Zum Geburtstag hatte ich einen Workshop der Nikon School geschenkt bekommen. Entschieden habe ich mich für einen Grundlagen-Workshop zum Thema Blitzen mit dem Nikon i-TTL System. Heute war es dann soweit und hier folgt mein Review zu dem Workshop.
Thematisch ging es natürlich rein um Nikon-Gerätschaften, was mir aber ganz recht ist, denn schließlich bin ich ja der größte Nikon-Fanboy in ganz Hamburg 😉 Besonders beim Blitzen ist es gar nicht so übel, denn hier hat das Nikon Creative Lighting System doch die ein oder andere Spezialität zu bieten, die man nicht nutzten kann, wenn man mit Blitzen anderer Hersteller arbeitet. Das war daher eine super Ergänzung zu dem Studio-Workshop, den ich im April besucht hatte.
Als es dann los ging mit der Vorstellung der ganzen Nikon-Blitz-Produktpalette dachte ich zunächst, dass der Grundlagenkurs evtl. doch nicht das Richtige für mich ist, aber bereits bei der Besprechung der einzelnen Geräte habe ich doch ein paar hilfreiche Details erfahren, vor allem zum Unterschied zwischen SB-800 und SB-900. Weiter ging es dann mit einem kompletten Rundgang durch die Einstellungen der Blitze, Menü von vorne bis hinten und Besprechung der einzelnen Modi. Auch wenn ich einiges bereits wusste, gab es doch den ein oder anderen Aha-Effekt. Vor allem der GN (Guide Number) Modus war mir bisher vollkommen fremd, macht aber durchaus in manchen Situationen Sinn.
Nach einer exzellenten Verpflegung in der Mittagspause haben wir uns dann um die Belichtung gekümmert. Auch hier dachte ich zunächst schon so einiges zu wissen, aber Pustekuchen, es gab noch viele Tricks und Kniffe, die ich nicht kannte oder einfach so bisher nie verwendet habe. So habe ich z.B. viel über die Belichtungsmessung gelernt und vor allem endlich mal die mittenbetonte Messung schätzen gelernt. Die habe ich nämlich bisher eher mit Füßen getreten. Auch habe ich gelernt, wie man mit einem Minimum an Belichtungskorrektur sehr gut durchs Blitzerleben kommt und dass man mit einer Kombination aus Belichtungsmesswertspeicher und Blitzlichtmessspeicher verdammt schnell zur richtigen Blitzbelichtung kommt. Das war schon echt cool, wenngleich ich hier erst einmal etwas üben muss. Erste Amtshandlung war mir ein individuelles Einstellungsmenü für Blitzfotografie in meiner Nikon D700 anzulegen, da die Tastenbelegung durchaus etwas anders Sinn macht, als ich sie im Standard habe.
Natürlich haben wir auch noch im Detail etwa über Synchronzeiten, Kurzzeitsynchronisation und Blitzen auf dem ersten oder zweiten Verschlußvorhang gehört. Hier habe ich festgestellt, dass ich doch schon recht fit bin, was jedoch sehr hilfreich war, da ich mich so mit einigen kleinen aber feinen Details beschäftigen konnte.
Anschließend ging es dann raus zu einem kleinen Praxistraining. Der strahlend blaue Himmel mit krassem Sonnenschein stellte sich als super Übungsumgebung heraus, da besonders das Aufhellen mit dem Blitz bei Sonnenlicht und sehr großer Blende äußerst interessant, aber nicht ganz einfach ist. Dabei sind auch die ein oder anderen sehr coolen Bilder entstanden, zumindest aus technischer Sicht um verschiedene Belichtungsmessungen zu demonstrieren.
Zum Schluss gab es noch eine kleine Nachbesprechung bei der wir uns das ein oder andere Ergebnis noch einmal angeschaut haben. Außerdem gab es eine kleine Rätselrunde bei der es darum ging auf einem gezeigten Bild zu erkennen wie viele Lichtquellen eingesetzt wurden und von wo sie kamen.
Fazit
Der Workshop war wirklich eine runde Sache. Auch wenn ich das ein oder andere bereits kannte habe ich genug gelernt um durchweg mit dem Workshop zufrieden zu sein. 229,- Euro sind zugegebenermassen aber auch nicht ganz billig, dennoch ist das Geld gut investiert, denn so ein Workshop bringt einen doch einen guten Schritt weiter nach vorne. Allerdings muss ich bemängeln, dass der Kurs für 12 Teilnehmer ausgeschrieben ist, was absolut zu viel ist. Wir waren nur 9 und das war schon zu viel, vor allem für den Praxisteil, denn da hatte ich das Gefühl, dass nicht genug Zeit für die individuellen Fragen der Teilnehmer war. Bei der Fülle an Fragen ist ein Dozent einfach zu wenig. Bei der Theorie hingegen ist es egal, wie viele Leute teilnehmen. Hin und wieder musste ich auch die Nase rümpfen, wenn der Trainer mit fester Überzeugung behauptet hat, dass zwischen dem alten 50mm f/1,4 AF-D und dem neuen 50 mm G angeblich Welten in der Abbildungsleistung liegen. Genauso bei dem 70-200 wo es sich für jeden Besitzer des alten lohnt gleich ein neues zu kaufen. Bei aller Liebe zu Nikon klang das dann doch manchmal ein bisschen nach Butterfahrt. Am insgesamt positiven Bild des Foto-Workshops hat das jedoch nichts geändert.
Ansonsten war die Location in einem Fotostudio in Veddel gut und die Verpflegung stimmte ebenfalls. Obendrein habe ich nun vor allem ein Zertifikat von Nikon, dass ich mir an die Wand tackern werde 😉
Vielen Dank für den Bericht!
Ich hatte auch schon mal mit dem Gedanken gespielt solch einen Workshop zu besuchen. Ich hatte die selben Zweifel:
Anfänger oder Fortgeschritten?
Seriöse Veranstaltung oder Werbetrommel?
Ist das Geld gut angelegt?
Gruß Mario