Moin Moin ist ja bereits etwas abgegriffen, ich starte also mit einem fröhlichen…
…Tach! 🙂
Ich, die Lexa (ja, eine Frau!), durfte in letzter Zeit ein bisschen mit Paddy abhängen und Fotos machen. Ich durfte seinen sauschweren Rucksack tragen. Ich durfte sein VoiceAcivatedLightStand sein. Ich durfte Pusteblumen pflücken, als er welche brauchte und bilddokumentarisch festhalten, wie er von der über die Ufer flutende Elbe in höhere Gefilde flüchten musste…
Nun fragte er, ob ich nicht einmal Etwas über meine Erfahrungen diesbezüglich schreiben mag.
–Klar! Hier fehlt sowieso so’n büschn die weibliche Hand… Ähm…
Also, um mich zuerst ein wenig vorzustellen, erzähle ich Euch, wie ich überhaupt zur Fotografie kam…
Frauen lesen Bedienungsanleitungen.
Oder wartet, ich fange anders an.
Fotografie fand ich schon immer spannend, allein, ich konnte mich nie dazu aufraffen, mich mit der technischen Seite der Materie so weit auseinanderzusetzen, dass ich auch das Foto hätte machen können, was ich machen wollte. –Im Automatikmodus mit einer DSLR zu knipsen verliert schnell an Reiz, wenn man andere Bilder im Kopf hat.
Irgendwann vor ca. 18 Monaten wurde ich Besitzerin einer Canon 60d, im Kit mit Reisezoom.
Und ich fing an, die Bedienungsanleitung zu lesen. Fehler. Das gab ich recht schnell wieder auf.
(Exkurs: Also, generell ist gegen das Lesen von Bedienungsanleitungen nichts einzuwenden, speziell bei Möbeln von IKEA, reduziert sich die Aufbauzeit doch drastisch, wenn man nicht alles 2 Mal auseinanderbauen muss, wie schon beim besten Ehemann von allen… Ähm, egal… )
Und kaufte mir ein Buch, welches sich speziell an Anfänger richtete. Und las es. Und verstand es zwar theoretisch, aber die Umsetzung auf meine Kamera gestaltete sich immer noch, sagen wir, holperig.
Frauen die Bedienungsanleitungen lesen, googeln auch aktuelle Problematiken. Ich fand heraus, dass man auch einen Foto-Workshop buchen kann. Bisher war ich ja davon ausgegangen, dass es sowas nur im spirituell-esoterischen Bereich gibt.
- Geil, wieso nicht mal gucken, was man auf so einem Foto-Workshop lernen kann?“
Gesagt, gebucht. 28.01.2012 bin ich dann zu meinem ersten Anfänger-Workshop angetreten.
Das war vielleicht cool: ich stellte fest, dass ich schon viel von der Theorie wusste, aber die Anwendung war mir hier und da noch schleierhaft.
Tatsächlich war nach dem praktischen Teil klar, dass sogar so’n Vogel wie ich ganz passable Fotos machen kann.
Dann nahm ich noch einen Workshop Nachtfotografie und Langzeitbelichtung mit. DAS war auch cool: Die Sachen, die man da so fotografiert bewegen sich meist nicht, oder zumindest nicht schnell. 😉
Und dann kaufte ich mir Bücher. Viele. Weil, ich dachte, es gibt noch sooo viel, was ich wissen müsste.
Und ein Hobby, was mir praktisch Spaß machte, fing an sehr theoretisch zu werden. Lange. Ziemlich lange. In Communities Bilder anderer Leute angucken, Testcharts von Objektiven studieren, verfügbares Zubehör sondieren… .
An dieser Stelle sei mir der Hinweis gestattet: verfügbar ist ungleich notwendig, und ich habe kein einziges Bild gesehen, wo drunter stand, man hätte es ausschließlich mit Objektiv oder Kamera XY machen können.
Bis vor etwa einem halben Jahr jemand in einem Moment, wo ich scheinbar empfänglich für einen Schubs war folgendes aussprach:
„Geht raus und macht Fotos!“
„Shit!“ Ich fühlte mich ertappt. Verdammt. Und fing an „raus“ zu gehen 😉
Nach einigen Dosen „angeleiteter Praxis“ mit Fotografen, die sich reizender Weise von mir ablichten ließen, war ich dann so weit, dass ich mich getraut habe, mich bei der Model-Kartei anzumelden und erste „eigene“ Shoots alleine zu machen.
Natürlich hat auch geholfen, dass ich in eine Gruppe von Fotografen aufgenommen wurde (die, die auch Fotos machen, nicht die Theoretiker ;)).
Ich bin, obwohl ich auch Langzeitbelichtungen total klasse finde, bei den Menschen hängen geblieben und habe in den letzten Monaten so viele Bilder geschossen wie noch nie vorher.
Es lässt mich nicht los.
Es macht Spaß!
Wie cool ist das denn, da sind Menschen, die die Bilder, die ich von Ihnen machen mögen, sich selbst auf den Bildern mögen! Und direktes, positives Feedback von den Leuten, mit, oder besser für die man Bilder macht, ist tausend Mal mehr wert, als die ambitionierte Kritik sog. „ambitionierter Hobbyfotografen“!
Man lernt so schnell so viel, man lernt auch neue Leute kennen, das ist eine unglaubliche Bereicherung!
Also: Geht raus, macht Fotos, und schert Euch dann erst um den Rest der Euch fehlt, um EURE Ideen umzusetzen.
Ich bin gespannt, wo die Reise noch hingeht…
Das Fazit kann man unterstreichen!!
Sehr schön, weiter so! 🙂
Klasse Artikel, man merkt den Spaß, der die das Fotografieren macht - und schreiben kannste auch noch 😉 Musste ein paar mal fett grinsen 😉 (besonders der Satz mit den Theoretikern)
..und wo sind nun deine bilder?.. 😀
Gemach, kommt Zeit, kommen Bilder 🙂
Sehr schöner Artikel. Gefällt mit. Mach weiter so und berichte uns mal von deinen Shootings.
Ja, super Artikel - hört sich ähnlich an wie meine Geschichte! Du sprichst mir aus der Seele! Raus gehen und fotografieren … so einfach ist das (wenn man bzw. speziell Frau es erstmal begriffen hat)! Ich wünsche dir noch eine wunderschöne Reise!
Sehr schöner Erfahrungsbericht 🙂 Bei mir war es ähnlich, ich fing mit einer Nikon D60 an… Fotografisches Auge hatte ich hin und wieder auch mal 😀 Anleitung lesen verwirrt meist mehr als Alles Andere. Ich habe von der Pike auf alles selbst erarbeitet und dann umgesetzt. Mittlerweile bin ich ein regional bekannter Portraitfotograf und tanze auch auf Hochzeiten umeinander 🙂 Learning by Doing hat hier oberste priorität 🙂
Beste Grüße und immer schönes Licht!
Der Alex
Schöne Schreibe 🙂
Und die Erkenntnis kommt mir sehr bekannt vor. Man sollte nie ins Bett gehen ohne die Kamera genutzt zu haben! 🙂
wurde schon alles geschrieben aber schön zu lesen das man nicht alleine ist 🙂
super geschrieben!!
lg eric
Sehr treffend, denn Jensens Wohnzimmerstudio ist genau so entstanden und ebenfalls bei den Menschen hängengeblieben. Lediglich den schweren Rucksack mußte ich noch nicht schleppen.…
ja klar haben das auch schon Andere geschrieben. Aber Du hast ne coole Schreibe, macht Spaß zu lesen. Schreib mehr…
LG, Hartmut
Ganz toll geschrieben Lexa! Wenn die Leidenschaft so richtig durchschlägt. Ich wünsche dir weiter viele tolle fotografische Momente. LG Aule
Stimmt…fotografieren klappt nur, wenn man es macht! Und das gilt für alles was man fotografieren kann und will…
Und dir wünsche ich weiter sehr viel Spaß beim Tun (das mit der Theorie kann man ja auch noch machen, wenn man zu alt ist mit der Kamera durch die Gegend zu laufen! 😉 )
LG Annette
Schön zu lesen. Kann Dir nur zustimmen.……jetzt wollen wir aber auch Bilder sehen !
Ich habe eben einen Spiegel vorgehalten bekommen. 🙂
Meine persönlichen Schub hatte ich, nachdem ich ein Tennistunier eine Woche lang, jeden Tag begleiten/dokumentieren durfte. Nach mehreren Tausend Fotos hatte ich am Finaltag auch eine schöne Ausbeute und auch meinen vorläufigen Workflow gefunden.
Fotografieren, sichten, aussortieren und ehrlich zu sich selbst sein und man sieht jeden Tag eine Verbesserung.
Wenn Du so fotografierst, wie Du schreibst, müssen Deine Fotos toll sein!
Danke für diesen kurzweiligen Artikel.
Liebe Grüße
Martin