Synology Diskstation Aufrüstung und Migration von 4 auf 8 Festplatten

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Momen­tan rüs­te ich bei mei­ner Daten­hal­tung etwas auf und woll­te mich dem The­ma mal ein wenig wid­men. Dem­nächst gibt es dann auch ein biss­chen was zur eige­nen Cloud und einem eige­nen Foto­ser­ver, den ich seit eini­gen Wochen im Ein­satz habe. Bis­her habe ich aus­schliess­lich Drop­box und Zen­fo­lio genutzt, aber da die Soft­ware und Mög­lich­kei­ten auf heu­ti­gen NAS-Sys­te­men immer bes­ser wer­den, habe ich mal geschaut, was mit mei­ner Syn­o­lo­gy Disk­sta­ti­on aktu­ell so geht und wel­ches Pro­blem­chen sich damit evtl. lösen lässt. Ist aller­dings kein Test oder Ver­gleich von Sys­te­men, da ich schon seit Ewig­kei­ten Syn­o­lo­gy Disk­sta­ti­ons nut­ze und damit sehr zufrie­den bin. Soll nicht heis­sen, dass ande­re Müt­ter nicht auch schö­ne Töch­ter haben. Aber Ver­gleichs­test machen ande­re bes­ser, ich berich­te nur über das, was ich selbst einsetze.

Heu­te geht es aber erst ein­mal um die Auf­rüs­tung. Bis­her hat­te ich zwei Disk­sta­ti­ons mit jeweils 4 Fest­plat­ten im Ein­satz. Eine DS410 und eine DS413j. Die DS410 steht bei mir zu Hau­se und ist mein Haupt­sys­tem. Die­ses sichert die Daten nachts zum ande­ren Sys­tem bei mir im Stu­dio. In den letz­ten Jah­ren habe ich bei Bedarf den Spei­cher­platz auf­ge­rüs­tet, indem ich Plat­ten aus­ge­tauscht habe. Da ich ein SHR (Syn­o­lo­gy Hybrid Raid) ver­wen­de, kann man pro­blem­los durch grös­se­re Plat­ten auf­rüs­ten. Pro­blem dar­an ist nur, dass ich immer Plat­ten übrig hat­te, die noch gut waren. Aus­ser­dem war ich immer auf die aktu­ell gröss­ten Plat­ten ange­wie­sen (aktu­ell um die 6 TB), die dann auch rela­tiv teu­er sind. Zudem wur­den dann immer Plat­ten aus­ge­mus­tert. Lan­ge Rede, kur­zer Sinn. Ich habe mich ent­schie­den auf zwei DS1815+ (Ama­zon-Link) mit jeweils 8 Plat­ten auf­zu­rüs­ten. Wie­der eins für zu Hau­se und eins für’s Studio.

DS Migration

Die Fra­ge war nun, wie ich das Sys­tem auf 8 Plat­ten erwei­te­re ohne Daten zu ver­lie­ren. Um es vor­weg zu neh­men: es ging in mei­nem Fall nicht. Man kann ganz ein­fach migrie­ren, indem man die 4 Fest­plat­ten aus dem einen 4er-Sys­tem in das neue 8er steckt. Danach fragt die Disk­sta­ti­on ob man migrie­ren möch­te. Das läuft wun­der­bar und dau­ert auch nicht beson­ders lan­ge. Ein Assis­tent führt einen durch den Pro­zess mit nur drei oder vier Klicks. Danach läuft alles, so wie man es kennt, aber auf der DS1815+, aller­dings auch nur mit 4 Fest­plat­ten. Wenn man nun Fest­plat­ten dazu ste­cken möch­te, um das Sys­tem auf 8 Plat­ten zu erwei­tern, dann gibt es einen Stol­per­stein. Die Fest­plat­ten müs­sen min­des­tens so gross sein, wie die zweit­größ­te vor­han­de­ne Fest­plat­te. So ganz habe ich das alles nicht ver­stan­den. Fakt ist aber, dass ich 2x6 und 2x4 TB hat­te. Dazu ste­cken woll­te ich noch 2x4 und 2x3 TB. Die bei­den 4TB hät­te ich dazu packen und somit das Sys­tem erwei­tern kön­nen, die 3TB nicht. Blöd.

Da ich zwei Sys­te­me habe, ent­schied ich mich, zuerst das Back­up-Sys­tem zu migrie­ren. Danach habe ich die Plat­ten im Zweit­sys­tem kom­plett neu zu einem SHR-Volu­me ein­ge­rich­tet, so dass das Back­up-Sys­tem auf 8 Plat­ten lief. Vom alten Sys­tem habe ich dann ein Back­up gemacht und sämt­li­che Daten gesi­chert. Das waren über 8 TB. Dum­mer­wei­se hat das über vier Tage gedau­ert. ;-( Der Fla­schen­hals war hier offen­sicht­lich die etwas schwa­che CPU der DS410, so dass ich auf maxi­mal 20-25 MB/s gekom­men bin.

DS410

Äztend, aber nichts zu machen. So ein Back­up kam mir auch nicht als rich­ti­ger Zeit­punkt für Expe­ri­men­te vor. Ich habe dann noch mal mit dem Sup­port von Syn­o­lo­gy gespro­chen und die haben bestä­tigt, dass es wohl die CPU ist. Und ich Idi­ot dach­te immer, dass wohl mein Netz die Brem­se sein muss.

Nun gut, es lief und lief und lief und war irgend­wann fer­tig. Danach habe ich dann das Haupt­sys­tem auf die 1815+ migriert und dort eben­falls das Volu­me kom­plett neu ein­ge­rich­tet. Dann die Wie­der­her­stel­lung ange­schmis­sen und sie­he da, mit der neu­en Kis­te war das alles gleich viel Flot­ter. Im Schnitt so um die 80 MB/s.

DS1815+

Da dau­er­te die Rück­si­che­rung etwas über einen Tag und das Sys­tem war wie­der wie das alte.

Ich weiss, eigent­lich ist das kein span­nen­der Blog­post. Ich schrei­be das hier eher auf, weil bestimmt eini­ge ande­re vor einem ähn­li­chen Pro­blem ste­hen könn­ten. Bei mir sieht die Pra­xis nun mal so aus, dass ich einen Fest­plat­ten­mix habe und nicht alles gleich gross. Ich mag den Vor­teil ein­zel­ne Plat­ten aus­tau­schen zu kön­nen. Also die Migra­ti­on ist let­zend­lich mit den Disk­sta­ti­ons rela­tiv unpro­ble­ma­tisch, obwohl einem bei sowas schon immer die Düse geht. Zwi­schen­drin gab es dann noch einen I/O-Feh­ler einer Fest­plat­te, der mein Herz eben­falls kurz zu stop­pen ver­moch­te. Aber im End­ef­fekt alles gut gelaufen.

Was ist das Fazit die­ses Arti­kels? Wer plant ein NAS anzu­schaf­fen, soll­te sich vor­her Gedan­ken um die Zukunft machen. Mein Sys­tem ist über die letz­ten vier Jah­re gewach­sen. Damals habe ich nicht damit gerech­net mal auf 8 Plat­ten zu gehen und über 8 TB Daten zu schau­feln. Über­legt Euch also, wo Ihr evtl. in zwei oder drei Jah­ren steht und ent­schei­det dem­nach wie viel und wie groß die Plat­ten sein sol­len. Auch ist die Ent­schei­dung für einen RAID-Typ nicht unwich­tig. Da bin ich aber kein Exper­te und kann nur sagen, dass ich mit dem SHR sehr gut fah­re. Je nach Anspruch kön­nen aber ande­re Typen bes­ser geeig­net sein. Inter­es­sant ist auch evtl. der RAID-Rech­ner, der mir bei der Ver­tei­lung mei­ner Plat­ten­samm­lung gehol­fen hat.

Eben­falls soll­te man dar­an den­ken, dass ein RAID ledig­lich ein Schutz vor dem Aus­fall einer Fest­plat­te ist und kein Back­up. Löscht man eine Datei, so ist sie weg. Da kann man nicht auf den Daten­be­stand von Ges­tern zurück gehen. Aber zu dem gan­zen The­ma dann im nächs­ten Blog­post mehr.

Am 7.9.2015 bin ich übri­gens auf der Ifa in Ber­lin und erzäh­le am Syn­o­lo­gy-Stand etwas über mei­ne Daten­ver­wal­tung im Foto- und Videobe­reich. Die Vor­trä­ge wer­den kurz, ca. 10-15 min. Es bleibt also viel Zeit für Schnack und Pho­to Booth Bilder.

Im Zuge der Trans­pa­renz möch­te ich erwäh­nen, dass ich eine gute Bezie­hung zu Syn­o­lo­gy pfle­ge. Ich hat­te dort ange­fragt, ob sie für mei­nen Test mit der eige­nen Cloud und dem Foto­ser­ver Hard­ware zur Ver­fü­gung stel­len könn­ten. Dar­auf hin kam die Anfra­ge mit der Ifa und wir haben uns auf einen Tausch geei­nigt. Mein Hono­rar und mein Pho­to­booth auf der Ifa im 1:1 Tausch gegen zwei DS1815+ und sechs Fest­plat­ten. In die­sem Sin­ne darf man mich durch­aus als befan­gen bezeich­nen. Aller­dings habe ich mir mein ers­tes Syn­o­lo­gy-NAS schon vor Jah­ren aus­ge­sucht. Ich wür­de mei­ne Daten auch nicht auf einem Sys­tem spei­chern, dem ich nicht selbst vertraue.

Es kommt auch immer die Fra­ge, wel­che Plat­ten ich ver­wen­de. Ich habe ein Sam­mel­su­ri­um aus Sea­gate NAS-Plat­ten, WD Red und WD Green (alles Ama­zon­Mach­Mi­ch­Reich-Links). Die WD Green lau­fen nur im Back­up-Sys­tem und wür­de ich heu­te nicht mehr kau­fen (aber es gab auch nie Pro­ble­me damit). Ob nun Sea­gate oder WD bes­ser ist, kann ich nicht sagen. Nor­ma­ler­wei­se wür­de ich nicht mixen und ten­dier­te eher zu WD Red. Da Sea­gate aber direk­ter Part­ner von Syn­o­lo­gy ist, konn­te ich jetzt ein paar Sea­gate NAS Plat­ten recht güns­tig in beschrie­be­nem Deal bekom­men und pro­bie­re die ein­fach mal aus. Sol­len angeb­lich auch gut sein. Ich bin da rela­tiv ent­spannt, solan­ge es sich um einen renom­mier­ten Her­stel­ler handelt.

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13 Gedanken zu „Synology Diskstation Aufrüstung und Migration von 4 auf 8 Festplatten“

  1. Hal­lo Paddy,
    mir war immer so, dass beim SHR und fol­gen­den Platten:

    2x 6 TB, 4X 4 TB, 2 x 3 TB die Gesamt­ka­pa­zi­tät wie folgt berech­net wird:

    8 HDD haben min­des­tens 3 TB -> (8-1)*3 = 21 TB
    6 HDD haben min­des­tens 1 TB Rest­ka­pa­zi­tät -> (6-1)*1 = 5 TB
    2 HDD haben min­des­tens 2 TB Rest­ka­pa­zi­tät -> (2-1)*2 = 2TB

    => Gesamt = 28 TB

    Aber die­se Rech­nung geht dann nicht auf?
    Gruß Michel

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  2. Du kannst abso­lut “beru­higt” sein, was die Plat­ten angeht…

    Bei einem Kun­den von mir sind in zwei sepa­ra­ten 8er NAS von Syn­o­lo­gy die 4 TB NAS-HDDs von Sea­gate (ST4000VN000) so schnell hin­ter­ein­an­der gestor­ben, dass selbst RAID 6 mit Hot­spa­re nicht gereicht hat, um die Daten zu hal­ten. Glück­li­cher­wei­se waren dar­auf nur die Back­ups gespei­chert. Die Sys­te­me ste­hen in kli­ma­ti­sier­ten Räu­men, so dass ich einen Aus­fall wegen Über­hit­zung aus­schlie­ßen möchte.

    Mei­ne Leh­re daraus:
    In einem Sys­tem nut­ze ich mög­lichst glei­che Plat­ten eines Her­stel­lers, aber die­se Serie ver­wen­de ich nicht mehr in allen Sys­te­men. Bei besag­tem Kun­den wur­den die Plat­ten alle ersetzt (Garan­tie), aber ich habe den­noch in das zwei­te Sys­tem WD Red HDDs ein­ge­baut, um zu ver­hin­dern dass so etwas noch­mal passiert.

    Nur so als Denk­an­stoß… Diver­si­fi­zie­rung kann nie scha­den. Es gibt gele­gent­lich mal feh­ler­haf­te Seri­en bei einem Her­stel­ler und so etwas kann einem in die Sup­pe spucken. 😉

    PS: Das soll kein Rant gegen Sea­gate sein, das hät­te mit WD-Plat­ten (oder womit auch immer) genau­so pas­sie­ren können.

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    • Dein letz­ter Satz trifft es glaub ich ganz gut. 

      Bei Fest­plat­ten scheint es meh­re­re Frak­tio­nen zu geben und jeder ist mit einer glück­lich weil er dort bis­her ver­schont blieb. Ich habe hier Sea­gate Plat­ten im Ein­satz die selbst nach 38.000 Arbeits­stun­den noch tadel­los lau­fen, aber im Gegen­zug waren bei mir 2 von 3 gekauf­te WD Plat­ten direkt beim Aus­pa­cken defekt. Sol­che ein­zel­nen Erfah­run­gen las­sen einen schnell in eine der Frak­tio­nen rut­schen, wobei man die­ses Pech wohl bei jedem Her­stel­ler haben kann. 

      Her­stel­ler hin oder her, am Ende hel­fen nur aus­rei­chen­de und regel­mä­ßig durch­ge­führ­te Backups.

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  3. Als Pro­fi benö­tigst du min­des­tens zwei Siche­run­gen an getrenn­ten Orten. Den HHD-Mix fin­de ich nicht töd­lich, wür­de es aber ver­mei­den. Gespie­gel­te Plat­ten klin­gen sicher, aber es sind immer bei­de gut oder schlecht (feh­ler­haft). Ich habe es inter­es­siert gele­sen, aber ich bin nicht rest­los über­zeugt, ob das “die” siche­re Lösung ist. Hast du in dei­nen Ver­trä­gen mit den Kun­den eine Nach­lie­fe­rung nach Jah­ren ver­ein­bart? Wie lan­ge nutzt du einen Satz HDD?

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  4. Ich hal­te mei­ne Daten und eines mei­ner Back­ups auf ZFS (das ande­re HFS+) und mache vor der Siche­rung und zwi­schen­durch auch mal einen Snapshot. Dann ist man vor ver­se­hent­li­chem Löschen eini­ger­ma­ßen sicher.

    Meis­tens arbei­te ich mit einem rechts-unten Mac­Book Pro mit exter­ner TB2 1TB SSD und einer mobi­len TB 4TB HD.
    Das Back­up mach ich zu Hau­se auf einem altem, bis zum Anschlag auf­ge­rüs­te­ten MacPro mit inter­nen Plat­ten im RAID-Z.
    Im Büro hän­ge ich die Plat­ten an einen aktu­el­len MacPro und mache dort das Back­up auf einem exter­nen eSA­TA RAID5 LaCie mit HFS+.

    Es gibt doch bestimmt auch NAS mit ZFS, oder?
    Das ist ide­al, mei­ner Mei­nung nach.

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  5. Ob WD, Sea­gate, Sam­sung und wie die Plat­ten­her­stel­ler alle hei­ßen. In über 10 Jah­ren Plat­ten­schub­sen habe ich bei allen Her­stel­lern mal ins “Lee­re” gegrif­fen .. oder bes­ser die Daten. Daher stammt die Stra­te­gie, dass mei­ne zwei- bis drei-stu­fi­gen Back­up­kon­zep­te hete­ro­gen sind, aber je Stu­fe homo­gen. Soll hei­ßen auf dem Pri­mä­ren habe ich WD, auf der nächs­ten Stu­fe dann Sea­gate. Soll­te man wirk­lich mal eine sol­che Serie erwi­schen, dann geht nur eines der Sys­te­me baden. Die WD Red waren eine Berei­che­rung für mein Qnap, wo die Sea­gate aber auch 4 Jah­re sehr gute Arbeit geleis­tet haben. Grund­sätz­lich ver­traue ich aber kei­ner Fest­plat­te die mehr als 3-5 Jah­re Dau­er­be­trieb drauf hat.

    Was sich auch bewährt hat: Wenn eine Fest­plat­te wirk­lich mal stirbt oder es per SMART androht. Schnell recher­chie­ren, ob es even­tu­ell der Anfang einer Serie sein kann.

    Mein bis­her ein­zi­ger daten­ver­lust­rei­cher Aus­fall war von sehr vie­len Jah­ren (der Beginn mei­ner Back­up­er­fah­run­gen) mit einer WD und den­noch habe ich wie­der WD drin 😉 aber eben auch alle anderen.

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  6. Falls sich wer für Ver­glei­che von Fest­plat­ten­aus­fäl­len inter­es­siert. Dem wür­de ich den Blog von Back­bla­ze emp­feh­len (Cloud-Back­up­an­bie­ter). Die Leu­te dort schrei­ben regel­mäs­sig über ihre Erfah­run­gen und machen ihre inter­nen Sta­tis­ti­ken zugänglich.

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  7. Super.…..ich zie­he immer viel Infor­ma­tio­nen und Inspi­ra­ti­on (!) für eige­ne Pro­jek­te aus die­sen Blog´s; auch wenn ich nicht immer alles verstehe :-))))

    LG Chris­ti­an

    Ps
    nur beim Foto Booth bin ich bis­lang noch kläg­lich gescheitert.…aber den Dru­cker dafür habe ich ja schon mal .… 🙂

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  8. Hi,

    Bei so gro­ßen Volu­mes mit ver­mut­lich doch eini­gen Plat­ten hät­te ich etwas Schiss dass die Käl­te­ren der Rei­he nach weg ster­ben. Da wür­de ich ein NAS mit neu­en Plat­ten und das Back­up-NAS mit den alten aufbauen.… 😉

    Was sagt eigent­lich Syn­o­lo­gy zu Bit­rot? Hab in mei­nem NAS aller­dings auch kein ZFS!

    Antworten

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