Echte Kalenderexperten habe es sofort gemerkt: Dieses Foto zeigt nicht den ersten Tag 2018, denn der fällt auf einen Montag. Mein Bild ist also knapp zwei Jahre alt, aber ich habe es wieder vorgeholt, weil ich heute über gute Vorsätze im fotografischen Alltag sprechen will. So leicht in der Unschärfe verschwindend zeigt sich auf meinem Bild der Vorsatz: „Jeden Tag ein Foto machen“, und das habe ich 2016 tatsächlich getan. Nicht nur das: Ich habe einen Blog dafür eröffnet und Tag für Tag auch ein paar sinnvolle Worte über Fotografie, Bildbearbeitung etc. verloren (guckt ihr hier: www.malaugefragen.com). Ohne irgendwelche Aktivitäten in Sachen Suchmaschinenoptimierung hat sich dafür eine kleine Gemeinde von Interessenten gefunden, womit es sich für mich mehr als gelohnt hat. So ein Jahresprojekt ist der Klassiker unter den Foto-Vorsätzen, es gibt haufenweise davon, auch im Netz. Die meisten Leute halten nur nicht lange durch – was kein Vorwurf sein soll, schließlich hat es bei mir mit Vorsatz eins und zwei meiner Liste auch nicht geklappt. Von Vorsatz vier (wer’s nicht mehr lesen kann: „Ein besserer Mensch werden“) ganz zu schweigen. Aber die Sache mit den Fotos habe ich durchgezogen, knallhart und ohne zu schummeln (okay, vielleicht ein- oder zweimal). […]
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Vor einiger Zeit sollte ich jemanden vom Vorstand eines Konzerns fotografieren. Es ging lediglich um ein paar Portraits für den Geschäftsbericht. Meine Ansprechpartnerin hatte mich vorgewarnt. Ein schwieriger Typ, der gar nicht gerne fotografiert wird. Es ist ihm ein Graus und er nimmt sich absolut keine Zeit dafür. Dementsprechend unzufrieden ist er dann wohl auch meistens mit den Bildern. Na das ist ja prima. Genau so mag ich es in ein Fotoshooting zu gehen. Da kommt doch Freude auf, wenn man dir schon mit Ansage verklickert, dass das jetzt richtig Scheiße wird. Nun gut, ich nehme sowas ja sportlich. Irgendwie wird es schon klappen, ist doch auch nur ein Mensch. Der Herr kam dann auch zu spät und hatte sein bestes „ich mag keine Fotos“-Gesicht aufgesetzt. Kurze Begrüßung und dann wollte er es sofort hinter sich bringen. Ich zeigte ihm wo wir die Fotos machen und in dem Moment geht sein Blick auf meine Kamera. Er scheint sich zu interessieren und sagt: „Oh, eine Leica“. Ich zeige die Kamera und drücke sie ihm einfach in die Hand. Vielleicht lenkt es ihn ja ab. Mit einer Leica sei er noch nie fotografiert worden. Sehr ungewöhnlich. Nun gut, dass das jetzt vom […]
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Fotograf? Fototaschen? Fetisch? Muss ich noch was sagen? Es gibt unzählige Varianten in allen möglichen Materialien, von der Schultertasche bis zum Rucksack. Und soll ich Euch was sagen? Die perfekte Tasche gibt es nicht. Mir haben es ja die Schultertaschen aus Leder angetan und da ich mittlerweile eine stattliche Sammlung habe, gibt es heute mal ein kurzes Fazit zu meinen drei Taschen. Als erstes bekam ich die Dothebag Mono 12. Dazu gibt es auch einen ausführlichen Blogpost. Dass die hier auf dem Foto in einer anderen Farbe abgebildet ist, liegt daran, dass ich die Tasche zwischenzeitlich mal verschenkt hatte und dann noch einmal neu kaufte. Fragt besser nicht. Vom Leder her gefällt mir die Tasche noch immer mit am besten. Dunkelbraun, fasst sich super an und bisschen Vintage-Style. Wie auch die anderen beiden Taschen passt ein 15″ Laptop rein, was mir immer wichtig ist. Ansonsten hat die Tasche nicht viel Schnörkel und das ist auch gut so. Ich mag es ja schlicht. Dass ich die Tasche in letzter Zeit wenig benutze liegt daran, dass sie eigentlich zu groß ist für meine Leica-Kameras. Die Tasche ist halt auch relativ tief und so liegt immer alles sehr weit unten. Die Dothebag Mono 12 […]
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Es ist ganz klein, und es entfaltet eine sehr große Wirkung. Darum empfehle ich jedem, vor allem aber denen, die sich noch mit Geschenkideen quälen, das Ding, was ich im November meiner Frau zum Geburtstag geschenkt habe – mit großem Erfolg übrigens: Es handelt sich um ein Foto-Mobile, das ich nun zu Weihnachten noch einmal besorgt habe, um jemand anderem aus der Familie damit ebenfalls eine Freude zu machen. Darreichungsformen für ausgedruckte Bilder gibt es wie Sand am Meer, und jeder von euch hat vielleicht schon das gefunden, was zu ihm passt (eine bedruckte Kaffeetasse, ein Mousepad, was auch immer). Aber das Mobile hat aus meiner Sicht vier wirklich große Vorteile. Erstens: Es ist billig, kostet nur 12,50 Euro (ich hab’s in einer Thalia-Buchhandlung gefunden). Zweitens: Es bietet Platz für 20 Fotos im Format 10×15 cm und sieht, wenn es so von der Decke hängt, wirklich gut aus. Drittens: Es ist, wenn ihr die richtigen Fotos zum Bestücken findet, ein extrem persönliches Geschenk. Und viertens: Bei Gefallen könnt ihr jederzeit einzelne oder mehrere Fotos nachlegen, der Beschenkte kann sie dann auswechseln und sich über den wachsenden Mobile-Foto-Vorrat in seiner Schublade freuen. Was mir aber vor allem gefällt an diesem kleinen […]
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Ihr merkt schon an der Überschrift: Heute schrecke ich vor nichts zurück. Ich bin ja hier für die Basics eingeteilt. Das war jedenfalls Paddys Plan, sich nicht mehr mit den Grundlagen herumzuplagen, sondern dafür einen Gehilfen zu haben. Also machen wir jetzt ernst, mit Mathematik für Fotografen nämlich. Ich höre sie förmlich rattern, die Jalousien, die jetzt bei manchem von euch herunterfallen, aber ich ziehe es trotzdem durch – und bitte euch nur um vier weitere Sätze Geduld. Vielleicht macht ihr dann ja doch wieder auf. Erstens: Ich weiß, dass Kreativität sehr gut ohne Mathematik funktioniert, und dass außerdem eine gute Idee wichtiger ist als eine Formel – wer wollte das bezweifeln? Zweitens: Trotzdem ist es wahr, dass Physik die Welt erklärt (und zwar die ganze), und dass die Grundlage der Physik die Mathematik ist. Drittens: Das habe ich auch erst spät im Erwachsenenalter eingesehen, nämlich durch „Big Bang Theory“, ganz ehrlich. Viertens: Da war es zu spät, um das in der Schule Versäumte nachzuholen, aber ich pflege meine alltagsmathematischen Kenntnisse seither besser und habe ein großartiges Anwendungsfeld dafür gefunden – die Fotografie. Und jetzt geht es mal gleich zur Sache mit der ultimativen und mathematisch korrekten Erklärung des Crop-Faktors – […]
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Gerade komme ich zurück von einer wunderbaren Reise: Ich habe an der Land Rover Experience Tour in Peru teilgenommen. Für mich stand allerdings das Berichten und nicht das Fotografieren im Vordergrund. Ich habe mich daher mit der Kamera eher wie ein Tourist verhalten und nicht so sehr als Profi agiert. Trotzdem war mein Rat als Berufsfotograf gefragt, was an dem Kollegen lag, der sich mit mir ein Auto geteilt hat. Er hatte eine Sony A6300 dabei, haderte aber ständig damit und überlegte laut, ob er nicht auch eine Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor anschaffen sollte. Davon rate ich grundsätzlich keinem ab, denn für mich ist das Arbeiten mit einer dicken, schweren Spiegelreflex das Größte. Wie viele Fotografen liebäugele ich zwar auch mit einer kleinen Fuji-Kamera, aber im Wesentlichen denke ich: Solange ich die Kraft habe, drei bis vier Pfund vors Auge zu stemmen, mache ich das. Und auch wenn das vielleicht ironisch klingt: Es ist total ernst gemeint. Also: Von mir aus soll sich jeder eine DSLR holen, dem Kollegen habe ich allerdings geraten, erst einmal tiefer in die Menüs der A6300 einzusteigen. Die hat immerhin einen APS-C-Sensor, also das Zweitgrößte hinter dem Vollformat, außerdem stehen mehr als 400 Autofokuspunkte zur Verfügung, […]
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Es war eine Zeit lang ruhig auf meinen Sofa. Aber nun geht es mit einem neuen Talk weiter. Heute ist der bekannte Hundefotograf Christian Vieler zu Gast. Christian ist fotografischer Quereinsteiger und vor allem durch seine lustigen Hundeportraits von nach Leckerli schnappenden Hunden bekannt geworden. Durch eine glückliche Fügung wurden seine Bilder über Nacht weltbekannt. Mittlerweile hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und sich komplett der Hundefotografie verschrieben. In diesem ersten Teil beschreibt Christian seinen Werdegang vom Online-Journalisten zum Fotografen. Unten findet Ihr ein paar seiner Bilder. Webseite Fotos frei Schnauze Facebook-Seite Instagram Christians Buch Schnappschüsse bei Amazon
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Heute geht es um eine meiner Lieblingsfunktionen an der Kamera, den Serienbildmodus. Eine Kritik an meinem letzten Beitrag hat mich dazu angeregt (vielen Dank!), denn nachdem ich über den hohen Aufwand beim Bildersortieren schrieb, wurde bemängelt, dass ich meine Kameras zu oft auslösen lasse. „Ganz klar die Anzahl der Aufnahmen reduzieren. Gerade das unterscheidet ja einen geübten Fotografen vom Schnappschuss Sammler“, hieß es in einem Kommentar. Wie gern würde ich dem zustimmen, trotzdem zieht es mich immer wieder in den Serienbildmodus. Ich bevorzuge übrigens das Wort Tschaka-Tschaka. Viel und schnell fotografieren erhöht nicht nur die Arbeit hinterher und verschleißt die Kamera schneller, bei mir schärft diese Methode auch den Blick für den Bildaufbau. Man nimmt wahrscheinlich eher das Gegenteil an, dass man nämlich mit Ruhe besser komponieren kann. In meiner eher reportage-lastigen Arbeit bin ich aber ständig mit sich verändernden Situationen konfrontiert, muss sie bewerten auf Motivtauglichkeit, und dann muss es ja wirklich schnell gehen: Wenn da drei Menschen so schön grafisch im Dreieck zusammen stehen, dann bleiben sie garantiert nicht noch fünf Minuten so, oft nicht mal fünf Sekunden. Also Kamera hoch, und im Serienmodus losgerattert. Ich weiß, dass es elegantere Methoden gibt, aber wer ungestellte Fotos von mehr […]
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Paddy ist schon durch damit, und ich bin mittendrin: Diese Woche beginnt die Produktionsarbeit an meinem Bildband, und ich stelle gerade fest, dass das bisschen Fotoshooting nicht die größte Herausforderung an so einer Aufgabe ist. Es ist das Aussuchen der passenden Bilder, das mich fertig macht. Das liegt unter anderem daran, dass das Wort Shooting für mein Buch nicht ganz passend ist. Ich habe die deutsche Rockband Subway to Sally nahezu ein Jahr lang begleitet, weil sie 2017 exakt 25 Jahre unterwegs ist, und was ich dabei gemacht habe, ist Reportagefotografie im Akkord, auf und hinter der Bühne. Man kann es sich vorstellen wie viele Hochzeiten hintereinander, nur eben mit anderen Haupt- und Nebenfiguren und ohne das Porträtshooting. Ich war für mein Buch genau 25 Mal mit der Band zu Auftritten unterwegs, ich habe zusätzlich Studioarbeit dokumentiert, war bei Proben und Besprechungen dabei (sogar mit einem echten Plattenboss) und habe auch einen Videodreh dokumentiert. Außerdem gab es ein sehr interessantes Treffen mit einer Kostümbildnerin, als die Band den richtigen Look für ein Projekt im nächsten Jahr suchte. Das Buch wird auf etwa 200 Seiten das Konzentrat aus 80.000 Kamera-Auslösungen liefern (ich fotografiere viel im Serienbildmodus). Und falls jemand von euch vor […]
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Ich bekomme recht häufig Fragen von anderen Fotografen dazu, wie mein Bildband Seafarers entstanden ist, bzw. wie man sowas selbst umsetzt. Daher möchte ich diesen Blogpost dem Thema „Bildband selbst machen“ widmen und beschreiben, wie ich an die Sache heran gegangen bin. Vielleicht ist ja die ein oder andere Anregung oder Hilfe dabei für Fotografen, die selbst auch ein Buch mit ihren Bildern umsetzen wollen. Wie alles begann Wie es zu dem Projekt selbst kam, will ich nicht noch einmal erzählen, das könnt Ihr hier nachlesen. Von Anfang an stand für mich fest, dass am Ende ein Bildband dabei heraus kommen soll. Ich wollte die Geschichte der Seefahrer und ihren Alltag an Bord in einem Buch festhalten. Wie das genau aussehen sollte, wusste ich noch nicht. Von Hapag-Lloyd gab es keinen Auftrag für diese Fotos und dementsprechend auch kein Honorar. Ein so großes Projekt ist neben dem Zeitaufwand auch mit einigen Kosten verbunden. Also war von Anfang an für mich klar, dass sich die ganze Aktion am Ende durch den Verkauf des Buches finanzieren muss. Es war ein absolutes Herzensprojekt und mir war nur wichtig, es irgendwie umsetzen zu können. Aber am Ende muss sich sowas irgendwie rechnen, denn sonst […]
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