Test: LG Monitor IPS235V für Fotografen

Die Fir­ma LG hat mir freund­li­cher­wei­se den neu­en LG IPS235V Moni­tor für einen Test zur Ver­fü­gung gestellt. Damit die­ser Moni­tor aber nicht so ein­sam ist, haben sie gleich einen zwei­ten geschickt  und gemein­sam wer­den die bei­den in den nächs­ten Tagen hier auf dem Blog an mei­ne Leser ver­lost. Wie das Gewinn­spiel ablau­fen wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber mit einem simp­len Kom­men­tar kommt Ihr mir die­ses mal nicht davon 😉

Aber kom­men wir doch erst ein­mal zu dem Test des Moni­tors. LG preist das Gerät als gra­fik­fä­hig an und das für gera­de mal 200,- € (Guckst Du bei Ama­zon). Das ist ja schon mal ne Ansa­ge. Ich als Foto­graf ach­te natür­lich dar­auf, dass mein Moni­tor mög­lichst farb­echt ist, damit ich bei der spä­te­ren Aus­ga­be der Fotos kei­ne böse Über­ra­schung erle­be. Daher habe ich mir auch extra einen Spy­der 3 Eli­te (guckst Du bei Ama­zon) für die Kali­brie­rung gekauft. Mein Ziel ist es, dass Dru­cke mit mei­nem Epson R3000 nahe­zu iden­tisch zu dem ange­zeig­ten Bild am Moni­tor sind.

LG hat ein IPS-Panel ver­baut und lie­fert den Moni­tor ab Werk kali­briert aus. Damit rich­tet man sich gezielt an Anwen­der, denen die farb­treue wich­tig ist. Beson­ders Hob­by­fo­to­gra­fen, die nicht gleich einen vier­stel­li­gen Betrag aus­ge­ben möch­ten, dürf­ten spä­tes­tens jetzt auf­hor­chen. 200,- € und dann nicht mal die Not­wen­dig­keit das Gerät zu kali­brie­ren? Das klingt zu schön um wahr zu sein. Tja, ist es aber 😉

Ich muss geste­hen, dass ich nie­mand bin, der anfängt genau nach­zu­mes­sen. Mir ist der sub­jek­ti­ve Ein­druck wich­tig. Genau­er nach­ge­mes­sen hat Micha­el Kirch­ner. Ich habe das Gerät also aus­ge­packt und ange­schlos­sen und bin ein­fach mal davon aus­ge­gan­gen, dass es das war. Das mat­te Panel ist im ers­ten Moment eine klei­ne Umge­wöh­nung gegen­über mei­nem Cine­ma-Dis­play, wel­ches ja bekannt­lich an Bril­lanz kaum zu über­tref­fen ist. Nach eini­ger Zeit ging es dann aber und ich habe mal ein paar Schrit­te in Ligh­t­room unter­nom­men. Was ich da sah, mach­te einen anstän­di­gen Ein­druck. Alle Far­ben eigent­lich so, wie ich das auch in Erin­ne­rung hatte.

Für mich ist der ulti­ma­ti­ve Test der Ver­gleich mit mei­nem Dru­cker. Den betrei­be ich nur mit Ori­gi­nal­tin­te, Papier von Epson und den pas­sen­den Druck­pro­fi­len. Also ein far­ben­fro­hes Bild aus­ge­druckt und ein­fach mal neben den Moni­tor gehal­ten. Nicht schlecht, aber auch nicht ide­al. Das lag dar­an, dass der Moni­tor ab Werk ein­fach zu hell und zu kon­trast­reich ein­ge­stellt ist. Dadurch hat das Bild am Moni­tor zu viel Leucht­kraft. Die Far­ben sind den­noch stim­mig. Also Hel­lig­keit und Kon­trast run­ter. Deut­lich bes­ser, ja ehr­lich gesagt voll­kom­men aus­rei­chend für mei­ne Zwe­cke. Das hät­te ich nicht erwar­tet. Aus­ge­packt und nach kur­zer Zeit ein­satz­be­reit. Schär­fe des LGIPS235V ist eben­falls gut und so war die ein­zi­ge Ein­schrän­kung, dass ich gegen­über dem alten Cine­ma Dis­play 1″ an Grö­ße ein­ge­büsst habe.

Den­noch habe ich den Spy­der ins Ren­nen geschickt und den IPS235V kali­briert. Das hat noch ein­mal ein biss­chen Ver­bes­se­rung gebracht, vor allem in den Oran­ge-Tönen, beson­ders bei der Haut. Im direk­ten Ver­gleich sieht man den Unter­schied, er ist aber nicht so signi­fi­kant, dass ich ihn für abso­lut lebens­not­wen­dig hal­te. Wie gesagt, mir geht es in ers­ter Linie dar­um nah an das Druck­ergeb­nis zu kom­men und das ist bereits im Werks­zu­stand wei­test­ge­hend gege­ben. Ich bin da nicht ganz so pin­ge­lig, aber ich foto­gra­fie­re auch nichts, was extrem farb­kri­tisch ist. Es muss halt stim­mig sein. Wie gesagt, Kali­brie­rung bringt ein klein wenig und soll­te vor­ge­nom­men wer­den, wenn mög­lich. Wenn nicht, liegt man trotz­dem nicht kom­plett dane­ben mit den Farben.

Aller­dings kann man für 200,- € jetzt auch kein abso­lu­tes Mega-Top-High-End-Super­du­per-Gerät erwar­ten. So fin­de ich den Fuß nicht ganz so doll, er wackelt bei mei­nem Modell ein klei­nes biss­chen. Auch lässt sich der Moni­tor sehr schwer nei­gen. Im Stand-By blinkt die blaue LED, was vom Büro im Dach­ge­schoss nachts bis ins Schlaf­zim­mer leuch­tet. Ein Anschluss für den Dis­play-Port vom Mac ist auch nicht dabei, so dass ein Adap­ter benö­tigt wird.

Alles in allem kann ich das Gerät aber mit ganz ruhi­gem Gewis­sen emp­feh­len. 200,- € für ein Dis­play mit die­ser Farb­qua­li­tät ist ein ver­dammt fai­rer Preis. Der Farb­um­fang ent­spricht sRGB, lei­der kein Ado­beRGB, aber das dürf­te den meis­ten abso­lut aus­rei­chen. Wer als Hob­by­fo­to­graf zumin­dest in die Nähe von Farb­echt­heit ohne gros­sen Auf­wand und für klei­nes Geld kom­men möch­te, der soll­te sich den LG IPS235V genau­er anschauen.

Ich gebe den Moni­tor nun trotz­dem wie­der her, da ich ver­spro­chen habe bei­de Gerä­te zu ver­lo­sen. Mein Test­ge­rät signie­re ich auch ger­ne noch direkt auf dem Panel 😉

Das Gewinn­spiel wird es dann in den nächs­ten Tagen hier geben.

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13 Gedanken zu „Test: LG Monitor IPS235V für Fotografen“

  1. Klingt sehr span­nend der Moni­tor, ich habe den Bericht auch schon bei Micha­el gele­sen. Was mich jetzt mal inter­es­sie­ren wür­de ist, wie gut schnei­det er im Ver­gleich mit einem im iMac ver­bau­ten Panel ab. Hat da irgend­je­mand mal die Mög­lich­keit das zu testen?

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  2. Hal­lo Paddy,
    vie­len Dank für dei­nen Test.
    Bin schon län­ger auf der Suche nach einem zwei­ten Moni­tor für mein MBP und der hier wird es jetzt wohl.Eine Fra­ge hät­te ich aber noch: Wel­chen Adap­ter hast du ver­wen­det um den Moni­tor anzuschließen?

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  3. Hal­lo,

    hat der Moni­tor nun Laut­spre­cher oder hat er nicht? 

    Auf der Her­stel­ler­web­sei­te und bei Ama­zon stand auch nichts kla­res dazu…

    Ich bin näm­lich der exzen­tri­schen Auf­fas­sung, daß ein für Foto­gra­fie geeig­ne­ter Moni­tor heut­zu­ta­ge auch für Vide­os tau­gen soll­te, und daher Ton über HDMI ver­kraf­ten müßte.

    Ich habe mir zwar kürz­lich schon einen Moni­tor von LG mit ein­ge­bau­tem Tuner gekauft, der das auch alles konn­te, der aber bei man­chen Far­ben einen gräss­li­chen Gelb­stich ent­wi­ckelt und auch mit Kali­brie­rung nicht zu guten Far­ben zu bekom­men ist. Auch wegen sei­ner Stand­by-Cha­rak­te­ris­tik am PC nicht zu gebrau­chen. Gleich nach dem Kauf daher zum schnö­den Fern­se­her degradiert. 

    Wenn der hier mit den Far­ben neu­tral ist, wär’s ein Kauf­grund, aber nicht, wenn dafür ande­rer­seits die Laut­spre­cher fehlen. 

    Eizo hat­te kürz­lich auch einen guten Moni­tor im Son­der­an­ge­bot, aber nur mit DVI und ohne Laut­spre­cher. Das Alter­na­tiv­mo­dell mit HDMI und Laut­spre­cher hat dem­ge­gen­über den ein oder ande­ren Nachteil. 

    Des­halb suche ich da immer noch einen halb­wegs brauch­ba­ren Moni­tor mit eini­ger­ma­ßen foto­taug­li­chem Panel, mit HDMI und Laut­spre­chern, zu ver­tret­ba­rem Preis.

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  4. Hm, wenn Du Prints wie am Moni­tor haben willst, wie willst Du das hin­be­kom­men, wenn kei­nes der Gerä­te in der Ver­ar­bei­tungs­ket­te kali­briert ist? Wie willst Du wis­sen ob der Moni­tor oder der Dru­cker falsch arbei­tet, wenn Du kei­nen exak­ten Bezugs­punkt hast? Werks­ka­li­brie­rung schön und gut, aber schon Dein Hin­weis auf die nicht pas­sen­den Hel­lig­keits- und Kon­trast­wer­te führt den Ansatz an sich ad absur­dum. Ich glau­be gern, das das Dis­play bei dem Preis ein ech­tes Schnäpp­chen für Foto­gra­fen ist, noch dazu mit sehr guten Leis­tungs­da­ten. Trotz­dem ist ohne ech­te Kali­brie­rung ein wirk­lich sinn­vol­ler Farb­work­flow ein­fach nicht möglich.

    Aus eige­ner leid­vol­ler Erfah­rung kann ich übri­gens berich­ten, das selbst die Nut­zung von Her­stel­ler-Tin­te, Her­stel­ler-Papier und den pas­sen­den Her­stel­ler-Dru­cker­pro­fi­len kei­ne Garan­tie für kor­rek­te Dru­cke sind. Auch die Her­stel­ler-Pro­fi­le sind meis­tens recht gene­risch und lie­gen oft­mals in vie­len Berei­chen neben der Rea­li­tät. Man merkt das lei­der erst dann wenn man bei der Feh­ler­su­che die­se Opti­on über­haupt in Betracht zieht und sich ein Pro­fil aus­mes­sen lässt. Der Aha-Effekt kann dann schon erschüt­ternd sein.

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  5. Fazit

    Die größ­te Schwä­che des LG IPS235V ist der Stand­fuß und die damit ver­bun­de­nen gerin­gen ergo­no­mi­schen Funk­tio­nen. Die Bedie­nung des OSD ist eben­falls nicht wirk­lich kom­for­ta­bel, was teil­wei­se auch am Stand­fuß liegt. Da das Gerät VESA 100 Boh­run­gen besitzt, kann rela­tiv ein­fach eine alter­na­ti­ve Hal­te­rung, ob nun Stand­fuß oder Moni­tor­arm, gewählt wer­den. Die Aus­leuch­tung war eben­falls nicht ganz opti­mal, wobei die­se einer gewis­sen Seri­en­streu­ung unterliegt.

    Einen posi­ti­ven Ein­druck hin­ter­lässt die Werks­ein­stel­lung des Moni­tors. Im Ama­teur­be­reich kann der Moni­tor daher auch ohne Kali­brie­rung für die Bear­bei­tung von Bil­dern ein­ge­setzt wer­den, wobei beach­tet wer­den muss, dass der sRGB Farb­raum nur zu 93,3 Pro­zent abge­deckt wird. Beim Blick­win­kel­test konn­te der Moni­tor eben­falls sehr gut abschneiden. 

    Gele­gen­heits­spie­ler dürf­ten mit dem Moni­tor pro­blem­los zurecht­kom­men. Hard­co­re­gamer oder Anwen­der die sehr emp­find­lich auf Schlie­ren reagie­ren, wer­den mit dem Gerät wohl nicht glücklich.

    Für Vide­os über den PC ist der Moni­tor eben­falls gut geeig­net, aber auch in die­sem Bereich trü­ben die Pro­ble­me bei der Aus­leuch­tung den Film­ge­nuss etwas.

    Der aktu­el­le Preis von etwa 175,00 Euro ist für die gebo­te­ne Leis­tung sehr gut. Wer mehr ergo­no­mi­sche Funk­tio­nen, inklu­si­ve einer Höhen­ver­stel­lung wünscht, fin­det bereits für 40 bis 50 Euro einen alter­na­ti­ven Stand­fuß im Ein­zel­han­del. Selbst mit die­ser zusätz­li­chen Inves­ti­ti­on hat der Moni­tor immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Gesamt­ur­teil: GUT

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  6. Auch ich habe mir inzwi­schen den IPS235V von LG geholt, weil ich end­lich mal einen Moni­tor haben woll­te, auf dem ich mich dar­auf ver­las­sen kann, dass die Far­ben so aus­se­hen, wie sie wirk­lich sind. Bei mei­nen bis­he­ri­gen Moni­to­ren hat­te ich bei der Bear­bei­tung mei­ner Fotos immer ein schlech­tes Gefühl, weil ich mir nie sicher war, ob das was ich mit Hel­lig­keit und Far­be mache, auch sinn­voll ist. Außer­dem woll­te ich nicht mit einer Kali­brie­rung rum­ma­chen, das ist mir ein­fach alles zu kom­pli­ziert. Und so habe ich mich auf den neu­en IPS235V gefreut, mit dem das alles Ver­gan­gen­heit wer­den sollte.

    Aller­dings bin ich dann nach der Instal­la­ti­on des Moni­tors (incl. Moni­tor­trei­ber) doch etwas erschro­cken. Zwar sahen die Far­ben sehr gut und bril­lant aus, doch alle Fotos waren der­art dun­kel, dass die dunk­len Stel­len alle kom­plett abge­sof­fen sind und kei­ner­lei Details mehr sicht­bar waren (trotz der werks­sei­ti­gen Ein­stel­lung von Hel­lig­keit 100 und Kon­trast 70).

    Ich hab dann erst mal im Web nach “Kali­brie­rung” gesucht und eini­ge Test­bil­der gefun­den, die dar­auf hin­deu­te­ten, dass mit der Gam­ma-Kor­rek­tur etwas nicht stimmt. Dann hab ich den Gam­ma-Wert am Moni­tor von 2,2 auf 1,8 gestellt, wodurch das etwas bes­ser wur­de. Schließ­lich habe ich dann in der Sys­tem­steue­rung von Win­dows 7 eine Kali­brie­rung ange­sto­ßen und dabei unter “Gam­ma anpas­sen” den Schie­be­reg­ler deut­lich nach oben gezo­gen. Alles ande­re brauch­te nicht geän­dert zu werden.

    Jetzt sehen die Fotos wie­der so aus, wie ich sie mir vor­stel­le. ABER: Was habe ich da denn jetzt eigent­lich gemacht? Denn wenn ich ehr­lich bin, habe ich das Kon­zept der Win­dows-Farb­ver­wal­tung mit den tau­sen­den Pro­fi­len nicht ver­stan­den. Hab ich jetzt am Moni­tor was geän­dert? Oder an der Gra­fik­kar­te? Bzw. an Pro­fi­len, die die­se Gerä­te steuern? 

    Und kann ich mich jetzt noch dar­auf ver­las­sen, dass die Dar­stel­lung farb­echt ist? Eigent­lich waren es genau die­se Din­ge, die ich mit dem Kauf des IPS235V ver­mei­den woll­te. Könn­ten die zu dunk­len Wer­te von der Kali­brie­rung des Moni­tors stam­men, der vor­her ange­schlos­sen war? Oder hab ich viel­leicht gar einen IPS235V erwischt, der nicht in Ord­nung ist?

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  7. @Smitty:

    Ich habe mir vor eini­ger Zeit so ein Kali­brie­rei­sen gekauft. Hat zwar allei­ne fast soviel gekos­tet wie ein IPS235, aber lohnt sich. Selbst bei Note­books und uralten Bil­lig-LCDs ergibt sich ein deut­li­cher Aha-Effekt. Das bringt wirk­lich was.

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    • @Hadmut:

      Aber eben gera­de das woll­te ich ja mit dem Kauf des IPS235 ver­mei­den, denn der ist ja werks­sei­tig schon kali­briert. Ich ver­ste­he nur nicht, was bei mir schief gelau­fen ist. Lag das am Moni­tor oder am PC oder was könn­te da los sein?

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