Für mich sieht es so aus, als wenn Nikon mit der D3000 solide Modellpflege betreibt. Die bereits gute Basis der Nikon D60 wurde mit wichtigen Features aufgewertet ohne dabei auf den albernen Zug des Megapixel-Wahns aufzuspringen.
Nikon hat heute die neue Einsteiger-DSLR D3000 vorgestellt und ich habe mich mal etwas genauer auf der Webseite umgeschaut um herauszufinden für wen diese Kamera interessant sein könnte.
Als neues Einstiegsmodell wird die D3000 wohl sehr bald die D60 ablösen. Die D60 wurde in den letzten Wochen schon teilweise im Kit für unter 300,- € angeboten und war damit eine äußerst attraktive Einstiegs-DSLR. Mal abwarten was die D3000 kosten wird.
Der CCD-Sensor der D3000 hat eine Größe von 23,6 x 15,8 mm und leistet damit eine Auflösung von 10,2 Megapixeln. Das entspricht dem DX-Format von Nikon und hat somit identische Werte wie der Sensor der D60. Ich finde es sehr begrüßenswert, dass Nikon im Einstiegssegment nicht die Augenwischerei mit den hohen Megapixel-Zahlen betreibt. 10 Megapixel ist absolut ausreichend um Bilder auch in größeren Formaten drucken zu lassen. Daher ist es absolut kein Nachteil, dass Nikon hier nicht nachgelegt hat.
Außerdem ist eine automatische Sensorreinigung eingebaut, die den Sensor von Staubpartikeln befreit. Ein sehr nützliches Feature, das ich nicht mehr missen möchte. Hatte die D60 allerdings auch schon.
Das Display wurde etwas vergrößert und misst nun 3″ bei einer Auflösung von 230.000 Pixeln. Etwas mehr Display ist in jedem Fall hilfreich und erleichtert die schnelle Kontrolle der Bilder. Da sich die Auslösung jedoch nicht verändert hat, ist die Qualität der Vorschau nicht unbedingt besser. Dennoch ist das ein großer Pluspunkt für die D3000.
Wow, 11 Autofokus-Messfelder hat Nikon der D3000 spendiert. Am Anfang denkt man da gar nicht so sehr drüber nach, aber mit der Zeit kann man gar nicht genug von den Messfeldern haben. Nicht umsonst haben die Topmodelle 51 AF-Messfelder. Die Nikon D60 hat dagegen nur 3, was wirklich etwas mickrig ist. Hier liegt für mich eins der Hauptkaufkriterien, denn mit 11 AF-Feldern kann man schon einiges anfangen. Zusätzlich bietet die D3000 3D-Tracking wodurch die Messfelder z.B. automatisch erkennen wenn sich Objekte bewegen und so das Autofokusfeld automatisch verschoben wird.
Der ISO-Range ist zur D60 gleich geblieben und geht von ISO 100-1600 mit einem zusätzlichen Boost bis rauf auf 3200. Hier sieht man, dass der Sensor wohl gegenüber der D60 unverändert geblieben ist. Die ersten Testbilder werden jedoch zeigen ob Nikon vielleicht durch ein bisschen Chiptuning mehr aus dem Sensor herausholt. Die Bilder der D60 sind jedoch absolut nicht schlecht, eher das Gegenteil ist der Fall.
An der Geschwindigkeit hat sich ebenfalls nichts getan. Genau wie auch die D60 schießt die D3000 mit 3 Bilder/sec.
Als Akku erhält die D3000 den gleichen wie die D5000 und hat damit etwas mehr Luft als die D60. Allerdings habe ich den Akku moderner DSLRs noch nie als limitierenden Faktor empfunden. Die halte alle lange genug durch.
Novum ist der neue Guide Mode. Dieser soll es Anfängern erleichtern das Potential einer DSLR auszureizen. Was muss ich tun um den Hintergrund unscharf zu bekommen? Wie fotografiere ich schnelle Bewegungen? Was ist bei Landschaften einzustellen oder wie kann man auch ohne Blitz dunkle Szenen ablichten? Dazu wird das Display in einen bunt bebilderten Helpscreen verwandelt, der dem Fotografen genau zeigt was zu tun ist und wenn ich es richtig verstanden habe, so werden die Einstellungen auch gleich übernommen. Um in den Guide Modus zu kommen gibt es extra einen neuen Punkt auf dem Modus-Wahlrad, weshalb ich davon ausgehe, dass man in dem Mode vom Anfang bis zum fertigen Foto geführt wird.
Finde ich den Guide Modus gut? Ja, absolut! Man muss bedenken für den diese Kamera und dieser Modus gemacht wurde. Ambitionierte Fotografen werden damit nicht viel anfangen können, da das Zusammenspiel von Blende, Verschlußzeit und ISO sich in Ihr Hirn für die Ewigkeit eingebrannt hat. Allerdings gibt es immer mehr Hobbyknipser, die von einer Kompaktkamera auf eine DSLR umsteigen wollen, weil sie gehört haben, dass damit bessere Bilder möglich sind. Wer von diesen Umsteigern jedoch weder ein Handbuch liest oder sich auch nur ansatzweise mit den Grundlagen der Fotografie beschäftigt, der wird weit hinter den Möglichkeiten einer DSLR zurückbleiben und nur mittelmäßige Ergebnisse erzielen. Genau für diese Zielgruppe halte ich den Guide Mode für äußerst interessant. Jeder, der nur Gelegentlich fotografiert und gar keine Lust hat sich mit den Einstellungen und deren Bedeutung zu beschäftigen wird von dem Guide Modus profitieren. Für den fortgeschrittenen Fotografen bringt er jedoch meiner Meinung nach gar nichts.
Fazit: Für mich sieht es so aus, als wenn Nikon mit der D3000 solide Modellpflege betreibt. Die bereits gute Basis der Nikon D60 wurde mit wichtigen Features aufgewertet ohne dabei auf den albernen Zug des Megapixel-Wahns aufzuspringen. Die wichtigsten Gründe zur D3000 zu greifen solange es die D60 noch parallel gibt sind die 11 Autofokus-Messfelder mit 3D-Tracking, der Guide Modus und das 3″ Display.
Weitere Informationen:
Nikon D3000 Produktseite
Nikon D3000 Microsite
Ich oute mich hier mal als bisher “stiller Mitleser” - der Blog war u.a. dafür verantwortlich, dass ich mir vor kurzem eine D90 geholt hab …
Aber jetzt eine ganz andere Frage: Wo hast Du denn die D60 für unter 300,- EUR gesehen? Da würde ich doch glatt zuschlagen, such nämlich noch nen Geschenk für meinen Papa, der neulich ganz neidisch auf meine Neuerrungenschaft geschaut hat 🙂
Die gab es eine Zeit lang für 299,- im Mediamarkt. Allerdings verunsicherst Du mich gerade ein bisschen. Waren es vielleicht 399,-? Mein Neffe hat sich nämlich da eine gekauft.
Ach schade, das werden dann wohl 399,- EUR gewesen sein, dafür hab ich sie auch schon gesehen. Es wäre ja auch zu schön gewesen 🙂
die Nikon D40 gab es bei Mediamarkt für 299 euro, dann gesenkt auf 270 Euro da hab ich dann zugeschlagen und zum Schluss für 230 Euro 🙂
Hallo Namensvetter :-), das klingt doch sehr gut. Vielleicht kommen ja die Preise für die D60 in ein paar Wochen in ähnliche Regionen. Werde die Sache mal beobachten …
wäre natürlich ne feine sache aber ich denke mediamarkt hatte sich da mit der menge an d40Å› etwas verschätzt und sind sie für 300 euro nicht losgeworden.Hatte mich auch etwas geärgert nicht noch ein paar wochen gewartet zu haben und sie dann für 230euro mitzunehmen
ps. mal ne andere frage heißt du Johannes oder so wie ich nur Hannes 🙂 kenn kaum jmd. der so heißt ^^
Nein, das ist in der Tat nur die Abkürzung für “Johannes” 🙂
hallo alle! finde den blog super.. ich überlege momentan
ob welche kamera ich mir kaufen soll.. pendle
noch sehr stark zwischen der D3000, EOS1000D, D90 oder D5000..
habt ihr evt. einen Tip? Canon oder Nikon? Welche der aufgezählten?
danke und weiter soo!
Hab noch vergessen zu sagen, Filmen ist mir nicht extrem
wichtig, sollte aber schon auch möglich sein bei bedarf..
danke vielmals!
@Anfänger: Eine Entscheidung zwischen Nikon oder Canon ist meiner Meinung nach immer Subjektiv. Beide Hersteller sind top. Ich bin Nikon-Fan und würde Dir daher zu einer Nikon raten, wei lcih die Teile einfach mag. Wenn Dich die Kohle nicht zu sehr juckt, dann greif zur D90, da hast Du dann wirklich schon eine Kamera, die in den Semiprofi-Bereich geht. Bei der D5000 kannst Du ein paar Euros sparen und hast den gleichen Sensor wie in der D90.
Wie gesagt, alles sehr subjektiv. Mein Rat: Geh in einen Laden und spiel mit den Teilen rum. Von der Bildqualität machst Du mit keiner Kamera einen Fehler.