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Warum ich ein Tschaka-Tschaka-Fotograf bin

Paddy · Oktober 15, 2017 · Allgemein · 30 comments
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Heute geht es um eine meiner Lieblingsfunktionen an der Kamera, den Serienbildmodus. Eine Kritik an meinem letzten Beitrag hat mich dazu angeregt (vielen Dank!), denn nachdem ich über den hohen Aufwand beim Bildersortieren schrieb, wurde bemängelt, dass ich meine Kameras zu oft auslösen lasse. „Ganz klar die Anzahl der Aufnahmen reduzieren. Gerade das unterscheidet ja einen geübten Fotografen vom Schnappschuss Sammler“, hieß es in einem Kommentar. Wie gern würde ich dem zustimmen, trotzdem zieht es mich immer wieder in den Serienbildmodus. Ich bevorzuge übrigens das Wort Tschaka-Tschaka.

Chris Harms, Sänger der Band Lord of the Lost, kurz vor einem Auftritt

Ruhig zweimal hinsehen, das ist ein Gruppenfoto. Hauptmotiv ist natürlich der Sänger der Band Lord of the Lost, aber seine ebenfalls geschminkten Kollegen sind in der Spiegelung des Fensters zu sehen. So eine Szene geht auch schnell wieder vorbei, weshalb ich hier gern mehrfach abdrücke oder das eben die Kamera erledigen lasse. Mir gefällt das Foto, weil es die Band kurz vor dem Start in ihre Fantasiewelt zeigt, wobei gleichzeitig das Smartphone und die vielen Ladegeräte für das wirkliche Leben stehen.

Viel und schnell fotografieren erhöht nicht nur die Arbeit hinterher und verschleißt die Kamera schneller, bei mir schärft diese Methode auch den Blick für den Bildaufbau. Man nimmt wahrscheinlich eher das Gegenteil an, dass man nämlich mit Ruhe besser komponieren kann. In meiner eher reportage-lastigen Arbeit bin ich aber ständig mit sich verändernden Situationen konfrontiert, muss sie bewerten auf Motivtauglichkeit, und dann muss es ja wirklich schnell gehen: Wenn da drei Menschen so schön grafisch im Dreieck zusammen stehen, dann bleiben sie garantiert nicht noch fünf Minuten so, oft nicht mal fünf Sekunden. Also Kamera hoch, und im Serienmodus losgerattert. Ich weiß, dass es elegantere Methoden gibt, aber  wer ungestellte Fotos von mehr als einem Menschen im selben Bildausschnitt macht und dafür nicht so viele Auslösungen wie möglich investiert, hat irgendetwas nicht richtig verstanden. Für diese These spricht schon die Mathematik.

Also: Wenn ich nur einen Menschen im Bild habe, dann hat er entweder die Augen offen oder geschlossen. Nehmen wir an, das passiert gleich häufig, dann ist meine Chance für ein anständiges Foto 1:1 (in Wahrheit ist die Chance auf offene Augen größer, das weiß ich, aber den Rechenfehler korrigiere ich später noch). Sind zwei Leute drauf, dann hat entweder Mensch 1 die Augen zu oder Mensch 2, oder beide schließen die Augen, oder eben beide haben die Augen offen. Meine Chance verringert sich auf 1:3. Bei drei Leuten im Bild ist das Verhältnis schon bei 1:7, und sind es vier, dann sind (theoretisch) 15 Bilder misslungen, und erst das sechzehnte zeigt alle Gesichter mit offenen Augen.

Chris Harms, Sänger der Band Lord of the Lost, beim Soundcheck

Wieder Lord of the Lost, wieder der Sänger, dieses Mal beim Soundcheck. Mir war hier wichtig, dass der Keyboarder im Hintergrund zu sehen ist und dem Bild Tiefe und Kontext gibt. Unschön wäre es gewesen, wenn er den Kopf zur Seite gedreht hätte (was vorkommt), also hat die Kamera mehrere Bilder hintereinander gemacht.

Ich habe es in der Klammer oben schon zugegeben: In der Realität ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand bei einem beliebigen ungestellten Foto die Augen offen hat, höher als 50 Prozent. Natürlich ist das so, wir blinzeln nicht alle ständig. Aber es geht ja nicht nur um die Augen. Was ist mit Zunge drin oder Zunge draußen? Was mit schiefem oder geradem Mund? Oder mit einer Hand, die seltsam abgewinkelt aussieht? Oder, oder, oder. Da es nie um nur einen Parameter geht, sondern fast immer um Kombinationen, sinkt die Wahrscheinlichkeit extrem, mit einer einzigen Auslösung das Motiv perfekt zu erwischen, und sei man noch so abgeklärt, professionell und gut vorbereitet. Ab und zu fotografiere ich auch manuelle Serien, löse also selbst häufiger hintereinander aus, aber das Foto ganz oben über diesem Beitrag hätte ohne Dauerfeuer wohl nicht exakt diese Geste des als Einhorn verkleideten Musikers gezeigt (Keyboarder Gared Dirge, wieder Lord of the Lost).

Bei gestellten Fotos kann und muss man natürlich auf alle möglichen Details achten und korrigiert sie im Vorfeld (Hände, Blickrichtung etc.). Oder man wiederholt eben so lange, bis alles passt. Bei ungestellten Motiven geht das nicht, und man braucht entweder die Hand Gottes oder eben eine schnelle Kamera und einen zuverlässigen Autofokus, um eine Chance auf ein gelungenes Bild zu haben. Um meine Ausbeute zu erhöhen, fotografiere ich meist auch mit dynamischem Autofokus – die Kamera regelt also die Schärfe nach, wenn sich der anvisierte Kopf bewegt.

Tobias Mertens, Schlagzeuger bei Lord of the Lost, bei der Arbeit

Der Glückstreffer schlechthin. In einer Dauerfeuer-Serie mit dem Lord-of-the-Lost-Schlagzeuger war diese 125tel Sekunde enthalten, in der von den Augen fast nur das Weiße zu sehen war. Dieser Zombie-Look passt sehr gut zur Verkleidung und der Musik, das macht dieses Foto zu einem meiner Lieblingsbilder. Den Augen geht es übrigens gut, und wer den Mann mal in Ruhe spielen sehen möchte, sucht den Namen Tobias Mertens auf Youtube.

Trotzdem gibt es viel Ausschuss, und das Sichten kann schon mal eine lästige Pflicht sein. Aber ich verspreche es euch, irgendwann kommt immer der perfekte Schuss des Wegs, bei dem alles stimmt: Schärfe, Bildausschnitt, Gesichtsausdruck bei Einzelaufnahmen oder eben Schärfe, Bildausschnitt und die Position der Gruppe, wenn es um mehrere Personen geht. Und wenn genau dieses Bild auftaucht (keine Angst, nach langen Fotoreportagen geschieht das sogar mehrfach), dann geht mir jedes Mal wieder das Herz auf. Wir suchen alle nach dem perfekten Bild, und wir wissen, dass wir es nie erreichen werden, aber manchmal kommt man der Sache sehr, sehr nahe.

Und es wäre doch schade, sich diese Chancen zu nehmen, nur weil man aus Gründen der fotografischen Eleganz seltener abdrückt.

Paddy

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.
Folgt mir gerne auf Instagram. Da gibt es die meisten aktuellen Fotos.

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30 Comments:
  1. Bei der Sportfotografie, was anderes sich hüpfende Musiker auch nicht, bin ich bei Dir.
    Wenn ich aber Leute sehe die in der ruhigen Landschaft Serienbilder schießen stellen sich mir die Nackenhaare hoch aber jeder wie er es mag.
    Leute die Anderen vorschreiben wollen wie sie ihre Leben gestalten und ihre Arbeit machen sollen sind mir zu wider. Jedem Diersche sei Blesiersche (Jedem das seine).

    Ralf Meurer · Oktober 15, 2017
    • Danke. Ich hoffe, das kam nicht so an, als wollte ich den Serienbildmodus vorschreiben. Ich halte ihn nur für vernünftig bei sich bewegenden Menschen, sowohl einzeln als auch in Gruppen. Landschaften mache ich auch im One Shot, es sei denn, ich fotografiere Belichtungsreihen. Schönen Abend.

      Stefan Anker · Oktober 15, 2017
  2. Hallo lieber Stefan.

    Hm, auch nach diesem Artikel möchte ich mich der Kritik des Kommentators aus dem letzten anschließen. Die Statistik-Argumentation ist schön und gut, gegen Blinzeln ist man nicht gefeit, und wenn das Motiv halt wirklich total geil ist, drücke ich auch ein zweites oder drittes Mal auf den Auslöser. Aber nach deiner Argumentation bekommst du die besten Bilder, wenn du direkt filmst und Standbilder rauskopierst (ja, ich weiß, Auflösung, das mal außen vor), und das kann ja nun wirklich nicht die Lösung sein. Statt „spray and pray“ führt überlegteres Fotografieren meiner Ansicht nach zu den besseren Fotos. Der Serienbildmodus hat dich ja zum Beispiel auch nicht davor gerettet, dass beim Soudcheck ’ne Colaflasche im Bild steht oder dem Schlagzeuger mit den weißen Augen (die ich erst durch deinen Hinweis bemerkt habe) ein Kopf aus der Schulter wächst.
    Dafür häufen sich für mich die Nebenwirkungen: Der Speicherbedarf und die Culling-Zeit wachsen exponentiell, die Lebensdauer der Kamera sinkt gleichermaßen und wenn man mir als Bühnenkünstler (kenne beide Seiten) ’ne Kamera ins Gesicht hält und Dauerfeuer loslässt, reagiere ich ehrlich gesagt allergisch. Oder wenn ich als Zuschauer in der ersten Reihe stehe und neben mir geht das Ratatatat los.

    Möge die Diskussion beginnen :).

    Jonas · Oktober 15, 2017
    • Danke. Ja, Filmen wäre mal ein Gedanke 😉 Nein, im Ernst: Ich rattere ja nicht ununterbrochen durch das Konzert, sondern ich setze die Kamera an, wenn sich ein Motiv anbahnt. Dann aber mache ich so zehn, zwanzig Bilder (ca. 2 Sekunden) und verfolge in der zeit mit dem Autofokuspunkt meinen Hauptdarsteller, und das hat schon oft geholfen. Für Gruppenfotos kann ich den Tschaka-Tschaka-Modus auch nur empfehlen, selbst für gestellte. Ich weiß, dass andere in Photoshop die Augen austauschen, aber das ist nun wieder mir zu viel Arbeit. Da gucke ich lieber durch 20, 30 Bilder, bis ich das passende finde. Zum Speicherbedarf: Ich fotografiere standardmäßig mit einer 64-GB-Karte, die ich mit einer 128-GB-Karte im zweiten Slot absichere. Das macht dann in Raw ca. 1200 Bilder, in Jpg mehr als 5000 auf der Hauptkarte, damit komme ich schon über ein Konzert. In Sachen Lebensdauer mache ich jetzt den Test: Habe seit September 2016 die 5D Mark IV, und die ist jetzt bei ca. 150.000 Auslösungen, also dem, was Canon verspricht. Mal sehen, wie weit sie wirklich kommt. Zur Belästigung: Ich habe gerade ein Jahr lang eine Band (nicht Lord of the Lost) für ein Buchprojekt begleitet, da hat sich niemand belästigt gefühlt. Und ob die Zuschauer eines Rockkonzertes wirklich den Verschluss einer Spiegelreflex hören können, da wäre ich nicht so sicher. Oder die Band macht etwas falsch 😉 Schönen Abend.

      Stefan Anker · Oktober 15, 2017
  3. Dafür liebe ich meine A9 ! Lautlos und Verschleißfrei 🙂 Guter Artikel Stafan. LG, Artur

    Artur Voth · Oktober 15, 2017
    • Ja, spiegellos wäre mal was. Kommt vielleicht noch bei mir. Vielen Dank und schönen Abend.

      Stefan Anker · Oktober 15, 2017
  4. Da auch ich viele bzw. überwiegend Konzerte fotografiere… kann ich deine Ausführungen nur bestätigen… auch ich bin immer auf der Lauer nach dem richtigen Moment… und löse lieber 10 mal zuviel als 1 mal zu wenig aus.

    Abgesehen von der Dynamik die man bei einem Rockkonzert einzufangen versucht… sieht man oft erst später wie gut oder schlecht der Moment eingefangen wurde. Manchmal liegen dazwischen nur wenige Sekündchen.

    Hinzu kommt… dass man meistens kein „stehendes“ Licht hat… und alleine dadurch ergeben sich in einem Moment fast immer andere Fotos aufgrund der unterschiedlichen Farben und Scheinwerfer-Stellungen.

    Wichtig ist doch letztendlich die besten Tschaka-Tschakas eingefangen zu haben.

    Außerdem ist es mir aber auch egal wie andere dies beurteilen… vor allem wenn sie keine Konzertfotografie-Erfahrung haben und sowieso: Solange ich (und die Band) über die Fotos happy sind…! 🙂
    Im übrigen kommt es dabei nicht auf/um das technisch perfekte Foto an… denn als Konzertfotograf lebt man eh mit hoher ISO & schnellen Bewegungen und allem was da dran hängt.

    der nöBär · Oktober 15, 2017
  5. Als Streetfotograf fotografiere ich ebenso häufig im Serienbildmodus, bspw. weiß ich nie wie im Moment des auslösens die Fußposition beim laufen ist. Deshalb habe ich lieber 5-6 Bilder und entscheide später welches für mich die perfekte Komposition ist.

    Serienbildmodus ist nicht entscheidend über gute oder schlechte Fotografen – es ist nur ein technisches Hilfsmittel. Warum kaufen wir uns alle teure Kameras und wollen dann die Möglichkeiten nicht nutzen?

    Chris · Oktober 15, 2017
  6. Für mich ist ein schneller Serienbildmodus ein Kaufargument für eine Kamera. Aber ich mache ja im wesentlichen Tierbilder und hatte schon extrem oft DAS Bild irgendwo in einer solchen Serie…oft auch als letztes Bild. Immer wenn was nicht weglaufen kann, nehme ich Einzelbilder…immer wenn sich was bewegt, Serienbild.
    Es sind einfach unterschiedliche Werkzeuge für unterschiedliche Gelegenheiten und ich verstehe nicht ganz, warum man was dagegen haben kann, dass man immer das Werkzeug verwendet, das am besten zur Aufgabe passt.
    Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass der Serienbildmodus erfunden wurde und meine D500 darin auch noch richtig gut ist…

    Annette Wagner · Oktober 15, 2017
  7. Ich bin sehr viel auf Sportveranstaltungen unterwegs und dort bin ich froh, dass meine D3 und D300s mir 9 Bilder/s liefern. Das bringt zum einen schöne Technikserien, über die sich die Trainer und Athleten freuen, zum anderen erhöht es ganz dramatisch die Wahrscheinlichkeit guter Bilder. Bei Landschaften, Portraits, Stills o.ä. setze ich aber auf den OneShot.

    Beides hat seine Daseinsberechtigung, es kommt meiner Meinung nach auf den Einsatzbereich an.

    Arne · Oktober 15, 2017
  8. Tschaka Tschaka, das gefällt mir!
    Ja ich nutze in letzter Zeit auch häufig den Serienbildmodus mit 3 Bildern in der Sekunde. Gerade bei der Fotografie von Kindern eine Erleichterung. Eines der Bilder passt meistens, auch wenn sie sich noch so quirrlig bewegen! Aber kommt natürlich immer auf die Situation an.

    Flo · Oktober 15, 2017
  9. Da ich als Hochzeitsfotograf unterwegs bin, weiß ich um die Momente, die oft nur ein paar Sekunden, machmal nur eine Sekunde andauern, da mit Bildern zu sparen geht einfach nicht. Die Bilder unterscheiden sich dann nur in einem Wimpernaufschlag und entscheiden über ein gelungenes Foto oder Ausschuß. Insofern kann ich deine Vorgehensweise voll und ganz nachvollziehen.
    Gerade in der Reportage auf einer Hochzeit, hat man einfach nicht die Zeit, auf einen besseren Moment zu warten, denn es kann sein, dass es keinen besseren mehr gibt und man so die Chance vertan hat. Sicher, bei den Portraits kann man ganz anders und zielführender Arbeiten, aber in der Hochzeitsreportage mache ich auch immer eher mehrere Aufnahmen direkt hintereinander, wenn auch nicht im Serienbildmodus, aber mein Zeigefinger ist fast genauso schnell 😉
    Hinterher die vielen Hochzeitsfotos zu sortieren ist zwar mühseliger, aber wenn man den entscheidenen Moment eingefangen hat, weiß man, das man alles richtig gemacht hat.

    Marc Birkhölzer · Oktober 15, 2017
  10. Hallo Stefan 🙂

    Ich danke Dir für diesen Beitrag und das „Zitat“. Am Ende des Tages steht das finale Bild. Und wenn ich den „Zombie drummer“ sehe knn ich nur sagen – Wow …. Alles richtig gemacht. Wie üblich führen viele Wege nach Rom.

    Peter Fauland · Oktober 15, 2017
  11. Hi Stefan,
    mir gefällt Deine offene Art, mit der Du Deine Arbeitsweise darlegst. Das nimmt ein bisschen den Nimbus des Checkers, zeigt aber, dass man halt auch immer mit Wasser kocht. Klar mag da nicht jeder mitgehen und so mancher belächelt vielleicht das Gerattere der Serienauslösungen. Aber der Erfolg gibt Dir Recht. Denn Konzertfotografie ist schon ein spezielle Genre und die Momente, auf die es ankommt, sind kurz. Bin übrigens auch ein Freund davon (Beispiele hier: https://www.flickr.com/photos/146209081@N07/albums/72157681549427465).
    Mein Problem bei Serienbildern ist oft die Schärfe. Überhaupt ist der richtige Fokuspunkt of ein Grund für Ausschuss. Hier mit dem richtigen Nachführmodus zu arbeiten, ist wohl das wichtigste im Dauerfeuer Spielchen… Ansonsten hat es Annette oben ziemlich gut ausgedrückt.
    Danke für den Beitrag
    Dieter

    Dieter Horst · Oktober 15, 2017
  12. Am Ende zählt das Bild.

    Maurice Matern · Oktober 16, 2017
  13. Ich kann mich Deiner Argumentation nur anschließen.
    Für mich ist Fotografie ein Hobby. Ich nehme mir die Zeit auch für aussortieren und nachbearbeiten. Ich würde mich ärgern, dass der ideale Moment dabei war aber ich zu ehr – geizig, ich wiederhole: ehr – geizig und arrogant war, ich könne ihn mit meinen Alleinigen Fähigkeiten einfangen. Hätte ich ihn nicht erwischt, wäre ich entweder nicht ehrlich zu mir oder ich würde mich selbst zerfleischen. Frustrierend für ein Hobby.

    Thomas Schmitt · Oktober 16, 2017
  14. Ich behaupte ganz fest, das die, die meinen ein Konzert oder auch Sportreportage, solle man doch NICHT in Serie fotografieren, haben noch nie dokumentarische Arbeit geleistet. Natürlich ragt da mal ein Kopf aus dem Körper oder steht eine Cola Flasche da wo es vllt nicht schön ist. Hallo? Es geht hier nicht um gestellte Portraits auf einer Bühne, oder Sets die man immer und immer wiederholen kann?!
    Deine Ausführung sind im dokumentarischen Bereich der Fotografie doch völlig normal und einleuchtend. Scheinbar stören sich nur die daran, die Landschaften, gestellte People-Fotorafie oder eben schlechte andere Bilder machen. Sorry Leute, aber das ist doch das kleine 1×1 der Fotografie mit einer DSLR im Dokumentarischen, was der liebe Stefan uns hier berichtet…

    Hendrik Wiedermann · Oktober 16, 2017
  15. Immer die gleiche Diskussion. Am Ende zählt das Resultat. Und dieses ändert sich bei 95% der Fotografen nicht, ob sie nun 100 Mal oder nur 1 Mal auslösen bei einem Motiv.

    Thomas Leuthard · Oktober 16, 2017
  16. Ich bin nicht im Sport- Tiere- Reportagebereich unterwegs sondern eher im People Zeugs zu finden.
    Nutze aber auch sehr häufig die Serienbildfunktion.
    Zwar nicht für nähere Portraits, aber sobald Bewegung drin ist mach ich Tschaka Tschaka und das nicht zu knapp. Ist jede Menge Bullshit dabei. Mal schaut das Model wie besoffen, mal ist ein Auge zu, mal stimmt ne Armhaltung nicht. Aber das juckt mich nicht, wird gelöscht und gut ist.
    Soll jeder machen wie er will. Ich mecker ja auch nicht über die „Kollegen“ die was anderes machen als ich oder noch schlimmer : Ich fälle kein Urteil ob er / sie jetzt ein schlechter Fotograf ist. Wie man zu dem Bild kommt, juckt keine Sau.

    Olli · Oktober 16, 2017
  17. …in baldiger Zukunft kannst du dann in 8K(od.16K?) – möglichst weitwinklig filmen, am besten mit 4 Kameras aus allen Richtungen….dann fällt das tschakatschaka wieder weg. Tut mir leid aber tschakatschaka entspricht nicht meinem Verständnis von Fotografie. Wesentlich ist für mich die Konzentration – der vorausschauende Blick – eine gewisse Erfahrung – das Selbstbewußtsein, dass man es eben nicht versaut/verpasst. Das macht doch einen guten Fotografen unter anderem aus – einfach auf Nummer sicher zu gehen und loszurattern begräbt jegliche Kreativität. Wenn das die Zukunft ist, werde ich der Fotografie den Rücken kehren. Hoffentlich ist deine Kamera zumindest geräuschlos……

    CK · Oktober 16, 2017
  18. Ach CK, dann versuche deinen kreativen, vorausschauenden Blick doch in den extrem bewegten Genres… Und dann reden wir mal weiter.
    Ich kann mich nur wundern, wie man nach der Lektüre des Texts immer noch nicht verstanden hat, worum es dem Schreiber geht.
    Sind dann nach Deiner Ansicht bspw. international ausgezeichnete Sportfotografen, die kreativ den Moment vorausahnen deswegen keine guten Fotografen, weil sie Serienbilder machen?
    Warum malst Du nicht einfach? Oder fotografierst wieder analog?

    FRankDe · Oktober 17, 2017
  19. Lieber FrankDE kein Grund mich so blöd anzugehen…
    ….du weißt doch gar nicht was ich fotografisch mache…warum “ dann reden wir mal weiter“?
    „du wunderst dich…ich soll malen…ich soll analog fotografieren“.
    Das ist ja ein Umgangston hier!? ..ohne mich – auf Nimmerwiedersehen!!! (übrigens ich fotografiere professionell Tanzturniere und Tanzkongresse…bewegtes Genre genug?)

    CK · Oktober 17, 2017
  20. nur so am Rande, auch ein Peter Lindbergh arbeitet bei seinen Fotostorys mit schnellen Serien.
    Vielleicht mal die Fotografie mehr Richtung Kunst als Handwerk betrachten 🙂
    Ich persönlich benutze die Serien immer öfters, vor allem wenn unerfahrene Models vor der Kamera sind. In Bewegung sind sie einfach natürlicher als beim gestellten Posen 😉
    Ziel ist ein Bild zu erhalten das beiden Seiten Gefällt, der Weg dorthin ist danach nicht mehr wichtig.

    tk-sichtweise · Oktober 17, 2017
  21. Lieber FrankDE, lieber CK, ich habe Eure Kommentare jeweils freigeschaltet, aber bitte schaukelt Euch jetzt nicht weiter hoch. Der Umgangston ist hier normalerweise sehr gut, das soll auch so bleiben, für den Rest kann man getrost auf Facebook ausweichen 😉
    Mir ist wichtig, dass jeder seine Meinung hat und sagt, und es ist auch völlig okay, wenn jemand eine andere Meinung hat als ich. Gegenseitiges Beschimpfen bringt dann aber auch keine neuen Erkenntnisse, ich hoffe, darauf können wir uns einigen. In diesem Sinne: Schönen Tag und immer gute Fotos für euch beide. 🙂

    Stefan Anker · Oktober 17, 2017
  22. Hab gar nicht dran gedacht, dass jetzt noch jemand hier schreibt. Ich habe den ganzen Artikel lang gedacht: Paddy und Lord of the Lost, wie passt das denn zusammen? Und vor allem, wie zum Henker macht er Serienbildaufnahmen mit seiner Leica?!? ?

    Michael · Oktober 18, 2017
    • Ja, wir haben noch keine Lösung für eine auffälligere Namenskennzeichnung am Anfang des Beitrages. Wenn da jemand gute WordPress-Kenntnisse und einen Tipp hat, fällt das hier sicher auf fruchtbaren Boden. Ansonsten müsst ihr erstmal mit dem kleinen Überraschungseffekt leben – das hält ja auch geistig beweglich 😉

      Stefan Anker · Oktober 18, 2017
  23. Es soll ja schon Kollegen geben, die fotografieren gar nicht mehr, sondern filmen. Aus dem 4k Film werden dann die besten Bilder heraus sortiert und als FOTOGRAFIE verkauft.

    Heinz · Oktober 21, 2017
    • Gibt’s das wirklich? Ich schwöre, das mache ich nicht. Ich warte schon auf den richtigen Moment (oder ahne ihn im besten Fall voraus), dann visiere ich an, versuche mit dem Autofokus zu treffen, und dann ist erst Tschaka-Tschaka. Das nenne ich immer noch Fotografie, und wie gesagt, bei bewegten, ungestellten Sachen. Landschaften schaffe ich auch im One Shot, Ehrenwort. Schöne Grüße.

      Stefan Anker · Oktober 22, 2017
  24. Sollte jemand tatsächlich filmen und Standbilder extrahieren und es kommen grandiose Bilder heraus, wo ist dann das Problem? Ich kapier die ganze Diskussion nicht und muss Thomas Leuthard recht geben. Am Ende zählt das Resultat und der Kunde muss zufrieden sein. Und wenn ich mit 20fps fotografiere, wie es manche Kameras schon können dann fehlt eh nicht mehr viel zum Filmen.
    Und nur weil jemand filmt, muss er trotzdem das Motiv im Blick haben und einen ordentlichen Bildausschnitt wählen, eine Brennweite und Blende. Er muss halt nur nicht mehr im einen und einzig entscheidenen Moment Auslösen. Bildgestaltung muss man trotzdem können. Und Belichtung ist noch um einiges komplizierter.
    Wenn ich dann Sachen wie „dann kehre ich der fotografie den Rücken“ lese mussi ch echt mit dem Kopf schütteln. Immer dieses empört sein über was eigentlich? *gähn*

    Daniel · Oktober 25, 2017
  25. Danke Daniel. Das spricht mir aus der Seele. Warum glauben bestimmte Leute immer, dass Ihre Methode die einzig richtige ist, bzw. die, welche einen Status/Standard wie auch immer begründet? Um dich als „Profi“ zu bezeichnen musst Du das und das machen.
    Viele Wege führen nach Rom.
    RAW vs. jpg, Serienmodus vs. Einzelbild, manueller Modus vs. Halbautomatik vs. Automatik, Farbe vs. s/w.
    Sachliche Diskussionen zum lernen und verstehen, ok. Jeder sollte sich dann seins rauspicken. Aber immer besser wissen und belehren? Ist schon recht …..

    Andreas · Oktober 28, 2017

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