Warum ich ein Tschaka-Tschaka-Fotograf bin

Heu­te geht es um eine mei­ner Lieb­lings­funk­tio­nen an der Kame­ra, den Seri­en­bild­mo­dus. Eine Kri­tik an mei­nem letz­ten Bei­trag hat mich dazu ange­regt (vie­len Dank!), denn nach­dem ich über den hohen Auf­wand beim Bil­der­sor­tie­ren schrieb, wur­de bemän­gelt, dass ich mei­ne Kame­ras zu oft aus­lö­sen las­se. „Ganz klar die Anzahl der Auf­nah­men redu­zie­ren. Gera­de das unter­schei­det ja einen geüb­ten Foto­gra­fen vom Schnapp­schuss Samm­ler“, hieß es in einem Kom­men­tar. Wie gern wür­de ich dem zustim­men, trotz­dem zieht es mich immer wie­der in den Seri­en­bild­mo­dus. Ich bevor­zu­ge übri­gens das Wort Tschaka-Tschaka.

Chris Harms, Sänger der Band Lord of the Lost, kurz vor einem Auftritt
Ruhig zwei­mal hin­se­hen, das ist ein Grup­pen­fo­to. Haupt­mo­tiv ist natür­lich der Sän­ger der Band Lord of the Lost, aber sei­ne eben­falls geschmink­ten Kol­le­gen sind in der Spie­ge­lung des Fens­ters zu sehen. So eine Sze­ne geht auch schnell wie­der vor­bei, wes­halb ich hier gern mehr­fach abdrü­cke oder das eben die Kame­ra erle­di­gen las­se. Mir gefällt das Foto, weil es die Band kurz vor dem Start in ihre Fan­ta­sie­welt zeigt, wobei gleich­zei­tig das Smart­phone und die vie­len Lade­ge­rä­te für das wirk­li­che Leben stehen.

Viel und schnell foto­gra­fie­ren erhöht nicht nur die Arbeit hin­ter­her und ver­schleißt die Kame­ra schnel­ler, bei mir schärft die­se Metho­de auch den Blick für den Bild­auf­bau. Man nimmt wahr­schein­lich eher das Gegen­teil an, dass man näm­lich mit Ruhe bes­ser kom­po­nie­ren kann. In mei­ner eher repor­ta­ge-las­ti­gen Arbeit bin ich aber stän­dig mit sich ver­än­dern­den Situa­tio­nen kon­fron­tiert, muss sie bewer­ten auf Motiv­taug­lich­keit, und dann muss es ja wirk­lich schnell gehen: Wenn da drei Men­schen so schön gra­fisch im Drei­eck zusam­men ste­hen, dann blei­ben sie garan­tiert nicht noch fünf Minu­ten so, oft nicht mal fünf Sekun­den. Also Kame­ra hoch, und im Seri­en­mo­dus los­ge­rat­tert. Ich weiß, dass es ele­gan­te­re Metho­den gibt, aber  wer unge­stell­te Fotos von mehr als einem Men­schen im sel­ben Bild­aus­schnitt macht und dafür nicht so vie­le Aus­lö­sun­gen wie mög­lich inves­tiert, hat irgend­et­was nicht rich­tig ver­stan­den. Für die­se The­se spricht schon die Mathematik.

Also: Wenn ich nur einen Men­schen im Bild habe, dann hat er ent­we­der die Augen offen oder geschlos­sen. Neh­men wir an, das pas­siert gleich häu­fig, dann ist mei­ne Chan­ce für ein anstän­di­ges Foto 1:1 (in Wahr­heit ist die Chan­ce auf offe­ne Augen grö­ßer, das weiß ich, aber den Rechen­feh­ler kor­ri­gie­re ich spä­ter noch). Sind zwei Leu­te drauf, dann hat ent­we­der Mensch 1 die Augen zu oder Mensch 2, oder bei­de schlie­ßen die Augen, oder eben bei­de haben die Augen offen. Mei­ne Chan­ce ver­rin­gert sich auf 1:3. Bei drei Leu­ten im Bild ist das Ver­hält­nis schon bei 1:7, und sind es vier, dann sind (theo­re­tisch) 15 Bil­der miss­lun­gen, und erst das sech­zehn­te zeigt alle Gesich­ter mit offe­nen Augen.

Chris Harms, Sänger der Band Lord of the Lost, beim Soundcheck
Wie­der Lord of the Lost, wie­der der Sän­ger, die­ses Mal beim Sound­check. Mir war hier wich­tig, dass der Key­boar­der im Hin­ter­grund zu sehen ist und dem Bild Tie­fe und Kon­text gibt. Unschön wäre es gewe­sen, wenn er den Kopf zur Sei­te gedreht hät­te (was vor­kommt), also hat die Kame­ra meh­re­re Bil­der hin­ter­ein­an­der gemacht.

Ich habe es in der Klam­mer oben schon zuge­ge­ben: In der Rea­li­tät ist die Wahr­schein­lich­keit, dass jemand bei einem belie­bi­gen unge­stell­ten Foto die Augen offen hat, höher als 50 Pro­zent. Natür­lich ist das so, wir blin­zeln nicht alle stän­dig. Aber es geht ja nicht nur um die Augen. Was ist mit Zun­ge drin oder Zun­ge drau­ßen? Was mit schie­fem oder gera­dem Mund? Oder mit einer Hand, die selt­sam abge­win­kelt aus­sieht? Oder, oder, oder. Da es nie um nur einen Para­me­ter geht, son­dern fast immer um Kom­bi­na­tio­nen, sinkt die Wahr­schein­lich­keit extrem, mit einer ein­zi­gen Aus­lö­sung das Motiv per­fekt zu erwi­schen, und sei man noch so abge­klärt, pro­fes­sio­nell und gut vor­be­rei­tet. Ab und zu foto­gra­fie­re ich auch manu­el­le Seri­en, löse also selbst häu­fi­ger hin­ter­ein­an­der aus, aber das Foto ganz oben über die­sem Bei­trag hät­te ohne Dau­er­feu­er wohl nicht exakt die­se Ges­te des als Ein­horn ver­klei­de­ten Musi­kers gezeigt (Key­boar­der Gared Dir­ge, wie­der Lord of the Lost).

Bei gestell­ten Fotos kann und muss man natür­lich auf alle mög­li­chen Details ach­ten und kor­ri­giert sie im Vor­feld (Hän­de, Blick­rich­tung etc.). Oder man wie­der­holt eben so lan­ge, bis alles passt. Bei unge­stell­ten Moti­ven geht das nicht, und man braucht ent­we­der die Hand Got­tes oder eben eine schnel­le Kame­ra und einen zuver­läs­si­gen Auto­fo­kus, um eine Chan­ce auf ein gelun­ge­nes Bild zu haben. Um mei­ne Aus­beu­te zu erhö­hen, foto­gra­fie­re ich meist auch mit dyna­mi­schem Auto­fo­kus – die Kame­ra regelt also die Schär­fe nach, wenn sich der anvi­sier­te Kopf bewegt.

Tobias Mertens, Schlagzeuger bei Lord of the Lost, bei der Arbeit
Der Glücks­tref­fer schlecht­hin. In einer Dau­er­feu­er-Serie mit dem Lord-of-the-Lost-Schlag­zeu­ger war die­se 125tel Sekun­de ent­hal­ten, in der von den Augen fast nur das Wei­ße zu sehen war. Die­ser Zom­bie-Look passt sehr gut zur Ver­klei­dung und der Musik, das macht die­ses Foto zu einem mei­ner Lieb­lings­bil­der. Den Augen geht es übri­gens gut, und wer den Mann mal in Ruhe spie­len sehen möch­te, sucht den Namen Tobi­as Mer­tens auf Youtube.

Trotz­dem gibt es viel Aus­schuss, und das Sich­ten kann schon mal eine läs­ti­ge Pflicht sein. Aber ich ver­spre­che es euch, irgend­wann kommt immer der per­fek­te Schuss des Wegs, bei dem alles stimmt: Schär­fe, Bild­aus­schnitt, Gesichts­aus­druck bei Ein­zel­auf­nah­men oder eben Schär­fe, Bild­aus­schnitt und die Posi­ti­on der Grup­pe, wenn es um meh­re­re Per­so­nen geht. Und wenn genau die­ses Bild auf­taucht (kei­ne Angst, nach lan­gen Foto­re­por­ta­gen geschieht das sogar mehr­fach), dann geht mir jedes Mal wie­der das Herz auf. Wir suchen alle nach dem per­fek­ten Bild, und wir wis­sen, dass wir es nie errei­chen wer­den, aber manch­mal kommt man der Sache sehr, sehr nahe.

Und es wäre doch scha­de, sich die­se Chan­cen zu neh­men, nur weil man aus Grün­den der foto­gra­fi­schen Ele­ganz sel­te­ner abdrückt.

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30 Gedanken zu „Warum ich ein Tschaka-Tschaka-Fotograf bin“

  1. Bei der Sport­fo­to­gra­fie, was ande­res sich hüp­fen­de Musi­ker auch nicht, bin ich bei Dir.
    Wenn ich aber Leu­te sehe die in der ruhi­gen Land­schaft Seri­en­bil­der schie­ßen stel­len sich mir die Nacken­haa­re hoch aber jeder wie er es mag.
    Leu­te die Ande­ren vor­schrei­ben wol­len wie sie ihre Leben gestal­ten und ihre Arbeit machen sol­len sind mir zu wider. Jedem Dier­sche sei Ble­si­er­sche (Jedem das seine).

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    • Dan­ke. Ich hof­fe, das kam nicht so an, als woll­te ich den Seri­en­bild­mo­dus vor­schrei­ben. Ich hal­te ihn nur für ver­nünf­tig bei sich bewe­gen­den Men­schen, sowohl ein­zeln als auch in Grup­pen. Land­schaf­ten mache ich auch im One Shot, es sei denn, ich foto­gra­fie­re Belich­tungs­rei­hen. Schö­nen Abend.

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  2. Hal­lo lie­ber Stefan. 

    Hm, auch nach die­sem Arti­kel möch­te ich mich der Kri­tik des Kom­men­ta­tors aus dem letz­ten anschlie­ßen. Die Sta­tis­tik-Argu­men­ta­ti­on ist schön und gut, gegen Blin­zeln ist man nicht gefeit, und wenn das Motiv halt wirk­lich total geil ist, drü­cke ich auch ein zwei­tes oder drit­tes Mal auf den Aus­lö­ser. Aber nach dei­ner Argu­men­ta­ti­on bekommst du die bes­ten Bil­der, wenn du direkt filmst und Stand­bil­der raus­ko­pierst (ja, ich weiß, Auf­lö­sung, das mal außen vor), und das kann ja nun wirk­lich nicht die Lösung sein. Statt „spray and pray“ führt über­leg­te­res Foto­gra­fie­ren mei­ner Ansicht nach zu den bes­se­ren Fotos. Der Seri­en­bild­mo­dus hat dich ja zum Bei­spiel auch nicht davor geret­tet, dass beim Soud­check ’ne Cola­fla­sche im Bild steht oder dem Schlag­zeu­ger mit den wei­ßen Augen (die ich erst durch dei­nen Hin­weis bemerkt habe) ein Kopf aus der Schul­ter wächst.
    Dafür häu­fen sich für mich die Neben­wir­kun­gen: Der Spei­cher­be­darf und die Cul­ling-Zeit wach­sen expo­nen­ti­ell, die Lebens­dau­er der Kame­ra sinkt glei­cher­ma­ßen und wenn man mir als Büh­nen­künst­ler (ken­ne bei­de Sei­ten) ’ne Kame­ra ins Gesicht hält und Dau­er­feu­er los­lässt, reagie­re ich ehr­lich gesagt all­er­gisch. Oder wenn ich als Zuschau­er in der ers­ten Rei­he ste­he und neben mir geht das Rata­ta­tat los.

    Möge die Dis­kus­si­on beginnen :).

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    • Dan­ke. Ja, Fil­men wäre mal ein Gedan­ke 😉 Nein, im Ernst: Ich rat­te­re ja nicht unun­ter­bro­chen durch das Kon­zert, son­dern ich set­ze die Kame­ra an, wenn sich ein Motiv anbahnt. Dann aber mache ich so zehn, zwan­zig Bil­der (ca. 2 Sekun­den) und ver­fol­ge in der zeit mit dem Auto­fo­kus­punkt mei­nen Haupt­dar­stel­ler, und das hat schon oft gehol­fen. Für Grup­pen­fo­tos kann ich den Tscha­ka-Tscha­ka-Modus auch nur emp­feh­len, selbst für gestell­te. Ich weiß, dass ande­re in Pho­to­shop die Augen aus­tau­schen, aber das ist nun wie­der mir zu viel Arbeit. Da gucke ich lie­ber durch 20, 30 Bil­der, bis ich das pas­sen­de fin­de. Zum Spei­cher­be­darf: Ich foto­gra­fie­re stan­dard­mä­ßig mit einer 64-GB-Kar­te, die ich mit einer 128-GB-Kar­te im zwei­ten Slot absi­che­re. Das macht dann in Raw ca. 1200 Bil­der, in Jpg mehr als 5000 auf der Haupt­kar­te, damit kom­me ich schon über ein Kon­zert. In Sachen Lebens­dau­er mache ich jetzt den Test: Habe seit Sep­tem­ber 2016 die 5D Mark IV, und die ist jetzt bei ca. 150.000 Aus­lö­sun­gen, also dem, was Canon ver­spricht. Mal sehen, wie weit sie wirk­lich kommt. Zur Beläs­ti­gung: Ich habe gera­de ein Jahr lang eine Band (nicht Lord of the Lost) für ein Buch­pro­jekt beglei­tet, da hat sich nie­mand beläs­tigt gefühlt. Und ob die Zuschau­er eines Rock­kon­zer­tes wirk­lich den Ver­schluss einer Spie­gel­re­flex hören kön­nen, da wäre ich nicht so sicher. Oder die Band macht etwas falsch 😉 Schö­nen Abend.

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  3. Da auch ich vie­le bzw. über­wie­gend Kon­zer­te foto­gra­fie­re… kann ich dei­ne Aus­füh­run­gen nur bestä­ti­gen… auch ich bin immer auf der Lau­er nach dem rich­ti­gen Moment… und löse lie­ber 10 mal zuviel als 1 mal zu wenig aus. 

    Abge­se­hen von der Dyna­mik die man bei einem Rock­kon­zert ein­zu­fan­gen ver­sucht… sieht man oft erst spä­ter wie gut oder schlecht der Moment ein­ge­fan­gen wur­de. Manch­mal lie­gen dazwi­schen nur weni­ge Sekündchen. 

    Hin­zu kommt… dass man meis­tens kein “ste­hen­des” Licht hat… und allei­ne dadurch erge­ben sich in einem Moment fast immer ande­re Fotos auf­grund der unter­schied­li­chen Far­ben und Scheinwerfer-Stellungen. 

    Wich­tig ist doch letzt­end­lich die bes­ten Tscha­ka-Tscha­kas ein­ge­fan­gen zu haben. 

    Außer­dem ist es mir aber auch egal wie ande­re dies beur­tei­len… vor allem wenn sie kei­ne Kon­zert­fo­to­gra­fie-Erfah­rung haben und sowie­so: Solan­ge ich (und die Band) über die Fotos hap­py sind…! 🙂
    Im übri­gen kommt es dabei nicht auf/um das tech­nisch per­fek­te Foto an… denn als Kon­zert­fo­to­graf lebt man eh mit hoher ISO & schnel­len Bewe­gun­gen und allem was da dran hängt.

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  4. Als Street­fo­to­graf foto­gra­fie­re ich eben­so häu­fig im Seri­en­bild­mo­dus, bspw. weiß ich nie wie im Moment des aus­lö­sens die Fuß­po­si­ti­on beim lau­fen ist. Des­halb habe ich lie­ber 5-6 Bil­der und ent­schei­de spä­ter wel­ches für mich die per­fek­te Kom­po­si­ti­on ist.

    Seri­en­bild­mo­dus ist nicht ent­schei­dend über gute oder schlech­te Foto­gra­fen - es ist nur ein tech­ni­sches Hilfs­mit­tel. War­um kau­fen wir uns alle teu­re Kame­ras und wol­len dann die Mög­lich­kei­ten nicht nutzen?

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  5. Für mich ist ein schnel­ler Seri­en­bild­mo­dus ein Kauf­ar­gu­ment für eine Kame­ra. Aber ich mache ja im wesent­li­chen Tier­bil­der und hat­te schon extrem oft DAS Bild irgend­wo in einer sol­chen Serie…oft auch als letz­tes Bild. Immer wenn was nicht weg­lau­fen kann, neh­me ich Einzelbilder…immer wenn sich was bewegt, Serienbild.
    Es sind ein­fach unter­schied­li­che Werk­zeu­ge für unter­schied­li­che Gele­gen­hei­ten und ich ver­ste­he nicht ganz, war­um man was dage­gen haben kann, dass man immer das Werk­zeug ver­wen­det, das am bes­ten zur Auf­ga­be passt.
    Ich bin jeden­falls sehr dank­bar, dass der Seri­en­bild­mo­dus erfun­den wur­de und mei­ne D500 dar­in auch noch rich­tig gut ist…

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  6. Ich bin sehr viel auf Sport­ver­an­stal­tun­gen unter­wegs und dort bin ich froh, dass mei­ne D3 und D300s mir 9 Bilder/s lie­fern. Das bringt zum einen schö­ne Tech­nik­se­ri­en, über die sich die Trai­ner und Ath­le­ten freu­en, zum ande­ren erhöht es ganz dra­ma­tisch die Wahr­schein­lich­keit guter Bil­der. Bei Land­schaf­ten, Por­traits, Stills o.ä. set­ze ich aber auf den OneShot.

    Bei­des hat sei­ne Daseins­be­rech­ti­gung, es kommt mei­ner Mei­nung nach auf den Ein­satz­be­reich an.

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  7. Tscha­ka Tscha­ka, das gefällt mir!
    Ja ich nut­ze in letz­ter Zeit auch häu­fig den Seri­en­bild­mo­dus mit 3 Bil­dern in der Sekun­de. Gera­de bei der Foto­gra­fie von Kin­dern eine Erleich­te­rung. Eines der Bil­der passt meis­tens, auch wenn sie sich noch so quirr­lig bewe­gen! Aber kommt natür­lich immer auf die Situa­ti­on an.

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  8. Da ich als Hoch­zeits­fo­to­graf unter­wegs bin, weiß ich um die Momen­te, die oft nur ein paar Sekun­den, mach­mal nur eine Sekun­de andau­ern, da mit Bil­dern zu spa­ren geht ein­fach nicht. Die Bil­der unter­schei­den sich dann nur in einem Wim­pern­auf­schlag und ent­schei­den über ein gelun­ge­nes Foto oder Aus­schuß. Inso­fern kann ich dei­ne Vor­ge­hens­wei­se voll und ganz nachvollziehen.
    Gera­de in der Repor­ta­ge auf einer Hoch­zeit, hat man ein­fach nicht die Zeit, auf einen bes­se­ren Moment zu war­ten, denn es kann sein, dass es kei­nen bes­se­ren mehr gibt und man so die Chan­ce ver­tan hat. Sicher, bei den Por­traits kann man ganz anders und ziel­füh­ren­der Arbei­ten, aber in der Hoch­zeits­re­por­ta­ge mache ich auch immer eher meh­re­re Auf­nah­men direkt hin­ter­ein­an­der, wenn auch nicht im Seri­en­bild­mo­dus, aber mein Zei­ge­fin­ger ist fast genau­so schnell 😉
    Hin­ter­her die vie­len Hoch­zeits­fo­tos zu sor­tie­ren ist zwar müh­se­li­ger, aber wenn man den ent­schei­de­nen Moment ein­ge­fan­gen hat, weiß man, das man alles rich­tig gemacht hat.

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  9. Hal­lo Stefan 🙂

    Ich dan­ke Dir für die­sen Bei­trag und das “Zitat”. Am Ende des Tages steht das fina­le Bild. Und wenn ich den “Zom­bie drum­mer” sehe knn ich nur sagen - Wow .… Alles rich­tig gemacht. Wie üblich füh­ren vie­le Wege nach Rom.

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  10. Hi Ste­fan,
    mir gefällt Dei­ne offe­ne Art, mit der Du Dei­ne Arbeits­wei­se dar­legst. Das nimmt ein biss­chen den Nim­bus des Che­ckers, zeigt aber, dass man halt auch immer mit Was­ser kocht. Klar mag da nicht jeder mit­ge­hen und so man­cher belä­chelt viel­leicht das Gerat­te­re der Seri­en­aus­lö­sun­gen. Aber der Erfolg gibt Dir Recht. Denn Kon­zert­fo­to­gra­fie ist schon ein spe­zi­el­le Gen­re und die Momen­te, auf die es ankommt, sind kurz. Bin übri­gens auch ein Freund davon (Bei­spie­le hier: https://www.flickr.com/photos/146209081@N07/albums/72157681549427465).
    Mein Pro­blem bei Seri­en­bil­dern ist oft die Schär­fe. Über­haupt ist der rich­ti­ge Fokus­punkt of ein Grund für Aus­schuss. Hier mit dem rich­ti­gen Nach­führ­mo­dus zu arbei­ten, ist wohl das wich­tigs­te im Dau­er­feu­er Spiel­chen… Ansons­ten hat es Annet­te oben ziem­lich gut ausgedrückt.
    Dan­ke für den Beitrag
    Dieter

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  11. Ich kann mich Dei­ner Argu­men­ta­ti­on nur anschließen.
    Für mich ist Foto­gra­fie ein Hob­by. Ich neh­me mir die Zeit auch für aus­sor­tie­ren und nach­be­ar­bei­ten. Ich wür­de mich ärgern, dass der idea­le Moment dabei war aber ich zu ehr - gei­zig, ich wie­der­ho­le: ehr - gei­zig und arro­gant war, ich kön­ne ihn mit mei­nen Allei­ni­gen Fähig­kei­ten ein­fan­gen. Hät­te ich ihn nicht erwischt, wäre ich ent­we­der nicht ehr­lich zu mir oder ich wür­de mich selbst zer­flei­schen. Frus­trie­rend für ein Hobby.

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  12. Ich behaup­te ganz fest, das die, die mei­nen ein Kon­zert oder auch Sport­re­por­ta­ge, sol­le man doch NICHT in Serie foto­gra­fie­ren, haben noch nie doku­men­ta­ri­sche Arbeit geleis­tet. Natür­lich ragt da mal ein Kopf aus dem Kör­per oder steht eine Cola Fla­sche da wo es vllt nicht schön ist. Hal­lo? Es geht hier nicht um gestell­te Por­traits auf einer Büh­ne, oder Sets die man immer und immer wie­der­ho­len kann?!
    Dei­ne Aus­füh­rung sind im doku­men­ta­ri­schen Bereich der Foto­gra­fie doch völ­lig nor­mal und ein­leuch­tend. Schein­bar stö­ren sich nur die dar­an, die Land­schaf­ten, gestell­te Peo­p­le-Foto­ra­fie oder eben schlech­te ande­re Bil­der machen. Sor­ry Leu­te, aber das ist doch das klei­ne 1x1 der Foto­gra­fie mit einer DSLR im Doku­men­ta­ri­schen, was der lie­be Ste­fan uns hier berichtet…

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  13. Immer die glei­che Dis­kus­si­on. Am Ende zählt das Resul­tat. Und die­ses ändert sich bei 95% der Foto­gra­fen nicht, ob sie nun 100 Mal oder nur 1 Mal aus­lö­sen bei einem Motiv.

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  14. Ich bin nicht im Sport- Tie­re- Repor­ta­ge­be­reich unter­wegs son­dern eher im Peo­p­le Zeugs zu finden.
    Nut­ze aber auch sehr häu­fig die Serienbildfunktion.
    Zwar nicht für nähe­re Por­traits, aber sobald Bewe­gung drin ist mach ich Tscha­ka Tscha­ka und das nicht zu knapp. Ist jede Men­ge Bull­shit dabei. Mal schaut das Model wie besof­fen, mal ist ein Auge zu, mal stimmt ne Arm­hal­tung nicht. Aber das juckt mich nicht, wird gelöscht und gut ist.
    Soll jeder machen wie er will. Ich mecker ja auch nicht über die “Kol­le­gen” die was ande­res machen als ich oder noch schlim­mer : Ich fäl­le kein Urteil ob er / sie jetzt ein schlech­ter Foto­graf ist. Wie man zu dem Bild kommt, juckt kei­ne Sau.

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  15. …in bal­di­ger Zukunft kannst du dann in 8K(od.16K?) - mög­lichst weit­wink­lig fil­men, am bes­ten mit 4 Kame­ras aus allen Richtungen.…dann fällt das tscha­kat­scha­ka wie­der weg. Tut mir leid aber tscha­kat­scha­ka ent­spricht nicht mei­nem Ver­ständ­nis von Foto­gra­fie. Wesent­lich ist für mich die Kon­zen­tra­ti­on - der vor­aus­schau­en­de Blick - eine gewis­se Erfah­rung - das Selbst­be­wußt­sein, dass man es eben nicht versaut/verpasst. Das macht doch einen guten Foto­gra­fen unter ande­rem aus - ein­fach auf Num­mer sicher zu gehen und los­zurat­tern begräbt jeg­li­che Krea­ti­vi­tät. Wenn das die Zukunft ist, wer­de ich der Foto­gra­fie den Rücken keh­ren. Hof­fent­lich ist dei­ne Kame­ra zumin­dest geräuschlos.…..

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  16. Ach CK, dann ver­su­che dei­nen krea­ti­ven, vor­aus­schau­en­den Blick doch in den extrem beweg­ten Gen­res… Und dann reden wir mal weiter.
    Ich kann mich nur wun­dern, wie man nach der Lek­tü­re des Texts immer noch nicht ver­stan­den hat, wor­um es dem Schrei­ber geht.
    Sind dann nach Dei­ner Ansicht bspw. inter­na­tio­nal aus­ge­zeich­ne­te Sport­fo­to­gra­fen, die krea­tiv den Moment vor­aus­ah­nen des­we­gen kei­ne guten Foto­gra­fen, weil sie Seri­en­bil­der machen?
    War­um malst Du nicht ein­fach? Oder foto­gra­fierst wie­der analog?

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  17. Lie­ber Frank­DE kein Grund mich so blöd anzugehen…
    .…du weißt doch gar nicht was ich foto­gra­fisch mache…warum ” dann reden wir mal weiter”?
    “du wun­derst dich…ich soll malen…ich soll ana­log fotografieren”.
    Das ist ja ein Umgangs­ton hier!? ..ohne mich - auf Nim­mer­wie­der­se­hen!!! (übri­gens ich foto­gra­fie­re pro­fes­sio­nell Tanz­tur­nie­re und Tanzkongresse…bewegtes Gen­re genug?)

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  18. nur so am Ran­de, auch ein Peter Lind­bergh arbei­tet bei sei­nen Foto­sto­rys mit schnel­len Serien.
    Viel­leicht mal die Foto­gra­fie mehr Rich­tung Kunst als Hand­werk betrachten 🙂
    Ich per­sön­lich benut­ze die Seri­en immer öfters, vor allem wenn uner­fah­re­ne Models vor der Kame­ra sind. In Bewe­gung sind sie ein­fach natür­li­cher als beim gestell­ten Posen 😉
    Ziel ist ein Bild zu erhal­ten das bei­den Sei­ten Gefällt, der Weg dort­hin ist danach nicht mehr wichtig.

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  19. Lie­ber Frank­DE, lie­ber CK, ich habe Eure Kom­men­ta­re jeweils frei­ge­schal­tet, aber bit­te schau­kelt Euch jetzt nicht wei­ter hoch. Der Umgangs­ton ist hier nor­ma­ler­wei­se sehr gut, das soll auch so blei­ben, für den Rest kann man getrost auf Face­book ausweichen 😉
    Mir ist wich­tig, dass jeder sei­ne Mei­nung hat und sagt, und es ist auch völ­lig okay, wenn jemand eine ande­re Mei­nung hat als ich. Gegen­sei­ti­ges Beschimp­fen bringt dann aber auch kei­ne neu­en Erkennt­nis­se, ich hof­fe, dar­auf kön­nen wir uns eini­gen. In die­sem Sin­ne: Schö­nen Tag und immer gute Fotos für euch beide. 🙂

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  20. Hab gar nicht dran gedacht, dass jetzt noch jemand hier schreibt. Ich habe den gan­zen Arti­kel lang gedacht: Pad­dy und Lord of the Lost, wie passt das denn zusam­men? Und vor allem, wie zum Hen­ker macht er Seri­en­bild­auf­nah­men mit sei­ner Leica?!? ?

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    • Ja, wir haben noch kei­ne Lösung für eine auf­fäl­li­ge­re Namens­kenn­zeich­nung am Anfang des Bei­tra­ges. Wenn da jemand gute Word­press-Kennt­nis­se und einen Tipp hat, fällt das hier sicher auf frucht­ba­ren Boden. Ansons­ten müsst ihr erst­mal mit dem klei­nen Über­ra­schungs­ef­fekt leben – das hält ja auch geis­tig beweglich 😉

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  21. Es soll ja schon Kol­le­gen geben, die foto­gra­fie­ren gar nicht mehr, son­dern fil­men. Aus dem 4k Film wer­den dann die bes­ten Bil­der her­aus sor­tiert und als FOTOGRAFIE verkauft.

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    • Gibt’s das wirk­lich? Ich schwö­re, das mache ich nicht. Ich war­te schon auf den rich­ti­gen Moment (oder ahne ihn im bes­ten Fall vor­aus), dann visie­re ich an, ver­su­che mit dem Auto­fo­kus zu tref­fen, und dann ist erst Tscha­ka-Tscha­ka. Das nen­ne ich immer noch Foto­gra­fie, und wie gesagt, bei beweg­ten, unge­stell­ten Sachen. Land­schaf­ten schaf­fe ich auch im One Shot, Ehren­wort. Schö­ne Grüße.

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  22. Soll­te jemand tat­säch­lich fil­men und Stand­bil­der extra­hie­ren und es kom­men gran­dio­se Bil­der her­aus, wo ist dann das Pro­blem? Ich kapier die gan­ze Dis­kus­si­on nicht und muss Tho­mas Leu­thard recht geben. Am Ende zählt das Resul­tat und der Kun­de muss zufrie­den sein. Und wenn ich mit 20fps foto­gra­fie­re, wie es man­che Kame­ras schon kön­nen dann fehlt eh nicht mehr viel zum Filmen.
    Und nur weil jemand filmt, muss er trotz­dem das Motiv im Blick haben und einen ordent­li­chen Bild­aus­schnitt wäh­len, eine Brenn­wei­te und Blen­de. Er muss halt nur nicht mehr im einen und ein­zig ent­schei­de­nen Moment Aus­lö­sen. Bild­ge­stal­tung muss man trotz­dem kön­nen. Und Belich­tung ist noch um eini­ges komplizierter.
    Wenn ich dann Sachen wie “dann keh­re ich der foto­gra­fie den Rücken” lese mus­si ch echt mit dem Kopf schüt­teln. Immer die­ses empört sein über was eigent­lich? *gähn*

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  23. Dan­ke Dani­el. Das spricht mir aus der See­le. War­um glau­ben bestimm­te Leu­te immer, dass Ihre Metho­de die ein­zig rich­ti­ge ist, bzw. die, wel­che einen Status/Standard wie auch immer begrün­det? Um dich als “Pro­fi” zu bezeich­nen musst Du das und das machen.
    Vie­le Wege füh­ren nach Rom.
    RAW vs. jpg, Seri­en­mo­dus vs. Ein­zel­bild, manu­el­ler Modus vs. Halb­au­to­ma­tik vs. Auto­ma­tik, Far­be vs. s/w.
    Sach­li­che Dis­kus­sio­nen zum ler­nen und ver­ste­hen, ok. Jeder soll­te sich dann seins rau­s­pi­cken. Aber immer bes­ser wis­sen und beleh­ren? Ist schon recht .….

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