Tipps für erfolgreiche Fototouren - was ich gelernt habe

San Fran­cis­co war für mich in sofern eine neue Erfah­rung in Sachen Foto­tour, da ich dort wirk­lich lan­ge und aus­gie­big durch die Gegend gelau­fen und gefah­ren bin. Immer mit mei­ner Foto­aus­rüs­tung auf dem Rücken und so man­ches mal auch flu­chend. Im Gro­ßen und Gan­zen bin ich sehr zufrie­den mit dem Fotot­rip, aber den­noch ist ja immer Platz für Ver­bes­se­run­gen. Daher ein paar Klei­nig­kei­ten, die ich beim nächs­ten mal anders machen würde.

  • Für einen Foto­typ ent­schei­den: Ich lie­be die Pan­ora­ma­fo­to­gra­fie, aber genau­so ger­ne foto­gra­fie­re ich ganz klas­sisch. Auf mei­nem Trip habe ich daher oft die Kame­ra umge­baut: Objek­tiv wech­seln, Pan­ora­ma­kopf auf­bau­en, Kame­ra mon­tie­ren, jus­tie­ren. Das wird mit der Zeit etwas ner­vig, zudem schleppt man dadurch ganz schön viel Zeug mit sich rum und kommt immer wie­der gut ins Schwitzen.
    Ich emp­feh­le daher sich für eins zu ent­schei­den. Ent­we­der klas­sisch foto­gra­fie­ren oder Pan­ora­ma­fo­to­gra­fie. Dadurch kann man sich zudem auf eine Sache kon­zen­trie­ren und schaut ent­we­der nach nor­ma­len Moti­ven oder nach Pan­ora­ma­mo­ti­ven. Die Aus­rüs­tung wird dadurch auch um eini­ges leich­ter. Wenn man den Tag in meh­re­re Etap­pen teilt kann man halt ein­mal dies und ein ande­res mal das machen.
  • Maxi­mal 1-2 Objek­ti­ve: Wer sei­nen gan­zen Objek­tiv­park mit­schleppt ist zwar fle­xi­bel, ist aber stän­dig im Wech­sel­zwang. Ich glau­be, dass es viel mehr Spaß macht und auch effek­ti­ver ist, wenn man sich für 1 Objek­tiv pro Trip ent­schei­det. Dann ist man zwar etwas ein­ge­schränkt, was aber wie­der­um der Krea­ti­vi­tät zugu­te kommt, da man viel bewuss­ter das Bild gestal­ten muss. Soll natür­lich nicht heis­sen, dass Ihr die Objek­ti­ve ganz zu Hau­se las­sen sollt. Aber ein paar im Hotel zu las­sen scha­det nicht wirk­lich. Auch hier der Hin­weis auf Etap­pen mit unter­schied­li­chen foto­gra­fi­schen Zielen.
  • Pan­ora­ma­kopf für die Rei­se: Um das Gewicht und auch die Grö­ße der Pan­ora­ma­aus­rüs­tung zu redu­zie­ren den­ke ich momen­tan dar­über nach mir einen Nodal Nin­ja Ulti­ma­te R1 Pan­ora­ma­kopf zusätz­lich zu kau­fen, den ich dann mit einem Ein­bein­sta­tiv ver­wen­de. Gera­de wenn man viel durch die Gegend läuft hilft das unge­mein, da der R1 viel kom­pak­ter ist und zudem mit einem Ein­bein auch eini­ges weni­ger wiegt.
  • Etap­pen pla­nen: Die bes­ten Fotos auf mei­nem SF-Trip sind bei den Tou­ren ent­stan­den, die ich mir vor­her genau über­legt habe. Einen Tag bin ich z.B. ganz bewusst zum Pier 26 gefah­ren um 2 bestimm­te Moti­ve auf­zu­neh­men. Genau die habe ich auch gemacht und es sind zwei der bes­ten Bil­der aus San Fran­cis­co gewor­den. Ein biss­chen Vor­be­rei­tung hilft dabei die guten Moti­ve zu fin­den und spart unheim­lich viel Zeit. Viel Müll ist im Gegen­satz her­aus­ge­kom­men als ich am ers­ten Tag ein­fach drauf los gestie­felt bin. Also ruhig ein paar Etap­pen jeweils für den Mor­gen und den Abend planen.
  • Gutes Licht abwar­ten: Eben­falls sehr erfolg­reich war die Stra­te­gie mei­ne Foto­zie­le am Mor­gen und am Abend gezielt anzu­fah­ren und über den Mit­tag nichts kon­kre­tes zu pla­nen. Dadurch wur­de ich durch sehr schö­ne Son­nen­auf­gän­ge und die Blaue Stun­de belohnt. Ein Fotot­rip am Tag durch Down­town San Fran­cis­co hat in furcht­bar schmer­zen­den Füßen und einem immer schwe­rer wer­den­den Ruck­sack geen­det. Also lie­ber gezielt die guten Licht­zei­ten abwar­ten und dann über Mit­tag auch mal die Kame­ra weglegen.
  • Objek­tiv­kö­cher mit­neh­men: OK, ich weiss, dass es schwer fällt sich für ein Objek­tiv zu ent­schei­den. Ich per­sön­lich habe immer sehr ger­ne mein 24-70 f/2,8 und das 70-200 f/2,8 dabei. Was jedoch extrem nervt ist das Wech­seln, weil man erst den Ruck­sack abneh­men muss, Objek­tiv wech­seln und Ruck­sack wie­der auf­set­zen. Ich wer­de mir daher für den nächs­ten Trip so einen Gür­tel mit Objek­tiv­kö­cher mit­neh­men in den ich immer das nicht ver­wen­de­te Objek­tiv ste­cken kann. Klar gibt es auch die Sling-Ruck­sä­cke, die man nach vor­ne slin­gen kann, aber ich den­ke so ein Köcher ist noch mal ne Ecke geiler.
  • Kap­pe ab, Kame­ra an: Irgend­wie ist es mir ange­bo­ren immer die Objek­tiv­kap­pe wie­der drauf zu machen und die Kame­ra aus­zu­schal­ten. Ist bei­des aber auch irgend­wie ner­vig. Ich war dann stän­dig dabei den Deckel zu suchen und war irgend­wie nie sicher ob die Kame­ra nun an oder aus ist. Sind bei­des kei­ne Punk­te, die groß Zeit fres­sen, aber wenn man die Kame­ra ein­fach die gan­ze Zeit über schuß­be­reit lässt, hilft das doch bei der Ent­span­nung 😉 Über Akkus muss man sich eh kei­ne Gedan­ken machen, die hal­ten zumin­dest bei mei­ner D700 ewig.
  • Weni­ger ist mehr: Wenn man sich etwas Zeit beim Bild­auf­bau lässt, muss man nicht 100 Fotos vom glei­chen Motiv schie­ßen. Dann hat man den Effekt, dass man hin­ter­her 100 fast glei­che Fotos hat unter denen man das bes­te fin­den muss. 2-3 Bil­der mit unter­schied­li­chen Ein­stel­lun­gen rei­chen voll­kom­men aus. Vari­iert aber wirk­lich, nehmt unter­schied­li­che Blen­den, Ver­schluß­zei­ten und ISO-Wer­te. Denkt dar­an, dass ein Wech­sel von Blen­de 4 auf 4,5 bei einer Weit­win­kel­auf­nah­me nicht wirk­lich einen Unter­schied macht 😉 Spe­zi­ell bei Nacht­auf­nah­men mit Sta­tiv ver­su­che ich immer die Extre­me aus­zu­pro­bie­ren. Ein­mal Blen­de 2,8 - 4 für erträg­li­che Ver­schluß­zei­ten und dann auch noch mal was im Bereich 11 - 16 um mög­li­che Weich­zeich­nungs­ef­fek­te bei Was­ser­ober­flä­chen zu bekom­men. Das macht einen ech­ten Unter­schied bei dem ich meis­tens vor­her nicht weiss wel­ches Bild das bes­se­re ist.

Im Grun­de kann man die Tipps ganz kurz zusam­men­fas­sen: Redu­ziert die Aus­rüs­tung auf Wesent­li­che und geht gezielt vor.

Habt Ihr viel­leicht noch Tipps für Foto­tou­ren- und rei­sen? Wür­de mich über Ergän­zun­gen sehr freuen.

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7 Gedanken zu „Tipps für erfolgreiche Fototouren - was ich gelernt habe“

  1. Zum The­ma “Kap­pe ab, Kame­ra an”…da hat der Onkel mei­ne Frau eine klei­ne aber fei­ne Idee gehabt. Klei­nes Loch in die Gegen­licht­blen­de und in den Objek­tiv­de­ckel, Bind­fa­den durch und mit­ein­an­der ver­bin­den. So has­te immer alles bei­sam­men und musst den Objek­tiv­de­ckel sicher­lich nicht mehr suchen 😉

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    • Die Idee ist nicht schlecht, aber wenn ich an einen bau­meln­den Objek­tiv­de­ckel an der Kame­ra den­ke, die am SunS­ni­per-Strap hängt ist das auch nicht so wirk­lich ideal.

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  2. - Wet­ter­vor­her­sa­ge lesen. Duns­ti­ges Wet­ter macht duns­ti­ge Fotos. 

    - Was frü­her immer gera­ten wur­de (ich aber noch nie aus­pro­biert wur­de) ist das Taschen­sta­tiv: Sta­tiv­schrau­be mit Schnur und Schlin­ge, mit dem Fuß in die Schlin­ge stei­gen und spannen.

    - Ich hab immer einen Mikro­fa­ser-Wisch­lap­pen (und zwar die Frot­tee-ähn­li­chen, gibts bil­lig im Dis­count-Super­markt), mit dem man an der Kame­ra alles außer den Lin­sen sau­ber machen kann. Schweiß, Dreck, Son­nen­creme usw. geht alles weg und das Dis­play ist wie­der klar. 

    - Hab ich mir gera­de erst neu gekauft: Eine elek­tro­ni­sche LED-Was­ser­waa­ge für den Blitz­schuh. Die sieht man aus dem Augen­win­kel, wäh­rend man das Foto macht.

    - Ab und zu mal ein Stra­ßen­schild foto­gra­phie­ren hilft bei der spä­te­re Orts­zu­wei­sung (oder GPS nehmen)

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  3. Bezüg­lich des Objek­tiv­kö­chers könn­te der Shoots­ac für Dich viel­leicht inter­es­sant sein.

    http://www.shootsac.com

    Ist im Grun­de eine Umhän­ge­ta­sche, in der 3 Objek­ti­ve Platz fin­den und etwas Klein­kram (Kar­ten, Akkus, etc).
    Eine Freun­din von mir nutzt den für Shoo­tings bei Hoch­zei­ten, etc. - aber war­um nicht auch auf einer Städtetour.

    Einen deut­schen Resel­ler habe ich lei­der noch nicht gefunden.

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  4. Hal­lo Paddy,

    tol­le Tipps und du wirst lachen, ich habe soet­was noch nie vor­her gemacht bin aber gera­de am Pla­nen und dei­nen Tipp Mor­gens und Abends und den Tag über nichts kon­kre­tes, wer­de ich auf jeden Fall berücksichtigen! 

    Gruß
    Matthias

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