Such Dir einen Local oder: Wie ich Omar kennenlernte

Wenn mich heu­te jemand nach einem Tipp für die Rei­se­fo­to­gra­fie fragt, sage ich sofort: Such Dir einen Local! Also einen Ein­hei­mi­schen, jeman­den der an dem Ort lebt. Kei­nen Tou­ris­ten­füh­rer, son­dern jeman­den, der wirk­lich dort ver­wur­zelt ist. Ich bin nicht so sehr an den typi­schen Sehens­wür­dig­kei­ten einer Stadt oder eines Lan­des inter­es­siert. Mich rei­zen vor allem die Men­schen. Aber wie bekommt man mög­lichst authen­ti­schen Zugang zu den Men­schen eines Lan­des? Auch wenn die Men­schen in einem Land noch so auf­ge­schlos­sen sind, ist es meis­tens nicht so ein­fach hin­ter die Fas­sa­de zu schau­en. Auf Kuba zum Bei­spiel kann man sehr schö­ne Bil­der von polier­ten Old­ti­mern am Capi­tol machen. Aber das ist schon fast ein All­tags­mo­tiv in Havan­na. Wir woll­ten ein klein wenig ursprüng­li­ches Kuba ken­nen­ler­nen und hat­ten das ganz gro­ße Glück gleich am ers­ten Tag Omar ken­nen­zu­ler­nen. Die Geschich­te erzäh­le ich noch ein­mal im heu­ti­gen VLog.

Hier die Kurz­fas­sung: Wir fuh­ren mit dem Miet­wa­gen nach Havan­na und ver­franz­ten uns total. In einem Krei­sel wur­den wir dann von zwei Kuba­nern auf einem Motor­rad ange­hal­ten. Mir war ziem­lich mul­mig, aber Alex hielt trotz­dem an und ein paar Minu­ten spä­ter saß Omar in unse­rem Auto. Auf dem Rück­sitz ein Hau­fen Kame­ra­equip­ment. Ich sah uns schon irgend­wo in einer Sei­ten­gas­se von sei­ner Gang aus­ge­nom­men. Wenn wir da lebend raus­kom­men, haben wir Glück.

Es kam aber alles ganz anders. Omar war drei Tage mit uns unter­wegs und hat uns die Stadt gezeigt. Wir haben Ein­bli­cke bekom­men, die wohl nur die wenigs­ten Tou­ris­ten haben. Geges­sen haben wir dort, wo die Kuba­ner essen und gefei­ert haben wir pri­vat mit sei­nen Freun­den und der Fami­lie, auf der Stra­ße, in einem Wohn­vier­tel, mit Rum aus Plas­tik­be­chern. Die­ser Zufall hat auf unse­rer Kuba­rei­se wirk­lich alles ver­än­dert und einen ein­ma­li­gen Ein­druck hin­ter­las­sen. Kein Objek­tiv, kei­ne noch so teu­re Kame­ra könn­te auch nur ansatz­wei­se das erset­zen, was wir durch Omar gese­hen haben. Und die Krö­nung war, dass er nicht mal Geld haben wollte.

Im Video erzäh­le ich die Geschich­te etwas aus­führ­li­cher und habe dort auch ein paar Fotos reingeschnitten.

Wenn Ihr Lust auf mei­ne Kuba-Bil­der habt, dann schaut Euch mal Aus­ga­be #3 von mei­nem Hash­tag-Maga­zin an.

YouTube

Mit dem Laden des Vide­os akzep­tie­ren Sie die Daten­schutz­er­klä­rung von You­Tube.
Mehr erfah­ren

Video laden

Ver­wen­de­tes Equip­ment im Video:

Kame­ra: Pana­so­nic GH5
Objek­tiv: Pana­so­nic 15mm f/1.7
Sta­tiv: Gorill­a­pod 5K

Musik für You­tube habe ich von Epi­de­mic Sound. Da gibt es für einen klei­nen monat­li­chen Bei­trag, Musik ohne Ende.

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

3 Gedanken zu „Such Dir einen Local oder: Wie ich Omar kennenlernte“

  1. hal­lo paddy,

    vie­len dank für die­ses video und auch die vie­len, vie­le anderen,
    die ich die­ses jahr eigent­lich fast alle von dir gese­hen habe.

    ich wün­sche dir fro­he und fried­vol­le weih­nach­ten und einen guten rutsch
    nach 2019! hof­fe wir sehen uns nächs­tes jahr wieder…nürnberg 🙂

    gruß
    frank

    Antworten
  2. Ich fei­er die Geschich­te immer noch sehr !
    Spre­che aber lei­der auch aus eige­ner Erfah­rung, das es auch aus­ge­hen kann.
    Kurz­fas­sung : Ange­hal­ten wor­den, Hil­fe ange­bo­ten bekom­men, Zack, Kame­ra weg.

    Antworten
  3. Sehr schö­ne Geschich­te Paddy!
    Vor allem, was für ein tol­ler Typ, der sich für frem­de Men­schen soviel Zeit nimmt. Als ver­korks­ter Euro­pä­er ste­he ich mir bei sol­chen Geschich­ten per­ma­nent im Weg und mache mir Gedan­ken, ob die Sache nicht doch einen Haken hat oder wie ich mich erkennt­lich zei­gen kann, auch wenn eine Bezah­lung als Belei­di­gung emp­fun­den wird.
    Ich habe mich z.B. mal in Nami­bia über mich selbst geär­gert, als ich beim Kauf eines Arm­reifs, den ich nur gekauft hat­te, um ein Foto der hüb­schen Him­ba Frau machen zu dür­fen, ange­fan­gen habe über den Preis zu ver­han­deln. Da fliegt man für eini­ge Tau­send Euro in Urlaub und feilscht dann um ein paar Cent bei den Ein­hei­mi­schen. Wie blöd und beschä­mend ist das denn…? Seit­her ach­te ich dar­auf, dass ich mich mög­lichst fair ver­hal­te und nicht nur der pro­fes­sio­nel­le Ver­an­stal­ter vor Ort an mir ver­dient, son­dern dass auch was bei den ein­hei­mi­schen “Models” ankommt.
    Schö­ne Feiertage
    Frank

    Antworten

Schreibe einen Kommentar