Heute gibt es mal wieder etwas Anfängerwissen. Die Frage ob man manuell oder mit einer Automatik fotografiert ist für mich in erster Linie davon abhängig was ich gerade fotografiere. Beides hat Vor- und Nachteile. Manuell ist genauer und auch über mehrere Bilder hinweg gleichmäßiger. Dafür bin ich mit Hilfe der Belichtungsautomatik schneller. Manchmal trifft die Automatik aber die Belichtung nicht zu 100% und dazu ist es ganz hilfreich, wenn man in etwa weiß, wie so ein Belichtungsmesser in einer Kamera eigentlich tickt. Ich will Euch mit einem kleinen Versuch mal zeigen, warum sie bei manchen Bildern Volltreffer liefert und manchmal auch total daneben liegt. Viel Spaß mit dem Video.
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Danke für die anschauliche Erklärung!
Hallo!
So einfach wie das im Video dargestellt ist, war es nur früher mal und da waren die Aussagen auch richtig, bei modernen Kameras ist das aber deutlich komplizierter. Ich nehme mal meine Kamera, eine Nikon D4s, als Beispiel. Zuerst muß man sagen, daß die Kamera Farben erkennen kann, sie weiß wo die Schärfe liegt, sie kann die Sonne z.B. von Scheinwerfern unterscheiden und hat einen Sensor mit, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, 90.000 Feldern und berücksichtigt noch den Kontrast. Zusätzlich kann man auch die Gesichtserkennung einschalten und die Kamera kann bis zu 35 Gesichter erkennen. Hat man die Gesichtserkennung eingeschaltet, optimiert die Kamera die Belichtung auf die Haut und versucht den Weißabgleich auch noch auf die Haut zu optimieren, verwendet man die Spotmessung, kann man ziemlich präzise auf die Haut belichten. Außerdem fließen in die Belichtungsmessung auch noch, neben der Entfernung, Informationen über das verwendete Objektiv und die verwendete Blende mit ein.. Die D4s als Topkamera des Herstellers schöpft natürlich aus dem Vollen, kleinere Kameras haben da weniger Informationen zur Verfügung, aber z.B. die Erkennung der Farben ist schon seit sehr langer Zeit bei den Nikons Standard, die gab es schon zu Analog-Zeiten. Zusätzlich haben die Kameras auch noch Musterbilder im Speicher hinterlegt, die Kamera vergleicht also auch noch mit den 35.000 Musterfotos, auch das ist schon seit Jahrzehnten Standard. Wie gut die Belichtungsmessung funktioniert, ist natürlich auch noch abhängig von der Rechenpower der jeweiligen Kamera, ich persönlich kann mich ziemlich gut auf die Belichtungsmessung meiner Kamera verlassen, ich korrigiere nur die Helligkeit nach meinem persönlichen Geschmack mit der +/- Taste, manuell stelle ich die Kamera praktisch nie ein. Bei Produktfotografen, Blitzfotos oder bei bestimmten Serien mag das natürlich manchmal sinnvoll sein, in meinem Bereich jedoch nicht. Andere Hersteller haben natürlich andere Algorithmen in die Kameras eingebaut, auch bei denen ist das nicht mehr ganz so einfach wie das im Video beschrieben worden ist.
Gruß aus dem Taunus!
J-P
Sehr einfach und für jeden verständlich erklärt.
Vielen Dank
LG Jens.