokeh genau­so gut? Und und und.

Die Ant­wort lau­tet: Nein, Nein und Nein.

Wenn Ihr zwi­schen die­sen bei­den Objek­ti­ven wäh­len müsst oder wollt, dann ist das so, als wenn Ihr Euch zwi­schen einem Por­sche 911 und einem BMW X5 ent­schei­den müsst. Der 911er ist dem X5 in allen Leis­tungs­wer­ten über­le­gen. Er ist schnel­ler, wen­di­ger und liegt bes­ser auf der Stras­se. Für den Puris­ten bie­tet der 911er deut­lich mehr Spaß. Der X5 macht auch Spaß, ist aber deut­lich uni­ver­sel­ler. Da kann man auch mal 5 Leu­te unter­brin­gen und in den Urlaub fah­ren ohne dass einem gleich der Arsch weh tut. Schnell ist er auch, aber nicht ganz so schnell. Wäh­rend der Sport­wa­gen dafür gebaut wur­de in mög­lichst kur­zer Zeit von A nach B zu kom­men, ist der Gelän­de­wa­gen auch im All­tag zu gebrau­chen. Auf der Auto­bahn habt ihr rich­tig Spaß mit dem 911er, aber spä­tes­tens wenn Ihr im Dreck steht, wünscht Ihr Euch den X5 herbei.

So in etwa muss man das auch mit den Objek­ti­ven sehen. Sie las­sen sich nicht 1:1 ver­glei­chen. Bei­des sind excel­len­te Opti­ken, aber eben mit unter­schied­li­cher Aus­rich­tung. Eine Hoch­zeit fin­det nicht auf der glatt gebü­gel­ten Renn­stre­cke statt, son­dern ist eher zu ver­glei­chen mit der Ral­lye Paris-Dakar. Da steckt man halt schnell mal bis zum Hals in der Schei­ße und dann ist was uni­ver­sel­les und fle­xi­bles gefragt um sich da wie­der raus zu hel­fen. Aus dem Grund bin ich so begeis­tert von dem 24-120. Rein leis­tungs­tech­nisch bleibt das 24-70 die bes­se­re Scherbe.

Nikon baut doch nicht zwei Objek­ti­ve, die direkt ver­gleich­bar sind. Jedes Teil hat sei­ne Berech­ti­gung. Dar­um soll­tet Ihr Euch immer die Fra­ge stel­len, was Ihr letzt­end­lich mit dem Objek­tiv vor habt.

Ist es genau­so schnell und scharf ist also aus mei­ner Sicht die fal­sche Frage.

Übri­gens: Sprit ver­brau­chen sowohl der 911er und der X5 wie Sau 😉

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17 Gedanken zu „Nikon 24-70 f/2.8 vs. 24-120 f/4 oder 911 vs. X5“

  1. Komisch das vie­le Hoch­zei­ten nur mit 2 Fest­brenn­wei­ten 35 und 75/85mm foto­gra­fie­ren? Was fah­ren die dann? *zwin­ker*

    Sehe das aber wie Du, man kann die bei­den nicht bzw. nur weit ent­fernt vergleichen!

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  2. Hoi Pad­dy.
    Der Arti­kel mag kor­rekt und in einer tref­fen­den Bild­spra­che daher­kom­men, ich fin­de ihn jedoch unbrauchbar.
    Ich emp­feh­le Dir, die­sen noch­mals zu über­ar­bei­ten, abso­lut ein­sei­tig (für wel­che Lin­se ist egal!) zu for­mu­lie­ren und einen abso­lut ein­deu­ti­gen Sie­ger für alle Lebens­la­gen zu küren.
    Dies wür­de den Ent­schei­dungs­pro­zess vie­ler Lese­rin­nen und Leser, die das Bedürf­nis nach 911 und X5, aber nur das Bud­get für fort­wo haben deut­lich ver­ein­fa­chen. Denn das Leben ist kom­pli­ziert genug.
    😉

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  3. Wenn man im Dreck steht, wünscht man sich eher einen Land Rover oder einen klas­si­schen Mer­ce­des G, aber das sind dann eher die Ber­le­bachs, wenn man die Kur­ve zur Foto­gra­fie erzwin­gen möchte. 😉

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  4. Da hat­te ich wohl die fal­sche Fra­ge gestellt! 😉 Aber lei­der hat man ja nicht so die Chan­ce, sel­ber den Ver­gleich zu machen.… Wenn du dein 24-70er ver­kaufst, fin­dest du bestimmt reich Abneh­mer, ich könn­te einer davon sein! Habe ja auch schon mal ne Anhän­ger­kupp­lung am Por­sche gesehen!

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  5. Irgend­wie kann ich mit dem “Ver­gleich” nix anfangen.
    Da bei­de unter­schied­li­che Leis­tungs­da­ten haben soll­te jeder dar­auf kom­men, dass man sie nicht direkt ver­glei­chen kann.
    Jeden­falls beant­wor­tet es lei­der nicht für wenn bzw. für wel­che Situa­ti­on wel­ches Objek­tiv denn geeig­net ist. Schade.…

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    • Ich den­ke die­se Fra­ge soll­test Du Dir selbst beant­wor­ten kön­nen. Es hat näm­lich sehr viel damit zu tun was Du foto­gra­fie­ren möch­test und wie Du foto­gra­fie­ren möch­test. Wenn ich jetzt sage, dass das 24-120 die Hoch­zeits­scher­be ist, kom­men gleich drei Foto­gra­fen aus dem Busch gesprun­gen und sagen, dass sie aber das 24-70 bevor­zu­gen. Mit dem Arti­kel woll­te ich zum drü­ber nach­den­ken anre­gen, weil es eben nicht so ein­fach ist.

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  6. Hey..
    Guter ver­gleich. Pro­blem ist nur, das eine Hoch­zeit kei­ne Ral­lye Paris-Dakar ist, son­dern eher ähhh kei­ne Ahnung 🙂

    na jeden­falls ist die Sache für mich voll klar. Eine Hoch­zeit muss man eher in 2 Tei­le tei­len. Nämlich:

    “vor der Dun­kel­heit und wäh­rend der Dunkelheit”

    Bei Son­ne oder hel­lem Tag ist man mit Blen­de 4 super bedient. Jedoch bei der Fei­er oder bei den immer wei­ter nach hin­ten gescho­be­nen Braut Shoo­ting kommt man um die 2.8 nicht rum. Mei­ne Erfah­rung. Da nutzt auch nicht zu sagen Iso rauf.

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    • Naja, das Braut­paar­shoo­ting ist doch ein ganz ande­rer Schnack. Da fas­se ich selbst 2.8 kaum an. Dann ist es Zeit für die Fest­brenn­wei­ten. Aber stimmt schon, man muss das in Pha­sen ein­tei­len. Mir ging es eher um die Pha­sen nach der Kir­che, Emp­fang, Feier

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  7. 😀 Sehr, sehr schö­ner Arti­kel! Da hat einer aber ganz tief in die Kolum­nen-Kis­te gegrif­fen! Ich muss­te herz­haft lachen.
    Und ich bin trotz­dem mit dem 911er gut auf der Ral­ly Paris-Dha­kar unter­wegs. Also mit dem 24-70 auf einer Hoch­zeit ist es wie Du schreibst (Emp­fang!) ganz wun­der­bar. Und trotz­dem las­se ich das Zoom immer öfter der Fest­brenn­wei­te zulie­be in der Tasche. Von 2,8 bis 1,4 ist es eben doch ein wei­ter Weg.

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  8. Die Tech­nik macht viel aus. Aber: sie ist nicht alles.
    Ich bin nur neben­be­ruf­lich (Pro­fis wer­den mich nun bereits mit­lei­dig belä­cheln - und sie wer­den es gleich noch viel mehr tun, dazu aber gleich mehr) als Pres­se-Foto­graf unter­wegs, ver­die­ne eigent­lich als Inet-All­roun­der und Social Media-Bera­ter mei­ne Bröt­chen und habe mich des­halb aus Ver­nunft­s­grün­den gegen eine Maxi­mal­aus­stat­tung entschieden.
    Mein Equip­ment besteht aus der D90, dem (und jetzt kommt’s!) 18-200/3,5-5,6 VRII GD und dem 50/1.8. Mit die­ser Kom­bi, die natür­lich ihre natür­li­chen Schwä­chen und Gren­zen hat (klar, kein Voll­for­mat, der Sen­sor der D90 ist den­noch legen­där, das Mega­zoom hat natür­lich Abbe­ra­tio­nen, Vignet­tie­run­gen und Unschär­fe­be­rei­che, das 50er ist eben ein 50er), habe ich erst­klas­si­ge Por­traits aus dem Gra­ben von Fes­ti­vals erzielt. War­um? Weil ich mir eini­ge tau­send Euro gespart habe, nach­dem ich den Zeit­auf­wand der Sich­tung und Nach­be­ar­bei­tung mit dem Auf­preis gegen­ge­rech­net habe. Klar - ein Pro­fi kann kei­ne 3.000 Bil­der aus einem Fes­ti­val-WE sich­ten, der ist auf per­fek­te Sin­g­le­shots ange­wie­sen. Ich kann mir die­sen Luxus gön­nen, und vor allem: ich ken­ne mein Equip­ment in- und aus­wen­dig und weiß genau, wo es an sei­ne Gren­zen stößt. Und hier kann ich recht­zei­tig reagieren.
    Natür­lich träu­me ich ins­ge­heim auch von einer D4, einem 24-70/2.8, einem SB-900, einem Stu­dio und ande­rem Luxus. Und natür­lich wer­de ich gera­de auf gro­ßen Fes­ti­vals im Gra­ben immer mit­lei­dig belä­chelt von Kol­le­gen, die mit einer mehr­fach ver­gü­te­ten 800er-Lin­se ankom­men. Ein wenig Neid ist dabei - aber ande­rer­seits: ich möch­te ihren Job nicht täg­lich machen.
    Und so wur­den wir Freun­de, mein Kom­pro­miss-Equip­ment und ich.
    🙂

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  9. Fein, mir gehts da wie Timo das Objek­ti­ve sind Sig­ma 55-200/4-5,6, 50/1,4 und Toki­na 12-24/4 und ich den­ke es ist nicht das schlech­tes­te in der Lage zu sein sich limi­tie­ren zu kön­nen. Die Wagen im Ver­gleich stel­len ja schon auch die Liga der Objek­ti­ve dar und da sind sicher 90% über Fir­ma geleast ;-).

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  10. Benutzt denn kei­ner einen Blitz (SB 900) auf der Hochzeit ?
    Dann ist doch das 24-120 die bes­se­re Wahl. Wenn es bei der Fei­er zu dun­kel ist hilf auch kei­ne 2,8er Blende.

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  11. Ich ste­he vor der Fra­gen 24-70 oder 24-120 für mei­ne D7100 (DX). Es soll mein 16-85 ablö­sen. Ein 105er Makro ist vor­han­den und ger­ne in Nut­zung. Zweck wäre Repor­ta­ge (Ver­an­stal­tun­gen, Städ­te­rei­sen), Food­fo­to­gra­fie und Por­trait. Unter 24/35mm (DX/FX) wer­de ich vor­erst das 16-85 behal­ten. Das 24-70 reizt mich in Hin­sicht des ver­mut­lich hel­le­ren Sucher­bil­des. Das 24-70 wür­de mei­nen Brenn­wei­ten­be­darf abde­cken. Das Argu­ment 24-120 hat noch oben hin Reser­ve deckt sich bei mir dann mit dem Sen­sor­for­mat (24-70 FX = 36-105 DX) ab. Was spricht Eurer. Ansicht nach trotz­dem für das 24-120?

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  12. Das war mal ein rich­tig gei­ler, anschau­li­cher und klar ver­ständ­li­cher Arti­kel. 🙂 Nicht, dass ich alles nur auf Autos bezie­he, aber dei­ne Aus­füh­run­gen haben es mir sehr deut­lich gemacht, was ich haben will. Danke!

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