Birgit Engelhardt hat auf ihrem Blog ein interessantes Thema angesprochen, das mich auch immer mal wieder beschäftigt. Sie philosophiert darüber, dass sie eigentlich keine Lust hat mit der Fotografie Geld zu verdienen.
Auch ich habe bereits darüber nachgedacht mit dem Hobby der Fotografie mal ein paar Euros nebenher zu verdienen. Möglichkeiten gibt es dazu ja genug. Angefangen von der Microstock-Fotografie bis hin zu individuellen Aufträgen. Ich denke wenn man sich richtig reinhängt ist es durchaus machbar auch als Hobbyfotograf sein Taschengeld aufzubessern. Wer mich kennt weiss, dass ich der letzte bin, der eine Möglichkeit für ein bisschen zusätzliches Spielgeld ausschlagen würde. Wenn also jemand zu mir kommt und mich um einen Gefallen bittet, der mehr oder weniger gut vergütet wird, so würde ich das wahrscheinlich auch tun.
Allerdings bin ich eigentlich auch ganz froh darüber, dass ich mir den Luxus eines so kostspieligen Hobbys leisten kann. So steht einzig und alleine die Fotografie als solches im Vordergrund und ich kann ausschließlich das ablichten was mir Spaß macht. Erhält man einen Auftrag, so ist die Chance sehr groß, dass man eigentlich gar keine Lust dazu hat. Ich würde z.B. nie im Leben auf die Idee kommen auf einer fremden Hochzeit zu fotografieren, wo ich niemanden kenne und nur der Fotograf bin. Irgendwie käme ich mir als Fremdkörper vor und von Spaß wäre wohl nicht die Rede. Hinzu kommt natürlich, dass man bei einem bezahlten Auftrag auch eine Verpflichtung eingeht. Man muss abliefern, egal was kommt, denn das wird von einem zahlenden Kunden erwartet. Wen ich ehrlich zu mir selbst bin, dann muss ich gestehen, dass ich dazu einfach zu schlecht bin. Klar sind mir schon ein paar nette Bilder gelungen, aber auf Kommando mal eben ein paar erstklassige Fotos nach Wünschen des Kunden zu produzieren, da hätte ich doch Respekt vor.
Sicherlich kann man vieles erlernen und sich mit der Zeit steigern. Mit jedem Auftrag wird man besser und vor allem schneller und effizienter. Aber will ich das? Nein, eigentlich nicht. Viel lieber möchte ich Dinge ausprobieren, 360° Panoramen erstellen und Bilder mit HDR verunstalten. Das gefällt nicht jedem, aber mir macht es Spaß. Wenn ich heute keine Lust habe, dann gehe ich halt morgen raus und ich kann mir den Luxus gönnen einfach abzuwarten bis ich Lust habe.
Über Microstock-Fotografie habe ich auch bereits nachgedacht, aber hab’s dann wieder zu den Akten gelegt. Es gibt einfach zu viele gute Fotografen und so ziemlich alles wurde bereits für die Bildagenturen fotografiert. Es ist bestimmt nicht leicht ein Bild zu machen, das dann auch aus der Masse hervorsticht und ein paar Euros macht. Wahrscheinlich wäre ich irgendwann nur noch auf der Suche nach irgendwelchen Objekten und Szenen, die ich noch knipsen kann um mein Lager zu füllen und somit die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs zu steigern.
So lasse ich es doch lieber bei einem reinen Hobby. Wie gesagt bin ich nicht abgeneigt ein paar Taler nebenher zu verdienen, aber ich will es nicht forcieren. In dem Sinne habe ich auf meiner Panoramaseite auch bei den Preisen ganz einfach angegeben “Jeder zahlt was es ihm wert ist”. Ich denke, das drückt meine Einstellung ganz gut aus.
Es gibt jedoch trotzdem einen Aspekt mit dem ich dann durch die Fotografie doch etwas Geld verdiene und das ist die Bloggerei. Ich schreibe unheimlich gerne über neues Equipment oder Dinge die ich ausprobiere. Das bringt natürlich auch in bisschen Traffic auf die Seite und somit auch ein paar Werbeeinahmen, die wiederum das kostspielige Hobby finanzieren. Wenn ich nicht über den ganzen Schnickschnack bloggen würde, könnte ich ihn mir wahrscheinlich auch nicht leisten.
Wie sieht es bei Euch Hobbyfotografen aus? Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht die Fotografie zum Beruf zu machen?
ich kann deinen ausführungen sehr gut folgen … und “lebe” stellenweise genauso nach dem prinzip. doch statt ich durch werbung einnahmen habe, nutze ich meine fotos bzw. bilder für meine artikel bzw. bücher. ich finanziere mir darüber das kostspielige hobby und arbeitsgrundlage quer … 🙂
Das mit den Büchern ist natürlich auch eine tolle Sache, aber sicherlich auch ein Haufen Arbeit, oder?
das “nikon systemblitz-technik” hat fast ein jahr in anspruch genommen. gut, da gab es noch ein paar andere unwegbarkeiten … doch du bist ständig damit beschäftigt. das raw-buch habe ich in einem “vierteljahr” durchgeprügelt … war danach auch dementsprechend fertig. unter dem strich ist es aber so: viel arbeit für wenig geld. da ist eben feedback wie dein buch-tipp sehr wichtig … 🙂
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und zum zweiten Standbein in meiner PR-Agentur. Es ist jedoch nicht einfach, an interessante und größere Aufträge zukommen. Bei Bildagenturen verkaufe ich zwar meine Bilder recht gut, jedoch ist der Ertrag lächerlich. Für ein Bild für eine Website wird mittlerweile unter 1 Euro gezahlt, davon bekommt der Fotograf höchstens 50%. Angesichts der Kosten für neues Equipment alle zwei Jahre rechnet sich das für viele nicht.