Es gibt Marken mit denen assoziiert man gewisse Produkte und manche aber auch nicht. Panasonic steht seit jeher bei mir für einen Hersteller von sehr guten Fernsehgeräten und Videokameras. Als grosser Hersteller von Fotoapparaten hatte sich Panasonic bisher nicht in meinem Hirn verankert.
So sollte die Panasonic GH4 auch in erster Linie Videotätigkeiten verrichten. Die GH-Serie hat einen ausgezeichneten Ruf bei Bewegtbildmachern. Bereits mit der GH3 haben wir einige Videostrecken aufgezeichnet und waren mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. Die GH4 sieht zwar genauso aus, wie ihre Vorgängerin, bringt aber viele Verbesserungen mit. Für mich nennenswert erscheinen da vor allem Zebra und Peaking, 96 fps und 4K. Aber über die Videoleistung der GH4 finden sich bereits diverse Berichte im Internet.
Ich dachte mir, ich mache mal etwas ganz verrücktes und nutze die GH4 einfach als Fotoapparat 😉 Ohne Quatsch, auf die Idee kam ich zunächst gar nicht. Panasonic war Video, Punkt. Da ich nun aber seit einiger Zeit zufriedener mFT-User und Olympus E-M1-Besitzer bin, drängte sich dieser Selbstversuch förmlich auf.
Die Panasonic GH4 ist in meinen Augen kein Augenschmeichler, da gibt es weitaus schönere Kameras. Sie ist aber auch nicht abgrundtief hässlich, sondern hat sich ihre Optik bei den bekannten Spiegelreflexkameras geborgt hat. Das wiederum wird von einigen Leute sicherlich positiv gewertet, denn nicht jeder ist Freund des Retro-Designs. Dafür entpuppt sich die GH4 nach wenigen Minuten als Handschmeichler. Das Gerät liegt wirklich gut in Hand, der Griff geht auch in Bärenpranken nicht sofort unter. Wer mag kann auch den Heckspoiler der Fotografen einen Handgriff anbauen und somit das Volumen und die Grifffläche vergrössern.
Nicht so gut kommen bei mir die Einstellrädchen weg. Deren Anordnung halte ich für verbesserungswürdig, vor allem gemessen am Konkurrenten aus dem Hause Olympus. Und wo wir schon mal beim Vergleich sind, finde ich auch das Klappdisplay nicht so gut. Dieses klappt bei der GH4 zur linken Seite weg und lässt sich erst dann nach oben oder unten drehen. Da bevorzuge ich das Display, welches nur nach oben und unten klappt. Beides mit Sicherheit Geschmacksfragen über die sich vortrefflich streiten lässt.
Aber mal zum wichtigen Punkt. Kann die GH4 Fotos machen? Ja, das kann sie und zwar ausgezeichnet. Was an Fotos aus der GH4 raus kommt, kann sich sehen lassen und erfüllt meine Ansprüche mehr als gut. Hier kann man ruhig mal ein Fleisssternchen ins Klassenbuch eintragen. Um ehrlich zu sein, fällt es mir schwer einen Unterschied zwischen GH4 und E-M1 festzustellen. Ich kann sogar die gleichen Presets verwenden, die ich auch für die E-M1 in Lightroom benutze. Eine exzellente Gelegenheit, um auf mein Lightroom-Tutorial hinzuweisen 😉